Kann Scotch in Probenflaschen schlecht werden?

DominikBraun

Mir ist das auch noch nie passiert. Bei rauchigen Abfüllungen bevorzuge ich sogar die Lagerung in Sampleflaschen, um zu verhindern, dass sie "ausrauchen". Allerdings ist mir aufgefallen, dass manche OA-Samples seltsam und anders schmecken als die entsprechende Großflasche dazu. 

pianoman

Was meiner unqualifizierten Meinung nach eine Geschmacksveränderung bzw. ein "Umkippen" ermöglichen könnte, wären Verunreinigungen oder "Stoffe mit Reaktionspotenzial" (wohl am ehesten am Verschluss).

Sofern also "sauber" und in geeignete Sampleflaschen abgefüllt wurde (und auch die Lagerung stimmt), halte ich die Gefahr des Umkippens für gering. Ich habe das bisher auch noch nicht feststellen können.

Hastur

Ich habe bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht.  Meine Samples stehen dunkel und kühl im Schrank und angetrunkene Samples habe ich nicht. Wird eins geöffnet,  wird das ganz geleert. 

ReggaeShark

Das Problem an den Sampleflaschen, auch wenn sie das gleiche Luft/Whisky Volumenverhältnis einhalten wie Großflaschen, ist das Verhältnis von Whiskyoberfläche in Kontakt mit Luft im Verhältnis zum Volumen wesentlich schlechter aus bei einer Großflasche.

Ich kann bei gleichbleibendem Whisky/Luft Volumenverhältnis trotzdem ein sehr ungünstiges Verhältnis von Luft zu Whiskyoberfläche schaffen, indem ich z.B. ein 10x10 würfel mit Höhe 1 nehme.

In meinen Augen ist das was den Whisky in der Realität "schlecht" werden lässt nicht  nur die Luftmenge in der Flasche sondern auch die Größe der Kontaktfläche von Luft zu Whisky, und die ist bei Samples halt miserabel.

Ich würde vermuten bei einem 2cl Sample kommen ca 1cm²  mit Luft in Kontakt, d.h. 0.5cm² pro cl

Das wären bei einer 70cl Flasche ja 35cm², ich in Wirklichkeit sind es bei der Standard Liquour Bottle  eher 8cm².

Deshalb finde ich Flaschenformen wie bei Bladnoch oder auch Hibikis bei denen der Füllstand von Natur aus auf Schulterhöhe ist richtig unpraktisch. Da hast du dann auf einmal auf 0,7l  80cm² oder mehr Fläche die mit Luft in Kontakt kommt.

WhiskyRausch

Ich hatte vor etwa 2-3 Wochen einen Octomore 6.3 aus der Sampleflasche, der war total komisch.

Habe den ganz anders in Erinnerung. Ich schätze aber, dass irgendwie die Sampleflasche verunreinigt war, vielleicht noch Spüli drin oder so was. Hatte so florale Noten, ähnlich wie Seife.

Denke nicht, dass sich der so verändert hat über die vielleicht 1-2 Jahre Lagerzeit, die der jetzt im Keller stand.

Sonst ist mir bisher auch nichts Negatives aufgefallen an meinen Samples, habe manche davon auch schon mehrere Jahre und dann aufgemacht. Klar, ich kann nicht vergleichen, ob er sich verändert hab, habe ja keine parallele geschlossene Großflasche geöffnet Viele meiner Samples hier aus dem Forum haben ja auch noch Parafilm drauf (danke an die netten Teiler ). Ich denke, dass Sampleflaschen nicht wirklich dicht sind (ob mehr oder weniger als Naturkorken kann ich nicht beurteilen) und auch auf Dauer eher zum Luftaustausch neigen, also kann schon sein, dass dort mehr Oxidation passiert..

Sencha

Ein Ausnahme gibt es meiner Meinung nach. Ich hatte neulich ein offizielles 5cl-Fläschchen vom Red Label aus den 80er-Jahren und da war die Flasche nicht aus Glas sondern aus Kunststoff. Geschmack des Inhalts war wie ein frischer Autoreifen riecht...ich glaube da ist über die Jahre gut was aus dem Plastik ausgedünstet und hat den Whisky "kippen" lassen.

Bei unseren normalen Sample-Glasflaschen habe ich aber auch überhaupt keine Bedenken und auch noch keine schlechten Erfahrungen gemacht.

dRambo

Aus dem letzten virtuellen Stammtisch mit den netten Malthead vom Bodensee habe ich mitgenommen, dass es mit der Sensorik eine sehr individuelle Sache ist. Wenn ein ex Islaycaskfinish blind verkostet wird und nur einer findet ohne Anleitung die Asche und zwar sofort und der Rest nicht. sollte das vllt als DiskussionsgrundlagenAntiEichwert zuerst im Raum stehen. Alles ist relativ.

In meinem Umfeld @ALP_Flo @JungleDram @DocF. @WilliamHodgekin zeigten sich solche Sample die "kaputt" waren bei Sherrymalts oft in unangenehmen seifigen Noten die zuvor nicht da drin waren. Oder Malts fielen geschmacklich völlig auseinander und waren nur noch Schatten ihrer einstigen Größe.

Von diesem hatte ich noch 2 Sample wobei eines als Folge eines Vergleichstastings nur halb gefüllt ein Jahr rumstand.

WBID:64248

das Halbvolle ist völlig zerfallen - die Sherryfarbe flockte aus - die "Emulsion" war nicht mehr gegeben und das bei sonst gleichem Füllstand.

Ich fülle teueren Kram deshalb immer in möglichst nicht zu große Behältnisse bzw fülle halb leere 10cl um oder fülle mir selbst Anteile teurer/seltener Flaschen direkt alles in 2cl ab.

Waschbär

dRambo schrieb:

Aus dem letzten virtuellen Stammtisch mit den netten Malthead vom Bodensee habe ich mitgenommen, dass es mit der Sensorik eine sehr individuelle Sache ist. Wenn ein ex Islaycaskfinish blind verkostet wird und nur einer findet ohne Anleitung die Asche und zwar sofort und der Rest nicht. sollte das vllt als DiskussionsgrundlagenAntiEichwert zuerst im Raum stehen. Alles ist relativ.

In meinem Umfeld @ALP_Flo @JungleDram @DocF. @WilliamHodgekin zeigten sich solche Sample die "kaputt" waren bei Sherrymalts oft in unangenehmen seifigen Noten die zuvor nicht da drin waren. Oder Malts fielen geschmacklich völlig auseinander und waren nur noch Schatten ihrer einstigen Größe.

Von diesem hatte ich noch 2 Sample wobei eines als Folge eines Vergleichstastings nur halb gefüllt ein Jahr rumstand.

WBID:64248

das Halbvolle ist völlig zerfallen - die Sherryfarbe flockte aus - die "Emulsion" war nicht mehr gegeben und das bei sonst gleichem Füllstand.

Ich fülle teueren Kram deshalb immer in möglichst nicht zu große Behältnisse bzw fülle halb leere 10cl um oder fülle mir selbst Anteile teurer/seltener Flaschen direkt alles in 2cl ab.

@dRambo 

Den 1955er HoP würde ich jetzt aufgrund seiner Daten schon "von Natur aus" für extrem empfindlich halten. Das wäre für mich ein typisches Beispiel von bestellen und sofort trinken. Da kann ich mir die beschriebene Verschlechterung in der halbvollen Probenflasche nach einem Jahr durchaus vorstellen. Das sind allerdings nicht meine normalen Proben. Die sind gut gefüllt und nach dem Probieren leer. Ich hab noch bei keiner Probe einen Umkipp-Verdacht gehabt, auch nach jahrelangem (vollem) Rumstehen nicht. Aber wie gesagt: Vielleicht merke ich das Umkippen auch einfach nicht.

Dome306

WhiskyRausch schrieb:

Ich hatte vor etwa 2-3 Wochen einen Octomore 6.3 aus der Sampleflasche, der war total komisch.

Habe den ganz anders in Erinnerung. Ich schätze aber, dass irgendwie die Sampleflasche verunreinigt war, vielleicht noch Spüli drin oder so was. Hatte so florale Noten, ähnlich wie Seife.

@WhiskyRausch ich hoffe doch nicht das hier jemand Spüli oder ähnliches zum reinigen seiner Sample Flaschen verwendet  

Mit möglichst heißem/kochenden Wasser gründlich ausspülen und trocknen lassen, fertig. Nicht mehr und nicht weniger...

Korhorry

Ich hab noch bei keiner Probe einen Umkipp-Verdacht gehabt, auch nach jahrelangem (vollem) Rumstehen nicht. Aber wie gesagt: Vielleicht merke ich das Umkippen auch einfach nicht.

@Waschbär 

es geht hier noch um Samples?

also ich bin noch nie Halbvoll umgekippt, wenn dann randvoll. ich habe auch noch nie jahrelang voll rumgestanden, denn zwischendurch kippe ich dann schon mal um, stehe aber meistens halbvoll oder nach ca. 12h wieder auf. Das Umkippen an sich habe ich einmal auch nicht gemerkt, erst am nächsten Tag beim Zählen der blauen Flecken.

Aber Samples sind mir auch noch nie umgekippt! Das Problem ist mir nicht bekannt.