Blindes_Sommer_Blitzwichteln

SmokeyRuhr · 20. September 2020 um 16:50

Chris_Sch schrieb:

@SmokeyRuhr
Ich widme mich dann mal dem Wichtel Nr.1:

Farbe: goldgelb
Nase: alkoholisch beim ersten riechen, kein Rauch; riecht leicht süßlich-malzig, Vanille
Geschmack: mundfüllend, anfangs leicht brennend, dann milder werdend, Eiche
Abgang: kräftig, eichig, bitterer Unterton

Fazit: Ich habe absolut keine Ahnung was ich da im Glas habe. =)

@Chris_Sch Deine Eindrücke fangen doch schon ganz gut an.

Wichtel 1 hat bei der Geburt ein überflüssiges "e" abbekommen. Hat sich aber ganz gut davon erholt.

Mittlerweile ist er 12 Jahre alt und ein ziemlich starker Vogel geworden.

Deine Notes kann ich teilweise nachempfinden, muss aber sagen, dass er mir mittlerweile recht gut gefällt, gerade weil er nicht das Potenzial zum Daily Dram hat.

Hinter Wichtel 1 verbirgt sich der Redbreast 12 Cask Strength. Ich spar mir die Daten, die gibt es hier zu sehen: Shop

Chris_Sch · 20. September 2020 um 17:14

@SmokeyRuhr ok wow =) Ich hatte den Redbreast 12 bisher nur in der "normalen" Variante...... Den fand ich damals top.

Vllt probier ich den Wichtel bei Gelegenheit einfach nochmal =)

SmokeyRuhr · 20. September 2020 um 17:16

@Chris_Sch vielleicht ist er Dir zu stark. Nimm ein paar Tropfen Wasser. Aber wirklich nur ein paar Tropfen.

Gaspode · 20. September 2020 um 21:56

Hastur schrieb:

@Gaspode Du bist ihm sehr nahe gekommen. 46 %, Highlands, Bourbon + Sherrynachreifung, alles richtig.

Nur beim Alter liegst Du deutlich zu niedrig, denn der Igel hat schon stolze 25 Jahre auf dem Buckel.

Die Brennerei findest Du deutlich nördlicher als vermutet, in der Hafenstadt Wick. Es ist WID 134534.

Ich habe bisher nur kurz von ihm genascht und ihn noch nicht bewertet. Bei mir wird es wahrscheinlich Ü 90, was aber relativ zu sehen ist, da ich beinharter Pulteneyfan bin. Ich meine auch bei diesem trotz Alter und Sherrynachreifung den Brennereicharakter noch deutlich zu erkennen.

Aber egal, wie immer ist die Hauptsache, dass er Dir schmeckte.

@Hastur Tut mir leid, dass Du so lange auf die Antwort warten musstest. Der Kurzurlaub an der Nordsee war... tja... kurz eben. :redface:

Und danach habe ich leider keine Zeit mehr gefunden, hier groß ins Forum zu schauen, weil es auf der Arbeit ziemlich hoch her geht.

Ich möchte den 25yo Pulteney aber nicht unkommentiert lassen: Ich war ziemlich von den Socken, so eine tolle (und teure!) Abfüllung als Blindwichtel zu haben - vielen, vielen Dank dafür!

Mir war beim Tasten tatsächlich sogar Old Pulteney in den Sinn gekommen, aber das schien mir etwas zu ausgefallen zu sein. Und dass ich beim Alter so dermaßen daneben gelegen habe, weist natürlich schon mal wieder auf meine ausgezeichneten Chancen für die "rote Laterne" beim nächsten BGB hin. Ich habe daraufhin nochmal den kleinen verbliebenen Rest probiert und verglichen mit dem, was ich von OP kenne. Was soll ist sagen: Ja, ein sehr guter Malt - aber, wie ich finde, doch nicht ganz so gut, wie die alten Abfüllungen. Die waren... irgendwie... facettenreicher(?). Ich weiß nicht genau, wie ich es anders ausdrücken soll. Mit 12 Jahren habe ich sicher eindeutlich zu niedrig gelegen, aber 25 Jahre hätte ich jetzt auch - nachdem ich es gewusst habe - nicht wirklich herausgeschmeckt.

Noch ein Hinweis zu meiner Bewertung - sie gehört in folgende Kategorie, wie ich sie in der Whiskybase anwende: "86-90P: Very Good Whisky - I would buy a bottle." Also in meinem persönlichen Schema ist das schon ziemlich gut!

Gaspode · 20. September 2020 um 22:10

Vallado schrieb:

Ich starte heute mit Blindwichtel #1 "TROPHY" von @Gaspode , parallel zu Beginn der heißen Phase der BGB XIV Vorbereitung, wie passend

Sehr sauberes Aromenprofil, mit leicht künstlicher Note, eine Mischung aus Baumsaft und Klebstoff, angebranntes Karamell, Vanille, sahnig-fettig, hellfruchtig (Sternfrucht, Kokoswasser, sowas in der Art...). Zieht sich so durch Nase und Gaumen, am Gaumen etwas weniger künstlich, dafür sein wenig holziger.

Im kurzen, holzig-süßen Finish fällt er etwas ab.

Spannend, kommt mir irgendwie bekannt vor, gleichzeitig bin ich mir sicher, den hatte ich noch nie...?

Schöner Einstieg, würde aus der Hüfte raus 81 Punkte geben. Was haben wir...
ex-Bourbonfass
Trinkstärke, eher 43% als 46%
12-15 Jahre
Region: Speyside
Destille: da er mir bekannt vor kommt, sage ich Strathmill - davon hatte ich nämlich noch keinen

Vielen Dank @Gaspode , leichter süffiger Sommermalt, hat für mich super gepasst heute!

@Vallado Sehr schöner Tipp. Leider nicht "ganz" richtig :mrgreen:

Ich dachte mir, dass ich Dir mal eine etwas härtere Nuss mitschicke, sozusagen schonmal als vorgeholte Revanche für die schwierigen Samples, die mich sicherlich beim BGB erwarten... :wink:

Fangen wir mal an:

Fasstyp laut Base: Scotch traditional oak, Ex-Sherry oak and ame (was auch immer "ame" sein soll)
Trinkstärke: Check! 42,3%
Alter: Nun ja, der ist deutlich älter: 19 Jahre Reife + 9 Jahre Ruhe (hi hi hi)
Punkte: Check! Laut Base 80,17P (Ich selber habe ihm übrigens auch 81P gegeben)
Land, Region und Destllerie sind leider nicht richtig. War aber auch etwas fies, gebe ich zu.

Du hattest im Glas: Moencks 1988/89 - 2018 (Sonnenschein Destillerie, Deutschland), WID: 110987

PS: Bin ich froh, meine Battle-Samples schon zuhause zu haben ! :cool:

Gaspode · 20. September 2020 um 22:17

Vallado schrieb:

Ich halte den Takt hoch und schiebe #2 Pit Babes nach, auch dieser Wichtel stammt natürlich von @Gaspode

Und der ist lecker! Ein Sherrybrett, der hängt die Messlatte hoch!

Nose: satt Sherry - alte Zigarrenkiste, trocken-holzig, Brombeere, schwarze Johannisbeeren, Rosmarin, Küchenkräuter, Schinken

Palate: Antritt feurig-kräftig, aber schmeichelnder als die Nase vermuten lässt... Eintopf, Rosinen, holzig-würzig, Cashew- und Walnüsse, Liebstöckl, getrocknete Aprikosen und...? Hm, Pflaumen vielleicht... und ist da etwa ein My Schwefel?? Ich bin nicht sicher, aber wenn dann absolut im Bereich des Erträglichen.

Finish: lang, trockener Sherry, wärmend, feurig-fruchtig, holzig-würzig

Mein Tipp: Sherryfass, ca. 20 Jahre und etwa 55%. Brennerei nicht auszumachen, ich tippe auf einen "üblichen Verdächtigen": Glenfarclas / Speyside.

Vielen Dank @Gaspode für die Erfahrung! Womit hatte ich das Vergnügen?

P.S.: wenn ich so drüber nachdenke, könnt es auch ein Glenrothes sein.....

@Vallado Tolle Notes und klasse Tipp! Gratulation!

Fasstyp: Check! Refill Sherry Butt - genau, das "Sherry-Brett" in dem Quartett.
Alter: Check! Die Abfüllung ist stolze 22 Jahre alt.
Alkoholstärke: Check! 58,1% sind es tatsächlich - für mich aber auch sehr gut eingebunden.
Brennerei: Ja, genau mit nochmal Nachdenken hast Du einen Volltreffer gelandet - Glenrothes!

Du hattest im Glas: Glenrothes 1997-2019 Cask #6377 (part) 25th Anniversary Whisky Tara (WID: 145962)

In der Base mit 89,25P bewertet.

Hastur · 20. September 2020 um 22:46

@Gaspode Sehr gerne.

Mit dem Alter ist das so eine Sache. Hatte ich nicht auch dem 25 jährigen Caol Ila mal blind ganze 12 Jahre zugetraut?

Bei mir setzt bei Pulteney die Vernunft schon mal aus, irgendwas trifft bei dem Heringskutter total einen Nerv bei mir. Ich glaube, es ist das, was ihn auch so schwer beschreibbar macht, diese so eng verwobenen, kaum aufzudröselnden Geschmacksnoten.

Den ersten Dram aus der Flasche hatte ich an einem ziemlich miesen Tag, an dem ich gar keinen Bock auf Notes hatte. Ich hielt ihn für altersangemessen tief und intensiv, aber brennereitypisch auch nicht für sehr komplex. Mal sehen, wie er bei Versuch Nr. 2 bei mir ankommt.

Vallado · 20. September 2020 um 22:48

Gaspode schrieb:

PS: Bin ich froh, meine Battle-Samples schon zuhause zu haben !

@Gaspode

Ach, fand den gar nicht schlimm, im Gegenteil, ich hatte mit dem auch mal geliebäugelt, aber was Whisky angeht, hab ich halt Ressentiments gegenüber allen Nichtschotten und deshalb den Moenks auch nicht gekauft. Insofern danke, dass ich den auf diese Weise probieren konnte!

Ebenso gefreut hat mich der Rothes - ich mag die Destille an dich sehr gerne, und das war eine weitere tolle 97er Rothesabfüllung! Von den Punkten Herr gehe ich auch hier mit der Base mit, bei guten 89 Pkt würde ich den Dram sehen!

Morgen ist Kindergeburtstag meiner großen, übermorgen Geburtstag der Kleinen - danach könnte ich sicher ein paar Dram Verträgen, dann sind die anderen beiden "fällig"... :biggrin:

P.S.: ich wünsche, ich wäre bei den Blind Battles mal so nah dran gewesen :mrgreen:

kdurro · 23. September 2020 um 21:21

@Chris_Sch danke für die Auflösung und die interessanten Eindrücke - den Dalwhinnie habe ich seit Jahren nicht getrunken, die anderen kenne ich gar nicht. Bei den Iren habe ich sowieso keine Ahnung, und Dufftown kannte ich zwar als Heimat von Glenfiddich und Mortlach, aus der gleichnamigen Diageo-Distille hatte ich aber glaube ich auch noch nichts. Muss ich mich mal nach einer unabhängigen Abfüllung (oder einem Special Release?) umsehen :smile:

Kommen wir mal zum letzten Pröbschen. Habe ich mitgenommen in den Urlaub und ist jetzt fällig :smile:

Nase: Fruchtig. Tropisch, Maracuja, Gummibärchen. Dahinter eine herzhafte Malznote, aber vordergründig so eine seltsame klebrige Süße.

Geschmack: Mehr Eiche, fast etwas pfeffrig. Süß, sanft, ölig, leider kommt die Frucht aus der Nase nicht so rüber. Alkohol: Da ist nicht viel, daher insgesamt eher mild. 40-43% würde ich denken.

Abgang: Mittellang, Tanninlastig, wärmende Malzsüße, etwas Bitterschokolade.

Auch der kommt aus der Standard-Ecke, hat aber einiges zu bieten. Vorneweg diese üppige Frucht, hintenraus kräftige Eiche. Tipp: Speyside, 43%, 12 Jahre, Fässer einmal quer durchs Lagerhaus (1stfill-Ex-Bc, Refill-Hogsheads, evtl auch ein Sherryfass zum Abrunden). Brennerei: Kein Plan, also sage ich mal Royal Lochnagar 12 :smile: was war's wirklich?

Chris_Sch · 26. September 2020 um 12:42

@kdurro Hallo mein lieber =) Den letzten Whiskywichtel den du verkosten durftest war der Johnnie Walker Black Label 12 Jahre =)