Wie muss fuer euch ein Sherry Cask gereifter Malt schmecken?

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  • tangtang
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    User tangtang
    Dabei seit: 13.09.2019Beiträge: 8,570Bewertungen: 957
    , letzte Änderung 2. Dezember 2022 um 07:29

    Hallo miteinander,


    ich hatte gestern eine Diskussion bezueglich Sherry gereiften Whisky.

    Es ging um eine Abfuellung aus dem Hause 9RD (also der Distille wo ich mich angeschlossen habe).

    Ich hatte die Moeglichkeit nun diesen Sherry Cask gereiften Malt zu verkosten bevor er Released wird.


    Meiner persoenlichen Meinung nach hatte dieser meine Erwartungen nicht erfuellen koennen.

    Die habe ich auch offen kund getan und promt ne Diskussion damit angestossen und manchen auch anscheinend vor den Kopf gestossen.


    Die Hauptaussage eines Diskussionsteilnehmers war:

    Der BESTE Sherry wird aus TROCKENEM Wein hergestellt. (Grossschreibung hier weil er es im Englischen auch so hervorgehoben hatte :lol:)


    Er ist zu 100% ueberzeugt dass ein Sherry gereifter Malt trocken sein muss in seinem Profil.

    Wir, also diejenigen die lieber fruchtige, saeuerliche oder suesse Aromen bevorzugen, waeren alle einer Gehirnwaesche unterzogen wurden, dann das waeren alles keine richtigen Sherry Cask Whisky.


    Jetzt moechte ich natuerlich gerne die Meinung der Experten, Nerds, Kenner und natuerlich auch von allen anderen hier wissen wie fuer euch ein Sherry Cask gereifter Whisky schmecken sollte.


    Also bitte fleissig an der Umfrage teilnehmen und auch hier gerne diskutieren. :biggrin:

    Bin auf eure Meinungen gespannt.


    Ich hatte im uebrigen in keinster Weise suess, sauer, trocken oder was auch immer erwaehnt. Nur dass er meine Erwartungen nicht ganz erfuellen konnte :lol::horst: Zumal die persoenlichen Vorlieben und die persoenliche Wahrnehmung immer im Vordergrund stehen wuerde ich mal behaupten.

    Sherry Cask Whisky
    1. Welchem Profil sollte ein Sherry Cask gereifter Whisky am ehesten entsprechen?35 Stimmen
      1. Suess
        43%
      2. Saeuerlich
          6%
      3. Trocken
          0%
      4. Mix aus allen 3
        51%

    keep calm, drink a whisky. 

    L.L.C.C. Loch Lomond Connoisseurs Club / WhiskyYoda's Whisky reviews

    meine persoenliche Bewertungsskala (Base --> Whisky.de):

    100-90 Pkt --> ★★★★★ / 89-78 Pkt --> ★★★★ / 77-68 Pkt --> ★★★67-60 Pkt --> ★★ / 59-40 Pkt -->  / 39-0 Pkt --> NIX!



  • tangtang
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  • Choas User Dabei seit: 07.06.2020Beiträge: 2,421Flaschensammlung:Choas´ SammlungBewertungen: 0
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    Die Umfrage finde ich stark vereinfacht. Es geht ja um so viel mehr als die 3 Aromen.


    Wenn ich es mir aussuchen kann bevorzuge ich aber süße Sherrywhisky, gerne mit säuerlichen Noten. Ein leicht trockener Abgang kann auch funktionieren, aber ist auch da nicht mein Hauptaugenmerk.


    Wir reden ja bei eurem Whisky über einen jungen, fassaufgeladenen Whisky, der vorrangig durch die Fassbelegung seinen Geschmack erhält. Da würde ich intuitiv auch eher süß als trocken bevorzugen....ein paar weinige, säuerliche Noten sind auch ok.


    Gezeichnet: Der Gehirngewaschene.

    Meine Sampleliste: >HIER<

    Aktuelle FT: SMWS Outturn April Teilung

    [Übersichts-Thread] SMWS-Teilungsreihe 2024

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  • Thatch User Dabei seit: 10.01.2022Beiträge: 2,265Flaschensammlung:Thatchs SammlungBewertungen: 7
    , letzte Änderung 2. Dezember 2022 um 09:24
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    Ist die Wahl des Sherryprofils nicht abhängig davon, welche Grundaromen das Destillat hat, wie lange er reift und ob es First Fill / xx th fill Ist? Und ob es eine vollreifung oder ein finish ist, wie groß die Fässer, …? Ich bin ja noch Anfänger was Whisky angeht, aber mir gefallen alle möglichen Nuancen in der Sherryreifung. Kommt ja auch darauf an, ob die Sherryaromen den Whisky erweitern oder verstärken, oder ob sie eher kontrastierend sein sollen. 

    Auch wenn ich Sherry pur eher den trockenen bevorzuge, aber das ist ja wieder mal Geschmackssache.

    Die Aussagen deines Partners wirken da sehr engstirnig, fast schon wie religiöses Mantra á la „das ist so weil ist so, hinterfrage nicht, unwissender!“

    Just my 2 cent (und Gehirnwäsche?) :horst:

    Meine Sampleliste


    Aktuelle Flaschenteilungen: Ben Nevis 24YO Fine Art & Cameronbridge Funkytown


    Beendete Flaschenteilungen: [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23]

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  • pianoman User pianoman Dabei seit: 27.02.2014Beiträge: 11,579Bewertungen: 1
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    Mir fällt es ebenfalls schwer, die Frage anhand der vorgegebenen Optionen zu beantworten.


    Etwas vereinfacht würde ich es so ausdrücken: eine Sherryreifung finde ich gelungen, wenn der Sherry und der Malt (gut) erkennbar sind, idealerweise harmonieren und keine "sherryfassinduzierten Fehlnoten" (ich denke da v.a. an Schwefel) im Spiel sind.


    Am populärsten dürften wahrscheinlich süße Sherryreifungen sein. Das mag der Mensch einfach. Aber populär würde ich nicht zwingend gleichsetzen mit gelungen.

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  • tangtang
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    User tangtang
    Dabei seit: 13.09.2019Beiträge: 8,570Bewertungen: 957
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    Choas schrieb:

    Die Umfrage finde ich stark vereinfacht. Es geht ja um so viel mehr als die 3 Aromen.


    Wenn ich es mir aussuchen kann bevorzuge ich aber süße Sherrywhisky, gerne mit säuerlichen Noten. Ein leicht trockener Abgang kann auch funktionieren, aber ist auch da nicht mein Hauptaugenmerk.


    Wir reden ja bei eurem Whisky über einen jungen, fassaufgeladenen Whisky, der vorrangig durch die Fassbelegung seinen Geschmack erhält. Da würde ich intuitiv auch eher süß als trocken bevorzugen....ein paar weinige, säuerliche Noten sind auch ok.


    Gezeichnet: Der Gehirngewaschene.


    @Choas unser Whisky wurde in Fino Faessern gelagert und ich finde ihn zu trocken. Selbst bevorzuge ich auch einen angenehmen Mix der Profile.

    Mir geht es auch nur grob um die Richtung da der Gute hier behauptet dass ein trockener Sherry Cask gereifter Whisky der einzig richtige Sherry Cask Whisky ist.
    Moechte deshalb gerne wissen was die Allgemeinheit davon haelt. 

    Denke er ist ein bisschen, vielleicht auch ein bisschen mehr sehr voreingenommen hier. :mrgreen: Also selbst Gehirngewaschen :twisted:

    keep calm, drink a whisky. 

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  • tangtang
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    Thatch schrieb:

    Ist die Wahl des Sherryprofils nicht abhängig davon, welche Grundaromen das Destillat hat, wie lange er reift und ob es First Fill / xx th fill Ist? Und ob es eine vollreifung oder ein finish ist, wie groß die Fässer, …? Ich bin ja noch Anfänger was Whisky angeht, aber mir gefallen alle möglichen Nuancen in der Sherryreifung. Kommt ja auch darauf an, ob die Sherryaromen den Whisky erweitern oder verstärken, oder ob sie eher kontrastierend sein sollen. 

    Auch wenn ich Sherry pur eher den trockenen bevorzuge, aber das ist ja wieder mal Geschmackssache.

    Die Aussagen deines Partners wirken da sehr engstirnig, fast schon wie religiöses Mantra á la „das ist so weil ist so, hinterfrage nicht, unwissender!“

    Just my 2 cent (und Gehirnwäsche?) :horst:


    @Thatch eben, da fliessen so viele Faktoren mit ein dass es mMn nicht moeglich ist DEN einzig richtigen Sherry Cask Whisky zu bestimmen.


    pianoman schrieb:

    Mir fällt es ebenfalls schwer, die Frage anhand der vorgegebenen Optionen zu beantworten.


    Etwas vereinfacht würde ich es so ausdrücken: eine Sherryreifung finde ich gelungen, wenn der Sherry und der Malt (gut) erkennbar sind, idealerweise harmonieren und keine "sherryfassinduzierten Fehlnoten" (ich denke da v.a. an Schwefel) im Spiel sind.


    Am populärsten dürften wahrscheinlich süße Sherryreifungen sein. Das mag der Mensch einfach. Aber populär würde ich nicht zwingend gleichsetzen mit gelungen.


    @pianoman da bin ich voll und ganz bei dir.

    Aber zu eintoenig finde ich auch nicht gut. Denke der Zeitpunkt war nicht der richtige um diesen aus dem Fass zu nehmen wenn ich ihn mit den anderen Malts vergleiche.

    Der kam echt hauptsaechlich sehr trocken rueber im gesamten Erscheinungsbild.
    Und eben diesen Aspekt wollte ich ihm aufzeigen dass seine Meinung nicht unbedingt die der people ist, denn er hat ja den Slogen entworfen dass wir folgenden Whisky machen:

    Whisky for the people, from the people.

    Und ich denke er wird mit seiner Meinung eher nicht den "Geschmack" der People vertreten mMn

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  • Warlon User Dabei seit: 17.03.2021Beiträge: 508Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 2. Dezember 2022 um 09:51
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    Ich bevorzuge auch eher einen Sherry Einfluss der ins Süße geht, aber wie @pianoman schon sagt, das Zusammenspiel aus Destillat und Fass muss passen.

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  • pianoman User pianoman Dabei seit: 27.02.2014Beiträge: 11,579Bewertungen: 1
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    tangtang schrieb:
    @Choas unser Whisky wurde in Fino Faessern gelagert und ich finde ihn zu trocken. Selbst bevorzuge ich auch einen angenehmen Mix der Profile.

    Mir geht es auch nur grob um die Richtung da der Gute hier behauptet dass ein trockener Sherry Cask gereifter Whisky der einzig richtige Sherry Cask Whisky ist.

    (...)

    @tangtang Fino ist schon eher trocken, von daher fände ich einen "trockenen" Whisky zunächst einmal nicht "falsch" (zu trocken sollte er natürlich trotzdem nicht sein).

    Die Frage, ob das der einzig richtige Sherrywhisky ist, kann man ganz sicher verneinen (erst recht "for the people"). Currywurst ist lecker, aber auch nicht das einzige wahre Essen fürs Volk.
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  • SmokeyRuhr User, Moderator SmokeyRuhr Dabei seit: 22.12.2013Beiträge: 9,523Flaschensammlung:smokeyruhrBewertungen: 9
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    Das ist halt das Problem mit den Geschmäckern.


    Ich denke gerade.... (schon mal ein guter Anfang :wink:), ich erwarte oder besser erhoffe mir den Sherry Whisky dem Alter entsprechend (zumindest halbwegs).

    Bei Whisky ü12 (um mal eine gewisse, wenn auch variable Grenze zu ziehen) kann es für mich gerne ein Mix aus süß und trocken sein, da kann säuerlich als Zwischenton passen, ist aber nicht zwingend. Also z.B. Leder, Tabak, dunkle Schokolade, Eiche und Grapefruit auf der einen Seite und Rosinen, Pflaumen, dunkle Beeren auf der anderen Seite. Je älter, desto deutlicher im Einzelnen (aber nicht als geballte Faust ins Gesicht).


    Junge Whiskys, oder einfache NAS, mag ich lieber etwas süß oder säuerlich, aber nicht unbedingt trocken. Trocken ist mir dabei meist zu bitter und wirkt für mich billig. Überladen süß lasse ich da eher durchgehen, besser wäre aber nur die angenehme Fruchtsüße (helle oder dunkle Trauben). Auch säuerlich (Zitrus) finde ich bei jüngeren Whiskys ganz nett. 

    Ich habe oft das Gefühl, dass junge Whiskys mit starkem Fasseinfluss etwas den jungen Touch verlieren (metallische Noten also nicht so im Vordergrund sind).


    Kurz und knapp, meine laienhafte Einstellung, TROCKEN muss nicht sein für mich. Besonders nicht, wenn der Whisky nicht lange reifen durfte.

    User / Mod (Dienstfarbe: Grau)


    Aktuelle FT: ------

    Abgeschlossene FT:   1  2  3  4  5  6  7  8   9  10  11 12 13 14 15


  • maltaholic User maltaholic Dabei seit: 29.07.2014Beiträge: 36,758Flaschensammlung:maltaholics KellergeisterBewertungen: 1050
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    @tangtang 


    natürlich gibt es verschiedene Arten von Sherry gereiften Abfüllungen. Die reichen von süß bis trocken, herb, oder auch gar nicht wahrnehmbar. Ich persönlich bevorzuge einen Sherryfass Whisky, der eine schöne Balance zwischen Fassnoten, sprich Holznoten und süßlichen Sherrynoten verspricht. Da darf allenfalls noch ein Hauch Vanille mit rein - dann ist er für mich perfekt.


    Beispiele gibt es viele. Jüngst der Bladnoch 19 Jahre, oder auch ein Glengoyne 21 bzw 25 Jahre, … und viele mehr…

    “Whisky, like a beautiful woman, demands appreciation. First you gaze, then it's time to drink.” ― Haruki Murakami


    Meine Samples „malta‘s malts“ 

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