Adventskalender 2020 - Rare Malts von Holzwurm & ThinLizzy - Der Verkostungsthread

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  • ThinLizzy
    Themenersteller
    User ThinLizzy
    Dabei seit: 15.11.2014Beiträge: 5,273Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 19. November 2020 um 21:50

    Werte Damen und Herren, 


    und schon wieder ist ein Jahr so gut wie rum. Und was für eines...:eek: Es kann nur noch besser werden. Genauer gesagt wird es mit dem ersten Kalenderdram am 29. November schon besser. Vertraut mir, ich weiß, wovon ich spreche...:mrgreen:

    Wieder haben wir keine Mühen gescheut und haben die (realen und virtuellen) Regale in aller Herren Länder Länge mal Breite mal Höhe für euch durchsucht....und immer wenn wird dachten, damit fertig zu sein und ein absolut rundes Lineup beisammen zu haben...kam uns der nächste Malt in die Quere...:lol: So haben wir in diesem Jahr eine Rekordanzahl an Vorabteilungen auf den Weg gebracht. Insgesamt müssten es also doch 24 Flaschen gewesen sein (müsste ich mal nachzählen, habe gar keinen Überblick gerade)...:lol:

    Die Etiketten wurden wieder etwas verbessert. Aber darüber kann am besten der Art Direktor aka Holzwurm später noch selbst berichten.


    ---


    Was ich noch vorab gerne machen würde, ist ein kleiner Ausflug in die inzwischen mehrjährige Geschichte des Rare Malts-Adventskalender im aktuellen 12er Format. Denn die begann schon im Jahr 2017. Und da sehr viele der Teilnehmer ihre Bewertungen brav in die einschlägige Datenbank gehackt haben, konnte ich eure bisherigen Favoriten ermitteln.


    Und das sind sie. Hoffentlich reiht sich einer der 2020er Malts dabei ein...:cool:


    image

    Platz 5 bis 1 mit Punkteschnitt (von links nach rechts):


    5. Mannochmore 1990/2009 Special Release WID:10609 - 89,7 Punkte
    4. Tomatin Decades I WID:23361 - 89,8 Punkte
    3. Lagavulin Jazz Festival 2016 WID:86624 - 90,2 Punkte
    2. Longmorn MoS Feinschmecker WID:75549 - 90,7 Punkte
    1. GlenDronach 21yo Single Cask WID:88486 - 91,2 Punkte


    ---


    Wir würden uns jedanfalls sehr freuen, wenn ihr hier im Thread eure Eindrücke und Meinungen über die Whiskys, den Kalender oder einfach die Adventstage postet. 

    Nochmals vielen Dank an euch für das entgegengebrachte Vertrauen. Wir hoffen es schmeckt euch und wünschen euch viel Spaß!

    Christian & Frank

  • ThinLizzy
    Themenersteller
    User ThinLizzy
    Dabei seit: 15.11.2014Beiträge: 5,273Bewertungen: 0
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    Und da ich gerade eh dabei bin und um eure Vorfreude auf den Advent noch etwas anzufeuern, kommen jetzt noch einige Infos zu unserem Lineup.


    Es gibt Destillationsjahrgänge aus den 2000ern (2x), den 90ern (7x), den 80ern (1x) und (Premiere!) auch aus den 70ern (1x). Macht nach Adam Riese aber nur elf Malts. Das heißt doch nicht etwa...doch wir haben euch einen NAS untergeschoben...:mrgreen: Dafür aber einen aus der guten/besseren alten Zeit. Denkt an den schönen Tomatin Decades (s.o.)...:cool:


    Das durchschnittliche Destillationsjahr lautet 1995. Und das durchschnittliche Abfülljahr liegt bei 2010, womit unsere Malts wieder einen Altersschnitt von 15 Jahren aufweisen. Das war auch die letzten Jahre schon immer so. Älter bekommt man es für das Budget aber auch wirklich kaum hin. Zumal die Preisentwicklung es uns von Jahr zu Jahr schwieriger macht.

    Wir haben 4 OAs und 8 UAs aus allen Whiskyregionen Schottlands. Und vielleicht auch erstmals einen Iren oder sogar einen Exoten? Lasst euch überraschen.


    Das war es erstmal von mir.

  • Holzwurm User Holzwurm Dabei seit: 25.06.2014Beiträge: 1,869Flaschensammlung:Holzwurms SammlungBewertungen: 11
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    Auch von mir ein herzliches Willkommen im 2020er Rare Malts Adventskalender Verkostungsthread.


    Endlich ist es soweit!


    Frank hat es ja schon durchklingen lassen, es steckt fast ein ganzes Jahr voller Herzblut, Zeit und Arbeit in diesem Projekt. Doch das alleine reicht nicht. Ohne Franks erfahrene Spürnase wäre das alles gar nicht möglich. Ich bin immer wieder erstaunt, was für Schätze er entdeckt.

    Auch finde ich, dass wir uns geschmackstechnisch sehr gut ergänzen. Es gibt natürlich eine große Schnittmenge, bei der wir uns absolut einig sind, doch genauso gibt es auch deutliche Unterschiede in unseren Whiskyvorlieben.

    Gut kämpft gegen Böse.....Sherrybretter gegen Bourboncaskplörre. Cask Strength gegen verdünntes Labberwasser. Finish gegen Vollreifung. Ich sage euch, jeder einzelne Tag war ein harter Kampf. :wink:


    Aber Spaß beiseite. Im Ergebnis deckt der Kalender, wie wir hoffen, ein breites Spektrum ab. Und so soll es sein.


    Wir sind nun in der glücklichen Lage, uns zurücklehnen zu können. Jetzt seid ihr dran.



    Hier kommen noch ein paar Informationen zu den Labels.

    Beispielbild vom letzten Jahr:

    image


    - Jeder Malt hat sein eigenes, weihnachtliches Symbol, damit ihr euch bei euren Verkostungseindrücken nicht in Formulierungen wie "der Unrauchige vom 3. Advent" flüchten müsst.

    - Es ist ein großer QR-Code auf jedem Label, der euch direkt auf die Baseseite der Abfüllung führt.


    - Jedes Kalenderpärchen ist an der gleichen Hintergrundfarbe zu erkennen.


    Weiter gehts in Oktos Worten vom vorletzten Jahr...:wink:...:


    - Tag (hier 1. Advent) = Unser Vorschlag, wann das Sample verkostet werden kann (s.u.)


    - % = die Anzahl an Weihnachtsengeln die bei der Produktion des Whiskys beteiligt waren


    -  image = Achtung: rauchiger bzw. stark rauchiger Whisky (bei zwei Schornsteinsymbolen > ggf. wichtig bei der Tastingreihenfolge)

    Für den „Ablauf“ haben wir uns folgende Gedanken gemacht:

    Die Samples sind zwar „durchnummeriert“, (1. Advent, 2. Advent, usw.), aber wann und in welcher Reihenfolge ihr verkostet, bleibt euch überlassen.

    Die jeweiligen Auflösungen werden dennoch ein paar Tage nach dem jeweiligen Label-Tag hier in diesem Thread mit einem Foto der Flasche bekannt gegeben. 

    Wir würden uns freuen, wenn ihr hier im Thread eure Eindrücke und Meinungen über die Whiskys, den Kalender oder einfach die Adventstage postet. 

    Nochmals vielen Dank an euch für das entgegengebrachte Vertrauen. Wir hoffen, ihr habt beim Verkosten genausoviel Spaß, wie wir beim Erstellen des Kalenders.


    An die Gläser - fertig - los!


    Viel Freude wünschen
    Frank & Christian

  • Tasted-Good User Tasted-Good Dabei seit: 23.11.2020Beiträge: 1Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 29. November 2020 um 18:36
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    @Holzwurm Guten Abend,


    eine wirklich schöne Idee, kannte das noch nicht. Eigentlich bekomm ich jedes Jahr enen Adventskalender von meinen Kindern. An sich eine schöne Idee, aber nicht immer die tollsten Sachen drin. Aber der Gedanke zählt, nicht wahr?


    Vielleicht sollte ich mir dieses Jahr aber lieber einen eigenen gönnen, da kommt eurer doch gerade richtig. Kennt ihr vielleicht auch noch "kommerzielle" Whisky-Vertreter? So als ergänzung, denn guten Whisky kann man nie genug haben?


    Lieber Gruß

    Jörg

  • Marko_I User, Moderator Marko_I Dabei seit: 11.01.2006Beiträge: 13,796Flaschensammlung:currently quarantinedBewertungen: 1425
    , letzte Änderung 23. November 2020 um 20:54
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    Tasted-Good schrieb:

    Kennt ihr vielleicht auch noch "kommerzielle" Whisky-Vertreter?

    Du befindest im dich Forum eines kommerziellen Whisky-Vertreters, die Nennung anderer kommerzieller Whisky-Vertreter und derer Angebote sind hier erlaubt.

    "Every question I answer will only lead to another question", 'Mother', Lost S06E15
    Whisky-Chat-Stammtisch auf Whisky.de / TWS-Ersatzchat / Treffpunkt alt
    Proben: mein komisches Zeuchs / WID-Nummern in Link verwandeln

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  • Holzwurm User Holzwurm Dabei seit: 25.06.2014Beiträge: 1,869Flaschensammlung:Holzwurms SammlungBewertungen: 11
    , letzte Änderung 23. November 2020 um 20:58
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    Hallo Jörg,

    für diese Adventszeit wird es wahrscheinlich ein bisschen eng werden, noch einen Whiskykalender zu ergattern. Unser Kalender ist schon lange ausgebucht. Und Tipps zu kommerziell angebotenen Kalendern sind in diesem Forum nicht gestattet. Doch mit etwas Hilfe von Google wirst du bestimmt fündig werden. 



    Edit: Marko war mal wieder schneller. :wink:

  • uwst1 User uwst1 Dabei seit: 14.07.2016Beiträge: 198Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 29. November 2020 um 10:15
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    Dann fang ich mal an...

    1. Advent: Häuserreihe 46 %


    Farbe: Hellgelb


    Nase: Puderzucker, sehr sanft Vanille, etwas Heu und Blumenwiese, grüner Apfel


    Geschmack: zunächst alkoholischer als gedacht, vor allem vorne an der Zunge (liegt aber evtl. auch an der Tageszeit :redface:). Wieder leicht fruchtig und süß (Apfel) und insgesamt sehr harmonisch


    Abgang: etwas Pfeffer und wieder etwas Eiche, Vanille und bleibt erstaunlich lange


    Mein Tipp, Speysider, 10-12 Jahre ein Gentleman, vielleicht GlenLivet? Für mich 87 Punkte
  • uwst1 User uwst1 Dabei seit: 14.07.2016Beiträge: 198Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 29. November 2020 um 10:39
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    1. Advent: Schneeflocke 53,1 %


    Farbe: noch heller als die Häuserreihe, aber für mich auch hellgelb


    Nase: ähnliches Aroma wie zuvor, aber insgesamt kräftiger, leicht wachsig, Zitrus in die Richtung Limette, Pfirsich, exotisch


    Geschmack: öliger, dann kommt mit Macht (hinten) Pfeffer, sehr würzig und füllt den Mundraum, sehr trocken, Ingwer und Kokos


    Abgang: auch im Abgang adstringierend, wieder dieses leicht exotische, bourbonhafte


    gefällt mir sehr gut. Tipp: evtl. auch Speysider, Alter auch 10-12 Jahre. 88 Punkte. Meiner Frau gefällt die Häuserreihe besser, da frischer.
    Die Destille hatte ich definitiv noch nicht. Wirklich interessant und eine schöne neue Erfahrung.
  • MonteGehro User MonteGehro Dabei seit: 01.01.2016Beiträge: 2,580Flaschensammlung:Hobs RegalBewertungen: 0
    , letzte Änderung 29. November 2020 um 14:16
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    Häuser, 1. Advent, 46%;

    Umständehalber war der Malt über zwei Stunden abgedeckt im Glas, sollte eigentlich ein BLT (Before Lunch Tasting) werden, dann kam der Lunch doch dazwischen ... :wink:

    Nase: Sehr angenehm, nach dieser langen Zeit im Glas keine alkoholische Note spürbar. Waldhonig, Vanille, etwas exotische Früchte, Blumenwiese, weit hinten eine feine Würze alt gereifter Malts

    Mund: Samtig und weich im Antritt, Honig- und Fruchtsüße, Zeitweise denke ich, dass da ein alter Grain mit dabei ist. Trockene Eiche, Anklänge von Gewürzen, die ich nicht genau benennen kann.

    Finish: Erstaunlich lang. Erst verblassen die süßen Noten, so dass ein trockenes Prickeln auf der Zunge die Oberhand gewinnt. Ist das verschwunden, meldet sich die Honigsüße wieder, zusammen mit etwas Baumharz.
    Aus dem leeren Snifter strömt ein schöner malzig-würziger Duft.

    Kommentar: Leckerer Start, gut gewählt, gefällt mir, der hat Substanz, auch wegen des lange anhaltenden Finishs. Ich glaube auch, dass dem die lange Standzeit gut getan hat.
    85 / 86 / 86 Punkte


    Tipp:

    Variante 1: ca. 20J, ex-Bourbon, Glen*.*, so was wie eine Signatory UCF Abfüllung, Speyside.
    Variante 2: ein Blend, 15 Jahre oder älter, aus früheren Zeiten, mit nur geringem Grainanteil, in den auch mal einige ältere Fässer geflossen sind.
    Bin unentschlossen. Nase sagt V1, Mund sagt V2.

    Gott schütze uns vor Sturm und Wind, und Autos, die aus England sind.


    Bestätigter Forums-Spinner

    Stammtisch Region Bodensee/Oberschwaben: Planungsthread

    Mehrfacher Blind Guardian Battle Teilnehmer - mit wechselndem Erfolg


    Aktuelle FT: derzeit keine

    Abgeschlossene FT:  16 //  15 // 14 // 13 // 12 // 11 // 10 // 9 // //  7 // 6 // 5 // 4 // 3 // 2 // 1

  • newcomer*in User Dabei seit: 18.06.2018Beiträge: 11Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 29. November 2020 um 20:37
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    Da ich keine besonders ausgeprägte "Nase" habe, steuere ich nur meine "Laienbeschreibung" bei.


    1. Advent, 46 %, Häuser

    Nase:

    riecht stark nach Apfel und ließ mich an Calvados-Fass denken, dazu aber auch Vanille

    Geschmack:

    ganz schön bissig im Mund, vor allem an den Lippen -> speichelflussanregend :wink:

    Schmeckt aber ebenso nach Apfel; Vanille kommt durch

    bleibt aber nicht lange zurück


    1. Advent, 53,1 %, Schneeflocke

    Nase:

    ähnlich wie der andere, aber eher Birne bzw. Quitte; keksig


    Geschmack:

    noch bissiger

    schmeckt "klassisch"

    im Rachen scharf

    langer angenehmer Nachgeschmack



    Ich favorisiere die "Schneeflocke", aber ich musste ihn mit Wasser aufbrechen. Dennoch war er noch sehr bissig.



  • Totoro User Totoro Dabei seit: 11.10.2017Beiträge: 2,001Bewertungen: 0
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    Aufs strebermäßigste eile auch ich gleich an Tag 1 herbei, um ein bißchen ins Blinde herumzudilettieren. 


    Aber erst nochmal ein dickes fettes Dankeschön an die beiden emsigen Weihnachtselfen @ThinLizzy und @Holzwurm für die Auswahl, die Orga, und die ganze Arbeit!  image


    ....Okay, auf geht's!


    Zuerst das Motiv, ääääääh, "Dorfdächer vor Schneehimmel"? [Bin mal gespannt, wie ihr anderen alle das nennen werdet.]


    Nase: Hui, schön, gefällt mir auf Anhieb sehr gut und erinnert mich spontan an Clynelish (etwa eine ältere Version des 14 y.o.). Sehr würzig, fast schon so Richtung Bockshornklee, und leicht wachsig, und ich meine auch, eine maritim-mineralische Note à la Pulteney, Oban, oder eben Clynelish (vielleicht auch Bunna?) zu bemerken. Toller Körper für 46%, hat eine schöne Dichte und Schwere, obwohl die Altersangabe, wie ich vermute, wahrscheinlich noch mit einer 1 und nicht mit einer 2 beginnt.

    Dörrobst (Trockenaprikosen), Apfelcidre, Salzkaramell, Mandelschokolade, trockener Sherry, ein Tropfen gereiften Balsamico-Essigs.... Da sind auch so vage "dunkle" Aspekte mit drin, die mich "motivisch" an Heizungskeller und/oder Maschinenöl erinnern. In der Nase passt mir die Alkoholstärke gut, da vermisse ich wenig bis nichts.

    87-88 Punkte.


    Gaumen: Salzig-würziger Start, schöne Säure, wird dann leicht pfeffrig und ist in der Mitte am intensivsten, fällt dann nach diesem "Spike" aber auch schnell wieder ab. Würde auf ein Vatting tippen mit Sherry und ein paar knackig-frischen ex-Bourbon-Fässern, keine Vollreifung. Die Geschmacksentwicklung lässt mich eine OA vermuten, einfach nur so vom Gefühl her, ich kann's nicht näher benennen. Vielleicht ist es diese dunkle, etwa dumpfe Röstnote zum Ende hin, die die anderen Aromen verdrängt, das kommt mir irgendwie bekannt vor. Hier verhärtet sich für mich auch der Eindruck, dass das ein Blend / Vatting sein muss, wahrscheinlich um die 15 Jahre, aber mit ein paar älteren Komponenten mit drin.  

    Toller Anfang + Mittelteil, schön präsent, aber zum Ende hin etwas schal. Noch gute:

    86-87 Punkte.


    Abgang: Verbranntes Karamell, Marmite, leicht bitter, zarte Kräuternote, immer noch Meersalz. Als Frucht maximal eine bittere Orange. Aber man schmeckt schon auch hier immer noch irgendwie was Altes (und Leckeres) mit raus. 

    85-86 Punkte.


    Gesamt: 87 Punkte. Hat mir gut gefallen! Wenn ich tippen müsste, würde ich in Küstennähe und wahrscheinlich bei Clynelish bleiben. Eher Vatting als Einzelfass. 

    Auflösung: Wow, da lag ich ja in Sachen Region voll daneben. Aber immerhin bestätigt sich meine Vatting-Vermutung. Und, dass es eine OA war. Im Nachhinein kann ich sagen, dass dieses würzige "Tannin-Plateau" auch in vielen aktuellen Grants zu finden ist, was ich an deren OA-Abfüllungen auch sehr schätze. Spannende Sache!

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    Dann das deutlich leichter benennbare Motiv "Schneeflocke". :biggrin:


    Nase: Okay, ganz andere Nummer, nur ex-bourbon und viel heller und frischer, fruchtiger, ein richtig typischer sommerlicher Speysider. Sehr aromatisch und präsent, ich sehe mich fast versucht, den einfach als "duftend" zu beschreiben. Blumig, honigsüß, minimal kräutrig (frisch gehacktes Schnittlauch) und mit recht aktiver - aber nicht alter - amerikanischer Eiche. Kokos, Ananas, Puderzucker... Unter 20, wahrscheinlich nicht viel älter als 16 Jahre, vermutlich. Die sehr gute Fassqualität macht hier viel aus, finde ich.  

    86-87 Punkte.


    Gaumen: Säuerlich-pfeffriger Start, dann viel knackige (und hintenraus schön cremige) Eiche, beißt unverdünnt schon etwas in die Zunge, was mich auch hier vermuten lässt, dass der nicht allzu alt sein wird. Hintenraus wird's herb. 

    85-86 Punkte.


    Abgang: Buttrig, cremig, nach einer halben Minute auch leicht bitter (Campari, Chinin). Leichte Maissüße, pinke Grapefruit, Heu, Stroh, trocken-knackiges Holz. 

    85 Punkte.


    Gesamt: Ein schön knackig-herber, erfrischender, mundwässernder Apéritif-Whisky mit einer betörend-blumigen Nase. Unkompliziert, aber gelungen. Sehr intensiv, mit Wasser zerfällt er aber leicht. Tippen fällt mir hier schwer, könnte irgendein Speysider, 12 bis max. 18 Jahre, aus der SV-Vase sein. 

    86 Punkte.

    Auflösung: Aua, den habe ich aber deutlich zu jung geschätzt! Speyside und Fasstyp waren jetzt auch nicht besonders eindrucksvolle Orakel-Leistungen, aber immerhin. 
    Postscript: Das leere Glas riecht jetzt natürlich total nach einem 21-and-over Malt. :rolleyes:


    Hat Spaß gemacht, ich freu mich schon auf die nächste Runde! :mrgreen:


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