2018 - Das Jahr in dem Glendronach starb

moots · 6. Mai 2021 um 16:37

Hat sich schon erledigt. Hier hat einer direkt bei GD nachgefragt welche Whiskys nun chill filtererd sein werden. Hier die original Antwort von GD:

"We appreciate your interest! Yes, this relates to all GlenDronach’s core single malts other than Cask Strength and its Cask Bottling program. They have removed Non Chill Filtration to provide flexibility in their processes to optimize product quality, consistency, clarity, and stability.”

Es betrifft wohl die gesamte Core Range außer Cask Strength und den Single Cask Abfüllungen.

Connie · 2. Juni 2021 um 14:32

Gerade den ersten heftigen Verriss zum neuen GD 12y gelesen :cry: Liest sich sehr danach, dass auch der 12er gekillt wurde

und mittlerweile gibt es schon unterschiedliche Preise für nc und original. :banghead:

Dronach_Aficionado · 2. Juni 2021 um 14:39

Connie schrieb:

Gerade den ersten heftigen Verriss zum neuen GD 12y gelesen Liest sich sehr danach, dass auch der 12er gekillt wurde
und mittlerweile gibt es schon unterschiedliche Preise für nc und original.

Was mich viel mehr wundert ist dass die Billy Standards nicht längst zum (mindestens) doppelten Preis wie die Rachelplörre gehandelt werden da ganz andere Whiskies die so wohl nicht wieder kommen. Sprich Billydice 250+ und Billyparlis 350+ Euronen.

ThinLizzy · 2. Juni 2021 um 15:52

Connie schrieb:

Gerade den ersten heftigen Verriss zum neuen GD 12y gelesen Liest sich sehr danach, dass auch der 12er gekillt wurde
und mittlerweile gibt es schon unterschiedliche Preise für nc und original.

Inzwischen dürfte im 12er kein einziges Fass mehr aus der Zeit vor der Umstellung auf indirekte Befeuerung der Brennblasen enthalten sein. Damit musste er der erste Standard mit Age Statement aus der alten Range sein, der komplett den neuen Stil widerspiegelt. Wer jetzt schon beim Parliament, Allardice und Revival ans Jammern kommt, kann sich in den nächsten Jahren schonmal auf eine neue Dimension der Tränendrüsenbeanspruchung einstellen... :wink:

Das was diese Abfüllungen heutzutage noch über Wasser hält, sind weniger Billys tolle Finishfässer sondern der Anteil des Oldschool-Brandes aus der Ära der direkten Befeuerung. So ist zumindest meine Meinung dazu.

angelshare · 2. Juni 2021 um 16:19

@ThinLizzy

Das hat definitiv einen Einfluss.

Was mir jedoch bei den Glendronachs nach Schließblock nicht ganz klar ist:

Pernod Ricard hat von 2005 bis zur Übernahme 2008 durch BW ausschließlich in Bourbon-Fässern gelagert.

Die Fässer dieser Periode waren der Bärenanteil von Billy‘s Reracking-Programm.

Was passiert mit diesen ursprünglichen Bourbon-Reifungen?

Meine Vermutung wäre, da nicht mehr „exclusively“ matured in sherry casks auf den Flaschen steht, dass die neuen Abfüllungen eben bis zu 3 Jahren Bourbon-Reifung haben und dies nicht angegeben weren muss.

ThinLizzy · 2. Juni 2021 um 16:28

@angelshare

Gut möglich, dass sie genau das machen. Wobei ich glaube, dass der erkennbare Einfluss auf den Geschmack durch den Befeuerungswechsel etwas größer sein müsste. Aber es stimmt natürlich: wenn beides zusammenkäme, dann wäre ein regelrechter Absturz dieser Abfüllung vorprogrammiert. Ich war schon bei meiner letzten Flasche 12yo (von 2017, glaube ich) enttäuscht. Danach habe ich nix mehr gekauft.

ReggaeShark · 2. Juni 2021 um 16:45

Seitdem ich weiß, dass Single Casks nicht über ihre gesamte Lebensdauer in einem einzelnen Fass gelagert werden müssen, und man sogar mehrere Fässer in einem "verheiraten" kann, und dass dann immernoch als Single Cask zählt, wundert mich nichts mehr.

Ich könnte mir sogar vorstellen, dass der Ausdruck "Exclusively matured in the finest Sherry Casks" sowieso schon länger bzw. schon immer völlig wertleer ist, auch wenn sie nun auf ihn verzichten.

Man könnte argumentieren das Wort "exclusively" bezieht sich auf "finest" und nicht auf "Sherry Casks", soll heißen dass alle Sherry Casks die man verwendet hat die "finest" waren, aber nicht zwangsläufig alle verwendeten Fässer immer Sherry gewesen sein müssen.

Reales Beispiel aus der Lebensmittelbranche in DE:

Wenn ich einen Fruchtsaft "Blaubeere" verkaufe und draufschreibe "Ausschließlich die besten Blaubeeren wurden für diesen Saft verwendet" ist das etwas anderes als zu schreiben "Für diesen Saft wurden ausschließlich Blaubeeren verwendet"

Die erste Aussage erlaubt mir Saft aus 49% billigstem Apfelsaft und 51% Blaubeersaft in die Packung zu füllen, der zweite Satz nicht, obwohl sich der erste wesentlich besser anhört.

Ich bin gerade zu faul zu das nachzuforschen aber ich glaube sogar man darf wesentlich mehr als 49% "Streckmittel" abfüllen, ich meine mich zu erinnern dass ich schon "Dragonfruit-saft" mit zwei bis drei Prozent Dragonfruitsaftkonzentrat gesehen habe.

Aber Endeffekt heißt das nur wenn Billy/GD mit "kurzer" Nassfassnachreifung besseren Geschmack hinbekommen als die Konkurrenz mit 20 Jahren Vollreifung in First Fill Casks dann sollen sie das ruhig so machen, ich kaufe es gerne bzw. habe es gerne gekauft :wink:

ReggaeShark · 2. Juni 2021 um 16:54

ThinLizzy schrieb:

@angelshare
Gut möglich, dass sie genau das machen. Wobei ich glaube, dass der erkennbare Einfluss auf den Geschmack durch den Befeuerungswechsel etwas größer sein müsste. Aber es stimmt natürlich: wenn beides zusammenkäme, dann wäre ein regelrechter Absturz dieser Abfüllung vorprogrammiert. Ich war schon bei meiner letzten Flasche 12yo (von 2017, glaube ich) enttäuscht. Danach habe ich nix mehr gekauft.

@ThinLizzy

Wie wirkt sich die direkte Befeuerung deiner Meinung nach auf den Geschmack aus?

Ich hatte schon GD von 1995/96 bei dem ich der Meinung war ich würde etwas leicht rauchriges/verkohltes rausschmecken, aber keinen wirklichen Torfrauch.

Dann hatte ich aber auch wieder viele von 1993/94 die diese Note überhaupt nicht hatten.

Denkst du diese leichte "Kokelnote" kann von der direkten Befeuerung kommen oder äußert sich das auf andere Weise im Destillat?

Bruno59 · 2. Juni 2021 um 16:56

Connie schrieb:

Gerade den ersten heftigen Verriss zum neuen GD 12y gelesen Liest sich sehr danach, dass auch der 12er gekillt wurde
und mittlerweile gibt es schon unterschiedliche Preise für nc und original.

@Connie

Ich habe auch kürzlich den Glendronach 12 (Release 2020) in einem Blindtasting verkostet.

Habe ihn für mich als untrinkbar eingestuft.

Mein letztes Release vom Glendronach 12 war der 2016er und der löste auch schon keine Begeisterungsstürme mehr bei mir aus, war für den Preis damals aber noch eine Empfehlung in der Preisklasse.

Die 2020er- Version hätte ich im Blindtasting niemals Glendronach zugeordnet.

Keine schöne Entwicklung, wenn ich an die Erstreleases 2009 denke. Das waren seinerzeit noch echte Preis-Leistungs-Sieger bei den sherryfassgereiften Abfüllungen.

Smiler · 2. Juni 2021 um 17:43

ThinLizzy schrieb:
Inzwischen dürfte im 12er kein einziges Fass mehr aus der Zeit vor der Umstellung auf indirekte Befeuerung der Brennblasen enthalten sein. Damit musste er der erste Standard mit Age Statement aus der alten Range sein, der komplett den neuen Stil widerspiegelt.

ThinLizzy schrieb:
@angelshare
Gut möglich, dass sie genau das machen. Wobei ich glaube, dass der erkennbare Einfluss auf den Geschmack durch den Befeuerungswechsel etwas größer sein müsste.

@ThinLizzy

aber ist denn nicht genau das beim 12er die eigentliche spannende Frage. Denn ist denn nicht gerade der neue 12er bottled 2020 oder 2021 der erste, der komplett unter Billy-Regie destilliert und auch weitgehend fassgemanaged gelagert wurde, und jetzt "nur" unter Rachel abgefüllt wurde? :twisted:

Ich weiss, da hat man dann die Fässer von der Phase dazwischen mit reinverwurstelt, und daher geht das schon 2 Jahre länger zurück, dass ein Unterschied erkennbar ist ... muss echt mal schauen ob ich das "Exclusively matured" noch auf ner Tube irgendwo finde... aber bekommen wir reine Billy-Destillate ohnehin erst von heute ab in die Zukunft zu sehen (als Rachel-Bottlings)? Oder anders: 2008+18=2026 - mal sehen was dann pasiert :mrgreen: