Now Drinking 2021

galli

Benromach 21yo 43%  WID:165551

Ich finde den lecker. Ein ausgewogener Malt, der viele Noten zu bieten hat. Einziger Wermutstropfen ist, dass er vor allem im Mund schon fast etwas zu mild ist. Hätte er jetzt noch ein paar Prozente mehr, dann wäre das wohl eine Kandidat für einen Kauf. So behalte ich ihn mal im Hinterkopf.

• Geruch

  Waldhonig. Vielleicht Marzipan. Amaretto. Rote Johannisbeerengelee. Leder und Tabak. Gewürze wie Muskatnuss. Bisschen Bratensoße und Wachholder. Orangen mit ganz wenig Nelke. Angenehmer moderater Holzrauch. Getoastetes Holz.

• Geschmack

  Eine Mischung aus Süße und Würze. Anfangs hat die Süße die Oberhand. Fudge. Sahnebonbon. Feige vielleicht. Dann wird es würziger. Angenehme Eichenwürze. Dazu Schokolade und Tabak. Zusätzlich etwas Fruchtsäure und Sherry. Der Rauch ist immer schön unterschwellig mit dabei.

• Abgang

  Etwas eher säuerliche Sherrynoten. Bisschen Leder. Holzwürze.

wako

@galli 

Finde den auch super gelungen! Bspw. besser als ein GD 21, egal von wem und wie alt. 

Natürlich ist das kein brachialer CS Malt, aber ich finde mit Handwärme und etwas streicheln, waren die 43% eigentlich ganz sexy. 

Werde nach dry jan. nochmal probieren. Sollte irgendwo zwischen 88-90 liegen.

pianoman

Familienduell...

Glenfarclas Family Casks 1985/2017 43%
Refill Sherry Hogshead 2594
WID:106038
Aroma
Vornehm, sehr aromatisch. Antiquitätenladen. Saftige gelbe Äpfel. Vanille, Crème brûlée, Physalis. Aprikosenkuchen. Blütenhonig. Mandeln, Marzipan. Weiße Schokoladenmousse mit Walnüssen. Exotische Gräser.
Geschmack
Ölig. Aprikosen, Sultaninen, ein Hauch Vanille. Etwas schwarzer Pfeffer und Bienenwachs. Pfirsich, helle Trauben, geröstete Walnüsse. Marzipan und etwas Nougat. Cremige Zartbitterschokolade. Earl Grey Tee mit etwas braunem Zucker.
Fazit
Genialomat. Unheimlich aromatisch, ausgewogen, vielschichtig, spannend, alt... mit einem tollen Nasen- und Mundgefühl, das ein bisschen an den großartigen Glenglassaugh 1973 Potstill erinnert. Sehr voll, tief und ölig, v.a. angesichts der "nur" 43% (die ich als nahezu perfekt empfinde). Bereits jetzt ein ernsthafter Kandidat für meinen Whisky des Jahres 2021.

Glenfarclas Family Casks 1986/2018 47,7% (wenn ich mich nicht irre, von @Calceolarius)
Refill Butt 4775
WID:117025
Aroma
Trocken. Sägewerk. Gartenerde. Vollkornbrot, getrocknete Gräser. Kleeblumen. Etwas Honig und Vanillepudding. Cornflakes. Dahinter ein paar grüne Äpfel.
Geschmack
Toastbrot mit Honig. Aprikosenkonfitüre. Etwas Obstsalat. Gehackte Mandeln. Weiße Schokolade. Butterkekse. Zum Ende ein Hauch leicht säuerlicher Rauch.
Fazit
Erstaunlich trocken und (v.a. in der Nase) recht holzig und grasig. Ein toller Whisky, der aber nicht an den heutigen "Gegner" herankommt, was Eleganz, Tiefe und Raffinesse angeht (der 1985er hat die Messlatte extrem hoch gehängt). Im Mund gefällt er mir etwas besser als in der Nase, hier ist er etwas fruchtiger, und diese spezielle "säuerliche Rauchnote" erinnert mich an ein Family Cask von 1980.

Solche Duelle machen schon Spaß...

Hobbit90

galli schrieb:

Hobbit90 schrieb:

@galli 

Für dich noch mal ein kleiner Vergleich zum Ledaig 18 Batch 3

Nase:

Der 18er ist hier sehr dominant. Verbrannter Gummi, dunkle rote Früchte und ein wenig Stall.

Der 1996er ist subtiler. Weniger Rauch. Süßer, kräutrige Noten und eine schöne nussige Komponente. 

Objektiv betrachtet ein Unentschieden. Der Batch 3 ist ein waschechter Ledaig der mit seinen Ecken und Kanten vom Sherry Fass profitiert. Der 1996er ist einfach sehr schöner Volljähriger Raucher, der ein wenig eleganter daher kommt. Beides klasse.

Geschmack und Abgang:

Beim 18er dominieren kurz zusammengefasst für mich folgende Noten: Kräutrige Noten, leichte süße, vergorene Früchte, verbannte Gummistiefel,  Asche, hinten raus eine angenehme Eichenwürzigkeit. Angebrannte Johannisbeeren.

Beim 1996er ist  der Alkohol weniger dominant. Leicht öliges Mundgefühl. Honigsüße, intensive Nussigkeit: Walnüsse und Paranüsse. Danach kommt die Eichenwürze mit leichter Pfeffrigkeit. Der Rauch ist beim 1996er anders. Das leicht aschige zieht sich durch den Dram. Ich finde ihn von der Rauchigkeit aber näher an einem Peated Ardmore als am Ledaig 18. 

Wer gewinnt. Heute für mich der 1996er. Aber ich bin heute auf ältere zurückhaltendere Raucher aus. Der Batch 3 ist für die Tage, wenn auch der Laphi 10CS für mich  ins Glas kommen würde .

@Hobbit90 

Wow! Das ist ja mal ein Service. Sehr geil. Vielen Dank!

@galli Gerne doch. Wenn Vergleich, dann richtig. Hat ja mal gut gepasst 

Korhorry

Einfach zum lecker wegschlabbern!

AlexM

Not now but yesterday:

Kleines Querbeettasting im coronikonformen Rahmen mit den Buddies. Unter den Umständen (Alk und Uhrzeit) daher ohne Fotos und nur kurze Notes.

Zum Start gabs mein erstes Familen Ferkel ever: Glenfarclas 1994/S20 WID163374

Silverster hatte ich mir davon schonmal einen kleinen Dram eingeschenkt, aber nach dem ersten Verriechen direkt wieder zurück gefüllt. Ganz komischer Geruch. Gestern also ein neuer Ansatz:

Schon geil irgendwie, aber auch sehr besonders. Diese muffige, modrige Note von faulem Heu muss schon mögen oder wenigsten ertragen können. Geschmacklich wirklich ein Feuerwerk. 89 Pkt.

• Nose

  88 88
  Sehr strange im ersten Moment. Modrig, muffig, anstrengend. Erinnert mit ein wenig an fauliges Heu bzw. Silage. Mit Zeit im Glas wird er weniger muffig und schön fruchtige Sherry Aromen kommen zum Vorschein. Rote Trauben und Beeren, Leder, Tabakblätter und einen Hauch Vanille.

• Taste

  92 92
  Kräftiger Antritt dank der 50 Atü und doch ordentlich Holzeinfluss. Schön kross und pulsierend wechseln sich dunkle Aromen von Leder, Tabak und Eiche mit den fruchtigen Sherry Aromen ab. Wirkt im Geschmack deutlich verwobener als noch in der Nase.

• Finish

  88 88
  Mittellanger bis langer Abgang. Ich habe noch nicht viele Glenfarclas probiert, aber diese kräftiger Eichennote scheint ihnen allen gemein zu sein.

Nach einem opulenten Essen hatten wir Bock auf dem Balkon noch eine kleine Zigarre zu qualmen. Dick eingemummelt gab's passend dazu den Blantons' Gold - Barrel #12 WID 166320:

Hier sollte man sich nicht vom starken Klebstoff im Geruch in die Flucht schlagen lassen. Vor allem geschmacklich sehr guter Bourbon, mit tollem Finish. Harmonierte wunderbar mit einer gehaltvollen Zigarre. 87Pkt.

• Nose

  85 85
  Chemisch, Klebstoff und dann erstmal lange nichts.
  Wenn er sich beruhigt hat finde ich stark fruchtig-süße Aromen, die mich an Gummibärchen denken lassen.
  Dazu natürlich auch Vanille.

• Taste

  88 88
  Schönes Mundgefühl und sehr lecker im Geschmack.
  Sehr präsent finde ich Pfirsich, aber auch viel Vanille, Karamell & Ahornsirup.

• Finish

  88 88
  Ja, das ist mal ein langes Finish. Ich hatte am nächsten Morgen noch den Geschmack auf der Zunge.

Es folgte eine Entkorkung: Glen Garioch 15 Jahre - Der Sherrybröömmm WID72508

Modernes Sherry Profil, aber doch recht eigenständig durch diesen krautigen Basis Ton.
Bei einem Tasting aus einer Flasche, mit zwei identische Gläser zeigten sich zwei verschiedene Profile. 86Pkt.

• Nose

  86 86
  Schön ölig fließt der Whisky durchs Glas. Dicke, vereinzelte legs zeigen sich.
  Aus dem Glas steigt schon aus der Ferne ein typisches Sherry Aroma auf. Fruchtig-süß mit Rumrosinen und kräftiger Schokolade. Es lassen sich auch rote Beeren finden. Warmer Gebäckteig und leicht kühlend. Im Hintergrund liegt eine Note von einem bestimmen Kraut, dass ich noch nicht zu benennen weiß. Kerbel? Bohnenkraut?

• Taste

  87 87
  Angenehm öliger und kräftiger Antritt. Wasser mildert das Ganze ab und angenehmer trinkbar. Wieder süß und im Geschmack deutlich fruchtiger als die Nase.
  Sherry, Sherry, Sherry und wieder diese kräutige Note.

• Finish

  86 86
  Langanhaltenden und fruchtig.
  Hinten raus leicht bitter werdend.

Als Absacker gab's den Talisker Friends of the Classic Malts. 

Hier wird die Erinnerung schon düster und Notes schwierig zu rekapitulieren, aber er wirkte im Vergleich zum 10yo o. DE wesentlich milder. Sowohl in der Nase als auch im Geschmack. Trotz ~3 vol-% mehr. Wirklich Rauch nahm ich erst nach dem 3. Schluck im Abgang war. 

Joo war n schöner Abend! 

Waschbär

Korhorry schrieb:

Einfach zum lecker wegschlabbern!

@Korhorry 

Das ist übrigens die letzte Flasche / Abfüllung Scotch, die ich jemals gekauft habe. Und eigentlich wollte ich sie gar nicht. Sie ist mir aber unverschämt billig hinterhergeworfen worden. Da hab ich sie halt zu den anderen 513 gestellt. 13 ist ja auch irgendwie ne Unglückszahl.

Potstill

Now den Longrow 21 mit Dank an @Diocletian 

Hat fast alles was ich mag, leichten Schwefel, darunter ein paar Früchte und etwas Kuhstall  

Wenn jetzt noch etwas Süße im Mund hinzu käme, wäre er ein Großflaschenkaufkandidat !

So bleibt es beim Probieren.......

Potstill

Im Vergleich das Original in CS und jünger ...

Nochmals vielen Dank @Diocletian 

Hmmm ja...selbe DNA wie der Longrow, mehr Octan stehen ihm besser.

Jünger und ungestümer 

Ansonsten..the same for me 

 

fraz14

Als Hauptgericht gab es nen Sauleckeren Kilchoman Sanaig, als Nachspeise gibt es nen Ardbeg.