Busrundreise Weinfassreifung (rot/weiß)

Kantenmechaniker

Ich habe mich dann heute Abend doch gleich mal an das erste Blindsample gewagt und zwar den Blindgänger Nr. 9 von @Korhorry 

Die Farbe ist jetzt nicht sonderlich dunkel und der Whisky hat auch keinen Rotstich, weshalb ich jetzt erst einmal von einer Weißweinlagerung ausgehe.

Nase:

In der Nase bestätigt sich die Analyse der Farbe, sehr cremig und süß, Haselnüsse, in Richtung Haselnusseis, ich gehe von einem hellen Süßwein aus und da kommt einem natürlich direkt Sauternes in den Sinn, ich mag Sauternesreifungen sehr, daher gefällt mir auch der Geruch sehr gut, er wirkt recht gefällig, nicht alkoholisch und von der Nase her würde ich eher auf Trinkstärke tippen, darunter kommt etwas leicht blumiges hervor, florale Noten, aber nicht so intensiv, dass sie mich stören würden (bin kein Freund davon), die nussige Richtung bleibt, jetzt meine ich auch kurz Marzipan zu finden, süße frisch aufgeschnittene Birne, ganz leicht Säure, die Nase macht Spaß

Nach der Nase würde ich spontan auf den Arran Sauternes Finish tippen, das käme von der Alkoholstärke, den überlagerten floralen Noten und auch von der dann doch fehlenden Reife hin.

Dass ich schon so eine konkrete Vorstellung habe, macht mir etwas Sorgen, da das den weiteren Verlauf schon etwas beeinflussen wird.

 

Mund:

ja definitiv Trinkstärke, ja auch hier floral, süß, Honig, leicht nussig, auch hier defintiv Süßwein, hier kommt das Florale stärker durch und wie befürchtet, bekomme ich den Arran Sauternes Finish nicht mehr aus dem Kopf, schöner kräftiger Antritt, wenn auch das Mundgefühl voller sein könnte, etwas Säure, leicht brausig, bitzelnd

 

Nachklang:

nussig, angenehm ausklingend, leichte Röstaromen, mittellang

Fazit: Gefällt mir wirklich gut. Ich bin bei Süßweinreifung aber auch voreingenommen ;-)

Fazit:

Selten so deutlich zu einem Whisky bei einer Blindprobe tendiert: Arran Sauternes Cask Finish mit 50%, bin aus meiner Erinnerung von 46% ausgegangen, aber die 50% passen dann doch ganz gut zum intensiven Antritt.

Wenn ich jetzt deutlich daneben liege wird es peinlich

@Korhorry  Bitte um Auflösung 

Kantenmechaniker

Ein Dram kommt selten allein und nach dem im Dunklen Fischen wollte ich mal noch ein Sample sehenden Auges verkosten.

Geworden ist den dann der Club-Tullibardine. Vielen Dank an @Hubertus 

• Geruch

  Zu Beginn dominiert hier deutlich eine säuerliche Frische, die auch recht trocken daherkommt, darunter etwas Marzipan, das immer deutlicher wird, die Nase gibt mir jetzt persönlich nicht sehr viel, dass ich so unbedingt riechen muss, wenn ich keine Notes schreiben würde, würde ich wohl längst schon trinken ;-), Zeit hilft aber tatsächlich ein bisschen, eine säuerliche Himbeere kommt dazu, das erste Mal muss ich da auch tatsächlich an einen Rotwein denken, man muss aber alle Aromen regelrecht suchen, es springt einem wenig frontal ins Gesicht, vielleicht kommt er ja nach dem ersten Schluck besser zur Geltung...
  Und tatsächlich nach dem ersten Schluck hier nun auch Süße, Brause, wie Himbeergeschmack aus dem PEZ Spender, jetzt auch etwas Eiche, leichte Würze, schon interessant wie Mund und Nase wechselwirken

• Geschmack

  joa, schon wesentlich besser, süß, brausig, süße Himbeere, überraschend intensiv, bäm explodiert dann plötzlich die Süße noch einmal im Mund, nach der Nase völlig überraschend, dann auch leicht herbe Eiche, die sich gut über die brausige Süße legt, schöne zwar einfache aber schmackhafte Kombination

• Nachklang

  auch hier noch ein süßer Grundton, fast schon wie Süßstoff, Himbeere, hat hier schon etwas von einem guten Himbeergeist in den man ne gute Portion Süßstoff rein gegeben hat, ganz angenehm, kann aber jemandem auch schon zu süß sein (mir nicht)

Fazit: 
Der hat nach anfänglicher Enttäuschung noch einmal richtig gezündet im Mund. Jetzt nicht sonderlich komplex und wohl auch nicht Jedermanns Sache, aber, wenn man süße Brausebonbons gut findet, mit Sicherheit zum empfehlen. Von mir gute 86 Punkte.

Zwolle

Nach vollbrachtem Tagwerk auf der Baustelle, will ich mich auch mal dem ersten Sample widmen...

Starten möchte ich mit dem Blindgänger Nr.4 und einem Dank an @Mexximal 

Leider gehört die blümerante Umschreibung von Spirituosen nicht zu meinen Stärken;

Erfreulicherweise genügt mein erbärmlicher Geschmackssinn ohnehin nur für eine eher vage Beschreibung

des Geschehens, so daß es gar keine schmückenden Worte zu finden gilt, die ich hier niederfließen lassen könnte...

Zum Schnaps:

Süßer Rauch strömt mir auf Anhieb entgegen, der sich allerdings vornehm auf den Platz des Gastes zurückzieht, um den Nebendarstellern ihren überaus fruchtigen Auftritt nicht zu verderben. 

Datteln kommen mir in den Sinn, auch wenn diese den Weg aus der Verpackung noch niemals in meinen Rachen

gefunden haben. Dafür aber daß leicht künstliche Aroma von Kirschlollis, mit denen ich weitaus besser vertraut bin.

Der Alkohol, dessen Anteil ich auf nicht mehr als 46% schätzen würde, ist schon beinahe vortrefflich

eingebunden.

Im Abgang, der von recht kurzer Dauer ist, bleibt eine schöne ausgefüllte Mundhöhle zurück.

Mein Bauchgefühl rät mir dazu, auf einen relativ jungen, in nicht vollständig restentleerten Rotweinfässern nachgereiften Raucher zu tippen, dessen Alkoholgehalt vermutlich höher liegt, als es der Schmerz erahnen lässt...

Ein Ledaig vielleicht? Wenigstens aus einem Rotweinfass?

Lecker geschmeckt hat mir das Sample, der Zweite und leider auch letzte Schluck wurde zwar schon etwas bitterer,

insgesamt aber eine gute Wahl!

Mexximal

@Zwolle Blindtastings sind immer wieder spannend

Du hattest im Glas:

Octomore - 10 Jahre - second limited edition - 57,3% - WID 86882

Finish im Grenache Blanc Casks (Weißwein)

Spannend, dass du die hohen Prozente nicht so sehr gespürt hast, aber das war auch mein Eindruck, gut eingebunden.

Die Verbindung zu den Datteln kann auch von den Weißweintrauben kommen.

Zwolle

Nun ja, zumindest eine grobe Richtung in einigen wenigen Punkten hatte ich ja...

Das lässt mir wenig Hoffnung für das bevorstehende Blind-Battle

Ich bin erstaunt, daß dies schon der zweite Octomore ist, den ich getrunken und für lecker befunden habe,

Dabei bin ich gar nicht mal so ein Freund rauchiger Whiskys. 

Die angeblichen ppm-Bomben haben mich immer abgeschreckt, wie schön, daß es Blindtastings gibt!

Herzlichen Dank!

JdH

@Zwolle das mit den ppm ist wohl wie bei Integer-Werten. Irgendwann kommt's zum Überlauf.

Korhorry

Kantenmechaniker schrieb:

Ich habe mich dann heute Abend doch gleich mal an das erste Blindsample gewagt und zwar den Blindgänger Nr. 9 von @Korhorry 

Die Farbe ist jetzt nicht sonderlich dunkel und der Whisky hat auch keinen Rotstich, weshalb ich jetzt erst einmal von einer Weißweinlagerung ausgehe.

Nase:

In der Nase bestätigt sich die Analyse der Farbe, sehr cremig und süß, Haselnüsse, in Richtung Haselnusseis, ich gehe von einem hellen Süßwein aus und da kommt einem natürlich direkt Sauternes in den Sinn, ich mag Sauternesreifungen sehr, daher gefällt mir auch der Geruch sehr gut, er wirkt recht gefällig, nicht alkoholisch und von der Nase her würde ich eher auf Trinkstärke tippen, darunter kommt etwas leicht blumiges hervor, florale Noten, aber nicht so intensiv, dass sie mich stören würden (bin kein Freund davon), die nussige Richtung bleibt, jetzt meine ich auch kurz Marzipan zu finden, süße frisch aufgeschnittene Birne, ganz leicht Säure, die Nase macht Spaß

Nach der Nase würde ich spontan auf den Arran Sauternes Finish tippen, das käme von der Alkoholstärke, den überlagerten floralen Noten und auch von der dann doch fehlenden Reife hin.

Dass ich schon so eine konkrete Vorstellung habe, macht mir etwas Sorgen, da das den weiteren Verlauf schon etwas beeinflussen wird.

 

Mund:

ja definitiv Trinkstärke, ja auch hier floral, süß, Honig, leicht nussig, auch hier defintiv Süßwein, hier kommt das Florale stärker durch und wie befürchtet, bekomme ich den Arran Sauternes Finish nicht mehr aus dem Kopf, schöner kräftiger Antritt, wenn auch das Mundgefühl voller sein könnte, etwas Säure, leicht brausig, bitzelnd

 

Nachklang:

nussig, angenehm ausklingend, leichte Röstaromen, mittellang

Fazit: Gefällt mir wirklich gut. Ich bin bei Süßweinreifung aber auch voreingenommen ;-)

Fazit:

Selten so deutlich zu einem Whisky bei einer Blindprobe tendiert: Arran Sauternes Cask Finish mit 50%, bin aus meiner Erinnerung von 46% ausgegangen, aber die 50% passen dann doch ganz gut zum intensiven Antritt.

Wenn ich jetzt deutlich daneben liege wird es peinlich

@Korhorry  Bitte um Auflösung 

Schöne Notes!

Ich bin da auch mit dir überein, sind viele süße und nussige Sachen zu entdecken.

Die fehlende Reife die du ansprichst... er ist 17 Jahre alt.

Den Alkohol hast du gut getroffen, er trägt 46,7% mit sich.

Die Fässer waren keine Weißweine, da hat dich deine Nase wie du gemerkt hast leider von Anfang in die falsche Richtung gesteuert.

Es war Ex-Bourbon mit finish in California Red Wine Casks

Du hattest den Bladnoch 17yo WID 123009

Es freut mich dass er dir gefallen hat

Kantenmechaniker

@Korhorry Vielen Dank für die Auflösung.

Wenigstens hab ich erkannt, dass es generell ein Weinfass war 

War echt lecker. Danke nochmal 

Hastur

Mexximal schrieb:

@Zwolle Blindtastings sind immer wieder spannend

Du hattest im Glas:

Octomore - 10 Jahre - second limited edition - 57,3% - WID 86882

Finish im Grenache Blanc Casks (Weißwein)

Spannend, dass du die hohen Prozente nicht so sehr gespürt hast, aber das war auch mein Eindruck, gut eingebunden.

Die Verbindung zu den Datteln kann auch von den Weißweintrauben kommen.

Gut, dass @Zwolle ihn sich gegriffen hat. Sonst wäre er demnächst doppelt mit gefahren. 

Ist schon ein toller Tropfen für Rauchliebhaber, super eingebundener Alkohol und die 10 Jahre haben die vielen ppm schon etwas gezähmt. 

Kantenmechaniker

So....der Bus hat nun wieder die Weiterfahrt Richtung @Waschbär aufgenommen. Trotz der kurzen Strecke wurde er natürlich wieder voll betankt mit zwei neuen Blindgängern und zwei weiteren wein-trunkenen Passagieren, die ihre Ausweispapiere mit sich führen. 

Hier mal ein kleiner Teaser: