Now Drinking 2021

Dann starten wir mal in den Sonntag:

Wird dann demnächst auch im "Frisch geleert" auftauchen, wir gucken aktuell wieder GoT und den finalen Dram hebe ich mir für die finale Folge auf....

Das passt insofern gut zusammen da beide für das erwartete maßlos enttäuscht haben. Zum Glück hatte ich keine ganze Flasche sondern nur an einer FT teilgenommen, für den aufgerufenen Preis insgesamt einfach zu wenig.

Da gab es meiner Meinung nach bessere Abfüllungen für die Serie, vorallem als sie angefangen haben die ach so limitierten Flaschen zu verramschen

Dieser hier ist ganz nett, aber auch etwas nichtssagend. Immerhin sieht die Verpackung gut in der Vitrine aus

Glenmorangie Signet

Nase: Habe meine Nase am Anfang etwas zu tief ins Glas gesteckt. Der erste Kontakt war daher recht stechend und zuerst mal ordentliche Eichenfracht und Leder. Also nähere ich mich lieber langsamer und lasse mir Zeit. „Neben“ dem Glas riecht er schon viel besser. Zu jetzt angenehmer Holz-/Leder-Note gesellt sich Aprikose, die mit der Zeit immer mehr wie Dörraprikose wirkt. Nach gefühlter Ewigkeit dann auch Orange und plötzlich viel Vanille. Dazwischen aber störende Aromen von schwarz verbrannten Nüssen. Aber auch diese verwandeln sich und werden mit der Zeit angenehmer.

Zwischendurch finde ich auch etwas Banane.

Gaumen: Cremig süss zu Beginn, dann tolle Schärfe (ingwerähnlich). Nussaroma, süsser Espresso ohne Bitterkeit. Holz ist nun deutlich im Hintergrund. Nur zarte Sherrynote, etwas Orange.

Im Abgang wird er süsser. Vanille und Orange. Dann kommt recht viel Schokolade. Zwar ohne Bitterkeit hinterlässt aber das Gefühl als hätte ich gerade heisse Schokolade getrunken. Manchmal mag ich das. Heute gerade nicht so meins.

Es wäre kein Fehler gewesen eine Grossflasche zu kaufen. Es gibt Momente, in denen mir so etwas sehr gut schmeckt. Von Glenmorangie mochte ich aber anderes lieber. Ich kaufe mir daher lieber eine mir noch unbekannte Flasche und entdecke etwas gänzlich neues, auch wenn der Signet an einem anderen Tag sicher noch weitere Facetten zeigen würde.

Pluspunkt gibt’s für das schöne Flaschendesign.

@dRambo Malternativ französisch ?

Ich habe gestern, nach einer längeren gesundheitlich bedingten Abstinenz, mich mal wieder an Whisky "gewagt" und dann sollte es gleich ein Träumchen werden.

Also gab es ein Sample von meiner Flaschenteilung: erst den Velvet Fig, dann den Untold Riches von Wemyss.

Der Vergleich hinkt etwas, weil die beiden sich doch unterscheiden und nur wenige gemeinsame Noten haben. Deshalb EInzelbewertung:

1) Wemyss Malts - 25Y - Velvet Fig

Nase: ein betörender Duft, sofort fruchtig, starke Süße, Apfel, Feigen, etwas Orange, sehr intensiv, blind hätte ich ihm mehr alc% gegeben, Holzwürze vorhanden, aber im Hintergrund, nach etwas Zeit kommen die dunklen, alten Sherryaromen durch, mit Gewürzen, braunem Zucker und auch hier trockene Feigen, wenn man ihn eine Weile wegstellt beginnt das Spiel Apfel-Feige-Süße-Würze-Dörrfeigen wieder von vorne. Nach dem ersten Schluck hat man den Bunnahabhain in der Nase mit Karamell und etwas Salz. Dann wieder Jahrmarkt mit kandiertem Apfel und Zuckerwatte. Toll! - 93 Punkte

Geschmack: im Mund cremig und leider etwas dünn, dafür aber sehr gefällig, dann kommt eine süß-fruchtige Zuckerwatte mit Karamell, ein leckerer Geschmack der dann aber ordentlich an Holz und Würze zulegt, die Würze kommt, die Würze geht, die Frucht bleibt - 90 Punkte

Abgang: der Abgang ist mittellang, fruchtig-würzig, das was lange im Mund bleibt ist eine Obstkompott, ja, auch gerne mit Feige, lecker und intensiv, aber nicht so herausragend - 89 Punkte

Fazit: Wow, das war ein wirklich toller Malt, der sich gar nicht verstecken muss. Die Nase ist grandios und der Geschmack ist gut bis sehr gut. Man hat eine tolle Komplexität und kann ihn stundenlang nur verriechen. Der ist sein Geld sowas von wert und liegt derzeit schon sehr weit oben in der Hitliste. 91 Punkte!

2) Wemyss Malts - 28Y - Untold Riches

Nase: ja, das ist Bunnahabhain mit Karamell, dazu dunkle Sherrynoten, dunkle Kirschen, brauner Zucker, Schokolade, alles eingerahmt von diesem Karamell mit etwas Salz, Anklänge von Leder, komplex, gesetzt, schwer, nach dem ersten Schluck wird er noch intensiver, gefällt sehr gut, 91 Punkte

Geschmack: im Mund ölig, cremig, kräftiger Antritt, dann kommt eine mit Würze untermalte Süße, dunkle Früchte, wieder gesalzenes Karamell, Kirschen, vllt auch etwas Grapefruit, man sollte ihn lange im Mund behalten, der Geschmack ist intensiv, mundausfüllend und lecker, aber nicht sehr komplex - 89

Abgang: lang, der kriecht langsam die Kehle runter, es bleiben diese dunklen Sherryaromen und eine gute Holzwürze, schön ausbalanciert und reif, der bleibt lange und zeigt was er kann, toller Nachgeschmack - 91 Punkte

Fazit: Das ist ein toller Malt, hier bekommt man, was drauf steht, Bunnahabhain Flavour und alte Sherryaromen. Er profitiert von der perfekten Fassstärke mit 49%. Diese verleihen ihm den klaren Vorsprung im Geschmack und Abgang. Die Nase ist intensiv und ebenfalls sehr schön. Er ist vor allem im Geschmack ziemlich straight für sein Alter, und fällt damit im Vergleich zu z.B. einem Glengoyne 25 etwas ab. Aber er erinnert mich an diesen. Ein toller Malt, aber der Vergleich mit dem Velvet Fig hinkt etwas. Das sind in Summe dann 90 Punkte, mit Tendenz zur 91, wenn der sich noch etwas weiter entwickelt. Damit aber im Vergleich zum Velvet Fig schlechteres PLV! Die reinen Eckdaten stehen aber deutlich besser da und für 150-180€ ist das auch eine klare Empfehlung. Lecker! Ich werde mein 2. Sample mal in eine größere Sampleflasche umfüllen ....