Glenfiddich 18 vs. Glenfiddich 18 Small Batch Reserve

Unbekannt · 4. Dezember 2014 um 23:48

Diese massive und kaum verdeckte Preiserhöhung passt ins Bild bei Glenfiddich. Nachdem die älteren Versionen (21 und 30 Jahre) zuerst kräftig im Preis gestiegen sind und dann einige lächerlich überteuerte Singlecasks auf den Markt geworfen wurden, trifft es nun die obere Mittelklasse. Ich persönlich glaube auch nicht an ein Kapazitätsproblem sondern an eine pragmatische Anpassung an das aktuell übliche Preisniveau. Wahrscheinlich werden demnächst auch noch die Unterklassen-Glenfiddichs etwas anziehen - und trotzdem werden die weiter Unmengen an Whisky verkaufen. Der gute Ruf ist ja noch vorhanden und wird weidlich ausgenutzt.

Quin · 5. Dezember 2014 um 00:40

"Gloin" schrieb:

"Quin" schrieb:
Genau das wollte ich auch schreiben. Wenn jetzt selbst Glenfiddich schon unter Knappheit leidet, dann wird mir angst und bange.

Ich glaube nicht, dass das was mit Knappheit zu tun hat, sondern mit der Preiselastizität von Single Malt Whisky.

Und diese ist derzeit wohl sehr unelastisch, was bedeutet, dass Preiserhöhungen nicht zu einer signifikanten Reduktion der Nachfrage führen.

Mein Gedankengang war eher, dass GF darauf abzielt bei geringerer Verkaufsmenge weiterhin die bisherigen Einnahmen zu verbuchen (nur 18er). Was dadurch an Kapazität (Arbeit, Lager, Kapitalbindung) frei wird, kann man gut in neue NAS Abfüllungen stecken und hat am Ende wahrscheinlich mehr raus.

DelraY · 20. Juli 2015 um 00:38

Ich muss den alten Thread mal raus holen. Weil bei uns gibt's den "neuen" für 45-47 Euro. Daher kommt es mir nur als Nachfolger vor. Aber wieso gibt's so abartige Preisunterschiede

MacRunrig · 20. Juli 2015 um 03:14

Fakt ist, dass Glenfiddich, bislang die einzige Single Malt-Marke mit jährlichen Verkäufen oberhalb von einer Million "Cases", seit 2010 stagniert und nach einem kurzen Anstieg vor zwei Jahren nunmehr wieder auf die Schwelle von 1 Million heruntergerutscht ist.
Demgegenüber hat Glenlivet seit 2010 ständig zugelegt und 2014 auch die Million erreicht:

http://www.thespiritsbusiness.com/2015/06/scotch-whisky-brand-champions-2015/

Meine Vermutung ist: Man konzentriert sich, um den Absatz wieder zu steigern, mehr auf die Massenprodukte, statt Fässer für länger gereifte Malt Whiskys zurückzubehalten, und verkauft letztere deutlich teurer als bisher. Dass der neue 18er von Glenfiddich so günstig zu bekommen ist wie im vorigen Beitrag genannt, habe ich jedenfalls noch nicht bemerkt. Der Konkurrent Glenlivet macht es ja vor: Die neue Founders Reserve wird in den Markt gedrückt, der 18er wird deutlich teurer (wenn auch noch nicht so dramatisch wie beim 18er Glenfiddich). Aber vielleicht geht ja Glenfiddich auch (ähnlich wie beim Aberfeldy 21) wieder einen Schritt zurück, falls der Absatz des neuen 18er wegen der saftigen Preiserhöhung ins Stocken gerät.

HolgerT. · 20. Juli 2015 um 07:07

"DelraY" schrieb:
Ich muss den alten Thread mal raus holen. Weil bei uns gibt's den "neuen" für 45-47 Euro. Daher kommt es mir nur als Nachfolger vor. Aber wieso gibt's so abartige Preisunterschiede

Dass es sich hierbei "nur" um den Nachfolger handelt steht für mich ausser Frage.
Ein Blick auf die Glenfiddich Homepage ist da sehr aufschlussreich.
Was die Preise anbelangt, so denke ich wird einfach versucht (von wem auch immer) dem allgemeinen Trend entsprechend höherer Preise durchzusetzen. Der Designwechsel ist hierfür eben ein dankbar angenommener Anlass.

DelraY · 20. Juli 2015 um 12:07

"MacRunrig" schrieb:
Fakt ist, dass Glenfiddich, bislang die einzige Single Malt-Marke mit jährlichen Verkäufen oberhalb von einer Million "Cases", seit 2010 stagniert und nach einem kurzen Anstieg vor zwei Jahren nunmehr wieder auf die Schwelle von 1 Million heruntergerutscht ist.
Demgegenüber hat Glenlivet seit 2010 ständig zugelegt und 2014 auch die Million erreicht:

http://www.thespiritsbusiness.com/2015/06/scotch-whisky-brand-champions-2015/

Meine Vermutung ist: Man konzentriert sich, um den Absatz wieder zu steigern, mehr auf die Massenprodukte, statt Fässer für länger gereifte Malt Whiskys zurückzubehalten, und verkauft letztere deutlich teurer als bisher. Dass der neue 18er von Glenfiddich so günstig zu bekommen ist wie im vorigen Beitrag genannt, habe ich jedenfalls noch nicht bemerkt. Der Konkurrent Glenlivet macht es ja vor: Die neue Founders Reserve wird in den Markt gedrückt, der 18er wird deutlich teurer (wenn auch noch nicht so dramatisch wie beim 18er Glenfiddich). Aber vielleicht geht ja Glenfiddich auch (ähnlich wie beim Aberfeldy 21) wieder einen Schritt zurück, falls der Absatz des neuen 18er wegen der saftigen Preiserhöhung ins Stocken gerät.

Bei uns läuft er in zwei Supermärkten für den alten 18er Preis weiter und der lag bei 45,99 oder 46,99 deshalb bin ich ja auch etwas verwundert

MacRunrig · 20. Juli 2015 um 18:29

In meiner Stadt ist der alte Glenfiddich 18 im Laufe der letzten zwei, drei Monate in fast allen Geschäften/Supermärkten/Großmärkten aus den Regalen verschwunden, ohne dass er bislang durch den neuen 18er ersetzt worden ist. Vielleicht ist er den Filialleitern/Spirituosen-Abteilungsleitern ja auch zu teuer, und man glaubt, für einen 70-Euro-Whisky zu wenig Kunden zu finden.
Die Glenfiddich-Range endet hier bei mir in den Läden jetzt üblicherweise beim 15er Solera.

Ein einzelner Laden hat noch drei Flaschen vom alten 18er im Regal, ziemlich versteckt in der Ecke.

Und schließlich habe ich heute :exclaim: per Zufall :question: in einem anderen Supermarkt einen ganz einsamen 18er (alter Art) ohne Umverpackung & mit leicht lädiertem Rücken-Etikett neben seinen jüngeren Geschwistern im Regal gefunden. Zum Sonderpreis von 38 EUR. Da konnte ich ganz einfach nicht widerstehen, und nun hat er sympathische Gesellschaft bei mir zuhause. 8)