Whisky 2020 - Von Preistreiberei und Parasiten

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  • maltaholic User maltaholic Dabei seit: 29.07.2014Beiträge: 36,762Flaschensammlung:maltaholics KellergeisterBewertungen: 1051
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    Sencha schrieb:

    Oder den 32er Glen Spey für 159 oder 228 :neutral:

    Bin gespannt, wie lange der hier durchhält.

    @Sencha 


    Der ist aber derzeit der einige Anbieter... :wink:

    “Whisky, like a beautiful woman, demands appreciation. First you gaze, then it's time to drink.” ― Haruki Murakami


    Meine Samples „malta‘s malts“ 

  • Thomas1989 User Dabei seit: 12.05.2016Beiträge: 974Bewertungen: 0
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    maltaholic schrieb:


    Sencha schrieb:

    Oder den 32er Glen Spey für 159 oder 228 :neutral:

    Bin gespannt, wie lange der hier durchhält.

    @Sencha 


    Der ist aber derzeit der einige Anbieter... :wink:


    Schlimm das die Flaschen aber bei den Preisen trotzdem schon ausverkauft sind.... 


  • marantz User marantz Dabei seit: 21.06.2018Beiträge: 582Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 11. September 2020 um 18:31
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    Ein sehr gutes Beispiel weshalb mir die Diageo Release (bis 150€) sympathischer sind. :wink: Klar einen 1988 haben die natürlich nicht zu einem annehmbaren Preis. 


    Wäre ich euer Verkäufer, dann würde ich die 70€ ebenfalls zusätzlich nehmen. :biggrin: Als Käufer schreckt mich das allerdings erfolgreich ab. Und die Brennerei hat 30+ Jahre auf den Schnaps aufgepasst und macht vielleicht 100€ pro Flasche Umsatz, der Rest bleibt auf dem Vertriebsweg liegen. :rolleyes:

    Potstill gefällt das
  • JungleDram User JungleDram Dabei seit: 04.03.2016Beiträge: 714Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 12. September 2020 um 09:34
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    In den letzten Wochen ist mir bei vielen interessanten neuen Releases folgendes sehr negativ aufgefallen:


    Es gibt mittlerweile (neben den ganzen Hobbyflippern)zu viele Parasiten in unserem Hobby, die alle hochgradig an der Preistreiberei mit Schuld haben. Beispiel: WID 149948


    Kaum war der weg, taucht er Minuten (!) später zum doppelten Preis (!) wieder bei einem der Parasiten auf. Halb so wild, niemand muss da kaufen denkt ihr?


    Meanwhile @ Glengoyne, Praktikant zum Distillery Manager: "Schau mal, der 17er SC wird am Zweitmarkt jetzt zum doppelten Preis gehandelt." DM: "Da waren wir wohl immer noch zu billig, der nächste SC wird dann für 289 Pfund statt 189 angeboten." 


    Oder aber dieses vermehrt auftretende Geschäftsgebahren: Von als begehrt eingeschätzten Abfüllungen werden zunächst nur minimalste Mengen dem Markt zugeführt (Beispiele: Glengoyne 19 SC 1921, Glendronach Kingsman 29, vielleicht auch Ardbeg Traigh Bhan Batch 2). Dabei ist meist unklar wer hier den Hahn zudreht: Die Destille selbst? Die Zwischenhändler? Die Endhändler? Was dann jedenfalls passiert: FOMO! FOMO! Die ersten Flaschen landen bereits Stunden oder Tage später in Auktionen und werden für das zwei/dreifache des UVP verkauft. Die zurückgehaltenen Flaschen findet man dann plötzlich mit saftigsten Aufschlägen bei den Händlern wieder: (Beispiel Glengoyne SC 1921 WID 163326 plötzlich für 350 Pfund statt 199 bei einem großen UK Händler wenige Tage nach Release kurz nach Auslaufen der ersten Auktionen). Zweitrundeneffekte wie oben: Die Destillen sehen das und schrauben ihrerseits wieder an der Preisschraube beim nächsten Release. Win - Win! Solange der dumme Konsument brav mitspielt :rolleyes:


    Wie seht ihr das? Gegenmaßnahmen? Kaufboykott? Es ist halt ärgerlich wenn man sich als Konsument und/oder Sammler auf eine Flasche freut und dann die oben beschriebenen gesteuerten Spielchen mit ansehen muss. Da vergeht einem dann jegliche Lust auf die Flasche.


    @Dronach_Aficionado 

    Diese ganzen Keller/Schrank/Dachboden/Erdloch-Sammler haben einen nicht unerheblichen Anteil daran. Denk' ich z.B. nur mal an die ganzen Undisclosed-Speysider aus den 70ern (Sansibar, Acla, Mancarella, Maltbarn etc.) ... , die stehen alle in irgendwelchen "Lagern" und wurden dem "Trink/Genuss"-Markt entzogen. Da gab's die Devise "ich kauf' mir eins/zwei/drei Flaschen und besorg mir ein Sample oder teile eine vierte Flasche , dann muss ich nichts aufreißen und habe immer noch genug für die Ewigkeit eingekellert". Damit wandern bei solchen besonderen Abfüllungen so dermaßen viele Flaschen direkt in irgendwelche Speicher, dass die wenigen am Markt verbleibenden Flaschen dann eben eine entsprechende Preis-Entwicklung mitmachen. Wenn dann wie jüngst von@BehindSpace oder letztes Jahr von @WilliamHodgekin solche Flaschen mal zum wirklich fairen Preis hier geteilt werden, ist ja auch direkt die Hölle los. Auch hier sind dann vielleicht wieder welche dabei, die eine solche Flasche selbst im Keller haben und lieber noch mal woanders kosten wollen. :wink:

    Was dann die resultierenden Zweitmarkt-Mond-Preise betrifft: Es kursiert ja immer wieder diese Aussage, dass die "reichen Menschen aus Fernost" den Premium-Markt leerkaufen. Witzigerweise hatten solche Leute quasi überhaupt keine Chance, jemals direkt bei Veröffentlichung an eine Maltbarn-Abfüllung oder Ähnliches ranzukommen. Aber da sie ja "reich" sind, kaufen Sie das eben einfach auf dem Zweitmarkt nach. Somit bringt es eigentlich auch gar nichts, hier zum Boykott aufzurufen. Denn ich glaube hier im Forum hat keiner gestern den 1972er Speysider bei Krüger für 899,00 Euro "ersteigert". Das sind übrigens alles auch Erfahrungswerte, ich bin in der bösen Base bei Abfüllungen über 300 Euro immer wieder von Sammlern/Trinkern aus Taiwan, Singapur, Malaysia etc. angesprochen worden, die bereit waren ein Maximum an Zoll/Versand/Verpackungsgebühren zu bezahlen, um z.B. noch an eine 1973er Ente oder eine Rote Zora ranzukommen.

    Wenn ich dann hier lese, dass eine möglichst gewinnbringende Veräußerung von Teilen der Sammlung anvisiert wird, stimmt mich das schon nachdenklich. Aber ich will mich hier nicht aufspielen, auch ich habe schon mal Flaschen mit deutlichem Mehrgewinn wiederverkauft. Auch ich habe Flaschen im Schrank (wenn auch nicht mehr viele). Auch ich habe mir schon mal Samples von Flaschen besorgt, die ich selbst im Lager habe, um sie nicht aufreißen zu müssen - Mach' ich aber alles nicht mehr, ich reiße einfach nur noch auf oder bestelle einzelne hochwertige Flaschen, um sie direkt zu teilen.

    Ich habe mir letztes Jahr mal einen 1973er Fino Speysider für 450 Euro aufgerissen und nach und nach ausgetrunken. Nach ein paar Abenden/Wochen hat dieses Getränk jedoch über die Maßen seinen Reiz verloren. Mir reichen daher inzwischen Samples solcher Abfüllungen völlig aus. :cool:

    Viele Grüße von Stefan


    Meine Sampleliste ◈ Meine letzte Teilung (No. 22)

  • Bourbone User Bourbone Dabei seit: 15.05.2018Beiträge: 1,957Flaschensammlung:https://www.whisky.de/flaschen-db/flaschensammlungen/details/bourbone.htmlBewertungen: 193
    , letzte Änderung 12. September 2020 um 10:15
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    .......und dann gibt es hier im Gegenzug z.Bsp. noch den Shop vom Forumsbetreiber der den Traigh Bhan B.2 im Bundle mit dem Ten zu einem unerhört günstigen Preis angeboten hat . Und er war auch noch relativ lange verfügbar. Und zu dem Zeitpunkt gab es auch schon genug Angebote in anderen Shops um die  300€ ! 

    Das ist nur ein Beispiel . Es gab den Traigh Bhan noch Tage nach Release bei einigen Quellen zum Ausgabe Preis . 

    Wenn du dich für dein Hobby ernsthaft interessierst wirst du ( wenn auch zunehmend mit etwas Aufwand )  fast immer nahe Ausgabepreis fündig . Wenn dir dass nicht möglich ist oder das einem zu blöd ist , dann bezahlst du halt entsprechend mehr und hast es dafür einfacher bei der Suche . Das nennt man einfach freie Marktwirtschaft und ist bei allen Produkten so die gefragt sind und das ist auch gut so ! Schliesslich gibt es auch genug Kunden die lieber 300€ bezahlen und dafür ganz easy bestellen können . Warum sollte man das verurteilen ? 

    In anderen Rechtssystemen bekommen die Liebhaber aus der Mittelschicht  überhaupt gar nicht die Möglichkeit sich solch feine Sachen zu leisten , da greifen alles die besser betuchten ab . 

    Darum verstehe ich die ganze Jammerei nicht immer ganz , gleicht ja teilweise schon einer Hetzjagd mit hässlichen Ausdrücken wie Parasiten und Co . 

    Auch wenn es mir nicht gefällt das man immer mehr Zeit aufwenden muss um an gefragte Abfüllungen zu kommen bin ich trotzdem sehr froh dass ich hier in unserem Land die Chance habe und ein jeder Händler die Preispolitik fahren darf die er für richtig hält ! 



  • Waschbär User Waschbär Dabei seit: 01.05.2014Beiträge: 33,573Bewertungen: 5
    , letzte Änderung 12. September 2020 um 10:15
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    JungleDram schrieb:
    (...)
    Wenn ich dann hier lese, dass eine möglichst gewinnbringende Veräußerung von Teilen der Sammlung anvisiert wird, stimmt mich das schon nachdenklich. (...)

    Warum? Und worüber denkst du da nach?


    Wir freuen uns heute darüber, dass wir einen 24 Jahre alten Glendronach Parliament trinken können, weil jemand den Inhalt des Fasses vor 12 Jahren nicht verkauft sondern weitere 12 Jahre gelagert hat. Manche von uns freuen sich heute sogar, dass sie noch Flaschen vom 21 Jahre alten Glendronach Parliament aus 2017 kaufen können, weil sie damals jemand nicht ausgetrunken sondern weiter gelagert hat (gewerblich oder privat). Mal ganz abgesehen von irgendwelchen Flaschen aus den 1970ern, die nach der Abfüllung mit 12, 18 oder mehr Jahren in gewerblichem oder Privatbesitz nicht ausgetrunken sondern weiter gelagert wurden. Ich kenne Genießer, die sich heute sehr darüber freuen, diese Flaschen kaufen und öffnen oder auch weiter lagern zu dürfen.


    Ich habe fast alle meiner über 500 Flaschen gekauft, um sie irgendwann selber zu öffnen. Irgendwann ist mir dann klar geworden, dass ich das nicht schaffen kann. Vererben möchte ich die Sammlung auch nicht. Also werde ich große Teile irgendwann verkaufen und den Erlös für andere Dinge verwenden. Ich hoffe, dass sich die Käufer dann darüber freuen werden, dass ich die Flaschen viele Jahre für sie aufgehoben habe. Vielleicht werden die Käufer die Flaschen dann öffnen und den Inhalt genießen. Vielleicht werden sie sie sammeln, um sich daran zu erfreuen. Vielleicht werden sie sie weiter lagern, um sie später wieder zu verkaufen. Finde ich alles völlig OK.


    Natürlich will ich beim Verkauf den bestmöglichen (gleich höchstmöglichen) Preis dafür erzielen. Und der Käufer will den bestmöglichen (gleich niedrigstmöglichen) Preis zahlen. Wo der Preis dann liegt, wird sich zeigen. Finde ich alles völlig normal und völlig OK.

  • Dronach_Aficionado
    Themenersteller
    User Dronach_Aficionado
    Dabei seit: 13.09.2017Beiträge: 12,419Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 12. September 2020 um 10:42
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    @Waschbär Das finde ich alles absolut legitim und hoffe für dich dass alles so klappt wie du es dir vorstellst.


    Nicht nachvollziehen kann ich jedoch wie das professionelle Flippergebahren bzw. kalkulierte Zurückhalten von Shops bei/von Neuerscheinungen mit dem Hinweis auf freie Marktwirtschaft und dass wir nicht in der Sovietunion leben goutiert wird. Das sind groteske Auswüchse die ich in meinem Hobby nicht sehen will.

    Guardian of the Dronach Galaxy

    BGB XXII Resident Evil: Biohazard Vendetta BM

    BGB XVII Resident Evil: Biohazard BM

    BGB Veteran XII [Silber] - XXIII

    FTs1 bis 100 I 101 I 102

  • BehindSpace User BehindSpace Dabei seit: 25.12.2015Beiträge: 1,946Bewertungen: 0
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    @Waschbär 

    da ich dir traue, kaufe ich dir bei Gelegenheit gerne was zu einem fairen Preis ab.

    Entkapseln (und einen Dram rausnehmen) darfst du dann gerne auch...:idea:


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