Mysterium Rauch - Ledaig ein Rauchkiller?

"Torfding" schrieb:

"Cartman" schrieb:
Mischung aus kokelndem Kuhfladen, angeschmortem Kabel und Burgunderschinken im Holzofen (jedenfalls bei den Sherryfass-Ledaigs)

Ja, so in der Richtung trifft das ganz gut, denke ich. Diese Noten findet man häufig in Ledaigs. Oft kommt mir auch allgemein geräuchertes Fleisch in den Sinn, nicht nur Schinken.

Etwas wie heiße Elektronik (schnuppert mal an heißen Lampenoberseiten oder hinter alten Röhrenfernsehern) finde ich eher bei Ballechin.

Ganz allgemein reagiert natürlich auch jeder ein wenig anders auf den Rauchgeschmack. So etwas wie den Ledaig 18 oder einen Finnlaggan CS empfinde ich eher als sanften Raucher, Corry, Octomore und viele Ledaigs rauchen stärker, sind aber angenehm. Noch nicht einmal den Brimstone empfinde ich in der Sache als unangenehm rauchig (wobei dieser ohnehin ein spezieller Fall ist).
Allerdings entdecke ich nach Ledaigs durchaus den Rauch anderer Whiskys, aber freilich dürfen das dann auch keine sanften Raucher mehr sein, Islay sollte da schon im Glas sein. nicht Campbeltown oder Orkney. Und ein paar Minuten Pause sollte man ohnehin immer einlegen.

Wie schon erwähnt wurde, sagen die ppm-Werte kaum etwas aus, das ist nur der Rauchgehalt vor der Destillation. Während dieser kann alles mögliche passieren und auch später im Fass baut sich wohl unterschiedlich ab, und deshalb können junge Raucher natürlich auch sanfter wirken als alte.

"dectel" schrieb:
Na ich seh schon es lohnt sich weiter mit den Tröpfchen von der Isle of Mull zu beschäftigen.
Da wird wohl mal ein Großsample fällig.icon_twisted.gif

Die 2004-Abfüllungen dieser Saison von Signatory und van Wees sind alle durchweg zu empfehlen.
Der Besuch im Kuhstall lohnt sich, finde ich!

Die Einordnung in Richtung geräucherter Schinkenspeck/ geräuchertes Fleisch trifft den Ledaig-Geruch/-Geschmack meines Erachtens ziemlich gut. Auch eine gewisse Kuhstall-Note habe ich dabei schon mal gespürt. Nicht unbedingt (immer) unangenehm - ein angenehmes Beispiel ist etwa der hier im Shop derzeit angebotene Ledaig von G & M (Connoisseurs Choice). Ob ich allerdings mit Cartmans kokelnden Kuhfladen zurechtkommen könnte, da hab' ich doch gewisse Zweifel...

Im Übrigen ist es bei mir praktisch immer so, dass ich rauchige Whiskys im Geschmack als wesentlich stärker rauchig empfinde als in der Nase. Manchmal kann ich den Rauch im Aroma auch so gut wie gar nicht herausschnüffeln. Beim neuen Ardmore 12 Portwood Finish war das z.B. zumindest am Anfang so. Mittlerweile finde ich da eine Spur Rauch, jedoch viel weniger als im Geschmack.

Das beruhigt mich. Habe gerade kurz im Forum gestöbert in der Hoffnung andere Leute mit dieser Beobachtung zu finden. Ich habe mich schon gewundert, dass ich dieses Phänomen immer stärker an mir selber entdecke. Hatte gerade einen Lagavulin im Glas. Beim Öffnen und dem ersten Atemzug hatte ich noch starken Rauch in der Nase. Spätestens beim dritten Atemzug nur noch Süße nahezu ohne jeden Rauch. Ich weiß noch, dass bei den ersten Rauchern die ich verköstigt habe, bis zum Schluss der Rauch dominiert hat.
Schade, dass ich scheinbar unsensibler für Rauch werde. Da ich zuletzt einen Bunnahabain 12 im Glas hatte und da keinerlei Rauch gespürt habe.

"LittleDrammerBoy" schrieb:

"MacRunrig" schrieb:
Im Übrigen ist es bei mir praktisch immer so, dass ich rauchige Whiskys im Geschmack als wesentlich stärker rauchig empfinde als in der Nase.

Dann probier mal Laphroaig (alles außer Select)

Steht auf meinem Zettel für's neue Jahr. Habe nur noch nicht entschieden, ob's der 15er, der An Cuan Mor oder der Brodir werden soll. Zuletzt hatte ich den 10er, der mir allerdings nicht so gut gefallen hat.

Bei den rauchigen Malts von Islay sind Port Charlotte, Bowmore, Caol Ila, Kilchoman und Ardbeg eindeutig meine Favoriten. Mit der L-Fraktion konnte ich mich bislang dagegen noch nicht anfreunden.

Nebenbei bemerkt: In Ralfys whisky review No. 457 (Kilchoman Loch Gorm 2014) findet man eine zwar kurze, aber sehr interessante Charakterisierung der Rauchigkeit unterschiedlicher Islay-Whiskys (Brennereien). Laphroaig sei demzufolge durch eine gewisse mineralische Härte charakterisiert - vielleicht ist es das, was mir beim 10er nicht so gefallen hat.

Der Bunni ist doch ehrlich gesagt so gut wie gar nicht rauchig!?!

Oban oder Springbank evtl.