Now Drinking 2021

othorion · 27. Dezember 2021 um 21:46

So, und nun wird es Zeit sich einem 650 Euro Malt zu widmen gemessen an den letzten Auktionsergebnissen. Der aktuelle 10jährige Springbank Local Barley aus dem Sherryfass!

WID:168125

Nase: feuchtes Holz, Honig, ein fernes Lagerfeuer, warmer Porridge, süß, brauner Zucker, Pflaumen, Kardamon, ein Hauch Bacon, eine dezente Note von Zündhölzern, Karamell und ein paar Heidelbeeren. Alkohol nicht zu spüren

Mund: im Mund weniger süß, starker Antritt, Speichelfluss setzt ein, Alkohol perfekt eingebunden, schön cremig, Lagerfeuerrauch, mineralisch, dunkle Sherrynoten, Salzmandeln, Kardamon, Piment, ein wenig schwarzer Pfeffer, Karamell, Leder, Grapefruit, sehr harmonisch.

Abgang: wärmend, Grapefruit, dezenter Rauch, ein Hauch Asche, weiter die Salzmandeln, trocken werdend, sehr langer Abgang, dunkle Schokolade

Hm, der ist schon sehr gut gelungen, ein Sherrybrett dass trotzdem den Springbank Charakter nicht erschlägt, sondern gelungen ergänzt!

Für mich ein verdienter 90 Punkte Malt, trotz des jungen Alters ist das eine richtig gut gelungene Abfüllung. Aber die aktuellen Preise sind trotzdem jenseits von Gut und Böse. Den Ausgabepreis ist der für mich sogar tatsächlich wert, obwohl das auch schon viel war in Relation zum Alter. Ich bin froh, dass ich den probieren konnte, aber freue mich auch, dass ich meine Flasche davon kürzlich in die Auktion gegeben habe, denn für den aktuellen Marktwert hätte ich mich geärgert den zu öffnen, da kaufe ich mir lieber wieder was richtig schön altes für :mrgreen:

robse211 · 27. Dezember 2021 um 21:49

robse211 schrieb:

Im Glas ist wirklich was drin! Ehrlich!

Eukalyptus, Aspik, Orangenschale, weißer Pfeffer, frisches Holz. Etwas bissig in der Nase, im Mund dann ausgewogener. Im Mund kommt dann noch eine gewisse Süße zum Vorschein, die sich auch im ordentlichen Abgang wiederfindet. Zugabe von Wasser verschlechtert den Gesamteindruck. Der hat was. Nichts was mich ins Schwärmen bringt, aber auch nicht so belanglos wie so einiges heutzutage. Mit dem kann man sich beschäftigen. 87/86/87

pianoman · 27. Dezember 2021 um 21:51

Glengoyne 30Y 46,8%
Bottled 2017
WID:102496
Aroma
Rund und voll. Schwarzkirschen, saftige Orangen, Bienenwachskerzen. Feigen und ein Hauch Zimt. Staubiger Dachboden. Gartenerde. Darjeeling Schwarztee. Rosmarinzweige und etwas dunkle Schokolade.
Geschmack
Cremig mit einer angenehmen Würze. Orangenfilets in Zartbitterschokolade, etwas Grapefruit, ein Hauch Pfirsich. Schwarzer Pfeffer. Aprikosenmarmelade. Datteln, Nelken, etwas Zimt. Espresso. Eine Spur Weihrauch.
Fazit
Superb. Traumhafte Fruchtnoten (v.a. Orangen!), eingerahmt von edler Schokolade, "Altersnoten" (u.a. Wachs), Kräutern und angenehmer Würze. Da passt einfach alles.

Issie · 27. Dezember 2021 um 21:53

Bunnahabhain 12J Cask Strength WID:194125
Sample von @Carsten_Schulze

Nase:
leicht säuerlich, Nüsse, Leder, etwas Waldbeermarmelade, insgesamt irgendwie sehr verhalten,

Mund:
Nüsse, Gewürze, Holz

Fazit:
Der ist irgendwie überhaupt nicht meins. Bin etwas enttäuscht. Ich hab noch die andere Hälfte vom Sample, aber nach dem ersten Dram würde ich definitiv lieber die Standard-Ausführung, als den in CS trinken

robse211 · 27. Dezember 2021 um 22:04

Mal sehen was der so kann…

Sencha · 27. Dezember 2021 um 22:12

Aus meiner FT...auf Notes habe ich jetzt keine Lust; aber ich kann schon jetzt sagen, dass der selbst zum UVP

meiner Meinung nach mindestens 100€ zu teuer war. Dennoch ein schöner und leckerer Ben Nevis.

Dogs4 · 27. Dezember 2021 um 22:24

Sencha schrieb:

@Dogs4 Ich würde (d) umwandeln in "trifft meinen Geschmack (leider) einfach nicht" -- was für mich am naheliegendsten klingt. Nur weil es ein 28er Glengoyne für 600+€ und rund 91.5 Base-Punkten ist (sprich, krasse Daten auf dem Papier), heißt das ja nicht automatisch, dass er schmecken muss.

Edit: Und 28 Jahre First-Fill Oloroso ist schon ne Ansage und die damit verbundene Eiche gefällt bei Weitem nicht jedem, d.h. einige würden den vielleicht als "drüber" bezeichnen.

@Sencha ich denke mal, ich kann dir in mehreren Punkten beipflichten. Alte und/oder teure Whisky im Allgemeinen sind nicht immer automatisch gut, zeigt zumindest meine Erfahrung, wenngleich diese bis dato erst knapp 4 Jahre währt. Der 28er Glengoyne hatte für mich auf dem Papier tatsächlich durchaus ansprechende Eckdaten, auch die WB Bewertung doch einiger bekannten Namen waren da wohl ausschlaggebend, meine Erwartungen etwas höher anzusetzen. Preislich lag er beim Erwerb meines Samples noch bei ca. 350€, da wollte ich die Chance mal nutzen, zumal solche Großflaschen außerhalb meines Budget liegen.

Habe mir heute zum Vergleich ein Sample vom 25er Glengoyne (WBID: 53814) aufgemacht.

Er hat für mich durchaus Parallelen zum 28er mit Sherrynoten roter Trockenfrüchte, alt, etwas gediegen, leichter Muff der nach etwas Zeit sich verflüchtigt, Schokolade eher nicht, dafür sehr dunkles Karamell, Kirsche, mit Zucker eingekochte Erdbeeren, nach einiger Zeit getrocknete Gewürze (ohne Liebstöckl), etwas frisches wie Minze/Eukalyptus zum Schluss, aber die für mich alles überdeckende Bitterkeit beim 28er fehlt dem 25er nahezu komplett. Ganz dezent, mild begleitend im Hintergrund kommt sie mit einem trockenen Mundgefühl, so wie ich sie gerne mag. Nach einiger Zeit leisem - Frau schaut da sonst immer so merkwürdig - vor sich Hinschmatzen kommen wieder die roten Früchte wie Erdbeeren, Himbeeren, nicht frisch sondern eher leicht angegoren. Liest sich vielleicht nicht so lecker, mir aber schmeckts.
Für mich ist der 25er zum 28er um Welten besser, schmackhafter und seinen damaligen aufgerufenen Preis von ca. 250€ durchaus Wert. Wobei ich solche Beträge für eine Großflasche wohl nicht mehr hinlegen werde, aber das ist ein anderes Thema. Samples davon zu schnabulieren, gefällt mir aber trotzdem!

In diesem Sinne genieße ich noch ein wenig den 25er!