Bowmore 18, Bowmore 15 Laimrig oder Caol Ila DE?

paul12718 · 21. Oktober 2014 um 21:29

Ich empfehle Dir ganz klar den Caol Ila DE. Schmeckt klasse. Rauchig, fruchtig, weich, würzig, süß (nur ein bischen :smile: , süffig!

Zu den vorher angesprochenen Unklarheiten bei der "Entstehung" des Lagavulin 16 könnte ich vllt. ein wenig Licht ins Dunkle bringen. Im Jahr 2013 war ich die Brennerei Lagavulin besichtigen und habe auch das warehouse-tasting miterlebt. Das tasting wird von Ian MacArthur durchgeführt, der seit fast 50 Jahren bei Lagavulin arbeitet. Er hat gesagt, dass der Laga 16 aus einer Mischung von ex-Bourbon-Fässern und ex-Sherry-Fässern hergestellt wird. Zu 29 ex-Bourbon-Fässern kommt 1 ex-Sherry-Fass HINZU. Dies sei schon immer Rezeptur. Beim Laga DE werden refillrefillrefill PX-Fässer hergenommen, direkt in der Brennerei mit Sherry aufgefüllt und 2 Wochen stehen gelassen. Dann werden die Sherryfässer entleert und in die nassen Fässer der zu finishende Lagavulin eingefüllt. Er hat auf jedenfall irgendwas von der anschließenden Reifezeit erzählt, ich bin mir ziemlich sicher das er 1-3 Monate finishing gesagt hat.
Reifen tut Lagavulin in der Brennerei, in Port Ellen und auf dem Festland, abgefüllt werden die Fässer aber in der Brennerei.

Also ich persönlich finde den Laga DE super, jedoch denke ich, dass der Lagavulin in der Distillers Edition schon heftig kommerziell und seelenlos "verfeinert" wird.

Ob es Dir mit dem Caol Ila anders ergeht, wage ich zu bezweifeln, immerhin reifen "die" nicht ein einziges Fass auf der Insel Islay. Der Spirit geht 1 mal die Woche mit dem Tanker übers Wasser zum Festland.

Bowmore kauf ich nie wieder einen! Die haben 2013 einen Kondensator neu gemacht, und aufgrund dieser Umbaumaßnahme ist unsere Tour geplatzt. Wir sind mit dem Kondesator zusammen auf der Fähre nach Islay gefahren und waren schon tagelang da, trotzdem hat uns niemand per Telefon oder Email die Tour abgesagt, die unendlich unfreundliche Dame am Empfang hat uns zum Trost kostenpflichtige drams vom 12er und 15er angeboten. Ja ne is klar...

Phycone · 21. Oktober 2014 um 21:41

Also Nun zum Bowmore 12y 2001-2014 Refill Butt Signatory:

Im Glas: schwer, dick, rötliches Gold

Nase: Erstmal merkt man sofort, dass das ein Bowmore ist, deutlicher Brennereicharakter von hellen Marillen und auch die berüchtigte Lavendelnote rieche ich hier. Gut eingebundener Rauch sticht nicht heraus man merkt ihn aber. Später kommt dann das Fass durch zusammen mit einer Fruchtigkeit, die in Richtung Kirschen geht ---> Schwarzwälder Torte

Geschmack: Süßer Antritt mit dunklen Früchten kombiniert, dann folgt eine Rauchentwicklung, die ich so von der Nase her nicht erwartet hätte, zusammen mit der Eiche ergibt das ein recht kraftigen Geschmack.

Abgang: sehr lang, die Eiche hält sich wirklich lange im Mund, das macht das zweite Riechen zum Genuß, auf keinen Fall süß eigentlich auch keine Früchte, auch der Rauch hält sich lange

Zweite Riechen: Viele Helle Früchte wie Stachelbeere außerdem Blaubeeren relativ deutlich, kaum Rauch, maritim.

Fazit: Weniger süß als erwartet im Geschmack, deutlicher Brennereicharakter, langer eichenlastiger Abgang. Also weniger etwas zum wegschlemmen wie der Darkest oder Laimrig, die beide viel fruchtiger und süßer sind. Er ist durchaus sehr gut gemacht, wenn man also diese Art von Whisky mag ist er eine Empfehlung wert!