Whisky Pur Festival Aschaffenburg - Messebericht

  • Bl0wB4ck
    Themenersteller
    User Bl0wB4ck
    Dabei seit: 10.09.2021Beiträge: 969Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 9. Oktober 2022 um 02:25

    Guten Abend ihr feinen Geister,


    nachdem die Whiskymesse in Aschaffenburg bisher den meisten unbekannt ist und um ein Bericht gebeten wurde, möchte ich hier meine Eindrücke des Whisky Pur Festivals mit euch teilen.

    Eins vorweg: Ich halte bei einem Messebesuch von der Nutzung meiner Handykamera Abstand. Ich fühle mich Unwohl, wenn ich das Gespräch mit Importeuren, Master Distillern o. Ä. unterbrechen muss, weil ich ein Foto machen möchte. Deswegen müsst ihr euch in diesem Bericht mit einem einzigen Foto zufrieden geben. Mehr habe ich auf der Messe nicht gemacht und möchte das auch nicht. Ich hoffe der Text kann euch trotzdem eine grobe Vorstellung übermitteln.


    Wir sind um 11:45 am Schloss in Aschaffenburg eingetroffen. Das Timing war perfekt, denn bereits um 12:00 Uhr begann das Tasting von Andy McNeill, dem Importeur von Coopers Choice. Also ohne einen Überblick von der Messe direkt in das Tasting, welches mit 20 Talern den Geldbeutel erleichtert hat.

    Andy McNeill ist ein Entertainer. Wer weitreichende Infos zu den ausgeschenkten Whiskys erwartet, ist hier falsch. Es war ein kurzweiliges Tasting, welches durch Geschichten und Witzen aus der jahrzehntenlangen Vergangenheit von Andy erheitert wurde. Insgesamt ein würdiger Einstieg, mit 38yo Family Silver lässt sich ein Tag gut starten. Hier das einzige Bild des Messebesuches, nämlich die Flaschenauswahl des Tastings mit Andy McNeill:


    image


    Nach dem Tasting galt es, sich einen Überblick über die insgesamt 18 Anbieter zu verschaffen, die sich über 3 zusammenhängende Räume verteilt haben. 

    Mein erster Stop war bei den Leuten aus Frankfurt, die Michel Couvreur importieren. Der neue Overaged soll ja echt was können, den musste ich probieren. Am Stand wurde ich gleich von Frank Jerger aufgeklärt, dass das Batch vor Ort erst vor 2 Tagen in Frankfurt eingetroffen ist. Also sofort ins Glas damit. Fantastisch, die Kollegen in Frankreich müssen wirklich einen guten Zugang zu Sherryfässern haben. 


    Der nächste Stop war bei The Cask Wizard. Eigentlich ungeplant, aber als ich erfahren habe, dass die Jungs aus Leidersbach (LK Miltenberg) kommen, was nur einen Katzensprung aus meiner Heimat entfernt ist, musste ich mal Hallo sagen. Probiert habe ich den Sweet N Peaty und den Sweet N Fruity (ein freundlicher Herr Z hat da wohl vor kurzem ein Video in Youtube hochgeladen). Einmal Moscatel (Peaty) und einmal Madeira (Fruity) in Fassstärke. Beides Fruchtbomben, die leider mit einem äußerst kurzem Abgang glänzen. Trotzdem für das Alter eine starke Performance, weshalb mein Onkel sich eine der 70 Flaschen des Madeiras gesichert hat.


    Anschließend haben wir uns Karten für das Irish Whisky Tasting von Mareike Spitzer, Importeurin für allerlei irischen Whiskey, geholt (ebenfalls 20 Taler). 

    Mareike ist äußerst sympathisch und es ist eine Freude ihr zuzuhören. Leider kann ich das nicht über die verkosteten Whiskys sagen.

    Es gab einen New Make sowie 4 Whiskeys, darunter 2 Single Grains und eine Fassstärke. Ich kann jetzt, viele Stunden später, weder Marke noch Destillerie nennen. Für mich ist in Irland alles irgendwie Cooley oder Midleton. Wenn ich was vom Tasting mitgenommen habe, dann die Tatsache, dass Schottland meine Whiskyheimat ist. :redface:


    Anschließend wurde ein Halt beim heiligen Kilian eingelegt. Primär aus lokalpatriotischen Gründen :smile:. Weil ich ihren Grave Digger Whisky (WID: 196784) überraschend gut fand, musste die neue Abfüllung für Judas Priest verkostet werden. Die kann leider dem Grave Digger nicht das Wasser reichen. Oder um es kurz zu machen:

    Whisky: Grave Digger > Judas Priest

    Musik: Grave Digger < Judas Priest


    Nächster Stop bei "das Whisky Fass" auf Englisch. Große Auswahl, den "Besten" davon kannte ich sogar (danke an @Corum für das Sample des 25yo Glenrothes).

    Ich habe mich für einen 12yo Tomatin aus dem Cháteau Margaux Cask (WID: 214163, 5 Taler für 2cl) entschieden. Richtiges Brett, der auch wenigen Tropfen Wasser Stand hält und liefert. (Warum hab ich davon eig. keine Flasche mitgenommen? :redface:)


    Vor der Heimreise musste ich in der Bucketlist auch noch zwei Standards abhaken: Bunnahabhain 25yo (13 Taler für 2cl) und Ledaig 18yo (7 Taler für 2cl). War nicht günstig, aber geil.

    Haben beide ihre Daseinsberechtigung, eventuell darf da sogar mal die Großflasche bei mir einziehen.


    Mit leeren Händen will ich keine Whisky Messe verlassen. Wobei ich ehrlich gesagt schon vor dem Festival wusste, was meinen Keller bereichern wird:


    image


    Abschließend besuchten wir den Schlappeseppel, das größte Wirtshaus in Aschaffenburg. Zu frisch gezapftem Bier und Schweinebraten ließen wir den Tag nochmal Revue passieren.


    Alles in Allem eine erfolgreiche Whisky Messe.

    Hervorheben kann ich die äußerst private Atmosphäre. Ich habe einige Kontakte geknüpft und konnte an jedem Stand mit jedem Anbieter minutenlange Konversationen führen.

    Deswegen werde ich auch nächstes Jahr wieder vorbeischauen, wenn es denn mein Terminkalender erlaubt.


    Und damit beschließe ich auch meinen ersten Messebericht. Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Überblick vermitteln, für Nachfragen stehe ich natürlich jederzeit zur Verfügung.


    Und damit gute Nacht, der Peter muss jetzt nach einem langen Tag wirklich ins Bett. :wink:

    BGB XXI Platz 5  

    BGB XXII Platz 5

  • wenzgelingt User wenzgelingt Dabei seit: 03.04.2021Beiträge: 955Bewertungen: 0
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    Toller Bericht, Danke dass Du uns teilhaben lässt!


    Meine Meinung: Bei Couvreur kann man eigentlich nix falsch machen, super Wahl! :cool::mrgreen:

    Sample gefällig? -> 'Offene' Flaschen ->  PN

  • MaltsofIslay User MaltsofIslay Dabei seit: 29.01.2020Beiträge: 5,509Bewertungen: 7
    Optionen


    Bl0wB4ck schrieb:

    Guten Abend ihr feinen Geister,


    nachdem die Whiskymesse in Aschaffenburg bisher den meisten unbekannt ist und um ein Bericht gebeten wurde, möchte ich hier meine Eindrücke des Whisky Pur Festivals mit euch teilen.

    Eins vorweg: Ich halte bei einem Messebesuch von der Nutzung meiner Handykamera Abstand. Ich fühle mich Unwohl, wenn ich das Gespräch mit Importeuren, Master Distillern o. Ä. unterbrechen muss, weil ich ein Foto machen möchte. Deswegen müsst ihr euch in diesem Bericht mit einem einzigen Foto zufrieden geben. Mehr habe ich auf der Messe nicht gemacht und möchte das auch nicht. Ich hoffe der Text kann euch trotzdem eine grobe Vorstellung übermitteln.


    Wir sind um 11:45 am Schloss in Aschaffenburg eingetroffen. Das Timing war perfekt, denn bereits um 12:00 Uhr begann das Tasting von Andy McNeill, dem Importeur von Coopers Choice. Also ohne einen Überblick von der Messe direkt in das Tasting, welches mit 20 Talern den Geldbeutel erleichtert hat.

    Andy McNeill ist ein Entertainer. Wer weitreichende Infos zu den ausgeschenkten Whiskys erwartet, ist hier falsch. Es war ein kurzweiliges Tasting, welches durch Geschichten und Witzen aus der jahrzehntenlangen Vergangenheit von Andy erheitert wurde. Insgesamt ein würdiger Einstieg, mit 38yo Family Silver lässt sich ein Tag gut starten. Hier das einzige Bild des Messebesuches, nämlich die Flaschenauswahl des Tastings mit Andy McNeill:


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    Nach dem Tasting galt es, sich einen Überblick über die insgesamt 18 Anbieter zu verschaffen, die sich über 3 zusammenhängende Räume verteilt haben. 

    Mein erster Stop war bei den Leuten aus Frankfurt, die Michel Couvreur importieren. Der neue Overaged soll ja echt was können, den musste ich probieren. Am Stand wurde ich gleich von Frank Jerger aufgeklärt, dass das Batch vor Ort erst vor 2 Tagen in Frankfurt eingetroffen ist. Also sofort ins Glas damit. Fantastisch, die Kollegen in Frankreich müssen wirklich einen guten Zugang zu Sherryfässern haben. 


    Der nächste Stop war bei The Cask Wizard. Eigentlich ungeplant, aber als ich erfahren habe, dass die Jungs aus Leidersbach (LK Miltenberg) kommen, was nur einen Katzensprung aus meiner Heimat entfernt ist, musste ich mal Hallo sagen. Probiert habe ich den Sweet N Peaty und den Sweet N Fruity (ein freundlicher Herr Z hat da wohl vor kurzem ein Video in Youtube hochgeladen). Einmal Moscatel (Peaty) und einmal Madeira (Fruity) in Fassstärke. Beides Fruchtbomben, die leider mit einem äußerst kurzem Abgang glänzen. Trotzdem für das Alter eine starke Performance, weshalb mein Onkel sich eine der 70 Flaschen des Madeiras gesichert hat.


    Anschließend haben wir uns Karten für das Irish Whisky Tasting von Mareike Spitzer, Importeurin für allerlei irischen Whiskey, geholt (ebenfalls 20 Taler). 

    Mareike ist äußerst sympathisch und es ist eine Freude ihr zuzuhören. Leider kann ich das nicht über die verkosteten Whiskys sagen.

    Es gab einen New Make sowie 4 Whiskeys, darunter 2 Single Grains und eine Fassstärke. Ich kann jetzt, viele Stunden später, weder Marke noch Destillerie nennen. Für mich ist in Irland alles irgendwie Cooley oder Midleton. Wenn ich was vom Tasting mitgenommen habe, dann die Tatsache, dass Schottland meine Whiskyheimat ist. :redface:


    Anschließend wurde ein Halt beim heiligen Kilian eingelegt. Primär aus lokalpatriotischen Gründen :smile:. Weil ich ihren Grave Digger Whisky (WID: 196784) überraschend gut fand, musste die neue Abfüllung für Judas Priest verkostet werden. Die kann leider dem Grave Digger nicht das Wasser reichen. Oder um es kurz zu machen:

    Whisky: Grave Digger > Judas Priest

    Musik: Grave Digger < Judas Priest


    Nächster Stop bei "das Whisky Fass" auf Englisch. Große Auswahl, den "Besten" davon kannte ich sogar (danke an @Corum für das Sample des 25yo Glenrothes).

    Ich habe mich für einen 12yo Tomatin aus dem Cháteau Margaux Cask (WID: 214163, 5 Taler für 2cl) entschieden. Richtiges Brett, der auch wenigen Tropfen Wasser Stand hält und liefert. (Warum hab ich davon eig. keine Flasche mitgenommen? :redface:)


    Vor der Heimreise musste ich in der Bucketlist auch noch zwei Standards abhaken: Bunnahabhain 25yo (13 Taler für 2cl) und Ledaig 18yo (7 Taler für 2cl). War nicht günstig, aber geil.

    Haben beide ihre Daseinsberechtigung, eventuell darf da sogar mal die Großflasche bei mir einziehen.


    Mit leeren Händen will ich keine Whisky Messe verlassen. Wobei ich ehrlich gesagt schon vor dem Festival wusste, was meinen Keller bereichern wird:


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    Abschließend besuchten wir den Schlappeseppel, das größte Wirtshaus in Aschaffenburg. Zu frisch gezapftem Bier und Schweinebraten ließen wir den Tag nochmal Revue passieren.


    Alles in Allem eine erfolgreiche Whisky Messe.

    Hervorheben kann ich die äußerst private Atmosphäre. Ich habe einige Kontakte geknüpft und konnte an jedem Stand mit jedem Anbieter minutenlange Konversationen führen.

    Deswegen werde ich auch nächstes Jahr wieder vorbeischauen, wenn es denn mein Terminkalender erlaubt.


    Und damit beschließe ich auch meinen ersten Messebericht. Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Überblick vermitteln, für Nachfragen stehe ich natürlich jederzeit zur Verfügung.


    Und damit gute Nacht, der Peter muss jetzt nach einem langen Tag wirklich ins Bett. :wink:


    @Bl0wB4ck Vielen Dank für den Bericht, hört sich auf jeden Fall interessant an, ggf. nächstes Jahr!

    Das nächste Mal bitte mehr Bilder machen und nicht nur an den Whisky denken! :mrgreen:
    Samples: Malts - Nicht nur von Islay!


    Aktive Flaschenteilung: ---------------------

    Abgeschlossene Flaschenteiilungen: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 1112, 13, 1415, 16, 17, 18, 19, 20, 21

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