Halbblindes Weihnachtswichteln 2022

Glenremyx · 8. Dezember 2022 um 21:44

Mein erster Wichtel in diesem Jahr von @Perle

Kühlend in der Nase. Aromen von weißem Pfirsich. Dann kommen Beeren dazu, Kirschen, Rosinen, Kräuter. Eine HAMMER-Nase. Pflaumen noch dazu mit einem Hauch Zimt.

Voller Antritt! Fassstärke! Die Früchte sind direkt da, aber direkt auch dunkler. Den Pfirsich überspringen sie. Würze kommt dazu. Ordentlich! Aber dann übernimmt die fruchtige Seite wieder. Hinten heraus leichte bis mittlere Bitter- Kaffeenoten.

Mit etwas Wasser werden die Früchte satter. Marzipan dazu. Im Munf hat sich nicht viel verändert. Der hat noch immer locker 57 Umdrehungen…. Sherryfass-Vollreifung. Würde auf GlenAllachie tippen.

Es ist… WID 116598 Ian Macleod Highland Single Malt, Sherry Cask, 66,8%

Gefällt mir richtig, richtig gut!! Danke an @Perle, super Start!

carrygold · 9. Dezember 2022 um 20:02

Endlich habe ich mal wieder Zeit und Lust, einen Whisky im Glas zu haben. Vielen Dank @Warlon für den ersten Wichtel!

Nase: Wie die Farbe vermuten lässt, scheint es ein junger Malt mit noch wenig Fasseinfluss zu sein. Eine malzige Süße, dann kommen Äpfel und Birnen. Auffällig ist vor allem die florale Kräuternote, die irgendwie auch Sambuca und hell gerösteten Kaffee mit sich trägt. HP oder Ben Nevis? Die New-Make-Alkohol-Noten verkleiden sich zumindest sehr gut als wachsiges Tannenzapfen-Aroma. Mit etwas Wasser findet sich auch ein Hauch von Erdbeere und Pfirsich.

Mund: Erstaunlich herb, mit einer deutlichen Anis-Kräuternote. Da könnte mehr passieren...

Abgang: Kaffeebohnen und Laugengebäck. Etwas Lavendelseife ist auch dabei.

Irgendwie musste ich hier direkt an die Signatory UCF-Collection denken: Junge, aber ehrliche Abfüllungen mit wenig Fasseinfluss. Das Destillat steht hier oft im Mittelpunkt. Insgesamt für mich nichts Herausragendes, aber allemal interessant. Mein Tipp à la BGB:

Region: Highlands

Brennerei: Ben Nevis
Fassreifung: Ex-Bourbon
Alkoholgehalt: 46%
Alter: 9 Jahre
Basepunkte: 83,5
Mir wert: 35 EUR

Und es ist:

...die WID: 221002 - Ein 11yo Glengoyne Refill Hogshead mit 46%. Abgefüllt von den Langside Distillers.
Laut Base mein erster Glengoyne, wobei ich schwören könnte, mal einen sherrygereiften im Glas gehabt zu haben... So oder so, eine super ehrliche Einführung in die Brennerei. Mit Sicherheit kein langweiliges Destillat.

Noch einmal vielen Dank @Warlon :redface:

Warlon · 10. Dezember 2022 um 01:46

@carrygold sehr schöne Notes, die beschreiben den Malt sehr gut und deine Tipps waren auch nicht schlecht :smile:

Da man von Glengoyne meistens nur in Ex Sherry Fässern gereifte Malts kennt, dachte ich mir, ich packe dir einen Glengoyne mit ins Paket, bei dem der Brennerei Charakter im Vordergrund steht und bei dem mal eine andere Fassart verwendet wird.

Gaspode · 10. Dezember 2022 um 02:00

TiRi schrieb:

Heute kommt Wichtel #2 von @Gaspode namens Dancer ins Glas.

Kräftiges Sherry-Aroma steigt sofort in die Nase. Trocken würzig und - das scheint eine Eigenart von mir bei Sherrymalts zu sein - sehr salzig. Bittermandel entdecke ich jetzt auch noch. Vom Geruch hätte ich aufgrund der Intensität direkt wieder auf Fassstärke getippt.
Der erste Schluck schmeichelt Zunge und Gaumen allerdings außerordentlich. Hui, eine äußerst runde Sache, allerdings nicht in Form von langweilig, sondern einfach stimmig, lecker und angenehm.
Die Noten vom Geruch finden sich im Geschmack direkt wieder, hinzu kommt jedoch noch ein schöner fruchtig-beeriger Einschlag.

Gefällt mir wieder richtig gut, kommt mir aber gleichzeitig bekannt vor. Ich muss an einen der 10-jährigen SV Eddis denken. Von manchen hier als Nassfassplörre verschrien, bin ich diesen Malts jedoch äußerst positiv gestimmt.

Ich hoffe ich tue diesem Wichtel kein Unrecht, aber mein Tipp lautet. 10-12 Jahre bei 46%, first fill Sherry Butt...und ja, als Distille tippe ich auf Edradour. Im Zweifel kann es jedoch auch etwas völlig anderes sein

Auflösung:
Hinter WID:110402 verbirgt sich ein 10-jähriger Glenlivet von Signatory Vintage, 48,1% und aus first fill sherry butts und sherry hogheads.
Wow, da lag ich ja insgesamt gar nicht mal schlecht. Bei der Brennerei zwar voll daneben, dafür aber den Abfüller richtig "erkannt"

Wieder ein klasse Wichtel mit einem richtig schönen Malt dahinter. Herzlichen Dank @Gaspode. Wäre mir tatsächlich direkt ein Kauf wert, da selbst die aufgerufenen Zweitmarktpreise sogar verhältnismäßig bodenständig wirken.

@TiRi Freut mich sehr, dass Dancer Dir gut gefallen hat! Und Gratulation zu Deinem sehr guten Tipp! Du bist für den nächsten BGB ja bestens vorbereitet :wink:

Nachdem ich Dein Wichtel abgefüllt hatte, habe ich mir den Rest gegönnt und die Flasche geleert - war leider nur noch ein (großzügiger) Dram. Deine Notes kann ich sehr gut nachvollziehen, mir hat die Abfüllung auch sehr gut gefallen!

Leider habe ich es damals versäumt, mich einzudecken, als die Flasche noch zum Ausgabepreis zu erhalten war.

Warlon · 10. Dezember 2022 um 02:35

Heute gibt's den zweiten Wichtel von @Thatch

WID 117703

Nase: Der Sherry Einfluss lässt sich nicht leugnen, ich habe sofort intensive Noten von Rosinen und Karamell. Danach folgen rote Früchte, vorallem Kirschen und etwas Himbeeren. Mit der Zeit kommt eine Vanillepudding Note zum Vorschein.

Die Nase gefällt mir schon mal sehr gut, allerdings habe ich keine Ahnung, aus welcher Brennerei der Malt kommt :lol:

Geschmack: viel rote Früchte, Rosinen, mit der Zeit übernimmt der Kakao. Im Hintergrund etwas Mandeln und Toffee

Abgang: etwas scharf im Abgang, leichte Bitterkeit, Walnüsse, etwas Kakao

Tipp: Der Malt macht es mir nicht leicht, ich würde auf ca. 8 Jahre tippen. Bei der Brennerei tappe ich komplett im dunkeln. Am ehesten würde ich den Malt bei der Ben Nevis Distillerie verorten. Bei der Fasswahl bin ich mir ziemlich sicher, dass es sich um Sherry Fässer handelt. Bei der Alkoholstärke tippe ich auf 52%.

Auflösung: Es handelt sich um den Glenrothes Whisky Maker's Cut. Ein NAS Whisky aus 1st fill Sherry Casks mit 48,8%.

Danke @Thatch für den Malt, war mein erster Glenrothes. Hat mir echt gut gefallen, da muss ich mal nach weiteren Samples Ausschau halten :lol:

Thatch · 10. Dezember 2022 um 08:54

Warlon schrieb:

Heute gibt's den zweiten Wichtel von @Thatch

WID 117703

Nase: Der Sherry Einfluss lässt sich nicht leugnen, ich habe sofort intensive Noten von Rosinen und Karamell. Danach folgen rote Früchte, vorallem Kirschen und etwas Himbeeren. Mit der Zeit kommt eine Vanillepudding Note zum Vorschein.
Die Nase gefällt mir schon mal sehr gut, allerdings habe ich keine Ahnung, aus welcher Brennerei der Malt kommt

Geschmack: viel rote Früchte, Rosinen, mit der Zeit übernimmt der Kakao. Im Hintergrund etwas Mandeln und Toffee

Abgang: etwas scharf im Abgang, leichte Bitterkeit, Walnüsse, etwas Kakao

Tipp: Der Malt macht es mir nicht leicht, ich würde auf ca. 8 Jahre tippen. Bei der Brennerei tappe ich komplett im dunkeln. Am ehesten würde ich den Malt bei der Ben Nevis Distillerie verorten. Bei der Fasswahl bin ich mir ziemlich sicher, dass es sich um Sherry Fässer handelt. Bei der Alkoholstärke tippe ich auf 52%.

Auflösung: Es handelt sich um den Glenrothes Whisky Maker's Cut. Ein NAS Whisky aus 1st fill Sherry Casks mit 48,8%.

Danke @Thatch für den Malt, war mein erster Glenrothes. Hat mir echt gut gefallen, da muss ich mal nach weiteren Samples Ausschau halten

@Warlon Schöne Notes, erkenne ihn direkt wieder. :smile:

Ich mag den Whisky, auch wenn er NAS ist. Ich habe meist noch ganz deutlich Orangen und Zeste bei den fruchtig-bitteren Aromen, hatte ich sonst bei keinem so deutlich bisher.

Schön dass er dir geschmeckt hat!

kdurro · 10. Dezember 2022 um 19:39

Was für ein Wochenende. Gestern Weihnachtsfeier, kaum was getrunken weil heute Arbeit. Ist wirklich schon 3. Advent? Zeit für ein frisches Wichtel von @JohnLaw , diesmal 197417, "Merry Christmas". Danke gleichfalls. Helles Gelbgold, das sieht aus nach Ex-Bourbon-Land.

Nase: Oh ja, eine schöne, milde, reife, Ex-Bourbon-Nase. Keine überragende Intensität, wirkt wirklich gesetzt. Zuerst schüchtern, vielleicht leichter erdiger Rauch. Dann kommen langsam Vanille, reife gelbe Früchte und ein Hauch Tropenfrucht hervor. Hinigsüße, reife Papaya, überreife Birne, nichts sticht, nichts kommt mit herben Noten quer.

Geschmack: Hmmm, da ist doch genug Power. Tippe auf Ende der 40er in Prozenten, schön eingebunden. Zuerst etwas Eichenbitter und leichte Hefenoten, saftig gut eingebundener Alkohol, mittlere Viskosität. Im Mund dominieren herzhaft malzige Noten, Honig und Vanille, Frucht eher zurückhaltend, wenig Säure, vielleicht Richtung Apfelkompott. Sahnebonbon, jetzt doch etwas Kräuter. Im Abgang lang, wärmend, etwas bitter, vielleicht ein Hauch Rauch.

Ja, also kann man machen :smile: Bin hier bei einem schön gereiften Speysider aus dem Ex-BC, der nach gut abgesunkener Fassstärke schmeckt, was mir sehr gut gefällt. Bin erst mal bei gerade noch 87 Punkten, für mehr müsste noch mehr Frucht rauskommen.

Auflösung: Ledaig 10? WTF. Hätte ich jetzt doch älter geschätzt. Und wenn ich vorher geschaut hätte deutlich rauchiger erwartet. Aber ok, wenn man's weiß. Ein schöner Tobermory ist oft so dicht, dass man ihn nicht richtig zerlegen kann. Kenne den, habe ich aber nicht mal im Ansatz erkannt. War wohl doch zu viel draußen heute. PLV-Kracher, hat er bestätigt :smile: Vielen Dank, war lecker.

JohnLaw · 10. Dezember 2022 um 20:35

kdurro schrieb:

Was für ein Wochenende. Gestern Weihnachtsfeier, kaum was getrunken weil heute Arbeit. Ist wirklich schon 3. Advent? Zeit für ein frisches Wichtel von @JohnLaw , diesmal 197417, "Merry Christmas". Danke gleichfalls. Helles Gelbgold, das sieht aus nach Ex-Bourbon-Land.

Nase: Oh ja, eine schöne, milde, reife, Ex-Bourbon-Nase. Keine überragende Intensität, wirkt wirklich gesetzt. Zuerst schüchtern, vielleicht leichter erdiger Rauch. Dann kommen langsam Vanille, reife gelbe Früchte und ein Hauch Tropenfrucht hervor. Hinigsüße, reife Papaya, überreife Birne, nichts sticht, nichts kommt mit herben Noten quer.
Geschmack: Hmmm, da ist doch genug Power. Tippe auf Ende der 40er in Prozenten, schön eingebunden. Zuerst etwas Eichenbitter und leichte Hefenoten, saftig gut eingebundener Alkohol, mittlere Viskosität. Im Mund dominieren herzhaft malzige Noten, Honig und Vanille, Frucht eher zurückhaltend, wenig Säure, vielleicht Richtung Apfelkompott. Sahnebonbon, jetzt doch etwas Kräuter. Im Abgang lang, wärmend, etwas bitter, vielleicht ein Hauch Rauch.

Ja, also kann man machen Bin hier bei einem schön gereiften Speysider aus dem Ex-BC, der nach gut abgesunkener Fassstärke schmeckt, was mir sehr gut gefällt. Bin erst mal bei gerade noch 87 Punkten, für mehr müsste noch mehr Frucht rauskommen.

Auflösung: Ledaig 10? WTF. Hätte ich jetzt doch älter geschätzt. Und wenn ich vorher geschaut hätte deutlich rauchiger erwartet. Aber ok, wenn man's weiß. Ein schöner Tobermory ist oft so dicht, dass man ihn nicht richtig zerlegen kann. Kenne den, habe ich aber nicht mal im Ansatz erkannt. War wohl doch zu viel draußen heute. PLV-Kracher, hat er bestätigt Vielen Dank, war lecker.

@kdurro:

Beim lesen der Notes war ich erstaunt wie wenig Rauch beschrieben wird und habe mich gefragt, ob das Raucharoma auf der Reise verloren gegangen ist. Die Notizen lesen sich lecker, aber anders als ich ihn kenne. Ich glaube den schenke ich mir gleich noch ein, um nochmal zu vergleichen.

Meines Erachtens nach ein super Standard mit super PLV.

Glenremyx · 10. Dezember 2022 um 21:11

Der zweite halbblinde Wichtel von @Perle

Direkter Start mit Holzaromen. Dunkle Früchte, tendierend zu Trockenfrüchten. Dann wieder frischfruchtiger mit Pflaumen und Kirschen. Etwas Möbelpolitur im Hintergrund. Kräuter und Rasenschnitt.

Im Mund Süße, dazu Käsenoten. Früchte sind zurückhaltend. Holznoten läuten den Abgang ein. Dieser ist relativ kurz mit einer ganz leichten Bitterkeit. Wandelt sich ganz hinten heraus noch in Vollmilchschokolade.

In der zweiten Nase jetzt frischer. Zögerlich kommen die Früchte zurück. Mirabellen.

Beim zweiten Schluck dominiert der Käse nicht mehr. Die leichte Bitterkeit stellt sich schneller ein. Die Früchte kommen in voller Breite wieder vor, bleiben aber relativ dezent, es spielt sich keine in den Vordergrund.

Auflösung: WID 195353 Bushmills 16, neue Ausstattung. Leckerer Malt! Zur alten Variante habe ich Notizen ohne Käse. Könnte mir vorstellen, dass diese Note vielleicht auch der Tagesform geschuldet ist. Die zweite Hälfte des Samples wird es demnächst offenbaren.

kdurro · 10. Dezember 2022 um 21:50

@JohnLaw Also entweder stand die Flasche schon ein paar Monate offen, oder ich hab die Wichtel verwuchtelt oder es liegt an mir :smile: Hab auch schon mal einen Lagavulin 16 für nicht rauchig erklärt :smile: