Wie schmeckt das Holz?

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  • punknotdead
    Themenersteller
    User
    Dabei seit: 19.01.2023Beiträge: 8Bewertungen: 0

    Hallo zusammen,


    zuerst will ich mich entschuldigen für die mögliche Rechtschreibung/Grammatik Fehler, aber als gebürtiger Spanier, es ist mir immer noch sehr schwierig auf Deutsch zu schreiben.

    Als zweitens stelle ich mich als komplett Neuling in der Whiskywelt. Habe schon ein paar Flasche probiert, aber alles sehr amateur und meistens allein Zuhause.

    Zum Lernen lese ich Artikeln über Verkostungen und schaue mir Videos aus Youtube. Ich höre immer wieder Begriffe wie amerikanische/europäische Eiche, first fill/refill Fässern, single Cask, quarter Cask, Hogshead, Leder, Politur, nussig, dunkle Schokolade usw... 

    Aber wie kann ich diese Begriffe am Gaumen identifizieren? Vanille/Karamell von Bourbon oder Sherry/Port Einfluss schaffe ich, aber andere Sache nicht. Gibt es Bucher oder Webseiten mit solchen Infos?

    Auf eure Antworte und Hilfe freue ich mich schon.

    Grüße aus Köln,


    Natxo

     


     

  • dRambo User, Moderator dRambo Dabei seit: 23.09.2015Beiträge: 19,308Bewertungen: 3
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    @punknotdead wie schmeckt Zucker? Bier? Senf? Matjes? Tomaten? Gorgonzola? Currywurst? Eine Frau? Chorizo..


    schwierig oder? ich empfehle Ausprobieren :wink: haben wir alle


    https://www.whisky.de/forum/categories#Category_8 hier bekommst du kleine Mengen aus offenen Flaschen anderer Forenmitglieder zu fairen Preisen - und sonst hilft die Forensuche und das Stichwort "Einsteiger" + "Proben" oder "Sample" - schneller günstiger und leberfreundlicher geht es nicht mehr. 


    die nummern die du da mitunter findest - kannst du hier nachschlagen - verlinken geht hier nur indirekt - da das forum links auf die Datenbank automatisch in die ID des Whisky  umwandelt um direkte Konkurrenzverlinkungen zu vermeiden (SEO)

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  • Potstill User Potstill Dabei seit: 22.03.2019Beiträge: 5,385Flaschensammlung:Jäger&SammlerBewertungen: 1
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    dRambo schrieb:

    @punknotdead wie schmeckt Zucker? Bier? Senf? Matjes? Tomaten? Gorgonzola? Currywurst? Eine Frau? Chorizo..


    schwierig oder? ich empfehle Ausprobieren :wink: haben wir alle


    https://www.whisky.de/forum/categories#Category_8 hier bekommst du kleine Mengen aus offenen Flaschen anderer Forenmitglieder zu fairen Preisen - und sonst hilft die Forensuche und das Stichwort "Einsteiger" + "Proben" oder "Sample" - schneller günstiger und leberfreundlicher geht es nicht mehr. 


    die nummern die du da mitunter findest - kannst du hier nachschlagen - verlinken geht hier nur indirekt - da das forum links auf die Datenbank automatisch in die ID des Whisky  umwandelt um direkte Konkurrenzverlinkungen zu vermeiden (SEO)

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    @dRambo ich gebe dir recht, aber glaube eher die Frage so zu verstehen wie die Begriffe einzuordnen sind .

    Wie schmeckt Frau ( vermutlich am Hals geküsst ) wird natürlich jeder anders beurteilen. 

    Aber wie/ wonach schmeckt Holz ?
    Da bin ich nach über dreißig Jahren genießen noch nicht ganz sicher :smile:
  • maltaholic User maltaholic Dabei seit: 29.07.2014Beiträge: 36,741Flaschensammlung:maltaholics KellergeisterBewertungen: 1050
    , letzte Änderung 20. Januar 2023 um 08:51
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    @punknotdead 


    Vielen von uns ging es so.

    Da bist du nicht alleine.

    Solltest dich auch nicht abschrecken lassen.


    Geschmäcker sind verschieden.

    Nasen und Geruchsempfindung auch.

    Da kann man jetzt mit den Tastingnotes anderer vergleichen,

    muss sich aber immer wieder klarmachen, dass solche Notes sehr subjektiv sind und von vielen Faktoren abhängen.


    Ich empfehle dir, dass du selber mal einen Whisky probierst und dann einfach aufschreibst, was dir in den Sinn kommt.

    Es gibt hier durchaus Experten, die schreiben weniger über Aroma und Geschmack, sondern über Gefühle, Empfindungen, Eindrücke.


    “Der schmeckt wie…“ und dann lässt du deinen Empfindungen freien Lauf….


    Du wirst sehen, mit der Zeit - und ich spreche von Jahren - wird dein Empfinden geschult, man entdeckt wiederkehrende Aromen recht schnell. 

    Lass dir Zeit und genieße es.

    Mach dich nicht verrückt, wenn dir nichts in den Sinn kommt, oder du dir schwer tust mit dem Artikulieren. Irgendwann kommt das dann. Mittlerweile einfach probieren und nicht versuchen, hier irgend jemandem was zu beweisen. Gerade Tastingnotes sind etwas sehr Persönliches…

    “Whisky, like a beautiful woman, demands appreciation. First you gaze, then it's time to drink.” ― Haruki Murakami


    Meine Samples „malta‘s malts“ 

  • Waschbär User Waschbär Dabei seit: 01.05.2014Beiträge: 33,552Bewertungen: 5
    , letzte Änderung 20. Januar 2023 um 09:30
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    @punknotdead 


    Ich bin seit Jahrzehnten dabei und ich erkenne immer noch nicht viel mehr als Sherrynoten. Häufig nicht einmal die (vor allem bei Blindverkostungen). Ich habe mich entschieden, dass das für mich auch nicht so wichtig ist. Schmeckt mir oder schmeckt mir nicht reicht mir grundsätzlich als Beschreibung. Trotzdem habe ich über die Jahre im Vergleich mit den Geschmacksbeschreibungen anderer hier und da nachvollziehen können, was die meinen. Daher traue ich mich inzwischen, manchmal auch von "alter Eiche" zu schreiben. Das ist für mich dann eine angenehm bittere Note im Abgang. Und bei einer bestimmten würzigen Note habe ich in den Beschreibungen anderer öfter junges Holz bzw. junge Eiche gelesen. Deshalb nenne ich das jetzt manchmal auch so. Genauer beschreiben kann ich es allerdings nicht.

  • punknotdead
    Themenersteller
    User
    Dabei seit: 19.01.2023Beiträge: 8Bewertungen: 0
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    Erstmal vielen Dank für eure Antworte. Mit den Proben finde ich eine klasse Idee, werde ich mich demnächst damit beschäftigen.

    Ich habe mir in den letzten Monaten um die 20 Flaschen gekauft (meistens Standards und nicht zu teuer) und es ist doch klar, ich kann jetzt viel mehr rauskriegen ,in der Nase und Gaumen, als an Anfang. Klar, man hört Leute zu sagen nur mit Verkosten, was für eine Fass wurde bei der Reifung benutz und ob amerikanische oder europäische Holz ist. Dann dachte ich, dass jedes Holz Art eine bestimmte Geschmackeinfluss haben muss. ZumB. europäisches Holz prickelt mehr auf der Zunge oder first fill Bourbon Fässern schmecken anders als second fill, usw.

    Na ja, ich werde weiter ohne Druck meine Verkostungen durchführen und gucke wie meine Nase und Gaumen entwickeln.

    Grüße aus Köln,


    Natxo    

  • Thatch User Dabei seit: 10.01.2022Beiträge: 2,261Flaschensammlung:Thatchs SammlungBewertungen: 7
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    punknotdead schrieb:

    Erstmal vielen Dank für eure Antworte. Mit den Proben finde ich eine klasse Idee, werde ich mich demnächst damit beschäftigen.

    Ich habe mir in den letzten Monaten um die 20 Flaschen gekauft (meistens Standards und nicht zu teuer) und es ist doch klar, ich kann jetzt viel mehr rauskriegen ,in der Nase und Gaumen, als an Anfang. Klar, man hört Leute zu sagen nur mit Verkosten, was für eine Fass wurde bei der Reifung benutz und ob amerikanische oder europäische Holz ist. Dann dachte ich, dass jedes Holz Art eine bestimmte Geschmackeinfluss haben muss. ZumB. europäisches Holz prickelt mehr auf der Zunge oder first fill Bourbon Fässern schmecken anders als second fill, usw.

    Na ja, ich werde weiter ohne Druck meine Verkostungen durchführen und gucke wie meine Nase und Gaumen entwickeln.

    Grüße aus Köln,


    Natxo    


    @punknotdead Ich bin selbst am Anfang meiner Whiskyreise, und habe von einem Händler dazu mal einen amüsanten Tipp bekommen.
    1. Probiere dich durch Whisky gleicher Brennerei und Profil (Fassart) mit unterschiedlichem Alter, da fallen einige Faktoren raus, die den Einfluss des Holzes überlagern. 
    2. Holz ist und bleibt ein Naturprodukt. Das Ergebnis wird immer unterschiedlich ausfallen, weil jedes Fass, jeder Baum unterschiedlich mit dem Schnaps in Wechselwirkung tritt. Kann ziemlich eklig werden wenn es zu viel ist. 
    3. Probiere anfangs keinen Whisky wenn du altes Zeug haben willst mit viel Holzeinfluss, da es mittlerweile unbezahlbar ist. :lol:

    Ich fragte ihn danach ob er mir verkaufen will oder mich abschrecken will. 

    Meine Sampleliste


    Aktuelle Flaschenteilungen: Ben Nevis 24YO Fine Art & Cameronbridge Funkytown


    Beendete Flaschenteilungen: [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23]

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  • Sencha User Sencha Dabei seit: 28.11.2016Beiträge: 2,640Bewertungen: 0
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    @punknotdead Ich denke, die Einordnung/Identifizierung vom Holz kommt mit der Zeit, also der Erfahrung. Bei mir war diesbezüglich die Auseinandersetzung mit Einzelfassabfüllungen oder Small-Batch-Abfüllungen (vor allem von unabhängigen Abfüllern), wo nachweislich in einer Fassart vollgereift wurde, total hilfreich.


    Da entstanden dann so empirische Beobachtungen wie zum Beispiel "viel Vanille, Kokos, Muskatnuss" => "tritt oft bei first-fill Bourbon (also American Oak) auf". Oder "Sherry ist da, aber süffig/lieblich/weich mit wenig Tanninen und wenig Kaffee/Bitterschokolade" => "könnte ein Sherryfass aus American Oak sein". Sind aber alles nur Anhaltspunkte...Fässer/Holz sind teils sehr individuell.

    SmilerHuibuh2 gefällt das
  • punknotdead
    Themenersteller
    User
    Dabei seit: 19.01.2023Beiträge: 8Bewertungen: 0
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    @Sencha Danke für deine Klasse Antwort. Sehr interessant und einen guten Anfang für mich. Ich werde mich damit beschäftigen. Schade das heutzutage die Preise der unabhängige Abfüllungen so hoch sind, fast unerreichbar für mich. Vielleicht ein paar Proben besorgen, mal sehen.

    Grüße,


    Natxo 

    Sencha gefällt das
  • kdurro User kdurro Dabei seit: 01.08.2018Beiträge: 1,267Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 20. Januar 2023 um 14:44
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    punknotdead schrieb:
    man hört Leute zu sagen nur mit Verkosten, was für eine Fass wurde bei der Reifung benutz und ob amerikanische oder europäische Holz ist. Dann dachte ich, dass jedes Holz Art eine bestimmte Geschmackeinfluss haben muss. ZumB. europäisches Holz prickelt mehr auf der Zunge oder first fill Bourbon Fässern schmecken anders als second fill, usw.
    Genau das sind solche wiederkehrenden Geschmacksmuster, wie @Sencha  sie beschrieben hat. Mit etwas Erfahrung wirst Du solche Eigenheiten der Fass-Typen im Whisky immer wieder finden. Wie man sie dann beschreibt ist noch mal ein anderes Thema ... und ob man mit seiner Vermutung richtig liegt auch. Dazu kann etwas Background nicht schaden, z.B.

    • Ex-Bourbon ist (fast) immer amerikanische Weisseiche
    • Sherryfässer können europäische oder amerikanische Eiche sein
    • Rotweinfässer, Armagnac-Fässer etc sind meist europäische Eiche
    • Barrels sind kleiner als Hogsheads, Hogshead kleiner als Butts (je größer desto weniger Kontakt zw. Schnaps und Holz)
    • Je frischer das Fass desto mehr Aromen, je öfter das Fass benutzt wurde desto weniger Aromen aber mehr Bitterkeit
    • und bestimmt noch mehr ...

    Wenn man will kann man sich schon sehr lange damit beschäftigen. In der Brennerei Glenturret gab es für Besucher eine Nosing-Station, wo man in leere 1st Fill Bourbon Barrel, Refill Hogshead, Sherryfass amerikanische und Sherryfass europäische Eiche hineinriechen konnte. Beim Tasting bei Glengoyne gab es 6 verschiedene Fässer im direkten Vergleich zu kosten. So was ist natürlich dann sehr hilfreich.


    Bei den meisten Standards hast Du natürlich das "Problem", dass verschiedene Fässer gemischt werden, oder noch mal ein Finish zum Einsatz kommt. Oft fehlen Angaben komplett welche Fässer benutzt werden. Aber es gibt Ausnahmen. Der Aberfeldy 12yo ist ein sehr günstiger und absolut typischer 1st Fill Bourbon Whisky. Bei Glenfarclas bekommst Du 100% Sherryfässer. Bei Glenmorangie kann man verschiedene Finishes vergleichen. Das nur mal als Beispiele.


    Viel Spaß beim Entdecken :smile:


  • Issie User Issie Dabei seit: 13.04.2018Beiträge: 4,020Bewertungen: 0
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    kdurro schrieb:


    • Ex-Bourbon ist (fast) immer amerikanische Weisseiche
    @kdurro das fast muss gestrichen werden. Dafür, dass sich ein amerikanischer Whiskey Bourbon nennen darf muss der in amerikanischer Weisseiche gelagert werden :wink:
    MZ78Huibuh2 gefällt das
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