Wiedereinstieg in die Welt des Scotch (Bourbon/Rye-Trinker)

  • Rincewind
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    Dabei seit: 12.09.2014Beiträge: 23Bewertungen: 0

    Hallo zusammen,


    nachdem Scotch damals mein Türöffner in die wunderbare Welt des Whisk(e)ys war und mich einige Jahre begleitet hat, habe ich mich in den letzten Jahren eher mit Bourbon und insbesondere mit Rye beschäftigt. Das Geschmacksprofil der zuletzt Genannten hat mir einfach eher zugesagt und die Single Malts im Regal fingen langsam Staub und wurden irgendwann so gut wie gar nicht mehr rausgeholt.


    Jetzt würde ich dem schottischen Lebenswasser aber gerne wieder eine Chance geben, habe aber Anlaufschwierigkeiten.


    Ein paar alte Flaschen wurden ausgekramt: Glenmorangie 18, Bowmore 18, Glenlivet 18, Springbank 10.


    Der Glenmorangie sagte mir gar nicht zu, zu ausbalanciert, flach, langweilig und im Finish eine unangenehme bittere Note. Bowmore 18 und Glenlivet waren "nett", erzeugten aber auch keinen WoW-Effekt. Selbiges gilt für den Springbank 10.


    Nach etwas Recherche dann Samples vom Glendronach 18 und 21 besorgt. Ja, schon um einiges spannender, aber auch nichts, was ich unbedingt im Regal haben muss.


    Die Malt Marks von Ralfy angesehen und Arran 10, Kilkerran 12 sowie Bladnoch 10 besorgt, da diese relativ hohe Punktzahlen erzielt haben und gut erschwinglich sind. War auch alles ganz lecker, jeweils 2-3 probiert und schon wenige Tage später wieder gezielt zum Rye gegriffen...


    Die Ryes sind meist sehr intensiv, starten bei 50% und kratzen auch gerne an den 60%. Eventuell sollte ich mich daher bei Scotch auch eher nach CS-Abfüllungen umschauen? Mochte damals Laphroaig recht gerne. Vl den Laphroaig CS? Lagavulin 12? Aber Laphroaig Lore klingt auch interessant. Talisker 18?


    Jetzt kommt jedenfalls Ihr ins Spiel, eventuell habt Ihr ja die ein oder andere gute Empfehlung. Müssen nicht rauchig sein, bin da offen. Würde mich über die ein oder andere Antwort freuen :smile:!

  • DerWels. User Dabei seit: 17.01.2011Beiträge: 418Bewertungen: 0
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    @Rincewind Guten Abend.

    Es ist natürlich jetzt nicht einfach Dir eine Empfehlung zu geben, da Du sehr stark auf die Ryes eingeschossen bist und ja so einiges an Malts wieder probiert hast. Ich vermute daher, daß das Problem bei Dir weniger eine Geschmacksache ist, sondern vielmehr eine Sache der Gewohnheit. "Der gute Alte Rye" passt halt immer, alles Neue oder Andere muss erstmal mit dem Rye mithalten können, und das wird schwer.

    Trotzdem versuche ich Dir was mitzugeben. Ich könnte mir vorstellen, daß Du mit einer Reifung in Hogsheads besser klar kommst als mit Sherry Fass gereiften. Ich finde, daß der Brennerei Charakter deutlicher hervorkommt und dadurch die Whiskys nicht ganz so Mainstream schmecken. Habe da mit Signatory Vintage gute Erfahrungen gemacht, zur Zeit mit einem 12er Glen Ord. Wenn Du Lagavulin und Laphroaig mochtest, könnte ich noch den 10er Ledaig ins Spiel bringen. Viel Rauch und Charakter und mit 46%, wie auch der Glen Ord von SV genügend Dampf. 

    Zu Guter Letzt noch Clynelish 14. Maritim, unaufdringlich aber stark, - wenn keiner so richtig passt, der geht immer.

    Gruß DerWels.

  • Buxe User Buxe Dabei seit: 31.03.2019Beiträge: 442Bewertungen: 0
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    Hi, ich würde dir auch erstmal die Fassstärken empfehlen.


    Laphroaig CS aktuelles batch als Anfang.

    Schau dir die Aktuellen oder auch älteren FT's an evtl bevorzugt CS Klamotten. Da kannst du gleich mal die Sampleliste mit anschauen und der Anbieter kann dir mit Sicherheit was empfehlen. Im Now Drinking bereich müsste ja auch was dabei sein. Ich war jetzt bestimmt keine Hilfe, aber wie das manchmal so ist mit dem Senf dazugeben:redface:


    ardbeg uigeadail

    Caol Ila 2011 The Old friends





  • Balt3s User Dabei seit: 27.01.2019Beiträge: 832Bewertungen: 0
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    Den Lore und den 10er CS vom letzten Batch hab ich offen und könnte dir ein Sample anbieten.

    Es gibt auch unheimlich viele interessante Malts von unabhängigen Abfüllern, die ich persönlich oft deutlich ansprechender finde als der 43-46% 12-18yo Standardmalt der jeweiligen Destille.


    Wie bereits erwähnt, im optimalfall die Samplelisten abklappern, oder gezielt Leute anschreiben und n Set zusammenstellen passen. Der ein oder andre Malthead hier, hat ja deutlich über 100 offene Flaschen und kann dir sicher was quasi maßgeschneidertes zusammenstellen.

  • DominikBraun User DominikBraun Dabei seit: 19.10.2019Beiträge: 2,013Bewertungen: 5
    , letzte Änderung 27. Januar 2021 um 23:09
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    @Rincewind 


    Eigentlich kommst du gerade recht, unausgewogene Malts werden aktuell täglich released :biggrin: 


    Gerade von den UAs gibt es Sherrybomben in Fassstärke wie Sand am Meer. Beim ersten Probieren meines 10-jährigen Deanstons von SV mit 67.7%, ähnlich diesem hier, hat's mir die Socken ausgezogen. Auch ein Laphroaig 10 CS könnte dir gut gefallen. Vom Talisker 18 würde ich in deinem Fall eher abraten, da der deutlich in die altgereifte, ausgewogene Richtung geht.

  • Erniemann User Erniemann Dabei seit: 12.12.2020Beiträge: 31Flaschensammlung:Ernies KollektionBewertungen: 0
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    In Kürze kommt der Ardbeg Arrrrrrrdbeg raus. Eine NAS-Abfüllung aus Rye-Fässern. Vielleicht passt der ja zu Deinem Geschmack. Höchstwahrscheinlich ist er aber ziemlich überteuert.

  • Latituder User Dabei seit: 01.10.2012Beiträge: 268Bewertungen: 21
    , letzte Änderung 28. Januar 2021 um 00:22
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    Wenn du Scotch suchst, der die Brücke schlägt und dir beim Wiedereinstieg hilft, würde ich Scotch vorschlagen, der tendenziell dem Profil eines High Proof Ryes oder Bourbons entspricht. 

    Hier finde ich, dass fassstarke junge Sherrybomben dem am ehesten entsprechen: Aberlour A‘Bunadh (das neue Batch 67 ist gut), Glenlivet SV (die dunklen Fässer der UCF in Fasstärke, 2007 gebrannt), Deanston SV (die mit 66-68 Prozent). 


    Das wäre so meine grobe Stossrichtung. Pack dir dabei noch nen Ardbeg Corryvreckan ein für das intensive Raucherlebnis und guck, was dir dann lieber gefällt. Von der Intensität her sollten die alle mit den Ryes und Bourbons mithalten können.


  • Rincewind
    Themenersteller
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    Dabei seit: 12.09.2014Beiträge: 23Bewertungen: 0
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    Vielen Dank für die ganzen Antworten!


    Laphroaig CS scheint also auch hier Anklang zu finden, bin im Scotch Forum von reddit auf diesen aufmerksam geworden.


    Es ist auffällig, dass in fast allen Antworten auf Unabhängige Abfüller hingewiesen wird. Absolutes Neuland für mich, hat aber irgendwie seinen Reiz und ich werde mich da wohl mal in die Materie reinfuchsen. Ihr habt mich damit auf jeden Fall wieder geködert.


    Auch schön, dass der Clynelish erwähnt wurde, der wird in den besagten reddit-Foren gerne als Geheimtipp unter den Standards gehandelt.



    Buxe gefällt das
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