Eigenes Fass und alle Tassen im Schrank - geht das?

Hat sich so schön gelesen die Erklärung ... bis zu Punkt b) wo's heißt dass Reifung = Einkochen ist. Ab dann war's wieder nur eine typische "Entschuldigung" eines deutschen "Whiskymachers" der seine unreife Fassgeschmacksbrühe an den Mann bringen will. Entschuldigt die grobe Wortwahl, aber genau so schmeckt das ganze Zeugs von deutschen Destillen nunmal.
Kann schon von Vorteil sein, nich mehr alle Tassen im Schrank zu haben un mit eigenen Fässern rumzuprobieren, dann kriegt man nämlich ziemlich schnell raus, welche Einflüße vom Fass (auch refill) kommen, was durch den newmake bestimmt ist und was echte Reifung. und nein: Zeit, Temperatur, Fassgröße, Außenklima etc. sind nicht eins durch das andere ersetzbar. Naja, nicht so wichtig, Thema durch...

Dieser sehr sympathische Mailverkehr und die Fundiertheit der Antworten hat mich neugierig gemacht, ich werde da in der Zukunft doch mal antesten.

Das hatte ich wegen einiger hervorragender Bewertungen von einigen geschätzten Forumskollegen sowieso vor; jetzt ist mir nach dieser Antwort von Herrn Buchholz klar, dass ich da mal probieren muss !

Trotzdem bin ich gespannt, wie sich in 2-3 Jahren dann die angekündigten 10yo. Sondereditionen geschmacklich verhalten werden.

Ein Punkt hat mich allerdings nicht sofort vollständig überzeugt, aber bei nochmaliger Überlegung immerhin fast: Die Verteufelung des 3rd Fill Fasses.

Denn m.E. außer Acht gelassen wird dabei ja, dass man Fässer nicht die gesamte Reifephase in einem Fass lassen muss, und das ja bspw. ein Fass, welches nur 3 Jahre verwendet wurde, nicht so ausgelutscht ist, wie eines, dass bereits 8 oder mehr Jahre Lagerung hinter sich hat. 3rd fill mit jeweils nur wenigen Jahren Reifezeit kann danach besser sein als ein 2nd fill, welches schon über 10 Jahre auf dem Buckel hat. So dachte ich zunächst.

Wobei sich das ja bei so stark verkürzten Reifephasen und extrem hohen Verdichtungsgraden wie von Herrn Buchholz geschildert durch viel Schwund wieder relativiert.
Weil ja bei den genannten Harzer Reifebedingungen der Unterschied der Einwirkung aufs Fass zwischen 3 und sagen wir mal 5 Jahren Lagerung im Harz lt. Herrn Buchholz viel größer ist, als bei gleicher Reifezeit in Schottland.

Das hatte ich in der Konsequenz nicht so auf dem Schirm, schön, wenn wir hier von einem echten Profi eine kostenlose Fortbildung erhalten !

Allerdings frage ich mich, warum man dann nicht ein Dunnage Warehouse in Betracht zieht. Man könnte viel mehr Whisky auf gleicher Fläche reifen und hätte nicht mehr diese extremen Verdunstungswerte. Das leuchtet mir nicht so ganz ein; es wäre angesichts der sehr informativen und fachkundigen sowie freundlichen und leicht verständlichen Erklärungen von Herrn Buchholz toll, wenn auch die Frage noch geklärt werden könnte.

In jedem Fall für die Bemühungen von Herrn Buchholz den Daumen nach oben.

Sowohl die Antwort und als auch die Erlaubnis diese öffentlich in einem Forum zur Diskussion stellen zu dürfen, finde ich sehr sympathisch.
Von mir gibt es dafür jedenfalls Pluspunkte!

Ich habe mir das alles noch ein zweites Mal durchgelesen.

Ich finde, dass die sehr umfangreiche Antwort von Herrn Buchholz nicht nur eine überraschende Offenheit auch Kritik gegenüber verrät, sondern auch jede Menge Hingabe zu dem was er tut.

Denn wenn jemand seinen Job offenbar beherrscht und nach langer Zeit noch soviel Liebe dafür hat, dass er sich hinsetzt und sich solche Mühe im Detail gibt anstelle nur das übliche freundliche Werbe-bla-bla zu veranstalten, wenn er gar durchaus als "intern" zu bezeichnendes Wissen preis gibt, so verrät das nicht nur dass er klug ist und Ahnung hat, sondern auch dass er seine Sache mit Liebe tut.

Das er erzählt, welche erheblichen neuen Investitionen er jetzt tätigt, um noch besser zu werden, macht mich noch neugieriger. Denn leider wird der Einsatz von kleineren Mittelständlern in diesem Land vom Staat viel zu wenig unterstützt. Das muss dann eben der interessierte Kunde tun.

Zu meinem so geweckten Interesse kommt dann noch der stete Tropfen all derjenigen Forumisten hier, deren Meinung ich sehr schätze und die immer wieder diese Destille kritisch betrachten und dann doch loben, teils sehr loben.

Ich habe mich heute abend daher spontan dazu entschlossen, die Aufgeschlossenheit von Herrn Buchholz und die Lobeshymnen hier im Forum mit einer Bestellung zu beantworten. 3 [Edith !]nein mittlerweile 6[Edith Ende !] Flaschen sind es, von denen ich mindestens eine noch vor Weihnachten öffen und verkosten werde.

Der zuletzt von SteveW110 so empfohlene special release 2014 four seasons Grand Cru Claret ist ebenso dabei wie der Special Release 2014 double port und der Woodsmoked 6yo. single cask, cask strength cream sherry.

[EDITh !]Danach hab ich noch um den Special release 2014 triple oak cask strength aufgestockt und dann bringt mir noch jemand einen Alrik Edition 1913 mittsommer 2014 und einen woodsmoked moscatel 5yo. cask strength single cask #146 mit.[EDITH Ende]

Sollte reichen, um einen Überblick zu bekommen. Jungs, ich hätte mir diese Bestellung nie getraut, aber all Eure nun schon ein Jahr andauernden Lobeshymnen von all den vielen Forumisten, deren Meinung mir wichtig ist, haben mich dann mit der Zeit "weich gekocht" und immer neugieriger gemacht. Dann die Art und Weise, wie der Herr Buchholz agiert, da fiel dann die Entscheidung.Ich werde berichten.