Whisky ohne Fass?

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  • Gerrit_R User Dabei seit: 25.07.2004Beiträge: 171Bewertungen: 0
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    Mal eine etwas böse Frage:
    Wenn man einen Whisky (also min. 3 Jahre Fasslagerung) in einem Tank mit 'Chips' oder 'Stiften' nachreift müsste das doch noch legal sein. Die Holzdinger kann man vorher auch noch mit Sherry tränken....

    schlimme Idee aus OWL

    Gerrit

    Gruß aus OWL Gerrit
  • Ralf Scholze User Dabei seit: 12.11.2005Beiträge: 95Bewertungen: 0
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    "Gerrit_R" schrieb:
    Mal eine etwas böse Frage:
    Wenn man einen Whisky (also min. 3 Jahre Fasslagerung) in einem Tank mit 'Chips' oder 'Stiften' nachreift müsste das doch noch legal sein. Die Holzdinger kann man vorher auch noch mit Sherry tränken....

    schlimme Idee aus OWL

    Gerrit


    durch sherry tränken erreichst du nichts, was das sherryfass ausmacht, ist nicht das bißchen sherry im holz, sondern das, was der sherry vom holz zurückgelassen hat. bourbon reift bei bis zu 50 grad celsius, sherry etwas kühler

    lg

    ralf

  • Gerrit_R User Dabei seit: 25.07.2004Beiträge: 171Bewertungen: 0
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    Dadurch würde man etwas Sherry in den Whisky mischen...
    Man könnte die Teilchen auch vorher rösten und für ein Jahr in Sherry einlegen oder so.
    Auf das Ergebnis möchte ich jedoch so der so verzichten.

    Gruß aus OWL

    Gerrit

    Gruß aus OWL Gerrit
  • TheWhistler User Dabei seit: 04.08.2008Beiträge: 190Bewertungen: 0
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    „Mindestens drei Jahre in Eichenfässern mit maximal 700 Litern, gelagert in Schottland“
    So lauten die gesetzlichen Vorgaben, erst dann darf sich das Ergebnis Scotch Whisky nennen.

    Die Reifung im Fass geschieht in mehreren Phasen. Während der ersten Phase verliert der Whisky seinen sprittigen und rauen Charakter. Je nach Fass und Whisky kann dieser Prozess schon mehrere Jahre dauern. Danach beginnt, durch die Aufnahme von Stoffen und Aromen aus dem Fass, die eigentliche Reifung.

    Und ein nicht zu unterschätzender Faktor ist auch die Oxidation. Sauerstoff hat bei den Whiskyproduzenten zwar keine großen Freunde, da zuviel an Sauerstoff das Ende der meisten Aromen bedeutet. Während der Reifung im Fass aber wirken kleinste Kupfermengen, die während der Destillation in den Whisky gelangt sind, als Katalysator und sorgen zusammen mit dem Sauerstoff erst dafür, dass sich die Aromen aus dem Holz lösen. Dies ist auch der Grund für die Aussage, dass ein nicht in kupfernen Brennblasen gebrannter Whisky im Fass nicht reift, ihm fehlt einfach der Katalysator für die nur sehr langsam ablaufenden Reaktionen.

    Gruß Ralf

    Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. (Albert Einstein)
  • Horst_S User, Administrator Horst_S Dabei seit: 07.05.2004Beiträge: 5,211Flaschensammlung:Horst_S SammlungBewertungen: 1364
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    "Ralf Scholze" schrieb:
    durch sherry tränken erreichst du nichts, was das sherryfass ausmacht, ist nicht das bißchen sherry im holz, sondern das, was der sherry vom holz zurückgelassen hat.

    Hier darf man gespaltener Meinung sein. Man sagt (ohne wissenschaftlichen Beweis), dass rund 1 bis 2% Sherry in den Poren des Holzes eines frischen Sherryfasses zurückbleiben.

    Natürlich macht die starke europäische Eiche eine Menge aus. Doch den frischen Sherry würde ich nicht vernachlässigen. Den Einfluss des Zusetzens von Sherry kann man sehr schön an den kanadischen Whiskeys ausmachen. Die setzen in der Regel rund 5% zu (dürften bis 9%) und verwenden keine Fässer aus kräftiger europäischer Eiche zum Reifen.

    Gruß
    Horst Lüning

    Gruß Horst Lüning Admin, Whisky.de
  • Adramaday User Dabei seit: 27.05.2008Beiträge: 973Bewertungen: 0
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    "Horst_S" schrieb:
    Man sagt (ohne wissenschaftlichen Beweis), dass rund 1 bis 2% Sherry in den Poren des Holzes eines frischen Sherryfasses zurückbleiben.

    Daß viel Sherry/Portwein/whatever aus dem Fass in den Whisky übergeht ist offenkundig. Wenn ich z.B. an den Bowmore Dawn denke, der in Portweinfässern nachgereift ist, habe ich fast schon den Eindruck, hier sei gepanscht worden, so stark ist der Port.
    Das kann nicht allein an dem liegen, was die Erstbefüllung vom Holz übriggelassen hat. Holz wirkt doch wie ein Schwamm!

    Läßt man übrigens die Fässer vor dem Befüllen mit Whisky trocknen? Oder werden sie noch in relativ frischem, feuchtem Zustand befüllt?

    [i:e7436c2788]We apologize for the inconvenience.[/i:e7436c2788]
  • Adramaday User Dabei seit: 27.05.2008Beiträge: 973Bewertungen: 0
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    "LoQ123" schrieb:
    Definitiv werden Fässer die man weiterhin benutzen will feucht gehalten...man will ja das sie "dicht" bleiben, da ist so ein bisschen Restsherry doch ganz sinnvoll.

    Das hätt ich mir auch gleich denken können, ich Geisteshonk.
    Danke trotzdem.

    [i:e7436c2788]We apologize for the inconvenience.[/i:e7436c2788]
  • Anonymous User Anonymous Dabei seit: 04.05.2004Beiträge: 5,870Bewertungen: 0
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    "Ralf_S08" schrieb:
    ...Während der Reifung im Fass aber wirken kleinste Kupfermengen, die während der Destillation in den Whisky gelangt sind, als Katalysator und sorgen zusammen mit dem Sauerstoff erst dafür, dass sich die Aromen aus dem Holz lösen. Dies ist auch der Grund für die Aussage, dass ein nicht in kupfernen Brennblasen gebrannter Whisky im Fass nicht reift, ihm fehlt einfach der Katalysator für die nur sehr langsam ablaufenden Reaktionen.

    Gruß Ralf


    Hallo Ralf

    Ist dies eine Theorie von dir oder gibt es diesbezüglich 'gesicherte' Erkenntnisse, sprich eine Quellenangabe?

    Gruss Melvin

  • TheWhistler User Dabei seit: 04.08.2008Beiträge: 190Bewertungen: 0
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    "melvin" schrieb:
    Hallo Ralf
    Ist dies eine Theorie von dir oder gibt es diesbezüglich 'gesicherte' Erkenntnisse, sprich eine Quellenangabe?


    Hallo Melvin,

    um mehr über Herstellung etc. zu erfahren bin ich beim Stöbern im WerWieWas immer wieder auf diesen Hinweis gestoßen.

    Eine dieser Seiten: (hoffe, der Link ist ok?)
    edit: du hast eine PN

    Schau mal rein. Es findet sich immer wieder etwas neues. Das macht das Thema ja so interessant.

    Viel Spass
    Ralf

    Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. (Albert Einstein)
  • Anonymous User Anonymous Dabei seit: 04.05.2004Beiträge: 5,870Bewertungen: 0
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    Vielen Dank Ralf, interessanter Link :idea:

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