Rare Malts Adventskalender 2022 - Der Verkostungsthread

«13456
  • ThinLizzy
    Themenersteller
    User ThinLizzy
    Dabei seit: 15.11.2014Beiträge: 5,273Bewertungen: 0

    Liebe Freunde des vorweihnachtlichen Oldbottleflavours,

    schon wieder ist ein Jahr rum...:eek: Aber sehen wir es positiv, denn morgen könnt ihr das erste Fläschchenpaar des diesjährigen Rare Malts Adventskalender öffnen.

    Wir haben das ganze letzte Jahr mit vollem Einsatz für euch eingekauft, probiert, bewertet, noch mehr eingekauft, aufgelistet, weiter eingekauft, getestet, einige Flaschen aussortiert, andere ins nächste Jahr geschoben...und schlussendlich das für uns beste Lineup für 2022 ins Rennen geschickt.

    Das durchschnittliche Destillationsjahr ist 1996 und das Abfüllungsjahr ist 2011. Damit sind wir wieder bei einem Durchschnittsalter von 15 Jahren, wie 2020 (2021 gab es ja zwei Kalender mit Islay und Rest of Scotland, das lässt sich also nicht vergleichen).

    Und...Trommelwirbel...auch in diesem Jahr ist wieder ein Malt aus den Siebzigern dabei...three years in a row...:cool:

    Kurzum, wir haben vorgelegt, jetzt seid ihr dran. Füllt diesen Thread mit euren Eindrücken und Meinungen über die Whiskys im Einzelnen, den Kalender im Allgemeinen oder was euch im Maltadvent sonst noch auf dem Herzen liegt. Nur her mit eurem Feedback!

    Wir wünschen euch guten Genuss, eine schöne Adventszeit und ein gemütliches Weihnachtsfest mit unseren 12 Malts als Begleitern.

    Christian & Frank

  • uwst1 User uwst1 Dabei seit: 14.07.2016Beiträge: 198Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 26. November 2022 um 20:14
    Optionen

    Lieber Christian, lieber Frank,


    schon mal vorab, vielen Dank fürs Vorverkosten und die ganze Arbeit die Ihr darein steckt. Haben uns, wie immer, sehr über das Paket und die Farbenvielfalt der Samples gefreut...nach Eurer Einleitung sind wir noch mehr gespannt :lol:.


    Morgen geht es los und ich freue mich auf das traditionelle Ritual zusammen mit meiner Liebsten zu verkosten und in Worte zu fassen bzw. erstaunt festzustellen was Andere stimmiges herausfinden und viel besser beschreiben können :redface:


    In voller Vorfreude und sehr dankbar

    Susanne und Uwe

  • Jonas_Rieger User Jonas_Rieger Dabei seit: 23.05.2020Beiträge: 1,345Bewertungen: 0
    Optionen

    1. Advent A

    • Nose
      87
      Karamell, Säure, weinig, Erdbeersüße, sanft pfeffrig, leicht zimtig
    • Taste
      86
      Orange, Süße, angenehme Säure, leicht fruchtig, leicht schokoladig
    • Finish
      83
      kurz, am ehesten etwas Schokolade

    Meine Vorstellung, Meine kleine Sampleliste

    Laufende Flaschenteilung: keine; Abgeschlossene FTs: 1, 2, 3, 4

  • MonteGehro User MonteGehro Dabei seit: 01.01.2016Beiträge: 2,591Flaschensammlung:Hobs RegalBewertungen: 0
    , letzte Änderung 27. November 2022 um 20:29
    Optionen

    Dann fange ich auch hier an zu schreiben - probiert habe ich das Sample ja schon gestern Abend. :redface:


    image


    1. Advent - Sample A


    Nase: Anfangs sehr ruhig, fast verschlossen. Lassen wir dem Dram also Zeit zum Atmen im Snifter.
    Nach einiger Wartezeit: Weihnachtliche Gewürze steigen heraus - Zimt, Koriander (?), dazu brauner Zucker, schöne warme Eichenwürze, Dörrobst in Form von Trockenpflaumen. Der Alkohol ist fast nicht spürbar - hervorragend eingebunden.

    Mund: Süßer Antritt, weich und cremig. Kurzzeitig könnte man glaube, der ist dünn. Aber gleich macht sich kräftige Eiche breit, Prickeln auf der Zunge, jetzt kommen Rumrosinen, Pflaumen, Waldhonig.

    Finish: Mittellang bis lang, geprägt von weihnachtlicher und holziger Würze, die Zunge ist stark belegt. Espresso und ganz dunkle Schokolade.

    Kommentar: Das geht schon richtig gut los - Sherry und Gewürze in Intensiv! Ca. 87 bis 88 P.

    Tipp:

    Der dürfte schon ein gutes Alter haben, da sind intensive Fassnoten vorhanden. Die Aromen lassen mich auf Olorosoreifung tippen. Also: 20 Jahre, Oloroso Sherry, Speyside, Linkwood.

    Nach Auflösung:

    Aha. Mehr schreibe ich hier nicht ... :wink:

    Gott schütze uns vor Sturm und Wind, und Autos, die aus England sind.


    Bestätigter Forums-Spinner

    Stammtisch Region Bodensee/Oberschwaben: Planungsthread

    Mehrfacher Blind Guardian Battle Teilnehmer - mit wechselndem Erfolg


    Aktuelle FT: derzeit keine

    Abgeschlossene FT:  16 //  15 // 14 // 13 // 12 // 11 // 10 // 9 // //  7 // 6 // 5 // 4 // 3 // 2 // 1

  • Jonas_Rieger User Jonas_Rieger Dabei seit: 23.05.2020Beiträge: 1,345Bewertungen: 0
    Optionen

    1. Advent B

    • Nose
      86
      Salzkaramell, Bratapfel, Mandel, Vanillesoße, mit etwas Wasser Butterkeks
    • Taste
      86
      Eiche, süß prickelnd, Vanille, Apfel, leichte Säure
    • Finish
      85
      malzig, leichte Bitternoten

    Meine Vorstellung, Meine kleine Sampleliste

    Laufende Flaschenteilung: keine; Abgeschlossene FTs: 1, 2, 3, 4

  • HerrRossi User HerrRossi Dabei seit: 28.08.2013Beiträge: 1,366Bewertungen: 0
    Optionen

    Ok, was hamwer denn hier? 43% erst mal Zeit im Glas lassen.


    Nase: oh ja, Vadder ist am Start..deutliche Himbeere. Dazu Vanile und eine dezente Sherrynote.


    Mund: prickelnd. Wirklich nur 43%? Da hätte ich blind eher 46 geschätzt.

    Schwer zu entzerren, würziger Waldhonig. Herren Schokolade.


    Hals: durchaus ein längerer Abgang. Würzige Noten, wieder die dunkle Schokolade, fast in die Espresso Richtung. 


    Tipp:

    das ist schwer. Blind hätte ich so eine SV Abfüllung aus der silbernen Dose getippt. Bei 43% wohl eher nicht. Glenlivet oder Glenallachie, 8 bis 10 Jahre. Oloroso refill oder finish.
    Das Glück hab ich übrigens gefunden: MoS Diamond Glengoyne 40y 1972
  • MonteGehro User MonteGehro Dabei seit: 01.01.2016Beiträge: 2,591Flaschensammlung:Hobs RegalBewertungen: 0
    , letzte Änderung 27. November 2022 um 23:21
    Optionen

    1. Advent - Sample B - 61,5%


    Nase: Staub, Getreide, reife Äpfel, Waldhonig, trockene Eichenspäne, langsam kommt auch etwas Vanille durch. Für knapp 62% wenig alkoholisch.
    Wasserzugabe: Vanillearoma tritt klar aus dem Hintergrund heraus, dazu noch süßer Kuchenteig.
    Eine Nase sehr nach meinem Geschmack.

    Mund: Genau so trifft er auch auf den Gaumen. Man spürt die Honigsüße, gleichzeitig erzeugt der Alkohol ein heftiges Prickeln - da muss Wasser hinzu. Dann wird er deutlich geschmeidiger: Vanille und Butterkeks.

    Finish: Mittellang, und es kommen keine weiteren Nuancen hinzu. Süße, Frucht, Würze wie schon die ganze Zeit.

    Kommentar: Gefällt mir, ein stimmiger Whisky vom Anfang bis zum Ende. Verträgt und benötigt Wasser. Ca. 86 Punkte

    Tipp:

    Ex-BC, mit maximal mittlerem Alter (15y). Speyside, könnte eine Signatory Vase von Glen*.* sein.



    Gott schütze uns vor Sturm und Wind, und Autos, die aus England sind.


    Bestätigter Forums-Spinner

    Stammtisch Region Bodensee/Oberschwaben: Planungsthread

    Mehrfacher Blind Guardian Battle Teilnehmer - mit wechselndem Erfolg


    Aktuelle FT: derzeit keine

    Abgeschlossene FT:  16 //  15 // 14 // 13 // 12 // 11 // 10 // 9 // //  7 // 6 // 5 // 4 // 3 // 2 // 1

  • HerrRossi User HerrRossi Dabei seit: 28.08.2013Beiträge: 1,366Bewertungen: 0
    Optionen

    Nach dem Fußballspiel brauch ich Alkohol. Gut dass B 61,5% davon hat.


    Nase: schon beim Einschenken kommt ein süßer alt bekannter Duft in die Schnüffelbüchse gekrochen. Warmer Apfeltarte, Zimt, Walnuss in Honig. Der Alkohol kühlt die Nasenhaare und bringt eine leichte Minzfrische rein.

    Er verschließt sich aber nach ein paar Schnüffeleien. Da muss ich noch mal mit  der Wasserkelle dran. Aber zuerst mal „bold and brave“ auf die Zunge.


    Mund: zuerst ein verhaltener Antritt, dann explodiert das Ding im Mund. Alkohol treibt die Aromen im Schnabel rum. Da sind dunkle Früchte, Plaumen, Kirschen im Schokomantel. 


    Hals: die Eiche zieht jetzt adstringierend rein. Leichte Bitterkeit, Kaffeepulver und etwas kräutriges 


    Mit Wasser kommt die Nase etwas aus dem Versteckspiel raus. Nussigkeit steht hier in der Stellenbeschreibung. Und im Geschmack definitiv viel Frucht, reif oder getrocknet.


    Tipp:

    Tja...kann alles sein. Zuerst hatte ich einen Bunna-Moment, aber da spielt mir meine persönliche Zuneigung einen Streich. Wegen des hohen Alkoholgehalts geh ich beim Alter etwas runter...7-8 Jahre. First Fill PX Tonne - vielleicht ein pairing zum dram „A“ also BenRiach.
    Das Glück hab ich übrigens gefunden: MoS Diamond Glengoyne 40y 1972
  • uwst1 User uwst1 Dabei seit: 14.07.2016Beiträge: 198Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 28. November 2022 um 19:30
    Optionen


    Leider mit Erkältung am Sonntag, aber Notes habe wir (Meine Frau und ich) trotzdem (Ehrensache )

    1. Advent - Sample A

    Äußerer Eindruck:

    Farbe: Gelbbraun, Kupfer

    Schöne ölige Schlieren

    Nase: Von Anfang an steigt ein schöner Sherry-Geruch in die Nase. Wir riechen Vanille/Puderzucker, Toffee, Alkohol ist sehr gut eingebunden. Kaffeenoten und Rosinen, leicht geröstete Mandeln, der passt zum 1. Advent. Zusätzlich auf jeden Fall Orangenzeste.

    Taste: Erstes Mundgefühl sehr ölig weich, kommt dann immer mehr und brennt dann auch bis in den Nachgang. Leichte Holzwürze. Im Prinzip werden die Aromen der Nase aufgegriffen sind aber jetzt etwas schwieriger zu erfassen. Etwas Waldhonigsüße können wir zusätzlich vermelden.

    Nachgang: Karamell, jetzt eher Mocca statt Kaffee, Pfeffernote, Sherry und süße Schokolade

     

    Tipp: 12 Jahre. Gefällt uns gut. Wir tippen auf einen Speysider. Aus unserer Sicht ein schöner nicht überladener Sherry-Style und somit kein modernes aktuelles angesagtes Profil. Eher so in der Richtung 90er bis Anfang 20er Jahre. 87 Punkte

    Nachtrag: Nase übertrifft alles, wirklich sehr harmonisch.


    Hätte man auf Grund des Sherryprofiles drauf kommen können. Leider hat sich Glendronach geändert. Schon der Hielan 8 Jahre ist um Klassen schlechter. Schöne Erfahrung.
  • Totoro User Totoro Dabei seit: 11.10.2017Beiträge: 2,001Bewertungen: 0
    Optionen

    Party on! 


    Letztes Jahr musste ich den Verkostungs-Thread leider irgendwann etwas schleifen lassen, dieses Jahr gebe ich hier wieder mein Bestes. Tausend Dank nochmal an unsere eifrigen Organisatoren!


    1. Advent A 


    Nase: Oho, schöner alter Refill-Sherry-Charakter! Lecker ledrig, umami-lastig, dunkelwürzig, mit zarter Marzipan- und Politurnote. Me likey. A lot. 88-89 Punkte.


    Gaumen: Sherry galore. Super süffig und ne tolle Würze für die "nur" 43 Prozent. 88 Punkte.


    Abgang: Ne leichte Tee-Note, wie so oft bei niedrigen Alkoholstärken, aber auch schöne rote Früchte und Lakritz. 87


    Gesamt: Runde 88 Punkte, ein super Einstieg und ein (für mich) perfekter Vorweihnachtswhisky.

    Den hätte ich auch in 10 cl genommen. Zweimal. 


    Tipp: Ein sherryfassgelagerter Highlander mit ca. 12 Jahren, der nicht gerade gestern abgefüllt wurde. Vielleicht Anfang bis Mitte der 2000er? Erst dachte ich an Teaninich. Könnte aber auch gut ein alter Glendronach 12 sein. 

    Hui, das war verdammt nah dran. Dass der keine 20 Jahre im Fass war, dachte ich mir schon, aber ich hätte echt nicht gedacht, dass der so jung ist. Krasses Teil!


    1. Advent B


    Nase: Huch, wo sind die sechzig Prozent? Und die Aromen? Der ist ja total mild, aber auch total verschlossen. Ein bißchen Aprikose und Holz, aber sonst? Vorläufige 80 Punkte, gleich mal mit Wasser probieren...

    Ja, das macht nen Unterschied: Viel duftigere Eiche, leichte florale Noten, entfernt auch so etwas wie Wacholder... Wir sind nun eher bei 84 Punkten. Nee, 85, das Holz ist schon echt schön. Ein sehr angenehmer Malt, aber nicht weltbewegend. 


    Gaumen: Ohne Wasser legt er zwar noch mellow los, wird dann fix zünftig würzig, aber ohne unangenehm scharf zu werden. Schon okay, eigentlich. Viel Charakter kriege ich allerdings nicht mit bei der Alkoholstärke. Bourbon & Sherry-Mischung, vielleicht, und nicht über 15 Jahre? Vorläufige 81 Punkte. Mit Wasser: Irgendwie kriege ich den nicht ganz rund. Bin aber auch kein Experte im Luftfahrtkraftstoff-Runterverdünnen. Wirkt ziemlich jung auf mich, und man muss einen gewissen herben Grundcharakter mögen. Ich gehe auf 83. 


    Abgang: Schon recht lecker, wobei da vielleicht noch ein bißchen der Nachklang von Sample A mit reinspielt. Definitiv Sherry mit im Spiel. 84-85. 


    Gesamt: 84 Punkte, am Gaumen war mir das etwas zu heftig, der Rest gefiel mir ganz gut.


    Tipp: Sauschwer. Speyside, um die / unter 10 Jahre alt oder NAS, entweder refill sherry oder ex-bc/sherry-Mix. Cask oder Batch Strength, obviously.


    Na, das Alter hat zumindest gepasst. Jetzt im Nachhinein denke ich natürlich, die herbe Zesten-Note hätte mich auf GG bringen können, aber hinterher ist man ja immer schlauer. :lol: Sehr solides Teil, auch wenn ich Glen Grant lieber mit weniger Sherry mag.

  • uwst1 User uwst1 Dabei seit: 14.07.2016Beiträge: 198Bewertungen: 0
    Optionen


    Weiter geht es mit dem 61,5 fassstarken

    1. Advent - Sample B

    Äußerer Eindruck:

    Farbe: Goldig, Berstein

    Wahrscheinlich auf Grund des Alkohols viel unruhiger im Glas

    Nase: Voluminöser als der erste Whisky. Man merkt hier die Fassstärke. Mit Wasser dann viel fruchtiger. Wir haben diesmal richtige Orangennoten (keine Zeste), Zitrusfrüchte und auch eine Tee-Note. Vielleicht auch eine etwas künstliche Haribo-Bonbon-Note

    Taste: Ohne Wasser schiebt er äußerst stark und brennt. Mit Wasser haben wir eine Honigsüße wieder Orangen und am Ende eine Bitternote mit Eichenwürze. Sehr adstringierend.

    Nachgang: Brennt nach ebenfalls mit Bitternoten.

     

    Tipp: Für uns weniger komplex und vielfältig wie Sample A. Tippen hier aber auch auf einen Speysider mit 10-12 Jahren. Schön das man hier mit Wasser spielen kann. Kein schlechter Whisky, uns hat Sample A aber eindeutig besser und harmonischer gemundet. Trotzdem 86 Punkte.

Anmelden oder Registrieren, um zu kommentieren.