Wieviel Sherry (Oloroso) geht noch?

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  • ThinLizzy User ThinLizzy Dabei seit: 15.11.2014Beiträge: 5,273Bewertungen: 0
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    Dies vorab. Ich kenne den besagten Deanston nicht. Aber ich werde mir mal eine Probe organisieren (müssen). Vielleicht beim Gladiatorentreffen?...:wink:

    Ich interpretiere die Schwefelnote für mich als "schmutzig", finde sie in manchen Malts von Glenfarclas, im Bunnahabhain 12yo und auch leicht im Ben Nevis 10yo und gerade das liebe ich an allen genannten Malts.

    Die daraus entstandene Diskussion finde ich auch sehr interessant und ich möchte an dieser Stelle auch J.F.K. für seinen wertvollen und ausführlichen Input aus seinem reichen Erfahrungsschatz (auch in vielen anderen Threads) danken...8) Ich bin echt froh, dass wir solche Teilnehmer hier haben. Ist nicht selbstverständlich bei all dem Zwist und den Empfindlichkeiten, die sich im Laufe der Zeit zwangsläufig ergeben.


    "Einfach_Supi" schrieb:
    Das jeder hier ein anderes Empfinden hat ist doch noch normal, gerade bei Whiskies, die auf einems chmalen Grad wandeln.

    Da stellt sich mir die Frage (um mal wieder auf den Ursprung dieses Threads zurück zu kommen), wie kommt es zu diesen grezwertigen Aromen im Sherry-Whisky? Der Deanston ist ja mit 20 Jahren noch nicht überalt? Wahrscheinlich auch vom Master-Blender ganz bewußt jetzt abgefüllt, da er nach seinem Geschmack genau jetzt die optimalen (Sherry)-Aromen bietet. Dazu kommt natürlich auch die Entscheidung, welches Fass nehme ich und wieviel Rest-Sherry hat sich im Holz versteckt?

    Was wäre z.B. anders, wenn dieser Whisky doch noch so 3-5 Jahre länger in dem Fass geblieben wäre? Warum schmeckt dieser 20-jährige so überreif und mancher 25er nicht? Und es gibt doch auch schon sehr junge Sherry-Bomben...ich denke, dass ich hier mal vergleichen müßte, aber mit welchen Whiskies könnte man dies, eine Entwicklung der Sherry-Reife im Whisky erschmecken/ erriechen mein ich.

    Zu dem Vergleichen und der Reifedauer. Das wird schwierig. Da es sich - wie gesagt - um vattings verschiedenster Fässer handelt, wird das immer ein schiefes Vergleichsbild ergeben.

    Selbst mit Einzelfasssbfüllungen wird man das nicht hinbekommen. Am ehesten kann man das evtl. zuhause im Minifass simulieren. Das mit Sherry behandelte Fass schrittweise entleeren und die verschiedenen Stadien der Reife vergleichen.

    Dazu gab es hier auch schon mehrfach Berichte. Nur was macht man mit der Erkenntnis? Auf die Flaschen im Handel lassen sie sich ja nicht übertragen...:neutral:

  • [Gelöschter Benutzer]
    Themenersteller
    Dabei seit: 23.11.2015Beiträge: 0Bewertungen: 5
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    ^^ Hast ja recht. Dafür spielen noch zu viele Faktoren eine Rolle. Überreifen lässt wohl auch kaum ein Master-Blender seinen Whisky. Jedes abgefüllte Fass ist schon zum genau richtigen Zeitpunkt entleert.

    Bleibt noch die Frage an die Mutigen, die den Bruichladdich 2002/2015 "The Islay Trail" 46% Sherry-Hogshead von Alba Import probiert Habe:

    Haben sich diese Schwefel-Bomben jetzt später noch auf Euer Geschmacksempfinden bei anderen Whiskies ausgewirkt?

    FT (nach neuer Zeitrechnung ab Sommer 2017) - beendet

    A,  BC,

    FT Glenallachie (aktiv)
    FT Scapa (aktiv)



    Mimimimi  Mimimimimimimi

  • Joe-Karacho User Joe-Karacho Dabei seit: 17.02.2014Beiträge: 105Flaschensammlung:Es ist ein Anfang...Bewertungen: 16
    , letzte Änderung 28. Januar 2016 um 11:11
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    Nach der durchaus kontroversen Besprechung des 2002er Bruichladdich war mein Interesse so gewachsen, dass ich mich gestern zum örtlichen Händler aufmacht habe (dort hatte ich bereits vor Wochen einige Exemplare gesichtet, inklusive eines bereits geöffneten) und erfolgreich einen Probedram erfragte.
    Zu richtigen Tastingnotes reicht das zwar leider nicht, aber immerhin für einen ersten Eindruck. Kurz und knapp muss ich sagen: Ich habe in dem Whisky kein (hervor)stechendes Moment wahrgenommen, keine auffällige Fehlnote, dem bzw. der ich Schwefelgeruch bzw. -geschmack hätte zuordnen können. Heuboden, den ich bereits vom Laddie Ten kenne, vergorene bzw. leicht faulige süße Früchte und eine merkwürdige würzige Rauchigkeit waren die prägnantesten Elemente beim Verkosten. Am ehesten würde ich wohl noch letzteres mit Schwefel assoziieren, aber wie gesagt, als extrem oder gar störend habe ich das nicht empfunden.
    Ob diese Wahrnehmung meiner mangelnden Erfahrung, der Tagesform oder dem individuellen Geschmacksempfinden geschuldet ist kann ich nicht sagen, wohl aber, dass ich gegenüber dieser gewissen Note offenbar ziemlich unempfindlich zu sein scheine.
    Unterm Strich bleibt, dass mir der Whisky so gut gefallen hat, dass ich mir zwei Flaschen mit nach hause genommen habe. Der Mut zum Risiko wurde also belohnt...:biggrin:

    "Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Theodor W. Adorno
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  • Gloin User Gloin Dabei seit: 04.01.2012Beiträge: 5,816Bewertungen: 20
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    "Waschbär" schrieb:
    "Gloin" schrieb:
    Der Schwefeltest wurde vollzogen.

    Das Gute: ja, ich glaube ich weiß jetzt, was mit Schwefelnote gemeint ist
    Das Schlechte: ich finde es widerwärtig

    Ich hab mich auch gefragt, ob ich dem Schwefelgeheimnis nachspüren soll, und mich dagegen entschieden. Dein Test bestärkt mich darin. Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.

    Ich würde mich freuen, wenn du weiter berichtest, ob du jetzt (künftig) Schwefelnoten in Whiskys feststellst, bei denen sie dir bisher nicht aufgefallen sind. Und ob dir diese Whiskys deshalb schlechter schmecken bzw. du diese Whiskys deshalb jetzt schlechter bewertest als vorher.


    Mittlerweile habe ich wieder ein paar Whiskys getrunken, darunter auch ein paar alte Bekannte und übliche Verdächtige. Bisher habe ich keine negativen Erfahrungen gemacht.

    Zwar habe ich bei dem einen oder anderen Whisky jetzt eine dezente Note wahrgenommen, die Schwefel sein könnte und vorher nicht da war. Aber nie so, dass es mich gestört hätte.

    Von daher sehe ich meinen Test als gelungen an. Ich verstehe jetzt, was andere mit Schwefel meinen und finde ihn leichter, ohne dass sich dadurch mein Geschmack wesentlich verändert hat.

    J.F.K.Waschbär2 gefällt das
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