Adventskalender 2020 - Rare Malts von Holzwurm & ThinLizzy - Der Verkostungsthread

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  • MonteGehro User MonteGehro Dabei seit: 01.01.2016Beiträge: 2,593Flaschensammlung:Hobs RegalBewertungen: 0
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    Gestern schon genießen können, aber erst heute beschrieben:

    Heiligabend, Rudy (the red nosed reindeer :wink:)

    Nase: Zu Beginn: frisch, clean, helle Früchte Richtung Birne und Ananas und vielleicht auch Mandarine, sehr gut eingebundener Alkohol. Nicht sticht oder zwickt in der Nase.
    Nach viel Standzeit: eine tiefe Würze, etwas Baumharz, Waldhonig, die Früchte wandeln sich ein wenig zum Tropischen, da kann ich mich gar nicht satt riechen. Und es ist noch deutlich mehr drin, das ich nicht genauer auflösen kann.

    Mund: Süßer Antritt, genau die Früchte aus der Nase. Prickeln, leichte Pfefferschärfe dazu, Eichenwürze (trockene Sägespäne), Malz. Geht sehr gut ohne Wasser. Wenn da nicht die 55,7% auf dem Fläschchen stünden, wäre der in meiner Blindverkostung bei 48% bis 50%.

    Finish: Schön lange und harmonisch. Es kommt nichts Neues dazu, aber das braucht es auch nicht. Lediglich zum Ende hin noch Espresso. Sehr erfreulich, dass keine Bitternoten überhand nehmen, sondern alles ausgewogen ausklingt. Trotzdem merkt man am Finish, dass der schon eine ordentliche Reifezeit im Fass abbekommen hat.

    Kommentar: Umständehalber ist der gestern Nachmittag über zwei Stunden im abgedeckten Snifter gestanden (habe solang den Tannenbaum fertig geschmückt, und diverses anderes Zeugs erledigt :wink:). Das war wohl das beste, was dem Dram passieren konnte. Der passt genau zu meinen Vorlieben. Intensiv und harmonisch, total lecker.
    Hier haue ich jetzt die 90 Punkte raus. Vielleicht werden es sogar noch mehr, wenn ich die zweite Hälfte des Samples probiere - und dann auch noch mit etwas Wasser probiere.


    Tipp:

    Die Art der Aromen kann ich nicht genau genug beschreiben. Ich verbinde das aber mit älteren Iren, die ich schon im Glas hatte. Und nachdem die Organisatoren zu Beginn hier schon spekuliert hatten, dass vielleicht ein Ire oder anderer Exot dabei sein könnte, springe ich auf genau diesen Zug:
    Irish Whiskey, Ex-Bourbon-Reifung, 15 bis 20 Jahre.


    Zum Zeitpunkt dieses Posts habe ich übrigens noch nicht nachgesehen, was hier tatsächlich im Glas war ... und jetzt bin ich aber so richtig neugierig darauf.

    Gott schütze uns vor Sturm und Wind, und Autos, die aus England sind.


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  • newcomer*in User Dabei seit: 18.06.2018Beiträge: 11Bewertungen: 0
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    Heiligabend-Verkostung


    Hier war mein übliches Verkostungs-/Trinkvorgehen definitiv problematisch, denn normalerweise fange ich niedrig an und steigere dann. Ich habe mal gehört, dass soll Kopfschmerzen verhindern.


    Genauso haben wir gestern gestartet: erst das Geschenk, dann Rudi (the rednose reindeer). Jedoch war der 1. Schluck aus dem Geschenk so voll und trocken, dass ich die Probe etwas stehen lassen wollte. Das Rentier ist dagegen aber geruchlich und geschmacklich total untergegangen, weil dem Geschenk ein langer Eichengeschack nachhing.

    Und auch heute sind die Geruchsspuren im Geschenk-Glas so dominant, dass das Rentier anschließend keine Chance hat.


    Rentier:

    Nase: süßlich, organgig, kein Alkohol

    Mund: umso mehr Alkohol...meine Fresse, der brennt vielleicht!; mit Wasser wird er viel trinkbarer und die süßeFruchtigkeit kommt heraus

    Nachklang: verfliegt schnell

    Positiv gesagt: Ein sehr zurückhaltender, feiner Whisky.

    Negativ gesagt: Ein blasser Whisky, der sehr schön riecht, aber beim Trinken vom Alkohol verdrängt wird.


    Geschenk:

    Nase: Grappageruch (Weintrester), super trocken und alkoholisch

    Mund: staubtrocken, Holz, auch (irgendeine helle) Frucht

    Nachklang: seeeehr lange und mundauskleidende Eiche

    Sicherlich hätte das Getränk noch länger Luft gebraucht, denn schon 30 Minuten haben dafür gesorgt, dass er zwar immernoch trocken, aber nicht mehr so speichelflussanregend trocken war.


    Ein Mischung aus beiden wäre vielleicht spannend (keine Sorge, ich pansche nicht)...das Geschenk könnte für meinen Geschmack etwas fruchtiger sein können, aber das Holz darin war toll; Das Rentier könnte voller und nachhaltiger sein.

    Hier gewinnt für mich das Geschenk.

  • Totoro User Totoro Dabei seit: 11.10.2017Beiträge: 2,001Bewertungen: 0
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    Und weiter geht's mit der Weihnachtskugel:


    Nase: Fruchtig! Und ziemlich voll im Aroma für nur 43 Prozent. Holz ist auch gleich spürbar. Würde sagen, der hat einen Süß- bzw. Starkweineinschlag, aber es muss nicht unbedingt Sherry sein, es käme auch so was wie Madeira, Malaga o.ä. in Frage. Und jetzt, wo ich so drüber nachdenke, muss es auch nicht unbedingt Scotch sein, auch ein Ire wäre denkbar (vielleicht nicht single pot still, eher Irish single malt). Schöne Balance aus Würze und Frucht (Aprikose, Marille, Traube).

    In der Tendenz 87 Punkte, nach dem ersten Schluck eher 88. Mit mehr Luft geht der Weineinfluss zurück und es wird "klassischer", was mir gut in den Kram passt. Würde auch sagen, anfangs wirkt er jünger (um die 15 Jahre) und mit mehr Zeit im Glas älter (eher Richtung oder sogar über 20). Die leichte Rauchnote trägt zur Komplexität bei. Vom Score her sind wir jetzt definitiv im 88plus-Bereich. Der hat schon was Besonderes in der Nase, einfach eine gewisse Klasse, ich kann's schwer beschreiben, könnte bei 89 landen. 


    Gaumen: Erwartbar milder Antritt, seidenweich, ab der Mitte kommt die Würze und ganz am Ende wird es leicht holzkohlig – oder ist da minimal Rauch mit drin? Am Gaumen kommt er mir jetzt nicht mehr so irisch vor, denke, da habe ich mich von der weinigen Fruchtigkeit in die Irre (oder buchstäblich an der Nase herum) führen lassen. Eher ein schön lang gereifter, milder Single Malt. Je länger ich mich mit dem beschäftige, desto sicherer bin ich mir, dass der Rauch gesehen hat. 87-88 Punkte.


    Finish: Schöne, elegante, überhaupt nicht aufdringliche Holznoten (das verbindet viele der hier enthaltenen Abfüllungen, finde ich), zarte Fruchtsäure, immer wieder eine Idee von Torfrauch, 88 Punkte.


    Gesamt: 88 Punkte. Sehr schön, wenn auch natürlich sehr sanft. Tipp: ein milder, fruchtiger Speysider (?) mit Refill Sherry oder anderem Starkweineinfluss und diskreter Rauchnote, zwischen 16 und 20 Jahren. 


    Wow, Siebzigerstoff! image Na, da lag ich ja mit ein paar Eckdaten gar nicht mal so falsch. Und das Destillationsdatum erklärt auch die Rauchnote. Schade, dass zum Fasstyp und zur Flaschenanzahl nichts bekannt ist, das würde mich interessieren. Ein echtes Highlight für mich jedenfalls, jetzt wo ich weiß, was ich da im Glas habe, genieße ich die letzen 2 cl noch ein Stück mehr. :mrgreen:
  • uwst1 User uwst1 Dabei seit: 14.07.2016Beiträge: 198Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 25. Dezember 2020 um 18:47
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    Elch oder Red Nose Rentier :mrgreen: 55,7 Prozent


    Farbe: Strohgold


    Nase: Aprikose, roter süßer Apfel, Malzig, mit Wasser blumiger, habe auch Zitrus wie Totoro und das mit der Schale geht in die Richtung, wenn man das Weiße mit abschabt. 


    Gaumen: zunächst fruchtig, wieder Arpikosen oder Amarillen, dann leicht scharf und durchaus bittere Eiche. Bin mir nicht sicher ob der leicht drüber ist, die 20 Jahre hatte ich schon gelesen und das passt. Ingwer habe ich zusätzlich..


    Finish: die Schärfe bleibt, sehr langer Abgang, bittere Themen so in die Richtung Chinin, bei Schweppes, denke das war bei Tonic Water gemeint. Ja kann ich zustimmen. 


    Kommentar meiner Frau: Wo der war, wächst kein Gras mehr (oder verhindert Corona) :cry: Passt, würde ich mir keine Flasche von kaufen, aber sehr interessant und der lange Abgang bzw. der interessante chininhaltige Abgang reißt es raus. Damit gefällt er mir, benoten werde ich ihn aktuell aber nicht. Irgendwie geht es mir manchmal so bei Rauchern auch wenn der refinished/burned ist. Coole Heilig Abend Überraschung, danke. :biggrin:
  • MonteGehro User MonteGehro Dabei seit: 01.01.2016Beiträge: 2,593Flaschensammlung:Hobs RegalBewertungen: 0
    , letzte Änderung 25. Dezember 2020 um 18:52
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    Der Feiertagsdram zu Weihnachten, die Christbaumkugel

    Nase: Zu Beginn noch verhalten. Dann kommt Frucht - Orange -, etwas orientalische Gewürze (Zimt, Koriander ?), Vanille. Feine alte Holznoten, ich finde auch ganz leichten Muff wie von Old Bottle Flavour. Ein bisschen erinnert mich das an Orangenpunsch. Der Alkohol ist trotz nur 43% deutlich spürbar. Insgesamt frisch und lebhaft, wirkt edel.

    Mund: Der Antritt ist ganz weich und mild, den 43% entsprechend. Süß, auf der Zunge dann wieder Orange und Vanille, beim Kauen entwickelt sich eine schöne würzige Holznote auf der Zunge, staubiges Leder. Blitzt da kurzzeitig etwas Rauch durch?

    Finish: Mit jedem Schluck länger. Ausgewogen, fruchtig und fein würzig.

    Kommentar: Edle Nase, die aber ihre Zeit zum Entwickeln benötigt. Wirkt auch im Mund noch edel und kräftig genug. Wasser ändert nicht viel, macht ihn im Mund aber noch cremiger. Aber Vorsicht, es dürfen nur wenige Tropfen sein. Sehr lecker, 88 bis 89 Punkte.


    Tipp:

    Ich schätze, dass hier Bourbon und Sherry-Fässer im Einsatz waren - ein Vatting oder evtl. Finish. Und über 18 Jahre dürfte der auch sein. Herkunft: Speyside.
    EDIT nach Auflösung:
    Cool, so altes Zeugs! Und meine Aufzeichnungen behaupten, dass das mein erster Malt aus dieser Brennerei war. Sehr schön, gut gewählt. Und für mich in der Base unterbewertet.

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  • uwst1 User uwst1 Dabei seit: 14.07.2016Beiträge: 198Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 25. Dezember 2020 um 18:48
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    Das Geschenk 51,5 Prozent


    Farbe: dunkleres Strohgold


    Nase: Muffiger Rauch, hat was dreckiges. Schwer hinter den Rauch zu kommen, dann habe ich matschige helle Früchte.


    Gaumen: Kohle, ausgeleckter Aschenbecher, ölig. Für mich komplexer Rauch :cry: ...auch ne Erfahrung


    Finish: Aschenbecher pur, aber süß und bleibt auch sehr lange. Wie ein verbranntes Fleischstück oder ein angekokelter Schwarzwälder Schinken. Hat was.


    Kommentar meiner Frau (wie immer richtig): Als ob man einen Raucher küsst...da kann ich nur mit (R...in) kontern :redface: Als ob jemand(in) aus dem irischen Pub kommt und seine Klamotten noch nach kaltem Rauch riechen. Für Benotung ist mir das heute mit der "hüge" Weihnachtsstimmung zu aufwendig. Streiche mir über mein leichtes Übergewicht (ok Vorsätze sind gefasst) und genieße die originellen Weihnachtsstreiche von den beiden Adventsverteilern. Schön.  
  • uwst1 User uwst1 Dabei seit: 14.07.2016Beiträge: 198Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 25. Dezember 2020 um 19:28
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    Christbaumkugel 43 Prozent


    Nase: zu Beginn verschlossen, Muff oder Schimmel, Orangenfrische unterschreibe hier voll bei Monte...


    Gaumen: sehr weicher Anfang, für mich irgendwie eine komische Würze, geht in die Richtung Koriander, sehr angenehme Würze, und wirkt nach mehr als den angegebenen 43 % im positivem Sinne


    Finish: Toller sanfter Abgang, wieder Frucht und Zimtnoten und wieder nicht definierbare Würze (für mich).


    allein hierfür hat sich der Adventskalender gelohnt. So etwas finde ich nicht und bin dankbar das Eure Whiskys einen Charakter haben. Super interessant und toll das für das Budget auch ein 70er drin war. Übrigens mein erster von dieser Destille. Freue mich auf den morgigen Abschluss. 
    noch eine Idee: war da Maggi-Einfluss dabei. Erinnert etwas an Couvreur, Zuckercouleur kann es ja nach der Farbe nicht sein :banghead:
    und vergebe jetzt auf Grund der Orginalität 90 Punkte
  • brummie User brummie Dabei seit: 18.07.2019Beiträge: 578Flaschensammlung:brummie's wee drams ;)Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 26. Dezember 2020 um 11:31
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    so, ich bin gestern abend auch dazu gekommen, den 3. und 4. Advent zu verkosten.

    Hier meine Eindrücke:



    3. Advent Lebkuchenmann 53,5%

    Nase: Banane, Vanille, helle Südseefrüchte, Candies

    Geschmack: alkoholisch, würzig, salzig, fruchtig, jung, schiebt eigentlich an wie 60%+

    Abgang: mittellang bis lang

     

    3. Advent Kerze 63,1%

    Nase: gaanz wenig rauchig, dezente Chili-Pfirsich

    Geschmack: Rauch macht voll auf, Chili-Pfirsich kommt viel stärker raus, nicht alkoholisch. Die Rauch-Würze-Holz-Kombi sorgt für einen langen Abgang

     

    Nachdem ich nachgeschlagen habe, dass es ein Port Charlotte Sherry ist: Ich hatte schon ein paar PC, konnte den aber blind nicht in diese Ecke zuordnen, auch den Sherry merkte ich kaum.

     

    4. Advent Glocke 46%

    Nase: dunkle Pflaume, erdig würzig, irgendwas herbes a la Wacholder, Nelke bzw. Piment

    Gaumen: leichter verfliegt die Würze aus der Nase und im Abgang dann sehr lieblich und süß vanillig und zum Schluss sehr elegant, schmeckt mir.

    Abgang: mittellang, dezente Holzigkeit

     

    4. Advent Weihnachtsstern 56,6%

    Nase: sofort Islay, süß und dunkle Früchte, erster Eindruck Laphroaig, zweiter Caol Ila

    Geschmack: sehr rund und harmonisch. Die dunklen Sherry-Früchte halten lang an, holzig. Hier geht die Tendenz wirklich eher Richtung Caol Ila

    Abgang: lang

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  • brummie User brummie Dabei seit: 18.07.2019Beiträge: 578Flaschensammlung:brummie's wee drams ;)Bewertungen: 0
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    Mit dem Wissen, welche netten Stöffchen sich darin befinden mögen:

    Ist es sinnvoll, an einem Abend alle 4 vom heilig Abend, erster und zweiter Feiertag zusammenzufassen oder besser auf zwei Abende zu machen?


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  • Totoro User Totoro Dabei seit: 11.10.2017Beiträge: 2,001Bewertungen: 0
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    @brummie kannste machen, würde ich sagen, kommt dann halt auf die Sortierung an... Wenn du von mild zu stark und unpeated zu rauchig gehst, könnte das doch ganz gut klappen.

    Holzwurm gefällt das
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