Weinproben für die Weinfinish Serien der Brennereien

King-Kong

Seid gegrüßt. Die Sufu brachte mir jetzt nicht den Erfolg den ich mir erhofft hatte, deswegen auf diesem Wege.

Ich möchte mich im Zuge der Zeit durch diverse Weinfinish Serien der Brennereien durcharbeiten. Diese gibt es ja zu Hauf.

Jetzt geht es mir darum, den Kern dieser Finishes (Oloroso, Ximez, Sauterne, ...) kennen zu lernen, die Weine selbst, um überhaupt zu verstehen/schmecken/riechen was das eigentlich ist und wie es sich in dem Whisky eingefügt hat. Hat jemand von Euch bereits Erfahrungen gemacht bezüglich der jeweiligen Weinarten / Händler? Ich möchte keinen Fusel aus dem Supermarkt dafür kaufen, aber eben auch keine vergoldeten Flaschen mit Diamantverschluss. Mir geht es wirklich nur darum, authentisch den Geschmack und die Aromen kennen zu lernen um selbst entscheiden zu können wie gut sie sich eingefügt haben. Bedauerlicherweise wird hier im Shop meines Wissens nach nichts dergleichen angeboten, weswegen ich einfach mal in die Runde frage ob Ihr das auch schon durch habt und wo Ihr was genau bezogen habt.

Anmerkung: Dies soll nicht dem Zweck dienen konkurierende Händler o.ä. anzupreisen und/oder zu bewerben!

Bis dahin

Zaphod

Das Problem dass Du haben wirst ist, es gibt nicht den Oloroso, den Sauternes oder den Portwein.Dazu müsstest Du genau wissen, was vorher im Fass war und diese Info bekommt man nur selten. Zudem sind heutige Sherryfässer selten mit Trinksherry vorbelegt. Wir haben hier mal ein Chat-Sherry-Tasting mit den gängigsten Sorten durchgeführt.War sehr interessant, aber nachdem ich mittlerweile gut 30 hochwertige Sherries probiert habe kann ich nicht behaupten den Referenzsherry für z.B. einen Oloroso benennen zu können. Bei Portwein empfinde ich es als noch schwieriger.

wako

@Zaphod 

naja es gibt da schon 2-3 sehr relevante Bodegas für Sherry. (Toro Albalá, Emilio Lustau, Bodegas Tradición S.L., Bodegas Rey Fernando de Castilla)  Den Rest kann man sich vermutlich schenken. Portwein(Graham's, Taylor, Messias) analog, da bin ich aber nicht so bewandert. Sauternes habe ich selbst zwar schon probiert, weiß aber nicht von welchem Chateau.

Hatte ja hier mal ne Sherry Teilung. Vllt gibts im Winter noch eine. Ein wenig Orientierung geben mit Sicherheit die gängigen Weinkritiker des jeweiligen Herkunftslandes.

Ansonsten sollte man Supermarkt Ware in jedem Fall vermeiden. 

Ihlione

Tomatin hat mal zwei schöne Kombis zu genau dem von dir beabsichtigten Zweck heraus gebracht: Je ein Fläschchen Whisky + ein Fläschchen Sherry beides aus demselben Fass. Der Whisky erhielt in der einen Version ein Oloroso Finish und in der anderen Version  ein PX Finish. Das war ne spannende Aktion. 

https://www.whisky.de/flaschen-db/details/tomatin-oloroso-edition.html

https://www.whisky.de/flaschen-db/details/tomatin-pedro-ximenez-edition.html

Sind leider nicht mehr ganz einfach zu bekommen. 

Zaphod

@wako Sicherlich gibt es relevante Bodegas, aber was nützt Dir das wenn Du nicht weißt welcher Sherry von welcher Bodega im Fass war. Und selbst eine Bodega hat verschiedene PX oder Olorosos, die komplett anders schmecken.Und dann noch im Whisky eingebettet? Wo man im Blind-Battle kaum in der Lage ist nur die Destille herauszuschmecken? Und wie gesagt, Whisky lagert nur noch selten in Fässern, die vorher trinkbaren Sherry enthalten haben.

wako

@Zaphod 

hatte den Ersteller eher so verstanden, dass er das Produkt losgelöst vom Whisky kennen lernen wollte.

Sehr sinnvoller Ansatz imo, da man die Noten vermutlich auch in den Whiskyreifungen besser findet

Und nach so nem Versuch sollte jeder in der Lage sein, einen PX vom Oloroso oder Fino zu unterscheiden. Amantadillo und Palo Cortado sind natürlich nicht so leicht zu unterscheiden vom Oloroso. Mazanilla und Fino sind sich auch sehr ähnlich.

Zaphod

Das Problem, meinem Empfinden nach, ist dass ein junger Oloroso, der zum Nassmachen von Sherry Fässern eben nicht annähernd so schmeckt wie ein trinkfertiger, nicht aus dem Billigregal stammender Oloroso von z.B. Lustau, deshalb wird er dann auch zu Essig verarbeitet. Da fehlt dann die Vergleichbarkeit. Früher war das anders, da gab es dann andere "Probleme "

wako

@Zaphod 

sorry, ich kann dir nicht mehr folgen. 

Zaphod

@wako 

Vielleicht mache ich es auch zu kompliziert

Ziel ist es ja, so wie ich es verstehe, die verschiedenen Weinsorten (Sherry, Port, Sauternes etc.) im Original kennenzulernen um dann deren Besonderheiten/Eigenschaften im Whisky herausschmecken zu können.

Dies macht aber nur Sinn wenn die für die Whiskyreifung eingesetzten Fässer vorher einen Sherry "beherbergt" haben, der vergleichbar mit denen ist, die man als Beispiele nutzt.

Wenn man nun hochwertige Sherries oder Portweine als Beispiele empfiehlt (eben keine Supermarktware) entfernt man sich eklatant von den tatsächlich für die Vorbelegung der Fässer eingesetzte Qualitäten. Hier werden junge Sherries eingesetzt, die nach der kurzzeitigen Fassbelegung weiter zu Essig verarbeitet werden. Bei der Produktion von Sherry ist ein Einfluss des Holzes absolut unerwünscht, der Sherry wird ungenießbar (wer das mal probieren konnte wird das bestätigen )

Ein durchgereifter Oloroso von Lustau bzw. dessen Geschmack hat nur noch entfernt Ähnlichkeit mit dem Sherry, der Einfluß auf die Whiskyreifung nimmt.

Und in den seltensten Fällen ist zudem bekannt aus welcher Bodega der Sherry stammt, der zur Vorbelegung genutzt wurde...und Oloroso ist nicht Oloroso, die eklatanten Unterschiede durfte ich auf einem Tasting kennenlernen.

Früher, als die Ausfuhr von Sherry in Fässern noch erlaubt war, wurden die Transportfässer für trinkfertigen Sherry zur Nachreifung genutzt...

wako

Er will doch wissen wie guter Sherry schmeckt. Das hat doch nichts mit dem Für das Finish verwendeten Sherry zu tun ^^

Es macht also nur Sinn den guten Sherry zu probieren, um das Produkt als solches zu verstehen.

in Frankreich soll es einen verrückten geben, der noch ‚echte‘ Sherryfässer (lag vorher 80 Jahre Sherry drin, idR Toro Albala) nutzt. Schmeckt man auch imo  

wako

Noch plakativer wird es doch beim Rotwein: ich Kauf doch keinen 4 Euro Bordeaux aus dem Discounter, wenn ich verstehen will, wie ein Bordeaux schmecken soll. Ob der Whisky dann genau in dem Fass liegt, war bei der Eingangsfrage nicht gefordert. Außerdem mMn irrelevant. Es geht ja darum, das ursprüngliche Produkt zu verstehen.