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Am Grundwassersee 4 · 82402
Seeshaupt
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Alkoholmissbrauch ist
gesundheitsgefährdend.
Genießen Sie in Maßen.
Wer wirklich mal etwas komplett anderes probieren möchte, dem empfehle ich Mezcal. Für mich persönlich die faszinierendste Spirituose der Welt! Der gesamte Herstellungsprozess ist wirklich sehr interessant. Mezcal hat teilweise ähnlich rauchige Aromen wie ein Islay-Malt. Allerdings ist guter Mezcal ziemlich teuer, da er extrem aufwändig und komplett in Handarbeit hergestellt wird.
Natürlich ist es ein Rum. Der Grund, warum auf die Bezeichnung "Rum" verzichtet wird, ist die Nachreifung in noch feuchten PX-Fässern, wodurch der Rum zusätzliche Sherrysüße erhält. Hersteller wie z.B. Plantation schmeißen dagegen heimlich jede Menge Zucker, Vanillin, Glycerin und anderes Zeug in ihren Rum und haben keine Hemmungen, ihr Zeug trotz solcherart Nachbehandlung weiterhin als "Rum" zu etikettieren. Da ist mir die ehrliche Vorgehensweise bei Wagemut lieber.
Das Hantieren und Nachreifen mit "Sherryfässern" ist - auch beim Whisky! - ein einziger Marketing-Bullshit. Es gibt de facto keine Nachreifung in Ex-Sherryfässern - es handelt sich um Fässer aus europäischer oder amerikanischer Eiche, die unter Hochdruck mit Sherry befüllt und nach kurzer Zeit wieder entleert werden, das Holz also einen Teil des Sherrys gespeichert hat und darin z.B. an einen Single Malt wieder abgibt. Nun die Tausend-Euro-Frage: Ist ein Whisky, der so (nach)gereift wurde, dem also Sherry aus der Fasswand zugesetzt wurde, kein Whisky mehr? Falls doch, warum soll das nicht auch für Rum gelten? Weil es in diesem speziellen Fall ein Wet Cask und kein Dry Cask ist?
Ich habe bereits eine Flasche leegetrunken und noch eine ungeöffnete in Reserve. Das Zeug ist besser und süffiger als jeder Zacapa oder Botucal, den ich je im Glas hatte (was aber, zugegeben, keine Kunst ist).
Damit ist gemeint, dass bei der Herstellung nicht heimlisch getrickst oder gepanscht wurde. Es ist ein 5-12 Jahre alter Barbados-Rum, der in nassen PX-Fässern nachgereift wurde - sonst nichts, kein Nachzuckern, kein Panschen, kein Nachfärben, alles transparent. Finde ich absolut vorbildlich! Hat Nicolas Kröger in zwei Videos erklärt:
https://www.youtube.com/watch?v=KunhCeFWcXE
https://www.youtube.com/watch?v=91ouIZT6Lr0
Ich trinke normalerweise nur puren, d.h. trockenen Rum und keinen süßen bzw. gesüßten. Aber falls ich ausnahmsweise doch mal Lust auf einen Süßrum bekomme, dann reicht mir der Wagemut PX vollkommen - das ganze überteuerte, heimlich gepanschte Mainstream-Zeug kann mir echt gestohlen bleiben!!!
Wie sich das liest, habe ich noch keinen „richtigen“ Rum getrunken aber du hast schon recht @Alambic Don Papa, Plantation XO und Botucal ist schon ein wenig unverschämt, auch wenn mir letzterer gut schmeckt.
Ich habe während meiner Flitterwochen auf den Seychellen den Takamaka St. André schätzen gelernt, nicht süß und toller Fasseinfluss. (Keine Ahnung ob der gepanscht ist, klang aber bei der Führung nicht so.)
Aber ich werde wohl mal den Hampden probieren / ein tasting mitmachen.
Meine Sampleliste
Aktuelle Flaschenteilungen: Ben Nevis 24YO Fine Art & Cameronbridge Funkytown
Beendete Flaschenteilungen: [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23]
Ich bin nicht grundsätzlich gegen "geimpfte" Spirituosen - sondern für Ehrlichkeit und Transparenz. Auch beim Whisky finde ich Innovation und Experimente z.B. mit Wet Casks oder eine mögliche Wiederkehr des legendären Paxarette-Whiskys interessant. Aber eben nur mit entsprechender Angabe auf dem Flaschenetikett. Ich will als Konsument einfach nicht verarscht werden!
Beim Rum finde ich es traurig, dass der Geschmack vieler Konsumenten durch die nachträgliche Süßung ziemlich "verdorben" wurde, dass Rum quasi allgemein als süße Spirituose gilt und Viele beim Probieren eines puren, trockenen Rums die Nase rümpfen, weil sie die erwartete Süße vermissen und die feinen Nuancen gar nicht mehr rausschmecken können.
Aber genau so schmeckt eben reiner, unverfälschter Rum! Der Zucker aus der Melasse oder dem Zuckerrohrsaft wurde im Gärprozess in Alkohol umgewandelt - da ist kaum noch Süße vorhanden, und auch der allerletzte Rest Zucker kommt nicht durch die Destillation - im Rohdestillat ist kein Zucker mehr enthalten. Lediglich die Eichenfässer können noch ein bisschen Süße abgeben - das war's! Rum ist nicht süßer als Whisky. Und falls doch, dann wurde nachgeholfen. Dasselbe gilt für Cognac oder Armagnac.
Hier gibt es eine Liste mit dem gemessenen Zuckergehalt diverser Rums:
http://rumproject.com/rumforum/viewtopic.php?t=1683 (A bis L)
https://rumproject.com/rumforum/viewtopic.php?t=1690 (M bis Z)
Anhand dieser Liste kann man schauen, welche Rums wahrscheinlich nachgezuckert wurden und welche nicht. Bei einem Zuckergehalt von 0-5 Gramm pro Liter kann man davon ausgehen, dass es ein ungezuckerter Rum ist - diese kleine Menge an Zucker, evtl. sogar noch etwas mehr, kann aus der Fasslagerung stammen. Bei Rum mit deutlich mehr Zucker muss jedoch zwingend von einer Nachzuckerung ausgegangen werden.
Der Takamaka St. André ist in der Liste enthalten, der gemessene Zuckergehalt lag bei 2 Gramm pro Liter. Das spricht dafür, dass er sicherlich ungezuckert ist. Er wird anscheinend nicht aus Melasse oder Zuckerrohrsirup, sondern aus Zuckerrohrsaft hergestellt, also genau wie ein Rhum Agricole. Auf mich wirkt die Destillierie authentisch und glaubwürdig.
Kann ich nur empfehlen, der Hampden ist definitiv eine wertvolle Erfahrung.