Eisch Jeunesse Malt Whisky Glas vs. Stölzle Lausitz The Glencairn Glass
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Gläser-Vergleich
Eisch Jeunesse Malt Whisky Glas vs. Stölzle Lausitz The Glencairn Glass
Die letzten Tage hatte ich mir „die Bürde“ aufgenommen (ich armer Hund) genannte Gläser zu vergleichen. Optik, Haptik, Nosing, Trinkgefühl und natürlich der Preis standen auf meiner Vergleichsliste.
Mit Absicht habe ich keine 08/15-Gläser zum Vergleich herangezogen sondern ein Glas, welches wohl (fast) jeder hier bei sich zu Hause hat und regelmäßig nützt. Darüber hinaus wollte ich das Eisch mit einem Glas vergleichen, welches unbestritten gute Nosingeigenschaften aufweist.
Zum Test traten an – ein Ex-Bourbon, ein Ex-Sherry, ein Raucher und zum Abrunden ein einfacher Daily-Dram:
Cragganmore MoS 1999, 55,1 %ABV, WID: 27077
Glendronach 21yo Parliament, 48 %ABV, WID: 53238
Ardbeg Uigeadail, 54,2 %ABV, WID: 331
Knockando 18yo Slow Matured, 43 %ABV, WID: 77671
Vorweg:
Eigentlich dachte ich mir ich könnte nach dem Test einen Jubelgesang über das Eisch verfassen, aber Pustekuchen! Ein überragender(!) „Sieger“ kommt aus diesem Test nicht hervor. Wenn wir beim Eiskunstlauf wären, gäbe es aber wohl für mich einen Sieger der die Kür etwas stilvoller abgeschlossen hat.
Beginnen wir mit dem Preis. Das Eisch (ca. EUR 20) kostet ungefähr soviel wie sechs Glencairns (oder 2,5 Spiegelau Snifter Premium). Keine Frage wer hier die Nase vorn hat.
Die Optik des Eisch empfinde ich als überragend. Das Glas hat keine Fehler, die geschwungenen Linien haben beinahe etwas erotisches und der Stiel ist zwar nichts für grobe Männerhände, aber durch seine schlanke Form sieht er sehr nobel aus.
Ich bin zu wenig Physiker, als dass ich den Ursprung benennen könnte, aber es liegt womöglich an der Glasqualität und/oder der Form des Glases, dass sich der Malt am Trinkrand des Glases spiegelt. Ok, das sieht wirklich sehr, sehr cool aus! Beinahe schon kitschig (wie diese Weingläser mit Goldrand).
Das Glencairn wirkt im Gegensatz dazu fast schon wie ein schnöder Trinkbecher.
Die Haptik des Eisch ist zu Beginn tatsächlich gewöhnungsbedürftig. Darf ich es überhaupt angreifen, abspülen, etc.? Zerbricht es mir wenn ich es nur ansehe? Alles Quatsch! Das Glas ist das Ergebnis bester Handarbeit und widersteht allen widrigen Einflüssen. Der dünne Stiel mag vielleicht für große Hände/“wurschtige“ Finger nicht optimal sein, aber man gewöhnt sich schnell daran und wie bereits erwähnt trägt er zum edlen Erscheinungsbild des Glases bei.
Das Glencairn ist im Vergleich dazu wuchtig und bietet als größten Vorteil sicherlich den tiefen Schwerpunkt. Die Haptik würde ich selbst als durchschnittlich bezeichnen. Ich mag das Glencairn für den „Daily Dram“ sehr gerne, aber ich bin wahrlich kein Freund des zum „Stumpen“ mutierten Stiels.
Das Trinkgefühl des Eisch ist schlichtweg grandios. Die Lippe des Glases ist sensationell gut gelungen. Der Whisky gleitet dermaßen gezielt, langsam und gleichmäßig in den Mundraum wie ich es bisher noch bei keinem Glas erfahren habe. Sensationell!
Das Glencairn bietet hier gute Qualität. Nichts besonderes, aber auch nichts was negativ auffallen würde. Solide und gut.
Kommen wir zur wichtigsten Kategorie, dem „Nosing“. Ich hatte mir wirklich gedacht, dass das Eisch hier das Glencairn mi KO besiegen könnte. Insbesondere da ich die Testreihe mit dem Parliament begonnen hatte und ich bei diesem doch einige Unterschiede feststellen konnte. Knockando, Ugi und Cragganmore ließen die Begeisterung aber in Ernüchterung weichen bzw. holten diese mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
Kurz gesagt – Das Nosing mit dem Eisch bietet nur unwesentliche Vorteile gegenüber dem bewährten und ja wirklich sehr gutem Nosing mit dem Glencairn. Keine Vorteile jedoch, welche den Preisunterschied aufwiegen könnten.
Nichts desto trotz möchte ich aber ein paar Dinge aufzählen die mir aufgefallen sind:
Das Glencairn wirkte auf mich etwas aufdringlicher, dumpfer und der Malt „weiter entfernt“. Das Eisch zeigte mir fruchtigere, leichtere, frischere Noten und der Alkohol war jeweils zu Beginn des Nosings deutlich weniger spürbar. Wie kann ich es beschreiben? Das Glencairn wäre wohl Han Solo und das Eisch Luke Skywalker. Das Eine wäre das Glas für's Grobe und das andere Glas für's Noble.
Ganz klar – unabhängig voneinander und an verschiedenen Tagen genossener Malt riecht und schmeckt aus beiden Gläsern gleicht gut oder schlecht. Deswegen gibt es für mich(!) in diesem Test auch keinen eindeutigen(!) Sieger. Insbesondere, da das Nosing keinen Erdrutschsieg hervorbrachte. Die genannten Vorteile des Eisch in den Kategorien Optik, Haptik und Trinkgefühl macht der Preisunterschied wieder wett...
Subjektiv gesehen und aus dem Bauch heraus gewinnt das Eisch für mich aber doch. Warum? Weil es schlicht und ergreifend „geil“ ist (Zigarren-Connaisseur Salih Dalay würde es wohl mit dem Swag-Faktor 10 von 10 beschreiben). Es ist wundervolle Handarbeit, die formvollendet (Achtung Geschmackssache) einen edlen Whisky bestens zur Geltung bringen kann. Alleine das Trinkgefühl/die Lippe und das wundervoll verarbeitete klare Glas sind meiner Meinung nach das Geld wert!
Für mich bleibt das Eisch somit dauerhaft das Tastingglas meiner Wahl und verdrängt somit das Glencairn, das Spiegelau Premium Snifter, sowie das Classic Malts Nosingglas auf die hinteren Plätze.
Ich hab ebenfalls die Eisch Gläser zuhause und bin absolut zufrieden.
Nie ein besseres Glas in der Hand gehalten bisher.
Im Vergleich zu "billigen" Stilgläsern merkt man die Qualität schon deutlich. Die kostenlosen Gläser hier beim bestellen habe ich direkt beim ersten Abspülen "auseinandergerissen" Obwohl sich das Eisch so dünn und fragil anfühlt ist es unglaublich stabil und bisher ist nie irgendwas passiert.
Ich hab aber keinen direkten Vergleich zu anderen Gläsern gemacht, interessiert mich eigentlich auch nicht. Das Eisch wird zuhause verwendet und wenn ich Notes schreibe bzw. Bewertungen mache. Das Glencairn ist einfach stabil und kommt deshalb mit, wenn ich unterwegs bin zu einem Tasting oder Kollegen oder so
Die Bewertung der Optik verbietet sich ja fast. Ich für meinen Teil finde (inzwischen) die Form des Glencairn um ein Vielfaches schöner als die eines Stielglases. Ich bevorzuge ehrlich gesagt auch ein eher dickeres Glas am Mund.
Was natürlich die Qualität der Verarbeitung angeht, kann ich deine Argumentation nachvollziehen. Man kann dieses sensorische Gefühl auch schwer in Worte fassen ("fasst sich halt geil an"). Ich besitze das Eisch-Glas nicht und kann daher den direkten Vergleich nicht nachprüfen aber er ist auf jeden Fall interessant.
Aktuelle FT: keine
Abgeschlossene FT´s:
Bunnahabhain 25 & Glengoyne 25 // Bowmore 1991/2016 Cárn Mór//Glendronach 1995/2016//Glenlivet 1995/2016 SV & Strathmill 24yo PX-Finish//Bunnahabhain 2001/2015 BPCh//Glenlossie 19yo PX-Cask
Das Eisch Jeunesse ist eins meiner liebsten Gläser und im Moment mein Glas mit langem Stiel. Allerdings habe ich es geschafft, einem Eisch beim Abtrocknen den Fuß abzudrehen. Das ist mir noch bei keinem anderen Glas gelungen.
@Waschbär
Ach Mist - Mir ist das schon zweimal mit einem Classic Malts Glas passiert. Ist natürlich ärgerlich wenn es ein doch etwas teureres Glas trifft... Ein Glencairn dürfte wohl unter normaler Benutzung nicht kaputt zu gehen.
Gerne würde ich es mal mit dem Whisky.de Glas vergleichen, aber ich Depp hatte versäumt mir ein Glas zu kaufen
@waal
Das Whisky.de Glas ist mein liebstes Glas mit kurzem Stiel. Bei dem gefällt mir auch die ausgeprägte Lippe sehr gut.
@Waschbär Stiel!
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