Die Whiskyindustrie hat es geschafft

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  • maltwhisky User Dabei seit: 09.02.2021Beiträge: 78Bewertungen: 0
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    Casey76 schrieb:

    @maltwhisky 

    Macallan ist nicht nur für dich ein schwieriges Thema.  Habe ich hier früh gelernt  :mrgreen:

    Bei mir ist es umgekehrt. Den Mac 12 SO finde ich hervorragend (ja überteuert, ich weiß). Vom 18er dagegen war ich eher enttäuscht. Da würde ich immer den 15 DC vorziehen. 

    Glendronach 18...hatte eine Abfüllung von 2017 und eine von 2021. Letztere fand ich schrecklich. Vlt hatte ich auch einfach ein schwaches Batch erwischt.  Dieser Kandidat liegt aber mittlerweile aus meinem preislichen Rahmen. Schade eigentlich.  Meine Flasche aus 2017 war, für mich,  nahezu perfekt. 

    Ich mochten den 12er Mac SO auch. Für mich hat er sich nicht so von der meisten Konkurrenz abgehoben wie der 18er SO.
    Ich war zuerst auch vom 18er enttäuscht, weil ich auch wusste was er gekostet hat und sich mir die Frage gestellt hat was um alles in der Welt so teuer an einem Schnaps sein soll.
    Übrigens eine Frage die man sich öfters stellen sollte, um Bodenhaftung zu behalten.
    Aber als ich ihm später mal in einer Blindverkostung dabei hatte, konnte er überzeugen.
    Und auch als ich später einen Vergleichstest mit Glendronach gemacht habe (wo der Macallan verloren hat), war mir dabei bewusst was der Macallan kostet und das kann mich (zumindest unterbewusst) durchaus beeinflusst haben.
    Der 15 DC ist sicher ein guter Whisky, aber hat mich nicht so gefesselt.
    Ehrlich gesagt kenne ich keine neuen 2021 Glendronachs. Wenn ich Glendronach trinke, dann von älteren Flaschen.
  • TonyMahagony User Dabei seit: 10.01.2022Beiträge: 136Flaschensammlung:TonyMahagonys SammlungBewertungen: 0
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    @Casey76 Ja, der 12er Mac SO ist echt gut, aber ich finde 180€ für einen 12 Jährigen etwas krank.

  • Casey76 User Dabei seit: 02.01.2022Beiträge: 37Flaschensammlung:Casey's SammlungBewertungen: 0
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    @TonyMahagony 


    Du meinst die Abfüllung mit 43%. Den hole ich mir auch nicht,  wobei ich ihn kenne. Ob der Preis angemessen ist...darüber braucht man eigentlich nicht diskutieren...

    Ich hole mir gelegentlich den mit 40% und msg ihn sehr gerne. Ich habe bisher 75-80 Euro dafür bezahlt.  Schon happig genug. 

    Habe davon noch eine Flasche im Keller. Bei der aktuellen Verfügbarkeit traue ich mich gar nicht den zu öffnen...

  • slimbo User slimbo Dabei seit: 09.12.2014Beiträge: 1,396Bewertungen: 8
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    dRambo schrieb:



    dieses Handeln widerspicht sich überhaupt nicht. das beobachten wir doch an umfeld und uns selbst bei schweren Fällen von Maltheadism schon länger.

    Weil die Preise steigen, kaufen wir Zeug was uns eigentlich zu teuer ist trotzdem, da ein Verschieben des Kaufes nur noch teurer wird. Dadurch das dies viele tun - zumindest eine Zeit lang - behalten wir mit unserer Prognose natürlich recht - was uns beim nächsten mal ggf wieder so handeln lässt. 
    Wichtig ist es eben an dieser Stelle, wenn man wie ich gern auf Vorrat gekauft hat, den Moment nicht zu verpassen wo man genug hat -  ob nun bezogen auf die Leber oder das PGV.
    Den 30yo Tali zu unter 1k zu kaufen - hab ich auch kurz überlegt - halte ich für eine gute Aktie - oder für ein passables Getränk. Wenn es nur um alten Tali ginge, wüsste was besseres zu 1k zu kaufen für den Genuss.

    Bezogen auf die Gemeinschaft ist es mit dem Malt horten wie mit dem Klopapier horten. Für die Gemeinschaft ist es doof - für das Individuum hoch rational(in einem sinnvollen Rahmen) - dies zu tun. 
    Der Grund Flaschen zu Preisen zu kaufen - für die man 2 Laptops mit Ryzen 5 SSD und IPS Panel bekommt - ist der Gleiche, wie der welcher uns aus Gram nix mehr kaufen lässt - der entstandene steigende Preisdruck, die FOMO, die Geldentwertung und Routinen.


    Es wird alles wieder etwas gechillter wenn man dran denkt, dass es nur Schnaps ist. Ich empfehle ggf mal ne Pause - für mich funktioniert es ganz gut einfach mal ein paar Wochen keinen Whisky oder nur Zeug (deutlich) unter 50€/0,7l zu konsumieren. Ich kann auch da Spaß haben und muss nicht ständig Whisky konsumieren, wo der 5cl Preis einem Abendessen für 2 beim dezent gehobenen Italiener entspricht.
    Das erhält mir gleichzeitig die Sensibilität für hervorragenden Stoff - wenn ich jeden Tag Kaviar futtere nutzt sich die Sensation einfach ab. Zudem verderben mir sehr teure bzw noch mehr sehr rare Sample die Entspannung, da ich den eigenen Anspruch, da auch alles rauszuholen, nicht ablegen kann. Ergo kommt sowas nur ins Glas wenn ich in Stimmung bin, wach und sensorisch fähig(nicht allergisch)  die zuvor genannten Effekte sorgen für weniger Zufluss dieser Sample und meine Motivation oft rares zu Verkosten geht dadurch merklich zurück. Halb so wild - FOMO kann halt auch stressen, habe ich so aber nicht mehr.
    5cl Laphi QC zum Grillen aus m Spey Tumbler ohne Brimborium sind auch mal cool - oder 10cl Tali 10 am Ofen ohne Photo, Notes und gedöhns
    Trotzdem freue ich mich auf das bevorstehende Vollnerd Wochenende mit Unmengen viel zu teuren völlig überlagerten Destillaten und völlig vernördeten Leuten - ich hoffe das klappt wie geplant :smile: 

    Die Mischung machts.
    Dem kann ich nur uneingeschränkt zustimmen.

    Ich kann mich aber auch selbst wenig mit dir, @Dronach_Aficionado vergleichen. Weder die Mengen noch die Einzelpreise habe ich jemals für Whisky zahlen können oder wollen. Ich bin jetzt seit rund acht Jahren in diesem Hobby und habe heute soviel Freude wie noch nie. Für mich erdrückend ist eher die schiere Unmenge an Neuerscheinungen. Die Zahl der neuen Flaschen erschlägt einen förmlich. Mir machen nach wie vor die Standardabfüllungen im Preisbereich bis 70 Euro sehr viel Freude und da ich ohnehin immer nur in homöopathischen Dosen konsumiere, halten meine Flaschen eine Ewigkeit und bis ich mal alle für mich interessanten Standards durch habe, haben die Brennereien mit Sicherheit schon allesamt einen Designwechsel durch. Mindestens einen. 

    Die Mischung machts! Beim Whisky Herbst werde ich dann auch wieder den Benromach 40 als 1cl kaufen und danach denken: "Dicker, was machst du hier eigentlich gerade Dekadentes?" 


  • Nosingbär User Nosingbär Dabei seit: 17.06.2015Beiträge: 2,147Bewertungen: 28
    , letzte Änderung 2. Juni 2022 um 18:33
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    Ich tu mir schwer mit der Aussage des Threaderstellers weil man für mich die Industrie nicht über einen Kamm scheren kann. Einerseits gibt es Distillen wie Springbank, die ihr Produkt trotz mega Hype zu den selben Preisen anbieten und die Händler sind die Preistreiber. Klar macht das für den Privatkäufer wenig Unterschied, aber berücksichtigt sollte es werden meiner Meinung nach.


    Und der zweite Punkt ist für mich, dass es abseits der überteuerten Hype Flaschen und abseits der überteuerten Standardabfüllungen bekannter großer Marken immer Brennereien gibt, deren Zeug man für gute Preise bekommt. Was eventuell mühsam ist, dass man flexibel und aufmerksam bleiben muss, und hin und wieder seiner Lieblingsdistille für ein paar Monate Lebwohl sagen muss, wenn sie sich übernehmen oder Händler sich weigern, normale Preise dafür zu verlangen. Aber an Alternativen hat es bisher noch nie gemangelt. Und für mich macht es die Jagd umso belohnender, wenn man dann eine der letzten Flaschen von einem unabhängigen Abfüller ergattert, der ein hohes Alter einer beliebten Distille für einen guten Preis feilbietet und die Notes passen von den Leuten des Vertrauens.


    Also ich stimme zu was die Tatsache angeht, dass ich bei der Preisentwicklung sich ständig wechselnder Verdächtiger (ab einem gewissen Punkt. Ja ich bin schuldig, Springer 10 für einen bescheuerten Preis gekauft zu haben. Ich bereue dabei aber wenn nur die Tatsache, dass ich zu spät zugegriffen habe) nicht mitmache. Ich stimme aber nicht zu, dass das die ganze Industrie betrifft.

    12er Platz bei Blind Guardian Battle V und VI
    vvv   
    Hier geht's zu meinem virtuellen Sample Schrank    vvv
     >>>
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  • Chrisone User Dabei seit: 10.09.2016Beiträge: 539Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 30. Juni 2022 um 05:30
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    Einfach die günstigen Standards wieder mehr Wert schätzen lernen. Whiskys zwischen 30-100€ können auch was! Und dann kann sich auch gelegentlich mal ein feinerer Tropfen im Warenkorb verirren, ohne auf die böse Marktentwicklung zu schimpfen :wink:


    Ich für meinen Teil könnte prima mit Standardabfüllungen wie Laphi QC oder Talisker 10 leben. Damit haben wir alle mal angefangen. Sie sind erschwinglich, sie sind gut und aus meiner Sicht ist Whisky auch einfach zum trinken da. Ich muss nicht bei jeder Abfüllung eine Wissenschaft daraus machen, meinen Riechkolben reinhalten und zwanzig eingebildete Duftstoffe/Geschmacksstoffe herausfiltern. 


    Wertschätzen zu lernen, dass etwas nicht im Überfluss vorhanden ist... Das ist eine Kunst, die heutzutage nur noch die wenigsten haben. Und was glaubst du wie dir dann nach einer gewissen Zeit dein Lieblingswhisky mit seinen 20 oder 30 Jahren wieder schmeckt :wink: 

    P. S. : Das sollte man sich nicht nur bei Whisky zu Herzen nehmen. Wir leben in einer Konsum- und Überflussgesellschaft. Trete kürzer und lerne auch die jüngeren Whisky zu schätzen. 

  • Bruno59 User Dabei seit: 15.06.2013Beiträge: 1,643Bewertungen: 0
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    Viel Zustimmung zu vielen Aussagen. Der Whisk(e)ymarkt ist seit vielen Jahren aus den Fugen.


    Die goldenen Whisk(e)yzeiten sind (für die alten Freaks) vorbei.

    Viele Altgeniesser haben aber genug Vorrat im Keller.

    Krokodilstränen also überflüssig.


    Als Neuling gibt es aber noch viel (an "günstigen" Standardabfüllungen) zu entdecken.

    Die Auswahlmöglichkeiten sind fast unbegrenzt.


    Aber letztendlich sagen viele Statements hier mehr über den Schreiber, wie über das Threadthema aus.:wink:


  • MZ78 User MZ78 Dabei seit: 22.03.2021Beiträge: 5,809Flaschensammlung:MZ78s SammlungBewertungen: 369
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    Chrisone schrieb:

    Einfach die günstigen Standards wieder mehr Wert schätzen lernen. Whiskys zwischen 30-100€ können auch was! Und dann kann sich auch gelegentlich mal ein feinerer Tropfen im Warenkorb verirren, ohne auf die böse Marktentwicklung zu schimpfen :wink:


    Ich für meinen Teil könnte prima mit Standardabfüllungen wie Laphi QC oder Talisker 10 leben. Damit haben wir alle mal angefangen. Sie sind erschwinglich, sie sind gut und aus meiner Sicht ist Whisky auch einfach zum trinken da. Ich muss nicht bei jeder Abfüllung eine Wissenschaft daraus machen, meinen Riechkolben reinhalten und zwanzig eingebildete Duftstoffe/Geschmacksstoffe herausfiltern. 


    Wertschätzen zu lernen, dass etwas nicht im Überfluss vorhanden ist... Das ist eine Kunst, die heutzutage nur noch die wenigsten haben. Und was glaubst du wie dir dann nach einer gewissen Zeit dein Lieblingswhisky mit seinen 20 oder 30 Jahren wieder schmeckt :wink: 

    P. S. : Das sollte man sich nicht nur bei Whisky zu Herzen nehmen. Wir leben in einer Konsum- und Überflussgesellschaft. Trete kürzer und lerne auch die jüngeren Whisky zu schätzen. 


    @Chrisone du hast es schön auf den Punkt gebracht. 
    So läuft es bei mir auch, bin damit zufrieden. 
    Die besonderen Tropfen, die ich mir nicht leisten mag, hole ich mir dann als Sample und freue mich dann riesig diese zu kosten. :wink:

                 :medicinal:- Laphroaig ist Medizin -:medicinal:    

    https://www.whisky.de/forum/discussion/51164/mz78s-sampleschuppen#latest

  • Catweazl User Catweazl Dabei seit: 17.12.2018Beiträge: 1,822Bewertungen: 1
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    Chrisone schrieb:

    ……

    P. S. : Das sollte man sich nicht nur bei Whisky zu Herzen nehmen. Wir leben in einer Konsum- und Überflussgesellschaft. Trete kürzer und lerne auch die jüngeren Whisky zu schätzen. 


    @Chrisone 100% Zustimmung. 

    Ich fange auch grade wieder an, jüngere Frauen zu schätzen :mrgreen:

    Intelligenz ist auf diesem Planeten eine feste Größe. Blöderweise verteilt sie sich auf immer mehr Menschen.

  • Tamuril User Tamuril Dabei seit: 27.02.2018Beiträge: 328Bewertungen: 0
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    @Catweazl made my day.


    ich bin noch nicht so weit, dass ich auf junge Frauen stehe und alten Whisky richtig schätzen kann, könnte auch von Vorteil sein...

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