Beste (=mit schottischen vergleichbare) deutsche Whiskies

Dome306

@Steffkoch Wir haben hier in der Nähe (Bad Dürkheim) eine kleine Brennerei namens Saillt Mór. Die sind mir bislang durchweg positiv aufgefallen, da sie ihre Whisky auch mal länger reifen als die Standrad 3 Jahre. Im Laufe des Jahres soll z.B. eine 6 Jahre PX Vollreifung erscheinen, diesen konnte man neulich vorab auf der Messe kosten, sehr gelungen meiner Meinung nach.

Ansonsten bin ich wie viele hier dem deutschen Whisky eher abgeneigt, da meist zu teuer für zu wenig Qualität.

Vallado

@Steffkoch 

Ich würde meinen, es kommt auf den Stil des Lokals an und den Adressatenkreis, den du ansprechen willst. Und, in welcher Gegend das Lokal liegt.

Ein paar Whiskys einer lokalen Destille auf die Karte zu nehmen ist grundsätzlich eine nette Idee, wenn der Kundenkreis, den du ansprichst, auch aus der Gegend kommt.

Allgemein: Habe im Februar ein paar St. Kilians (irgendwo im nirgendwo zwischen Frankfurt, Aschaffenburg und Heidelberg) und Elch Whiskys (Fränkische Schweiz) probiert, die waren ganz vielversprechend.

JdH

@Vallado stimmt. Den "Torf vom Dorf" fand ich auch ganz lecker.

DrDjango

Hammerschmiede ist der Hammer Zumindest die beiden Abfüllungen, die ich probiert hatte: Emperors Way Henry IV und Willowburn 5 yo exceptional cask. 

Bourbone

Dem kann ich beipflichten , die Hammerschmiede hat  wirklich viele  leckere Abfüllungen 

Huibuh

Hab schon einige deutsche probiert und von denen können in meinen Augen geschmacklich mit den Schotten die schon genannten: ElsBurn (Hammerschmiede) und St. Kilian (mit ihren Forsyths Brennblasen) mithalten, Coillmór, ein bißchen der Campbeltown aus Deutschland und von den Faßreifungen noch Eifel Whisky. Der wurde ja auch schon mehrfach genannt. Bin echt überrascht, wieviele hier Eifel Whisky kennen und war beim Verkosten zweier echt überrascht von der herausragenden Faßqualität.

Stork Club Straight Rye Whiskey (Spreewood Distillers) finde ich auch hervorrangend, hat aber wenig mit einem klassischen Schotten zu tun, wobei da ja inzwischen von Arbikie auch Rye produziert wird.

Die meisten können allerdings nicht mithalten, sind oft kernig bzw. kantig (hart/schroff) und/oder erinnern an Korn.

Steffkoch

Sind ja doch einige positive Meinungen zusammen gekommen. Danke für das viele Feedback.

Man könnte noch die noch die Brennerei Finch nennen. Ich war da vor einiger Zeit bei einer Brennereiführung mit Tasting. Die haben eine der größten Pot Stills in D. Von der Produktionsmenge sind sie nach eigener Aussage auch bei den größten Destillen in Deutschland.

Den Standard von denen fand ich damals nicht schlecht, spezielle Fassreifungen habe ich leider nicht probiert. Werd ich mal nachholen, die haben aktuell auch ein Corona-Special, bei dem man alle Abfüllungen als Sample erwerben kann. (Wenn das zu viel Werbung sein sollte, bitte ein kurzer Hinweis. Ich weiß, das wird nicht gern gesehen hier. Habe auch keine Verbindungen zur Brennerei.)

Grüße

Huibuh

Hab noch einen vergessen: den Thousand Mountains • Mc Raven von der Sauerländer Edelbrennerei. Sowohl deren New Make (echt komplex), als auch deren Single Malt fand ich sehr lecker und einem Schotten ebenbürtig.

Bodensee090780

Ich finde das man den Vergleich garnicht anstellen darf. Deutscher Whisky ist einfach was anderes als schottischer oder irischer oder israelischer oder, oder, oder. Allerdings kann ich den Wunsch danach durchaus nachvollziehen. Kann mich da auch nicht wirklich frei von machen. 

Ebenso muss man in der Gastronomie auch ganz klar den Preis im Auge haben und den Kundenkreis. 

Hammerschmiede und Slyrs 12 sind gut, aber wohl eher oberes Preissegment. Ebenso Emill Kraftwerk. 

Günstiger wären die restlichen genannten. Mc Raven kann ich voll stützen. Fand ich auch richtig gut. Auch hier in der Standardrange kein Pfui: Coillmor Storck, Brigantia Steinhauser, Rothaus Black Forrest, Nine Springs, Senft, Kauzen Old Owl. 

Unterm Strich sollte man meiner Meinung nach probieren und dann entscheiden was man ggf. ins Sortiment aufnimmt. Am besten mal auf eine Whisky Messe gehen und da alle deutschen Hersteller durchprobieren. Bin mir sicher du findest was, was du lecker findest. 

Um zurück zur Ursprungsfrage der Vergleichbarkeit zu kommen... Ich denke keiner ist vergleichbar. Am ehesten noch die, die im hochpreisigen Segment liegen sowie Einzelfassabfüllungen. Wenn man da dann aber wirklich in den Vergleich geht, landet man im Resultat imho immer bei nem Schotten, da man da weniger bezahlt für etwas Geschmacklich ähnliches. Deutschland ist halt ein teures Pflaster. 

Allerdings kann das Geld auch echt zweitrangig den... Egal wo ich bin, wenn es in einem Restaurant was regionales gibt probiere ich es immer. Auch wenn ich meistens enttäuscht bin. 

Vallado

Bodensee090780 schrieb:

Am besten mal auf eine Whisky Messe gehen und da alle deutschen Hersteller durchprobieren. 

Ich bin ja ab und an durchaus experimentierfreudig, aber so stelle ich mir nen Tagesausflug in die Hölle vor. Gehst auf ne Whiskymesse und trinkst nur deutsche Whiskys