Whisky 2020 - Von Preistreiberei und Parasiten

Oiram666

sorry wenn ich blöd frage, aber was sind flipper?

dectel

@Oiram666 

Bottle-Flipper sind Leute die rare Flaschen nicht zum Trinken kaufen, sondern um sie mit deutlichem Aufschlag weiter zu verkaufen.

Waschbär

Oiram666 schrieb:

sorry wenn ich blöd frage, aber was sind flipper?

@Oiram666 

maltaholic

Dronach_Aficionado schrieb:

Wie seht ihr das? Gegenmaßnahmen? Kaufboykott? ...

@Dronach_Aficionado 

Ich glaube, dieses Phänomen ist nicht wirklich neu. Nur die Häufigkeit schwankt mit der allgemeinen Beliebtheit von Whisky. 

Wir sehen in den letzten Jahren einen gewissen Boom: hohe Beliebtheit und damit hohe Nachfrage, knappe Kapazitäten und folglich steigende Preise.

Das, was noch da ist, wird zunehmend einzeln verkauft, Single Cask wird zum großen Geschäft. Und wenn dann noch Special Edition oder irgendwas mit Limited hinzukommt, dann wird nicht nur von der Destillerie zugegriffen, sondern ggf. von den Händlern selbst mit Aufschlag oder künstlicher Verknappung gearbeitet. 

Soweit alles ok. Wo viel nachgefragt wird, da wird es teurer.

Also was tun?

Kaufboykott? Vielleicht. Wird aber das Phänomen nicht beseitigen. Irgendeiner kauft immer.

Auch wird man nichts dagegen tun können, es sei denn man zeigt eine gewisse Selbstdisziplin. 

Was meine ich damit? Sagen wir, es gibt eine interessante Neuerscheinung und davon hätte ich gerne eine. Die kommt entweder unangekündigt auf den Markt oder mit viel Tamtam, Marketing Blabla... wie dem auch sei, ich habe entweder Glück und bekomme eine, oder eben Pech und dann nicht. In der Regel erfährt man aber, was der Ausgabepreis war. Wenn alles weg ist und der Zweitmarkt ins Rollen kommt, dann muss man Geduld haben und warten, denn irgendwann ist immer einer bereit, seine Flasche zu verkaufen mit nur minimalem Aufschlag zum Ausgabepreis. Und wenn nicht, dann eben nicht...

Wenn jeder diese Selbstdisziplin hätte, dann würde das sehr gut funktionieren. Die wirklichen Preistreiber sind für mich die Käufer und nicht die Anbieter...

Fetterkern

Hier ein vielleicht interessanter Impuls aus einem anderen Luxussegment: 

https://herrstrohmsuhrsachen.com/2020/09/02/rolex-der-schmale-grat-zwischen-luxus-und-protz/

Auch der Uhrenmarkt ist Käufern ausgesetzt, die sich weniger für das Produkt als für Wertsteigerungen und deren Realisierung interessieren. Der Artikel unterscheidet zwischen den Herstellern, die den Markt befeuern und melken, und denen, für die der Graumarkt ein langfristiges Reputationsproblem innerhalb der bevorzugten Zielgruppe darstellt. 

Potstill

@Fetterkern  Schöne Sache der Artikel 

Dronach_Aficionado

@maltaholic So ist auch meine Vorgehensweise. Entweder zum Release oder gar nicht. In ganz wenigen Ausnahmefällen nehme ich einen Aufpreis von 10-20% in Kauf (darunter kann auch ein Import fallen). DIese rote Linie wird jedoch nicht überschritten.

DerDennis

maltaholic schrieb:

Dronach_Aficionado schrieb:

Wie seht ihr das? Gegenmaßnahmen? Kaufboykott? ...

@Dronach_Aficionado 

Ich glaube, dieses Phänomen ist nicht wirklich neu. Nur die Häufigkeit schwankt mit der allgemeinen Beliebtheit von Whisky. 

Wir sehen in den letzten Jahren einen gewissen Boom: hohe Beliebtheit und damit hohe Nachfrage, knappe Kapazitäten und folglich steigende Preise.

Das, was noch da ist, wird zunehmend einzeln verkauft, Single Cask wird zum großen Geschäft. Und wenn dann noch Special Edition oder irgendwas mit Limited hinzukommt, dann wird nicht nur von der Destillerie zugegriffen, sondern ggf. von den Händlern selbst mit Aufschlag oder künstlicher Verknappung gearbeitet. 

Soweit alles ok. Wo viel nachgefragt wird, da wird es teurer.

Also was tun?

Kaufboykott? Vielleicht. Wird aber das Phänomen nicht beseitigen. Irgendeiner kauft immer.

Auch wird man nichts dagegen tun können, es sei denn man zeigt eine gewisse Selbstdisziplin. 

Was meine ich damit? Sagen wir, es gibt eine interessante Neuerscheinung und davon hätte ich gerne eine. Die kommt entweder unangekündigt auf den Markt oder mit viel Tamtam, Marketing Blabla... wie dem auch sei, ich habe entweder Glück und bekomme eine, oder eben Pech und dann nicht. In der Regel erfährt man aber, was der Ausgabepreis war. Wenn alles weg ist und der Zweitmarkt ins Rollen kommt, dann muss man Geduld haben und warten, denn irgendwann ist immer einer bereit, seine Flasche zu verkaufen mit nur minimalem Aufschlag zum Ausgabepreis. Und wenn nicht, dann eben nicht...

Wenn jeder diese Selbstdisziplin hätte, dann würde das sehr gut funktionieren. Die wirklichen Preistreiber sind für mich die Käufer und nicht die Anbieter...

@maltaholic Hast du deswegen deinen Shop in der base geschlossen? Weil zuviele potentielle Kunden Selbstdisziplin an den Tag legen? 

ThomasRS

Sowas können aber auch einige größere Händler, wie es scheint.

Man kann den neuen Secret Speyside 16 Jahre von Meadowside für 102,9€ verkaufen oder für 188,00€.....

Sencha

Oder den 32er Glen Spey für 159 oder 228 

Bin gespannt, wie lange der hier durchhält.