Korrekte Whisky-Lagerung

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  • Tankard User Dabei seit: 30.11.2010Beiträge: 308Bewertungen: 0
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    Also wenn ich den Thread so verfolge würde ich daraus lesen, dass ich teuren Whiskey vor Sonneneinstrahlung schützen soll und wenn die Flasche gut geleert ist, dann in kleinere umfüllen, oder die Flsche mit Glaskugeln füllen. Soweit richtig?

    Ich wollte mir vielleicht mal einen teuren Whiskey kaufen, den ich dann nur zu besonderen Anlässen (Geburtstage, abgeschlossenes Studium, erfolgreicher Projektabschluss, etc.) trinken werde. Daher könnte der dann schon nen weilchen offen stehen.

    "If you think it's simple, then you have misunderstood the problem." - Bjarne Stroustrup
  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 29.12.2009Beiträge: 66Bewertungen: 27
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    "Tankard" schrieb:
    Also wenn ich den Thread so verfolge würde ich daraus lesen, dass ich teuren Whiskey vor Sonneneinstrahlung schützen soll und wenn die Flasche gut geleert ist, dann in kleinere umfüllen, oder die Flsche mit Glaskugeln füllen. Soweit richtig?

    Ich wollte mir vielleicht mal einen teuren Whiskey kaufen, den ich dann nur zu besonderen Anlässen (Geburtstage, abgeschlossenes Studium, erfolgreicher Projektabschluss, etc.) trinken werde. Daher könnte der dann schon nen weilchen offen stehen.


    Das mit der Whisky-Lagerung ist IMHO fast schon ein Philosphisches Thema hier. Ich trinke manche Flaschen auch über einen Zeitraum von 5 und mehr Jahren aus, teilweise sogar noch länger. Ja, man bekommt Geschmacksveränderungen (meist wird er milder) und nein, mich hat das bisher nicht wirklich gestört, da sich auch mein Geschmackssinn bezüglich Whisky mit den Jahren verändert hat. Dramatisch wurde es nur, wenn der Füllstand unter ca. 1/3 fiel. Dann veränderte sich das Aroma relativ schnell in eine unvorteilhafte Richtung. Der Whisky wurde irgendwie einfach schlaff.
    Wenn man also ein geöffnete Flasche dunkel lagert und ggf. mit Parafilm abdichtet, dann sollte das ein paar Jährchen lang funktionieren. Und anstelle des Umfüllens in kleine Flaschen am Ende, einfach Austrinken und einen neuen Kaufen :smile:

  • Tankard User Dabei seit: 30.11.2010Beiträge: 308Bewertungen: 0
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    "Tom na Gruagaich" schrieb:
    Und anstelle des Umfüllens in kleine Flaschen am Ende, einfach Austrinken und einen neuen Kaufen :smile:

    :confused:
    Wenn ich mir einen 200€ Whiskey kaufe, dann ist das als Student aber eher suboptimal.

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  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 29.12.2009Beiträge: 66Bewertungen: 27
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    "Tankard" schrieb:
    "Tom na Gruagaich" schrieb:
    Und anstelle des Umfüllens in kleine Flaschen am Ende, einfach Austrinken und einen neuen Kaufen :smile:

    :confused:
    Wenn ich mir einen 200€ Whiskey kaufe, dann ist das als Student aber eher suboptimal.


    Dann hilft wohl am besten umfüllen. Aber auch bei Samplefläschchen ist man nicht vor einer Geschmacksveränderung gefeit, man verzögert das nur. Whisky ist eben ein Naturprodukt, das mit der Umwelt interagiert.

  • Unbekannt Dabei seit: -Bewertungen:
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    Bitte bei den Murmeln nicht vergessen, dass die Dinger beim Einschenken klötern und rausfallen können. Außerdem bleibt wohl ein ordentlicher Dram an den Murmeloberflächen hängen, wenn die Flasche leer ist, ob man damit zufrieden ist?! :confused:

    @ Tankard
    Die Frage sei erlaubt. Warum eine so teure Abfüllung nehmen, wenn man für 200€ in etwa 4-5 richtig gute Whiskys bekommt? Gerade als Student sitzt der Euro ja in der Regel nicht so locker.

  • Tankard User Dabei seit: 30.11.2010Beiträge: 308Bewertungen: 0
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    "Malty" schrieb:
    @ Tankard
    Die Frage sei erlaubt. Warum eine so teure Abfüllung nehmen, wenn man für 200€ in etwa 4-5 richtig gute Whiskys bekommt? Gerade als Student sitzt der Euro ja in der Regel nicht so locker.


    Ich spiele halt mit dem Gedanken mir für besondere Anlässe auch mal einen "besonderen" Whiskey zu genehmigen. Mit besonderen Anlässen ist dann sowas wie Geburtstage oder Bestehen des F&E-Projektes gemeint. Außerdem mag ich die Vorstellung einen Whiskey zu trinken, der älter ist als ich selbst. :biggrin:

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  • LessLemming User LessLemming Dabei seit: 10.10.2010Beiträge: 106Bewertungen: 0
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    Geschmack, Geruch oder der pH-Wert des Mediums werden nicht beeinflusst

    Eine kurze Anmerkung:
    Den Geschmack (bzw. Eigenen charakter) von Wasser verändert UV Strahlung in der Tat nicht.
    Das liegt daran (Vermutung) das die Geschmacksträger im Wasser hauptsächlich Mineralien und
    salzartige Verbindungen sind, sowie das Wasser H-OH selbst.
    Sowohl Mineralien als auch H-OH lassen sich nicht durch gewöhnliche UV-Strahlung spalten.
    Die Energie die dafür notwendig wäre, liefert diese Strahlung nicht.
    Allerdings ist es nur allzu bekannt das die Einwirkung von UV-Strahlung auf einige Pigmente und auch Organische Verbindungen,
    einen großen Einfluss auf deren Struktur und Reaktivität aufweist.
    Die Photochemie ist ein ganzes Gebiet dass sich damit beschäftigt.

    Die kritischen (leckeren) Geschmakcsstoffe im Whisky sind aller Wahrscheinlichkeit nach organischer Natur
    und dazu noch relativ komplex, bzw. langkettig. Langkettige organische Moleküle neigen durchaus zu Zerfall,
    oder umstrukturierung unter UV-Strahlung. Weiterhin ist es bekannt, dass Uv-Strahlung natürliche Reaktionen beschleunigen kann.
    In einem Whisky ist eine Menge los. Als Anhänger der bottle-aging Theorie glaube ich dass sich der Whisky in einer Flasche durchaus verändert. Nicht heftig, aber durchaus! Die Alkohole, Ester, Ether und der ganze Kram in Verbindung mit Wasser und ein wenig Luft kann zu den lustigsten Reaktionen untereinander führen.
    Allerdings sind diese höchstwahrscheinlich zwar spontan (das heißt freiwillig) aber laufen extrem langsam ab.
    UV-Strahlung kann unter Umständen diese Reaktionen beschleunigen.
    Siehe dazu http://www.chemie-online.net/organische-chemie/ether.php
    Sektion Reaktionen von Ether
    nicht in Panik geraten, das läuft alles über Dekaden und Dekaden ab und ist mehr oder weniger in einem Gleichgeweicht)

    Ich würde tendenziell dazu raten wirklich wertvolle Flaschen unter Ausschluss von UV-Strahlung an einem ganzjährig wohltemperierten Platz zu lagern.
    Gegen den "angels share" in der Flasche kann man sicher nicht so viel machen. Der Verschluss ist natürlich eine Fehlerquelle,
    aber auch das Glas selbst kann Schwachstellen haben.

    Wer mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht bekommt nie eine frische Unterhose.
  • TV1 User TV1 Dabei seit: 14.10.2010Beiträge: 272Flaschensammlung:Bar TV1Bewertungen: 0
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    "LessLemming" schrieb:
    Ich würde tendenziell dazu raten wirklich wertvolle Flaschen unter Ausschluss von UV-Strahlung an einem ganzjährig wohltemperierten Platz zu lagern.



    Dazu hätte ich mal eine allgemeine Frage, wie ihr das macht. Bei mir stehen die Flaschen (fast alle in ihren Tubes) ca 1 Meter von der Heizung entfernt. Das bedeutet im Klartext, im Winter ist es in dem Zimmer immer etwas über 20 Grad warm, im Sommer meisetns viel wärmer. Die Whiskys sind also übers Jahr gesehen immer Temperaturschwankungen ausgesetzt. Ist das bei Euch auch so? Ist das problematisch, oder verändert das die Malts zusätzlich?

  • N.C.B. User N.C.B. Dabei seit: 10.08.2008Beiträge: 2,319Flaschensammlung:N.C.B.´s SamplearchivBewertungen: 89
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    "TV1" schrieb:
    Die Whiskys sind also übers Jahr gesehen immer Temperaturschwankungen ausgesetzt. Ist das bei Euch auch so? Ist das problematisch, oder verändert das die Malts zusätzlich?

    Ob und wie schnell eine Veränderung eintritt, hängt -wie ich vermute- sicher auch vom Alkoholgehalt ab. Und eine Veränderung muß nicht immer schlecht sein.
    Meine Flaschen stehen alle (ohne Tube) auf der Kommode. Enfernung zur Heizung ca. 3-3,5 Meter, direktes Sonnenlicht bekommen sie nicht ab. Die einzige negative Veränderung konnte ich bisher bei einem Rest Laphroaig 15 ausmachen. Alle anderen haben sich nicht merklich oder sogar zum positiven verändert.

    Gruß, Nils DON´T PANIC! Samples
  • LessLemming User LessLemming Dabei seit: 10.10.2010Beiträge: 106Bewertungen: 0
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    Die Geschwindigkeit mit der eine chemische Reaktion abläuft ist meist stark Temperaturabhängig, genauer gesagt ist die Geschwindigkeitskonstante einer Reaktion stark Temperaturabhängig.
    Es gibt eine Faustregel, die RGT-Regel die besagt dass bei einer Temperaturerhöhung
    von 10° (Celsius, oder Kelvin ist egal) die Geschwindigkeit mit der ein Vorgang abläuft ungefähr verdoppelt wird.
    Daraus ist dann auch die Arrhenius Gleichung für die Geschwindigkeitskonstante eienr Reaktion entstanden.

    Was das genau für Whisky bedeutet vermag ich nicht zu beurteilen.
    Fakt ist aber, dass ich bisher noch nie gehört habe, das ein Whisky nur durch Lagerung (besonders in der ungeöffneten Flasche)
    wirklich schlechter geworden ist. Was man allerdings imemr mal wieder hört, ist dass ein Whisky an Bumms, oder Aromavielfalt verliert,
    wenn der Inhalt der Flasche weniger wird, und die Menge an Luft größer.

    Temperaturschwankungen kann man in seiner Wohnung kaum vermeiden, daher legen sich Weinfreunde ja auch extra einen Weinkeller an.
    Allerdings handelt es sich bei Wein um eine gezielte Flaschenreifung, bei Whisky eher um einen Nebeneffekt.
    Ich würde mir ein ruhiges Eckchen in der Wohnung suchen und mir nicht allzu viele Sorgen machen.
    Ganz besonders dann nicht, wenn die Flaschen nicht über Dekaden gelagert werden sollen!

    Wer mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht bekommt nie eine frische Unterhose.
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