Food-Pairing Review: Aberfeldy und Honig

  • Syleo
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    Whisky und Honig in einem Tasting? Whisky & Schokolade oder Whisky & Käse kannte ich ja schon, am Freitag aber standen Aberfeldy & Honig auf dem Programm. Die Beziehung zwischen Aberfeldy und den Bienen geht inzwischen über die für alle Aberfeldy Malts – und damit auch die Dewar’s Blends mit Aberfeldy als ihrem Lead Malt – charakteristischen Honignoten hinaus. In der Bar- und Club-Reihe Barrels & Bees haben sich die Markenbotschafter der Dewar’s Blends und Malt-Marken, derzeit unter dem Dach von Bacardi zuhause, auch mit der Erforschung und Förderung von Bienenschutz und Bienenzucht befasst und Food Pairings ebenso wie Cocktail-Kreationen mit den Aberfeldy Malts vorgestellt.

    In Bonn wurde diese Markentradition am vergangenen Freitag fortgeführt. Corona-konform gab es in einer kleinen Gruppe von 11 Teilnehmern neben grundlegendem Whiskywissen und interessanten Bienen- und Honigfakten fünf Aberfeldy-Abfüllungen gepaart mit fünf darauf abgestimmten Honigsorten. Eine ganze Reihe spannende und erhellende Geschmackseindrücke, wenn so unterschiedliche Charaktere wie Spirituose und Honig miteinander ringen, sich gegenseitig ausstechen, bereichern oder ergänzen.

    Den Auftakt machte der frühen Startzeit um 17 Uhr entsprechend ganz entspannt der Aberfeldy 12. Mild und leicht, dominiert von Honig- und Vanillenoten mit einer leichten, hintergründigen Würze bildete er gepaart mit ebenso mildem Lindenblütenhonig aus Brandenburg einen sanften Einstieg in den Abend.

    Der Aberfeldy 16, im Grundprofil dem 12er sehr ähnlich aber mit ergänzenden Noten von Trockenfrüchten, malzigem Gebäck und schokoladigen Anklängen, fand sein Honig-Gegenspieler in einem Mayahonig aus dem mexikanischen Yukatan.

    Den ersten ebenbürtigen Honig-Partner fand dann als nächstes der 15-jährige Aberfeldy mit Pomerol-Finish in einem brasilianischen Gebirgshonig. Mit seinen 43 Volumenprozenten leicht kräftiger als 12er und 16er und durch das Weinfinish um reizvolle Beeren- und Obstnoten sowie eine kräftigere Eichenwürze bereichert, wurde diese 15er Limited Edition vom Berghonig passend ergänzt und auch im Finish nicht von ihm dominiert, wie es noch aufgrund der starken Honigsüße bei den ersten beiden Kandidaten der Fall zu sein drohte.

    Auf Augenhöhe begegneten sich dann auch der Aberfeldy 21 und „sein“ Waldhonig aus dem italienischen Piemont. Deutlich kräftiger anmutend als die 40% auf dem Etikett mag ich den 21er immer wieder gerne: Orangen und Heidelbeer-Valparaiso in dunkler Schokolade werden begleitet von einer Vanilleschote und würzigem Oregano und Tannenzapfen, im Hintergrund hält sich etwas kalte Asche auf einem vom Sommerregen noch feuchten Waldboden. Die kräftigen Waldblüten und das sogar leicht harzige Gefühl des Honigs harmonierten damit hervorragend.

    Zum Abschluss wartete dann noch planmäßig das geschmackliche Highlight des Abends auf: Eine 20-jährige Einzelfassabfüllung aus der Exceptional Cask Series, aus Ex-Bourbon- und Re-Char-Bourbon-Fässern mit einem 4-jährigen Oloroso-Sherry-Finish, exklusiv für Deutschland in Fassstärke auf 624 Flaschen abgefüllt aber bislang noch nicht im freien Verkauf erhältlich. Eine schöne Doppelreifung, mit kräftigen Sherry-Früchten und Orangenschale, dazu durch delikate Eichenwürze und Espressonoten balancierte Bienenwachs- und Karamellsüße. Sein Honig-Partner: Ein tasmanischer Leatherwood-Honig, der seine Herkunft mit Aromen von Wildleder und Schuhpolitur beileibe nicht verleugnen kann. Ein charaktervoller Honig – sicher nicht jedermanns Sache – zu einem charaktervollen Einzelfass. Passt.

    Nach diesem Abschluss des offiziellen Tasting-Teils gab es dann noch die Gelegenheit, sich mit Cocktail-Variationen eines Golden Dram Highball, einem Penicillin im Perthshire Style und einem Pitilie Mojito davon zu überzeugen, dass sich besonders mild-aromatische Malts wie der Aberfeldy und die passenden Honig-Kombinationen bestens als Cocktail-Basis eignen – auch wenn ich persönlich lieber beim puren Malt bleibe, denke ich…

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    :sherry: "If you're lucky enough to enjoy a nice dram you're lucky enough" :sherry:

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