Adventskalender 2020 - Rare Malts von Holzwurm & ThinLizzy - Der Verkostungsthread

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  • newcomer*in User Dabei seit: 18.06.2018Beiträge: 11Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 20. Dezember 2020 um 23:12
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    Nachtrag vom 3. Advent, jedoch etwas "verwaschen", weil die Erinnerung etwas verblasst ist (zumindest für den Lebkuchenmann).


    Lebkuchenmann:

    Nase: Dominant war (und auch jetzt noch in der Flasche) Apfelringe-Weingummis.

    Mund: Ich fand ihn fast schärfer als die "Kerze".


    Den Whisky fand ich gut, aber neben der Kerze blieb er für mich zurück.


    Kerze:

    Erinnert mich an "Dreifaltigkeit" von Säntis. Schon beim Geruch fand ich ihn großartig! Das ist genau mein Ding!

    Im Mund war er schwer, ölig und ...lecker! :biggrin:

    Leider war das Sample zu klein, weil wir das 4cl Sample zu zweit testen. Das hätte ich gerne für mich gehabt.

    Bisher ist das mein Favorit!


    4. Advent:

    Glocken:

    Nase: Piermontkirsche, Marzipan, Vanille.

    Mund: etwas Rauch, nicht alkoholisch, aber wärmend

    hintenraus: Rauch bleibt lange zurück, schönes Mund"gefühl"

    Insgesamt "angenehm", dabei für mich klassisch & für meinen Mann "toll"!


    Weihnachtsstern:

    Nase: etwas Rauch

    Mund: ein bißchen Rauch

    hintenraus: kalter Rauch

    Unaufregend, für mich eher langweilig, weil mir etwas fehlt.

  • Korhorry User Korhorry Dabei seit: 22.10.2018Beiträge: 4,644Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 21. Dezember 2020 um 21:57
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    Glocken:


    Nase: riecht alt und abgehangen, da hat ein Fass gute Arbeit geleistet! Schwere Aromen nach Kaffee, kalter Rauch, dunkle Schokolade, Tabak


    Mund: volles Brett, alte Beeren, Tabak, etwas süße mit dunkler Schokolade. Holz, absolut keine Bitterkeit. Schöner runder Malt.


    Fazit: wundervoller Malt, sicher ü18, leichte Rauchnoten, ich schätze es ist ein Inselwhisky, die Rauchbombe ist er wohl dank des hohen Alters nicht mehr! 

    toll! 89Punkte 

    *** korhorry's Samplebar und FT-History ***

    *** BGB‘s - Orga und History ***

     ** Bin gerne auf Tauchgang **

    *** BGB XII - Gesamtsieg, Volltreffer und doppelter Tagessieger ***

    *** BGB XIII, XIV, XV - Tagessieger *** 



  • Korhorry User Korhorry Dabei seit: 22.10.2018Beiträge: 4,644Bewertungen: 0
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    Weihnachtsstern


    Nase:

    Im ersten Moment sehr ähnlich wie die Glocke! Mehr Rauch, weniger Schokolade, im gesamten etwas verschlossen, 


    Mund:

    torfiger kalter Rauch, dazu leichte Noten von Orangen, mit etwas Wasser öffnet sich eine medizinische Note, dazu schwere Röstaromen, geräucherter Schinken.


    Fazit:

    Ein fassstarker junger Islay - Stinker.

    Sowas hab ich ja sehr gern!


    Mir fehlt nach dem Wow-Effekt etwas die Aromenvielfalt, er hängt vom gesamten Volumen hinter den Glocken zurück.

    Was soll’s, da jammert ein verwöhnter Gaumen! 


    87P


    Danke für diesen wiedermal tollen Malt-Abend!!


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  • MonteGehro User MonteGehro Dabei seit: 01.01.2016Beiträge: 2,595Flaschensammlung:Hobs RegalBewertungen: 0
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    Bevor hier die Auflösung veröffentlicht wird, muss ich noch meinen (unqualifizierten :wink:) Senf dazu geben.


    4. Advent, Weihnachtsstern

    Nase: Schöner kräftiger Rauch, mit medizinischem Einschlag, Jodtinktur und Mullbinde. Alles andere ist gut versteckt und muss erarbeitet werden. Wasser nimmt dem Rauch die medizinische Note, Früchte kommen dazu, Orange, etwas altes Leder (?).

    Mund: Kräftiger, warmer Rauch. Scharf und pfeffrig auf der Zunge, Süße wie von einem Weinfinish, dazu auch säuerliche Fruchtnoten (Johannisbeere, unreife Brombeeren).

    Finish:
    Mittellang bis lang, wärmend, viel Rauch, Wechselspiel zwischen süß und herb-säuerlich.

    Kommentar:
    Schöner Raucher. Wasser tut gut, nimmt die medizinische Note, der Rauch wird wärmender, insgesamt wird der Malt vielfältiger und angenehmer.
    Ohne Wasser: 85 / 86 / 85, mit Wasser deutliche Steigerung auf 88 / 88 / 88 Punkte.


    Tipp:

    Islay, nicht allzu alt, ca. 10 Jahre. Anfangs war das ein Laphroaig für mich, wegen der medizinischen Assoziationen. Mit Wasser könnte das auch von den anderen Islay Brennereien sein. Also: UA, peated Bunna/Caol Ila/Lagavulin, Weinfass (oder doch Sherry?).

    Gott schütze uns vor Sturm und Wind, und Autos, die aus England sind.


    Bestätigter Forums-Spinner

    Stammtisch Region Bodensee/Oberschwaben: Planungsthread

    Mehrfacher Blind Guardian Battle Teilnehmer - mit wechselndem Erfolg


    Aktuelle FT: derzeit keine

    Abgeschlossene FT:  16 //  15 // 14 // 13 // 12 // 11 // 10 // 9 // //  7 // 6 // 5 // 4 // 3 // 2 // 1

  • ThinLizzy
    Themenersteller
    User ThinLizzy
    Dabei seit: 15.11.2014Beiträge: 5,273Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 24. Dezember 2020 um 14:17
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    Bevor uns das Christkind zuvorkommt noch schnell die Auflösung der Weihnachtsglocken des Vierten Advents...:wink:


    Glen Scotia 1991/2015 Wemyss "Leather bound Ledger" Hogshead 46% WID:70629


    image


    Glen Scotia hat einen recht sperrigen Charakter, der in jungen Jahren von starkem Fasseinfluss profitiert, was aber bei mir trotzdem nur selten zum Erfolg geführt hat. Daher haben wir hier auch ein etwas älteres Semester am Start.


    Ich fasse mal unsere Verkostung zusammen.


    Sehr gefällige Nase, liegt auch am gut passenden Alkoholgehalt. Ich mag, dass er sehr eigen ist. Eben typisch Glen Scotia. Wir haben da Vanille, Früchte und ein ganz klein wenig Holz. Den leichten Scotia-Rauch kann man teilweise erahnen, bei mir trat er mit zunehmender Oxidation immer mal wieder hervor. Im Geschmack viel Würze, Früchte, Karamell, Eiche, bisschen chili catch, alles gut ausgewogen. Für mich ist er tatsächlich würzebetont. Und da ist auch im Geschmack auf jeden Fall Torf im Spiel, wenn auch nur nebenher. Nase und Geschmack bilden eine schöne Einheit. Man spürt dabei das Alter ohne zu dominanten Fasseinfluss. Die ledrigen, bitteren Noten mischen sich mit der dezent fruchtigen Süße. Am besten gefällt mir aber der Abgang, der ist erstaunlich kräftig, mundfüllend und lang für 46%.

    Zusammenfassend sind wir uns einig, dass der sehr ähnlich gelagerte
    und ebenso eigene Springbank Charakter irgendwie immer einen Tick leckerer/süffiger rüberkommt. Das meinte ich eingangs mit "sperrig". Aber im Kalender gefiel uns der Glen Scotia sehr, da man solche Fässer/Aromenkombis heute lange vergeblich suchen kann. Und wir alle wissen, was für Springbanks gleichen Alters aufgerufen wird...:cry:

    Meine Bewertung: 89/89/90 = 89 Beim Holzwurm sind es auch 89 Punkte.


    Anscheinend ist der Malt ja bei euch blind auch sehr gut angekommen. Dann lagen wir ja mit unserer Einschätzung nicht falsch...:biggrin:

  • Korhorry User Korhorry Dabei seit: 22.10.2018Beiträge: 4,644Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 24. Dezember 2020 um 13:49
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    @MonteGehro 

    interessant, du schreibst „Wasser nimmt die medizinische Note“,  ich schreibe „Wasser öffnet eine medizinische Note“
    :lol:

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  • MonteGehro User MonteGehro Dabei seit: 01.01.2016Beiträge: 2,595Flaschensammlung:Hobs RegalBewertungen: 0
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    @Korhorry 

    Nun ja, jeder beschreibt halt, wie er die Aromen gerade empfindet.

    Zum Glück gibt es da keine absolute Wahrheit. :wink:

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  • Totoro User Totoro Dabei seit: 11.10.2017Beiträge: 2,001Bewertungen: 0
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    @Korhorry @MonteGehro Absolute Wahrheit vielleicht nicht, aber medizinische Noten anscheinend schon! :razz:

  • Totoro User Totoro Dabei seit: 11.10.2017Beiträge: 2,001Bewertungen: 0
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    Frohes Fest, ihr Freaks! image


    Schnuppern wir also zuerst mal am Rentier...


    Nase: Aha, hm hm, soso. Recht frisch, würde ich sagen, und (vielleicht auch aufgrund der Stärke) noch etwas verschlossen. Zuerst kriege ich Nektarinen und Mandarinen –oder sind das Mirabellen? Auf jeden Fall auch leicht herb, also Richtung Zitrusfrucht inkl. Schale. Dann Malz und ganz zart Holz, vielleicht auch etwas Mineralisches. Oder ist das schon so eine leichte Chlornote? Habe ich selten, aber hier bilde ich mir ein, einen Anflug davon zu verspüren. Erinnert mich irgendwie an den Glendronach 8 y.o. "The Hielan", der hatte ähnlich herbe Fruchtnoten und ein bißchen Chlor. So jung wird der hier aber nicht sein. Also dann Ex-Bourbon und Highlands, unter zwanzig Jahre? Näher komme ich erstmal nicht ran, Punktetendenz um die 86. Probier's gleich noch mal mit Wasser, aber erstmal einen unverdünnten Schluck... Und tadah, nach dem ersten Schluck überträgt sich das Alter, das auf der Zunge spürbar wird, auch auf die Nase. Jetzt würde ich doch 20+ sagen. Die Eiche wird präsenter und "duftiger", irgendwie nehme ich jetzt neben der Frucht auch eine florale (oder zumindest pflanzliche) Komponente wahr: etwas grasig und mit für mich nicht präziser definierbarem Blütenduft. Wasser verändert bei dem geruchstechnisch nicht viel, finde ich. Könnte vielleicht doch auch Speyside sein, keine Ahnung, ob ich die Brennerei schon mal im Glas hatte. Geht jetzt eher in Richtung 89 Punkte. 


    Gaumen: Hoho (wie Santa sagen würde), da ist doch deutlich mehr Holz – und wahrscheinlich auch Alter – im Spiel, als mich die Nase hat vermuten lassen. Sehr voll und würzig, auch leicht prickelnd ingwerscharf (vom Fass, nicht vom Destillat). Gut trinkbar ohne Wasser, nur halt dann sehr spicy und hintenraus zartbitter. Mit Wasser wird er cremiger, regelrecht samtig, und die scharfen Tannine treten zurück. Gefällt mir gut mit etwas Verdünnung. Ziemlich elegante Nummer, finde ich, ein schöner knackig-frischer, herber, aber auch aromatisch duftender und mundwässernder Apéritifwhisky. Auch hier 88-89 Punkte. 


    Abgang: Schöne Holznoten, etwas Holzkohle, Tonic Water und/oder Bitter Lemon, nicht so viel Süße. Sehr clean. 87 Punkte. 


    Gesamt: 88 Punkte und absolute keine Ahnung, außer ex-Bourbon und über 20 Jahre. Finde es schön, dass der Weihnachtswhisky keine Sherrybombe ist, sondern so eine filigrane Bourbonreifung. Going against the grain, so to speak...


    Ach lustig, auf Rothes wär ich im Leben nicht gekommen. Hatte schon unsherried Glenrothes, aber den Brennereicharakter habe ich hier überhaupt nicht wiedergefunden. Speyside und Alter kamen ja hin, aber das war dann wohl gar kein ex-Bourbon-Holz, sondern ein ausgelaugtes und durch erneutes Ausbrennen "re-aktiviertes" Sherry Butt? Das erklärt dann zumindest die Holzkohlenote im Abgang. Super spannende Sache!


    Juti, widmen wir uns dann dem Geschenk.


    Nase: Dem ersten Eindruck nach ein junger Raucher ohne viel Holzeinfluss, leider nicht mein favorisierter Style. Recht süßlich-säuerlich und es geht aufgrund des niedrigen Alters auch etwas in Hefige, Gärige, Fermentierte. Score wäre bei so was für mich immer in den niedrigen 80ern. Aber mal gucken, was der Gaumen sagt... Ja, okay, der ist schon ganz geil, und jetzt kommt auch mehr Komplexität in die Nase – und etwas Bauernhof. :wink: Ich erhöhe hier auf ca. 87 Punkte, vielleicht sogar 88. Verrückt, wie die Nase manchmal von den Aromen, die quasi den Rachen rückwärts wieder hochsteigen, profitieren kann. Mit Wasser gewinnt er vielleicht sogar noch mal einen Punkt dazu. Macht super auf. Klar, er ist immer noch merklich ein Teenager, aber der Rauch ist jetzt derart aromatisch und vielschichtig geworden, geradezu lieblich-betörend... Ach fuck, ich höre jetzt besser auf, bevor ich noch ins Schwärmen gerade und meine anfängliche Ablehnung nur noch überholt und peinlich wirkt. :razz:


    Gaumen: Okaaaaaaay, ich sehe, wo die Reise hingeht. Das hat ja schon letztes Mal beim Raucherraten nicht so gut geklappt, aber ich lerne lieber nicht aus meinen Fehlern, lebe gefährlich und sage, das ist ein Lagavulin 12 y.o. in Fassstärke aus den Diageo Special Releases. Sehr süß, voll, völlig unverdünnt schon gefährlich trinkbar, das passt alles super zu Lagavulin. Tendenz 88 Punkte.  Ich will den eigentlich gar nicht verdünnen, aber was tut man nicht alles für die Wissenschaft... Und siehe da, es ist ein Schwimmer. Wird ungemein ölig und cremig mit Wasser (aber bitte nicht zuviel!). Freue mich schon auf die zweite Hälfte meines Samples.


    Abgang: Endlos lang natürlich, süß und würzig. 88 Punkte. 


    Gesamt: Also doch wieder 88 Punkte, trotz anfänglicher Skepsis. Mann Mann, @ThinLizzy und @Holzwurm, ihr kriegt mich echt immer wieder. 

    Dödöh: wieder voll daneben. :rolleyes: Raucherraten kann ich mir eigentlich sparen. Und: Sherry Cask? Really? Trotzdem top!
  • Holzwurm User Holzwurm Dabei seit: 25.06.2014Beiträge: 1,869Flaschensammlung:Holzwurms SammlungBewertungen: 11
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    Hier kommt die Auflösung der zweiten Flasche vom 4. Advent.

    Die Blumen / Weihnachtssterne


    Und damit sind wir bei einem meiner persönlichen Highlights des diesjährigen Kalenders.


    Breath of Islay 13yo 1999/2012 Adelphi - Refill Sherry Cask 56,6% WID:36657


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    Es war eine große Freude für mich, dass es eine Adelphi Abfüllung ins Lineup geschafft hat, denn ich verbinde viele positive Erinnerungen mit diesem Abfüller. Als langjähriger Besucher der Aquavitae in Mülheim ist das dortige Adelphi Tasting immer Pflichtprogramm, das vom Adelphi Manager Alex Bruce persönlich durchgeführt und mit vielen Einblicken hinter die Kulissen garniert wird.


    Wenn man sich zurück erinnert, was man vor einigen Jahren noch für Abfüllungen bei so einem Tasting vorgesetzt bekommen hat, würde man heute nur so mit den Ohren schlackern. Dieser Breath of Islay ist für mich genau so eine Abfüllung aus jenen Tagen.


    Laut Kommentaren in der Base soll es sich um einen Lagavulin handeln. Ich muss aber Korhorry und MonteGehro zustimmen, dass auch wir beim Probetasting medizinische Noten festgestellt haben. ThinLizzy hat eine leichte Assoziation mit Ledaig gehabt, bei mir ging es teilweise in Richtung Laphroaig.

    Was uns so begeistert hat, war die Wandelbarkeit dieses Malts. Die Nase bietet immer wieder neue Entdeckungen, mal medizinisch, mal starke Röstaromen. Das Fass ist nicht zu dominant und lässt genaug Raum für ein tolles Aromenspiel.


    Der Whisky hat uns begeistert und bekam von uns beiden 91 Punkte.

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