Schottland Rundreise 2022: Oder Hin und zurück (Part 4 von 4 online)

Dome306

Gerne möchte ich euch an meinen Schottland Erlebnissen teilhaben lassen bzw. euch mit meinem Reisebericht langweilen

Ganz so spektakulär wie manch andere Reisebereichte hier wirds nämlich nicht, aber ein paar schöne Einblicke über Land, Leute & natürlich Whisky konnte ich in den 10 Tagen trotzdem sammeln.

Damit es nicht zu viel auf einmal wird, werde ich den Bericht auf 3-4 Teile aufteilen und in regelmäßigen Abständen updaten.

Viel Spaß beim Lesen & Kommentieren

Part 1: Day One - Day Three ONLINE

Part 2: Day Four - Day Five ONLINE

Part 3: Day Six - Day Seven ONLINE

Part 4: Day Eight - Day Ten ONLINE

Dome306

Part 1: Anreise & Edinburgh, die Stadt der sieben Hügel

Day Zero: Die Planung

Relativ spät & spontan Anfang Juni haben wir uns entschieden, aller Widrigkeiten (Corona, Brexit, Flugchaos etc.) zum Trotz im August unseren Familien Sommerurlaub mal wieder in Schottland zu verbringen. Für mich sollte es der dritte Aufenthalt im gelobten Land sein, allerdings zum ersten mal mit zwei kleinen Kindern (5 + 1,5 Jahre alt). Dies erfordert natürlich bereits im Vorfeld eine präzise Planung: Wieviele unterschiedliche Übernachtungsplätze wollen wir ansteuern, wie lange soll die Fahrtzeit zwischen den einzelnen Destinationen sein, welche Mietwagengröße wird benötigt, welche Abflugszeiten sind für uns am günstigsten etc.

Rausgekommen ist dann dabei folgendes: Flug mit Lufthansa ab Frankfurt (der Flughafen ist nur eine gute Stunde mit dem Auto entfernt) nach Edinburgh, dort zwei Übernachtungen im Hotel. Dann mit dem Mietwagen (Mittelklasse) weiter nach Dufftown um dort für drei Nächte im Hotel zu übernachten. Für den letzten Part der Reise ging es dann weiter nördlich in die Nähe von Dornoch/Tain (Glenmorangie) für vier Nächte in eine Ferienwohnung. Von dort aus wollten wir den Norden inkl. Orkneys erkunden. Anschließend für die letzte Übernachtung wieder zurück nach Edinburgh und von dort zurück nach Frankfurt.

Day One (16.08): Die Anreise

Steik beim Bodenpersonal, drohende Pilotenstreiks, Gepäckchaos und überfüllte Flughäfen aufgrund von Personalmangel: Trotz all dieser Hiobsbotschaften im Vorfeld wurden wir von alle dem zum Glück verschont und kamen ganz entspannt am späten Nachmittag in Edinburgh an. Geholfen hat dabei sicherlich auch der Vorab Online Check In, so das wir in Frankfurt nur noch das Gepäck abgeben & durch die Kontrolle mussten.

Bei der Ankunft in Edinburgh hätte das Wetter schottischer nicht sein können: 15 Grad & Nieselregen Es sollte jedoch der letzte Regen für lange Zeit bleiben...

Mit dem Bus ging es dann ganz bequem direkt vor die Hotel Haustür (Cityroomz), da die Bushaltestelle dort direkt gegenüber liegt. Schnell eingecheckt, Koffer verstaut und dann ab in das nahegelgene Pub für ein erstes Bier & ein kleines Abendessen:

Anschließend, der leichte Regen hatte längst aufgehört, drehten wir noch eine kleine Runde durch die Stadt und genoßen die Aussicht:

Anschließend fielen wir müde, aber glücklich in unsere Betten.

Day Two (17.08): Holyrood Palace & Military Tattoo

Am nächsten morgen wurden wir von einem strahlend blauem Himmel & Sonnenschein begrüßt! Also Anziehen, Früchstücken & ab in die Stadt! Diese war so gut gefüllt wie noch nie, was daran liegt das der August in Edinburgh auch als "Festival Monat" bekannt ist: Neben dem berühmten Military Tattoo (dazu später mehr) findet auch ein Art Street Festival mit Künstlern aus aller Welt statt, sowie zahlreiche weitere kleine Veranstaltungen.

Bevor wir uns auch in den Trubel stürzten zog es uns jedoch erstmal zu "Sommerresidenz der Queen", besser bekannt als Holyrood Palace:

Nach einem kleinen Lunch (wir gehen Mittags immer gerne zu "Oink!", da gibts leckeres Pulled Pork) wagten wir uns in die Innenstadt, sprich die Royal Mile und ließen uns dort einfach treiben. Natürlich wurden auch ein paar Whisky Läden abgeklappert und ein paar Drams in der Scotch Whisky Experience genossen:

Anschließend schlendertern wir zu einem schönen Spielplatz im Park, damit sich die Kids auch ein bisschen austoben konnten. Zurück im Hotel, ein wenig ausruhen und umziehen für den Abend: Wir hatten in Deutschland Tickets für das Military Tattoo gebucht Das Wetter war hierfür absolut perfekt, ich denke im strömenden Regen hätte die Veranstaltung nicht wirklich Freude bereitet... Zunächst gabs aber noch traditionell Haggis zum Abendessen:

Sehr lecker, meine Frau und ich essen das total gerne! In der Abenddämmerung ging es dann hoch zur Castle, wo um 21:00 Uhr die große Show beginnen sollte:

Was für ein rauschendes Fest! Acts aus allen Ländern der Welt (u.a. Neuseeland, Schweiz, Mexico, USA etc.), unterschiedlichste Darbietungen, mal traditionell, mal modern. Gänsehaut pur als die Nationalhymne begleitet von einem Kinderchor angestimmt wurde und natürlich ein üppiges Feuerwerk zum Schluss. 

Ich kann wirklich jedem, der für traditionelle Klänge & Dudelsack Musik etwas übrig hat, nur dringend empfehlen dort einmal hin zu gehen. Die Show ging ungefähr 100 Minuten. Selbst unseren Kindern hat es sehr gut gefallen.

Wieder fielen wir im Hotel alle todmüde in unsere Betten...

Day Three (18.08): Johnnie Walker, Mietwagen Abholung & Fahrt nach Dufftown

Am nächsten Morgen packten wir unsere sieben Sachen, liesen die Koffer im Hotel & checkten aus. Wir (das heißt hauptsächlich ich) wollten uns noch die neue "Johnnie Walker Experience" anscheun, die von unserem Hotel nur 3 Minuten entfernt war. Ich muss sagen, haben sie sehr schön gemacht:

Eine Art handfilled gab es auch, für JW mit ungewöhnlich hohen 48%. Ich durfte natürlich kostenlos probieren, war gar nicht mal so schlecht:

Danach machten wir es uns dort noch in der Rooftop Bar gemütlich mit schönem Ausblick über die Stadt:

Ein paar Drams durften natürlich auch nicht fehlen:

Anschließend noch ein paar letzte Impressionen von der Stadt sammeln bevor wir unseren Mietwagen abholten:

Mit dem Taxi ging es dann zur Mietwagen Firma in der Nähe vom Bahnhof (Waverly Station). Eine Anmietung in der Innenstadt ist tatsächlich um einiges günstiger als am Flughafen!

Mit der Übernahme hat alles tadellos geklappt, es war alles wie vereinbart: Ausreichend großes Fahrzeug (Kia Xceed), unbegrenzt Kilometer, Vollkasko versichert. Zwei Kindersitze standen auch schon bereit, alle Schäden waren dokumentiert (und man wurde darum gebeten nochmal Bilder vom Fahrzeug mit dem Handy zu machen zu eigenen Sicherheit) und das Fahrzeug war vollgetankt. Alles in allem sehr seriös, man hört ja manchmal die schlimmsten Geschichten über No-Name Autovermietungen...

Die Fahrt nach Dufftwon sollte in etwa 3h Stunden dauern, letzlich wurden es eher 4,5h, es dauert einfach bis man aus der Stadt draußen ist. Noch dazu gibt es auch auf der Autobahn und in den Highlands momentan viele Baustellen...

Last but not Least muss man spätestens wenn man die Cairngorms erreicht hat ab und zu mal anhalten um die wundervolle Ausicht zu genießen:

Gegen Abend erreichten wir dann unser Hotel in Dufftwon (Commercial Hotel), wo wir für die nächsten drei Nächte eincheckten.

To be continued...

Dome306

Part 2: Dufftown, the Capital City of Whisky

Day Four (19.08.): Von Feendörfern & Dronachsen

Es war einmal eines schönen Morgens im beschaulichen Dörfchen Dufftown... Unsere Helden stärkten sich zum Start in den Tag mit einem traditionellen Scottish Breakfast:

Derart gestärkt und voller Tatendrang machten wir uns auf den Weg in einen nahgelegenen Wald, um das sagenumwobene Fairy Village zu suchen... Der Weg dorthin bot so manch schönen Anblick:

 

...an der Dufftwon Brennerei kamen wir auch vorbei (ist allerdings nicht für Besucher geöffnet...

...klein Junior genoss die Aussicht und marschierte furchtlos weiter...

...immer tiefer in den Wald hinein, bis wir plötzlich vor unserem Ziel standen:

Absolut magisch ging es dort zu, die Kinder waren kaum wieder weg zu bekommen 

Dieses Dörfchen wird von einer Person ehrenamtlich in Stand gehalten und erweitert, man bittet lediglich um eine freiwillige Spende für den weiteren Ausbau.

Nach diesem Abenteuer wollten die Kids gerne auf den Spielplatz in Dufftown, ich nutze die Gelegenheit für einen kleinen Abstecher bei Balvenie:

Leider ist aktuell dort alles in Baustelle. Das Vistor Center ist kaum der Rede wert und bestand aus einem winzig kleinen Häuschen. Eine interessante neue Abfüllung habe ich dort trotzdem erspäht, und die freundliche Dame dort brachte mir auch so gleich einen kostenlosen Probierdram:

Das besondere an dieser Abfüllung ist, das zur Trocknung des Malzes kein Torfrauch verwendet wurde, sondern Heiderauch aus Heidekraut. Und das schmeckt man auch! Hat mir persönlich gut gefallen, aber der Preis von ungefähr 260 Pfund ist einfach völlig überzogen!

Anschließend sollte ein absolutes Highlight der Reise folgen, die Rückkehr zu Glendronach! Als ich zuletzt vor 3 Jahren dort war, war das neue Visitor Center mit Bar gerade in der Entstehung. Heute wollte ich mich nun selbst davon überzeugen:

Ein paar schöne Drams habe ich mir natürlich auch genehmigt, unter anderem die beiden angebotenen Handfilled Casks welche man kostenlos probieren durfte.

Das jüngere (und bezahlbare) PX Cask hat mich letzlich so überzeugt das ich mir eine Flasche abgefüllt habe:

  

Es war ein sehr schöner, gemütlicher Nachmittag. Die Angestellten (insbesondere Collin, der noch den ein oder anderen Tipp parat hatte) waren sehr freundlich, meine Kinder wurden nie als störend empfunden. Für die Frau gabs nen Kaffee, für die Tochter ne Limo.

Anschließend machten wir noch einen Abstecher ins nahgelegene Örtchen Huntley (meine Frau ist gefahren):

Anschließend ging es zurück nach Dufftown, wo wir eigentlich in die bekannte Bar "Seven Stills" wollten, doch leider mussten wir feststellen das diese für die nächsten Abende restlos ausgebucht war

Also gabs das Abendessen eben in unserem Hotelrestaurant, nach einem letzte Schlummertrunk war es auch schon wieder Zeit fürs Bett.

Day Five (20.08.): Speyside Distillery Tour

Der nächste Tag stand ganz klar im Zeichen die diversen Brennereien in der Speyside weiter zu erkunden. Den Beginn machte der prunkvolle Neubau von Macallan:

Wer genau hinschaut sieht das hier ein Bentley vor dem Easter Elchies House parkt, nur wenige Tage später erschien dann die Pressemitteilung über die geplante Zusammenarbeit der beiden Marken 

Auch im Inneren des Gebäudes gab es einiges zu sehen:

Nebst ein paar seltenen (und überteuerten) Flaschen:

Macallan war auch die erste (und im Verlauf der weiteren Reise auch wohl einzige Brennerei) bei der man das Gefühl hatte das unsere Kinder als störend empfunden wurden. Uns wurde z.B. ziemlich unmissverständlich klar gemacht das man mit Kindern nicht in die obere Etage darf (dort befindet sich die Bar), nicht mal zum "kurz schauen". Also nahm ich wohl oder übel alleine Platz und staunte nicht schlecht über die aufgerufenen Dram Preise:

Ich entschied mich dann für den Rare Cask für schmale 30 Pfund (immer noch Wucher wenn man bedenkt das eine ganze Flasche im Shop 270 Pfund gekostet hätte):

Also schnell weiter zu einer etwas familientauglicheren Brennerei, die wir in Glen Grant dann auch fanden (ein Tipp von Collin aus der Glendronach Brennerei):

Wir liesen es uns nicht nehmen dort den wunderschönen Garten zu besuchen (kostenlos, für 5 Pfund bekommt man im Anschluss noch zwei Drams).

Für die Kids gabs zudem was zum knabbern und im Garten eine Schnitzeljagd in Form von "Tiere suchen". Eine sehr schöne, gepflegte Anlage:

Zurück im Visitor Center genoss ich dann meine beiden Drams (zwei Standards mit jeweils nur 40%, war aber trotzdem positiv überrascht), Kaffee & Kuchen gabs auch noch. Der Sonnenschein sowie ein paar Probierschlückchen älterer Abfüllungen gabs gratis  

Im Shop hatten sie noch einen spannenden Distillery Exclusiv mit Port Finish:

Leider gab es aber keine Möglichkeit zu probieren, und bei einem Preis von 120 Pfund für 0,5 Liter war es mir dann doch etwas zu heikel.

Alles in allem kann ich Glen Grant absolut empfehlen, es hat uns allen sehr gut gefallen!

Der dritte Stopp des Tages sollte uns dann nach Elgin führen, genauer gesagt zu Glen Moray:

Im Visitor Center gab es dann einige spannende Abfüllungen zu entdecken:

Es standen sogar gleich drei Handfilled Abfüllungen zur Auswahl:

Ich probierte an der Bar insgesamt drei Drams: Den Fired Oak 10, den Manzanilla Finish und das Marsala Finish Handfilled Cask. Bezahlen musste ich dafür: nichts!

Letztendlich hat mich aber leider keiner der drei vollständig abgeholt, so das ich mich entschied die sehr begrenzte Anzahl freier Plätze im Koffer für einen späteren Zeitpunkt auf zu sparen...

Anschließend schauten wir uns noch ein wenig in Elgin um:

Danach machten wir uns zurück auf den Weg nach Dufftown. Nach dem Abendessen wollten wir noch ein wenig das schöne Wetter genießen und uns die Beine vertreten, also marschierten wir kurzerhand noch zur Balvenie Castle:

Vorbei an der Glenfiddich Distillery:

um schließlich unser Ziel zu erreichen:

Dann war auch aller höchste Bettgehzeit (nicht nur für die Kinder), denn am nächsten Tag war die nächste große Weiterfahrt Richtung Norden auf der Agenda. Doch dazu an anderer Stelle mehr... 

FORTSETUNG FOLGT

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Part 3: The North!

Day Six (21.08.): Auf in den hohen Norden

Da ich überhaupt kein Freund von stupidem A nach B fahren bin, war auch dieser Tag vollgepackt mit Zwischenstopps entlang der Reiseroute zu unserem nächsten Domizil in Nordschottland.

Also Kind & Kegel im Auto verstaut und auf zur Cardhu Brennerei:

Auch hier wurde, wie bei so vielen Brennerein, fleissig in das Visitor Center investiert, zumindest sah alles relativ neu aus:

Da ich seit dem Vorabend gesundheitlich ein wenig angeschlagen war, beließ ich es bei einem kleinen Probierschluck von der Distillery Exclusiv Abfüllung:

Angeblich mit einem Red Wine Cask Anteil, davon merkte man allerdings nicht besonders viel.

Das Handfilled Cask klang für den Preis von 120 Pfund auch nicht sehr verlockend, und wurde deshalb auch von mir links liegen gelassen:

"The Striding Man" ist natürlich wie bei fast allen Diageo Brennereien all gegenwärtig:

Nach diesem kleinen Exkurs hieß das nächste Ziel: Ballindalloch Castle. Schon der Weg dorthin war vielversprechend, bei abermals bestem Wetter:

Im Castle selbst durften leider keine Bilder gemacht werden. Dafür gabs mal wieder Programm für die Kinder, diesmal mussten in den verschiedenen Räumen Playmobil Figuren gesucht werden. Als Belohnung gabs dann was Süßes.

Auch der Fuhrpark auf dem örtliche Spielplatz war nicht zu verachten:

Das nächste Ziel auf der Agenda war eine Brennerei, die hier in Deutschland weniger bekannt sein düfte: Glen Ord. Diese gehört zu den drei Singleton Brennereien ("of Dufftown", "of Glendullan" und eben "of Glen Ord"), wobei jede hiervon einen eigen Markt bedient.

Glen Ord versteht sich dabei für sowas wie die Premium Marke der drei, mit einem etwas höheren Anteil an Sherry Casks. Bedient wird neben dem einheimischen Markt vorrangig der asiatische. Dies spiegelt sich auch in der Preisgestaltung wieder, ein auf 40% verwässerter 18 jähriger kostet dann schon deutlich über 100 Pfund.

Das brandneue Visitor Center hat erst kürzlich seine Neueröffnung gefeiert und kommt dementsprechend modern daher:

Teures Zeug gibt´s natürlich auch hier:

Und ein weiteres belangloses Handfilled Cask:

120 Pfund scheint wohl so ein Standard Preis für Handfilled zu sein. Probiert habe ich an der Bar lediglich den Glen Ord Artisan mit einem PX Finish, war aber absolut nicht der Rede wert.

Danach wollten wir noch ein wenig die schöne Natur genießen, hierzu suchten wir die Rogie Falls auf. Hier gibt es einen schönen kleinen Wandertrail entlang eines Flusses, der auch mit Kindern gut zu bewältigen ist (ca. 30 - 45 Minuten Gehzeit für den Rundweg)

Highlight des Trails: Die große Hängebrücke

Anschließend ging es mit dem Auto weiter gen Norden, auch hier belohnte einen die Fahrtstrecke immer wieder mit schönen Aussichten:

Schließlich erreichten wir unser Domizil (Oakwood Chalets) für die nächten 4 Nächte in dem kleinen Örtchen Adgay, ca. 40 Meilen nördlich von Inverness gelegen:

Innendrin überraschend geräumig und komfortabel, außen eine schöne kleine Gartenanlage mit Spielgeräten für die Kinder:

Sehr ruhig gelegen, wir freuten uns schon die Gegend in den nächsten Tagen zu erkunden.

Day Seven (22.08.): Eine prächtiges Schloss & eine wilde Katze

Was kann man in Schottland zu genüge machen wenn man gerade keinen Whisky trinkt oder eine Brennerei besucht? Richtig, eines der zahlreichen Schlösser und Burgen besichtigen!

Für heute stand "Dunrobin Castle & Gardens" auf dem Programm. Absolut sehenswert, sowohl die alten Gemäuer als auch der angeschlossene Garten (in dem es eine schöne Greifvogel Show zu bewundern gab):

Eine ziemlich beeindruckende Büchersammlung:

Nächster Halt: Clynelish!

Den guten Mann kennt man ja bereits zu genüge:

Das eher kompakte Visitor Center:

Natürlich gab´s auch hier wieder was zum selber abfüllen:

Der wurde auch sogleich in der Bar eine Etage weiter oben gekostet:

Der war schon ziemlich lecker, genauso wie die Distillery Exclusive Abfüllung:

Beide wären durchaus eine Überlegung wert gewesen, aber ich wusste ja was in den nächsten Tagen noch so auf der Agenda stand

Den Abschluss des Tages bildete dann ein Besuch am Strändchen von Golspie:

Auch heute war wieder bei Zeiten Schicht im Schacht, den am nächsten Morgen hieß es: Früh aufstehen! Der Tagesausflug nach Orkney stand an...

Wie es auf Orkney war und welchen Brennerei Marathon wir am Heimreise Tag noch hinlegten erfahrt ihr dann beim nächsten & finalen Teil

Dome306

Part 4: Der nördlichste Punkt & das Ende einer Reise

Day Eight (23.08.): Königreich Orcadien (Orkney Islands)

Noch bevor die Sonne richtig aufging, klingelte bereits der Wecker. Schließlich hatten wir noch fast 2h Fahrt bis zum Hafen in John o` Groats vor uns, und die Fähre Richtung Orkney sollte schon um 08:30 ablegen.

Während der Rest der Familie die Fahrt verschlief, genoss ich die Ruhe & vorallem die schöne Aussicht bei aufgehender Sonne entlag der Route.

John o` Groats ist ein eher kleines, verschlafenes Nest in dem es nicht viel zu sehen gibt. Immerhin bezeichnet man sich selbst als den nördlichsten Punkt auf dem schottischen Festland. Der Himmel war uns wieder einmal wohlgesonnen, es versprach ein schöner Tag zu werden:

Die Fahrt übers offene Meer war sehr schaukelig und fühlte sich auch deutlich länger an als sie tatsächlich war, ich war froh als wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten.

In Burwick angekommen ging es dann mit dem Bus weiter Richtung Kirkwall:

Bei so einer Aussicht kann man schon mal gebannt aus dem Fenster schauen

In Kirkwall angekommen machten wir uns als erstes auf den Weg zur St. Magnus Cathedral:

Anschließend wollte ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, einen Abstecher im Highland Park Visitor Center zu machen.

Viel zu sehen gab es dort allerdings nicht, geschweige denn die Möglichkeit etwas zu probieren. Fand ich persönlich jetzt eher enttäuschend. Eine Abfüllung, die es nur dort vor Ort zu kaufen gibt, hatte dann aber doch mein Interesse geweckt:

Kurz die Base gecheckt, für den Preis für mitnehmbar empfunden. Ist auch wirklich gutes Zeug, defintiv kein Fehlkauf. Und in meinem Vater hat sich dann ein dankbarer Abnehmer für die Flasche gefunden

Weiter ging es anschließend zu einem kurzen Zwischenstopp nach Stromness, wo wir die relativ bekannte "Orkney Ice Cream" probiert haben - wer hätte gedacht das man in Schottland so leckerers Eis bekommt?

Der nächste Halt: UNESCO Weltkulturerbe "Skara Brae"

Das Wetter: Traumhaft! Ich denke die nachfolgenden Bilder sprechen mehr als 1.000 Worte...

Nach diesem fantastischen Ausblick standen noch ein paar weitere Stopps an, unter anderem Ring of Brodgar, Italian Chapel usw.

Am frühen Abend ging es dann mit der Schaukel-Fähre wieder zurück, ich bin ja echt nicht empfindlich aber das gewakele... naja, auch diese Fahrt ging irgendwann zu Ende.

Mit dem Auto dann wieder zurück zu unserer FeWo, bei untergehender Sonne gab es noch ein paar schöne landschaftliche Impressionen:

Nach diesem langen, aber wunderschönem & ereignissreichen Tag, fielen wir alle mal wieder todmüde in Bettchen

Day Nine (24.08.): A little Gem & Life is a Beach

Der Morgen danach: Die Familie ist noch müde vom Vortag und bittet um ein paar Stunden Erholung in den gemieteten vier Wänden. Kein Problem, dann mache ich mich eben alleine auf den Weg die in der Nähe befindlichen Brennereien ab zu klappern

Meine erste Anlaufstelle sollte sich als kleiner Diamant in den Highlands entpuppen: Balblair

Eine gut versteckte, eher kleine Brennerei mit einem ganz eigenen Charm. Fernab modernen Besucherhochburgen geht es hier ganz gemütlich zu.

Ich wurde dort herzlichst Empfangen, es gab (kostenlose) "Versucherle" von der ganzen Core Range. Highlight war aber defintiv das Handfilled Cask welches ich auch probieren durfte:

Sehr sehr lecker, und mit 85 Pfund auch sehr moderat bepreist. Sogar ein Sample gab man mir von dem HF noch mit, damit ich Abends nochmal in Ruhe probieren könne.

Die einzige Flasche bei der ich wirklich bereue mir keine mitgenommen zu haben!

Die nächste Brennerei war das absolute Kontrastprogramm: Glenmorangie. Großes Besucherzentrum, viel mehr auf Masse ausgelegt.Interessant war es natürlich totzdem:

Eine Distillery Exclusiv gab es natürlich auch noch, die auch so gleich von mir verkostet werden musste:

Ganz nett, wobei ich nicht wirklich einen Unterschied zu den Standard Abfüllungen erkennen konnte.

Danach sammelte ich den (nun augeruhten) Rest der Bande ein, da wir Mittags zum Strand wollten. Diesen fanden wir im Örtchen Dornoch:

Schöne Häuschen gibt´s da auch:

Und (ich musste ja ein wenig schmunzeln) das Gegnstück zu "West Coast Customs":

Für den Rest des Tages war dann eine Landesdurchqueerung auf die andere Küstenseite, genauer gesagt nach Ullapool, angedacht. Das Wetter gab nochmal alles, die Fahrt war ein Traum:

Ullapool selbst ist ein kleines "Fischerdorf", an jeder Ecke gibts Fish & Chips. Das sollte dann auch unser Abendessen werden, viel frischer gehts kaum!

Zurück in der Ferienwohnung hieß es dann schon mal langsam zusammen räumen & Kofferpacken, da am nächsten Tag die Rückfahrt nach Edinburgh anstand.

Day Ten (25.08.): Long way back Home & Distillery Marathon

Nach dem Frühstück hieß es dann: Koffer ins Auto packen, Frau & Kinder nicht vergessen und auf den Rückweg nach Edinburgh machen, wo wir unseren Mietwagen wieder zurück geben sollten.

Wie es der Zufall so wollte, lag auch noch die ein oder andere Brennerei auf dem Rückweg

Zunächst machten wir Halt bei Tomatin:

Hier gab es nicht nur ein, sondern gleich fünf (!) handfilled Casks:

Der PX war leider schon aus, der hätte mich am meisten interessiert. So probierte ich dann den Virgin Oak & die Oloroso Abfüllung:

Waren mir beide irgendwie zu unrund, wenn überhaupt hätte ich eher zum Virgin Oak gegriffen. Letzlich habe ich aber gar keinen mitgenommen, und das war auch gut so wie wir gleich noch feststellen werden

Wir fuhren weiter Richtung Edinburgh durch die Central Highlands. Dummerweise gibt es nur eine richtige Schnellstraße die hindurch führt, und aufd er gab es Aufgrund einer Baustelle einen ziemlich großen Stau.

Das Navi berechnete eine alternative Route und schickte uns geradewegs zu... Dalwhinnie Muss wohl ein Wink des Schicksals gewesen sein, eigentlich hatte ich hier keinen Stopp eingeplant, aber wenn man schon direkt daran vorbei fährt...

Im Visitor Center hat sich seit meinem letzten Besuch vor vier Jahren eigentlich kaum was verändert. Von Interesse waren natürlich das Handfilled Cask sowie die Distillery Exclusiv Abfüllung, welche ich auch beide kostenlos bei der netten Dame am Tresen probieren durfte.

Die DE hat es mir auch direkt angetan, First Fill Bourbon & Charred Red Wine Casks mit ordentlichen 48% - solche Abfüllungen sollten sie echt öfters rausbringen, absolut stimmig das ganze! Ich musste also nicht lange überlegen und nahm eine Flasche mit.

Zurück auf der Schnellstraße, wir hatten zum Glück einen Großteil des Staus umfahren. Aber ganz ehrlich, wo sonst kann man so schön im Stau stehen wie in den Highlands:

Der letzte geplante Halt führte uns dann nach Pitlochry, zu Blair Athol. Dies stellt somit die einzige Brennerei da, die ich bei allen drei Schottland aufenthalten besucht habe Und es sollte sich lohnen...

Sowohl optisch:

... als auch kulinarisch:

13 Jahre Weinfass Reifung Probiert, für sehr lecker befunden und gebottled:

Man kann also sagen der letzte Tag war ein voller Erfolg!

Wir kamen schließlich am frühen Abend bei der Mietwagen Station in Edinburgh an, die Rückgabe funktionierte ebenso reibungslos wie die Abholung.

Mit dem Taxi ging es dann für eine Nacht zum Hotel in der Nähe des Flughafens, da der Rückflug am nächten morgen bereits um 06:00 Uhr ging. Somit hieß es schon gegen 03:30 Uhr Aufstehen, aber auch das klappte alles ganz gut, ebenso wie der Heimflug.

Das war sie, die große Schottlandreise 2022 Ich hoffe meine Erzählungen waren nicht zu langatmig und ihr konntet das ein oder andere mit nehmen.

Ein abschließendes Fazit werde ich dann die Tage hier noch posten.

Dronach_Aficionado

Fängt schon mal gut an 

Dome306

@Dronach_Aficionado Part 1 ist nun online Dauert doch ein wenig das alles zu tippen und die schönsten Bilder raus zu suchen

Tommy71

Dome306 schrieb:

@Dronach_Aficionado Part 1 ist nun online Dauert doch ein wenig das alles zu tippen und die schönsten Bilder raus zu suchen

@Dome306 sehr cool !!

Dronach_Aficionado

Coolio! Freue mich auf die Teile 2-4. Was hat man denn beim Mietwagen pro Tag aufgerufen?

Bruno59

@Dome306 

Das weckt viele Vor-Corona-Erinnerungen. Toller Bericht.

Dome306

Dronach_Aficionado schrieb:

Coolio! Freue mich auf die Teile 2-4. Was hat man denn beim Mietwagen pro Tag aufgerufen?

@Dronach_Aficionado da wirds dann auch mehr zum Thema Whisky geben, habe insgesamt 14 Brennereien besucht

Bezahlt habe ich für 7 Tage 603 Pfund, das sind ziemlich genau 700€. Dazu kam noch eine kleine Gebühr für die Kindersitze, welche vor Ort zu entrichten war.

War mit Abstand das günstigste Angebot, alle anderen gingen schon nah an den 4-stelligen Bereich.