Now Drinking 2021

Epiotus

Alles Gude @Gaspode 

DominikBraun

Macallan 25 Years 1958/59 (WID:20157)

Ich hatte ein paar Meter weiter drüben einen Apfel liegen gelassen, wo sich einige Fruchtfliegen versammelten. Nachdem ich den Dram einschenke, schwirren die Fruchtfliegen sofort um mein Glas herum. Ein gutes Zeichen?

Nase: 96P

Die Nase startet mit leichten Gewürzen und etwas Liebstöckel, der eine sehr elegante und zurückhaltende Frische und Würze mit sich bringt. Unmittelbar danach offenbaren sich alte, filigrane Sherrynoten, ein Korb an überreifen roten und dunklen Früchten, leicht trockene Holznoten, minimalste Anklänge von Rauch, saftige Pflaumen und reifes Steinobst. Dazu kommen alte Eichenschrankwände, Leder, Fruchttabak und Zitronenkuchen. Süße und beinahe liebliche Noten wechseln sich mit schweren, altgereiften Eindrücken ab.

All diese Aromen hat man schon öfter bei alten Sherry-Reifungen erlebt - was ich aber nicht so einfach beschreiben kann, ist die Eleganz, mit der diese Aromen verwoben und eingebunden sind.

Die Ex-Sherry-Abfüllungen, bei denen ich das Aroma bisher am besten bewertet habe, sind der 32-jährige Linkwood 1988 GM und das bekannte 27-jährige Glendronach-Einzelfass #7434. Beide sind vom Stil her ähnlich, aber dieser Macallan hier ist aus irgendeinem Grund spürbar filigraner und hochwertiger.

Geschmack: 96P

Wieder kommen die saftigen Pflaumen mit Beeren - es ist, als würde man reinbeißen, und schnell machen sich frische Gewürze, morsches Holz und Marmelade sirupartig auf der Zunge breit. Nach einer Weile gehen die Früchte zu leicht herben Einflüssen wie Eiche und Espresso über. Sehr cremig, sehr weich, sehr elegant.

Finish: 95P

Der Finish rundet die zuvor beschriebenen Geschmäcker sanft ab. Die Marmelade geht in eine trockene rote Fruchtigkeit über und wird dann von zarten Eichennoten mit dunkler Schokolade und Espresso ergänzt.

dRambo

Die Idee einen Malt am Meer zu genießen gestaltet sich dank frischer Brise recht schwierig bis ich dann doch einen Felsvorsprung mit Windschutz gefunden habe - süß, fruchtig und sehr lecker floraler peat - jetzt ärgere ich mich nicht mehr Laphi im Gepäck zu haben - geht auch im Sommer immer toll

Sencha

@Gaspode Auch von mir alles Gute!

Coco_Malt

@Gaspode 

Auch von mir herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

Gaspode

@maltaholic @pianoman @tangtang @dectel @Epiotus @Sencha @Coco_Malt 

Ich danke Euch allen für Eure Glückwünsche! War ein netter Tag gestern - trotz Arbeit. 

Der schöne Abend klang dann aus mit dem alten Grain, der mir wieder einmal sehr gut gefallen hat. Meine sehr gute Erinnerung an den Whisky hat sich gestern wieder bestätigt. Gerade alte Grains sind nicht zu verachten, aber auch das hat sich ja bei den kaufkräftigen Whiskytrinkern und -Sammlern inzwischen rumgesprochen…

Gaspode

Hier mal meine Notes (vom letzten Jahr plus gestrige Eindrücke) ich hätte schwören können, ich hätte im letzten Jahr schonmal etwas in Now Drinking gepostet / konnte aber trotz Suche nichts finden.

North of Scotland Single Grain 45yo, 1971-2017, Pearls of Scotland, 42,6%(WID: 124570)

• Geruch

  90
  Süße und leicht säuerliche Nase, Rumrosinen, Vanille, Karamell, Waldhonig, Nusskrokant, etwas Tabak. Der Alkohol ist Grain-typisch ganz leicht stechend. 89P
  
  Update: Nachdem der Grain etwa ein Jahr in der Flasche atmen konnte, ist in der Nase keinerlei Alkohol wahrzunehmen. Die anderen Aromen profitieren davon sehr. Heute 90 P

• Geschmack

  89
  Zunächst leicht, dann intensiver werdend. Süß mit intensiven Rumrosinen, Milchschokolade, Cappuchino. 88P
  
  Update: Intensiv, bitter-süß, Rumrosinen, Krokant und geröstete Nüsse, Schokolade, Kaffee. Heute 89P

• Abgang

  88
  Mittellang. Cremig, erstaunlich frisch, aber auch etwas herb, weiterhin die Rumrosinen, Kaffee, Backkakao.
  
  Die Eindrücke haben sich so wieder bestätigt.

Fazit: Ein schöner alter Grain. Sehr typische Aromatik. Beim ersten Verkosten 2020 habe ich mir notiert „Könnte gerne noch etwas intensiver sein.“
Wenn ich meine gestrigen Eindrücke zusammenfasse: Die Zeit in der angebrochenen Flasche hat der Aromatik keinesfalls geschadet. Im Gegenteil, mir kamen die Aromen insgesamt intensiver vor, vielleicht mit einer etwas stärkeren Bitternote.

MZ78

Starke Zitrone in der Nase, hintenraus mit Teer und Salz. Schmeckt wie Ardbeg Ten ohne Rauch, gefällt mir sehr gut dieser Küstenmalt. 

TD15

Start in die Österreichrundreise. Standesgemäß mit einem Klasse Veltliner Brand von gleich um die Ecke (allerdings von zu Hause mitgebracht)

MacRunrig

Linkwood 16 (1998/2015) Signatory UCF, 46% vol.

WID 65149

Aroma:

Fruchtig-herb: Fruchtsalat aus hellen tropischen Früchten; Gewürzmischung; Leibniz-Kekse.

Geschmack:

Wieder fruchtig mit Gewürzen; Gerstenmalz, Leibniz-Kekse; die Eichentannine kommen anfangs ein wenig holzig 'rüber, werden dann aber milder; frische tropische Fruchtnoten: Lychees, Dosen-Ananas, Papaya. Ein klein wenig 'Milky Way'-Riegel.

Abgang:

Mittellang; die herben Eichentannine treten wieder etwas stärker hervor.

Kommentar:

Ein recht passabler ex-BC-Sommerwhisky. Als er herauskam, lag der Preis nach meiner Erinnerung so um die 45 Sesterzen. Drei Sterne (von 5).