Craigellachie 13yo mit und ohne Farbstoff ?!?

Malty3 · 26. Juni 2021 um 11:06

Hallo zusammen,

meine Frage bezieht sich auf den Craigellachie 13yo, wie sieht es da mit der Färbung aus? Hier im Shop (und im Video von Herrn Lüning) sieht es so aus, als wäre er nicht gefärbt, aber ich habe auch schon an anderen Stellen gesehen, dass der Hinweis angegeben ist "mit Farbstoff bzw. mit Zuckerkulör".

Wurde da zwischenzeitlich bei der Produktion umgestellt oder variiert das von Batch zu Batch bzw. Charge zu Charge?

Ist auf Euren Flaschen ein Hinweis angegeben?

Ich freue mich auf Eure Erfahrungen und Rückmeldungen.

Viele Grüße

Malty3

PS:

Falls das Thema schon einmal behandelt wurde, bitte einfach einen kurzen Hinweis geben, ich habe bei der Suche leider keine Antwort gefunden.

Dronach_Aficionado · 26. Juni 2021 um 11:18

Guckst du hier:

https://www.whisky.de/forum/discussion/comment/1062963#Comment_1062963

ReggaeShark · 26. Juni 2021 um 11:47

Wenn nicht explizit drauf steht "Natural Colour" o.Ä. gehe ich von zugesetztem Farbstoff aus.

Auf die deutsche Kennzeichnungspflicht würde ich mich nicht verlassen, ich habe schon Flaschen gesehen ohne den Hinweis "mit Farbstoff E150 / Zuckerkulör" von denen man eig. 100%ig weiß dass sie gefärbt sind.

Evtl. hat irgendein Großhändler oder Importeur gepennt als ein Container aus Ländern in denen keine Kennzeichnungspflicht besteht nach Deutschland umdelegiert wurde.

Ich wüsste nichtmal ob man einen Zusatz von E150 chemisch sicher nachweisen könnte nachdem der Whisky das Fass verlassen hat.

E150 kann ja vorher auch auf natürlichem Wege in den Whisky gelangt sein, durch das verkohlte Holz oder das Seasoning.

Würde mich nicht wundern wenn in so mancher Flasche EddyCola oder BillyAltöl mehr E150 drinnen ist als z.B. in einem Talisker 10, auch wenn es per Definition nicht "zugesetzt" wurde.

Und wie in dem Thread von @Dronach_Aficionado zu lesen ist, ist Craigellachie da mit ihrer irreführenden Kennzeichnung auch schon anderweitig negativ aufgefallen :wink:

Edit: Laut dem letzten Post in dem Thread färben sie laut eigenen Angaben wohl nicht.

Syleo · 26. Juni 2021 um 14:44

Nach den Aussagen von Malt Master Stephanie Macleod und den Brand Ambassadors auf verschiedenen Messen und Tastings der letzten Zeit sind sämtliche Craigellachie OA nicht gefärbt.

Warum es - im Gegensatz beispielsweise zu den Aultmores - auf den Standards nicht explizit auf dem Label vermerkt ist, bleibt ungewiss. Jedenfalls habe ich auf meinen sämtlichen CR13, CR17 und CR23 von 2014 bis heute nur den Vermerk "no chill filtering" aber nichts zu Färbung gesehen. Daher vermutlich auch die unterschiedlichen Angaben bei den Shops, denn soweit ich weiß haben einige davon für sich zur Regel gemacht, überall wo es nicht explizit drauf steht "mit Farbstoff" dazuzuschreiben, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein...

Bei den Flaschen für ein Online-Tasting von Dewar's 2019 war allerdings auch explizit vermerkt, dass der CR13 natural colour ist (s. Bilder unten).

Dazu kommen die teils deutlichen farblichen Unterschiede der Batches/Abfülldaten, über die ja auch immer wieder diskutiert wird (s. Link oben). Meiner Meinung nach wären sie bei Bacardi/Dewar's schon fast doof, wenn sie färben würden und dann die Batches nicht angleichen würden, um diese Diskussionen zu vermeiden...

Malty3 · 26. Juni 2021 um 21:32

Vielen Dank für die informativen und schnellen Rückmeldungen.

So ganz verstehe ich dann nicht, warum sie es nicht auf die Flaschen schreiben, zumal es ja ein zusätzliches "Qualitätsmerkmal" ist und sich bestimmt positiv beim Marketing auswirken würde.

Mir fällt da gerade spontan der Arran 10yo ein, bei dem steht neben "Non-chill Filtered" auch groß "Natural Colour" auf dem Etikett.

Syleo · 27. Juni 2021 um 14:32

Wer weiß... Wenn man es negativ auslegen will, könnten sie sich damit die Option offenhalten, in Zukunft doch zu färben - ohne dann das Etikett ändern zu müssen und damit eine Diskussion wie kürzlich bei Glendronach vom Zaun zu brechen, wo das Verschwinden von "Non Chill Filtered" in der Community für ordentlich Gesprächsstoff gesorgt hat.

Oder aber es ist wie so Vieles in der Whisky-Welt - es wurde einfach nicht dran gedacht. Irgendwann gab es eine ähnliche Diskussion mal um Etikettangaben bei einer anderen Brennerei, ich weiß leider nicht mehr um welche es ging. Da meinte die Brennerei lediglich lapidar, die Etiketten seien eben schon entworfen und gedruckt gewesen und es lohne nicht, alles neu zu machen.

Ich denke, bei vielen kleineren Brennereien läuft da noch Einiges recht "hemdsärmelig". Und die großen Hersteller legen da ggf. gerade bei den Standards aber auf so manche Sachen auch gar keinen gesteigerten Wert, denn bei deren Absätzen spielt unsere Nerd-Community, für die sowas wichtig ist und die es überhaupt bemerkt, im Gesamtabsatz überhaupt keine signifikante Rolle...

Malty3 · 27. Juni 2021 um 15:04

Das ist natürlich denkbar, so hätte die Brennerei die Möglichkeit zwischenzeitlich doch einmal das ein oder andere Batch zu färben. Außerdem hält man sich immer noch die Option offen, bei einer Neuauflage/ bei einem neuen Design mit "Natural Colour" um die Ecke kommen zu können und so Preissteigerungen etwas begründen zu können :wink:

Sencha · 2. Januar 2023 um 14:18

Ich wollte auch mal LeichenThread-Fledderei betreiben :mrgreen:

Craigellachie hat es endlich geschafft, eine neue Website aufzusetzen und da findet man folgende Information: "All Craigellachie expressions are non-chill filtered, contain no caramel colouring and are bottled at 46% ABV."

Und zum 13- und 17-Jährigen: "Initially matured in a mixture of ex-Bourbon and ex-Sherry casks. 50% of the 'blend' is then finished in first-fill Sherry casks, the rest in first-fill Bourbon."