Whisky aus dem Rotweinglas -- und andere Experimente ...

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    , letzte Änderung 19. Mai 2017 um 20:34
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    @groensparv Eine gute Idee! Hab' meine Reise ins Land des Whiskys mit einem Cognacschwenker begonnen; und zwar mit dem "klassischen" Lagavulin 16y. Da hat dann auch gleich die ganze Umgebung gewusst, worum's geht ... :-))

    Edit: Im Cognacschwenker ist das Aroma oftmals nur extrem stark. Im großen Rotweinglas sind die Aromen meiner Erfahrung nach auch intensiver, aber viel besser "gestaffelt wahrnehmbar".


    @LittleDrammerBoy Man kann es ja nicht oft genug sagen ;-))

    >> Meine Sample-Liste mit Proben von Standard-, Premium- und Luxus-Whiskys

    Flaschenteilungen (FT): Old Pulteney 1983 [aktiv] | FT 015 | FT 014 | FT 013 | FT 012 | FT 011FT 010 | FT 009 | FT 008 | FT 007FT 006 | FT 005 | FT 004 | FT 003FT 002 | FT 001


    „Sammle Erfahrungen, solange Du sie nicht nötig hast.“

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    Jetzt noch eine erste Reihung der Besten aus dem Rotweinglas:

    1. Glenglassaugh 30y, 44,8% // Glendronach Grandeur 25y, 50,3% (94,5 Punkte)
    3. Glengoyne 25y, 48% (94 Punkte)
    4. Glenglassaugh 30y, 42% // Glengoyne 25y, 46% (93,5 Punkte)
    6. Lagavulin DE, 16y (93 Punkte)
    7. Caol Ila 25y, 43% (90,5 Punkte)
    8. Benrinnes 19y, Potstill Edition, 57,8% (89 Punkte)

    Und auch auf diesem Niveau ist die Entscheidung, wer ins Glas darf (zumindest unter den "Top 5"), stimmungs-, gäste- und umständeabhängig. Und selbstverständlich absolut subjektiv.

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  • MonteGehro User MonteGehro Dabei seit: 01.01.2016Beiträge: 2,592Flaschensammlung:Hobs RegalBewertungen: 0
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    @StyrianSpirit726:


    Tolle Vergleiche, und passende Bilder dazu!


    Irgendwie beneide ich Dich um diese Fähigkeiten ...

    Gott schütze uns vor Sturm und Wind, und Autos, die aus England sind.


    Bestätigter Forums-Spinner

    Stammtisch Region Bodensee/Oberschwaben: Planungsthread

    Mehrfacher Blind Guardian Battle Teilnehmer - mit wechselndem Erfolg


    Aktuelle FT: derzeit keine

    Abgeschlossene FT:  16 //  15 // 14 // 13 // 12 // 11 // 10 // 9 // //  7 // 6 // 5 // 4 // 3 // 2 // 1

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    @MonteGehro Danke für die Blumen! Und an den tollen Bildern und meinen Fotografierfähigkeiten arbeite ich noch :-))

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    Glen Garioch Renaissance 2nd Chapter 16 yo 51,4%

    Das zweite Kapitel der Glen-Garioch-Renaissance gehört zu meinen Lieblingswhiskys. Eine fruchtige Mischung aus Ex-Bourbon- und -Sherryfass in Fassstärke mit den typischen Glen-Garioch-Noten, ungefärbt und nicht kühlgefiltert. Nun also erstmals im bauchigen Bordeaux-Rotweinglas ...

    image

    Geruch: Die Nase ist überraschend zurückhaltend; als erstes melden sich die reifen Birnen, dann helle Trauben und Kräuternoten. Erst später kommt die mentholbetonte Alkoholfrische in die Nase (die im Whiskynosingglas entschieden dominanter auftritt). / Mit eineinhalb Teelöffeln Wasser wird er auch im Bordeaux-Glas nochmal "heller" und fruchtiger; v.a. die Birne und die Sherrytöne sind nun auch schon in der Nase. Diesmal hab' ich auch die Eiche in der Nase (was aber daran liegen kann, dass ich die ersten Tastingschlucke ohne Wasser schon hinter mir habe).

    Geschmack: In den Mund kommt dieser Malt voll und bärenstark. Jetzt sind die Sherrynoten sofort präsent, dann die dunklen Trauben und wieder die Birne. Am Gaumen meldet sich nun auch das Eichenfass in zarter Bitterkeit. / Mit etwas Wasser füllt sich der Mund mit dem vollen Fruchtbukett aus hellen und dunklen Trauben. Beim zweiten Nachriechen kommt Menthol mit, beim zweiten Rollenlassen im Mund meldet sich auch wieder die Eiche. Sehr vielschichtig, sehr würzig.

    Abgang: Der Ausklang ist lang und wunderbar dunkelfruchtig, grundiert mit heller Eichenbitterkeit. Diese Kombination ist wirklich einzigartig für mich und war bisher nur bei Glen Garioch zu finden. / Der Abgang mit Wasser bleibt lang bei mehr Fruchtigkeit und etwas weniger Bitternoten.

    Fazit: Ich weiß schon, warum das einer meiner Lieblingsmalts ist. Er ist immer ein bissl anders -- und sehr gut im Nosing- wie im Bordeaux-Glas. Das ist Stimmungssache. Heute im Rotweinglas macht das 90 von 100 Genusspunkten.

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    Glendronach Parliament 21y 48%

    Geruch: Eine scharfe Alkoholnote steigt aus dem bauchigen Rotweinglas. Das hat mich jetzt überrascht. Verbläst man den Alkohol, kommt eine Bratapfelnote durch und dunkle Früchte. Und im Laufe der Zeit wieder eine ziemliche Mentholschärfe. / Ein Teelöffel Wasser lässt die Nase nicht weniger alkoholträchtig werden. Hatte ich so auch noch nicht. Und sonst ändert sich ebenfalls kaum etwas an den wahrnehmbaren Geruchskomponenten.

    Gaumen: Nun kommen die Früchte -- reife Zwetschken, Schwarzbeeren -- ins Spiel, naturgemäß auch der Sherry. Und die Eiche meldet sich, die im Whiskynosingglas von Beginn an jedoch viel präsenter ist. / Mit dem Teelöffel Wasser kommen sogar ein paar Sulfurnoten dazu; die hatte ich noch nie beim Parliament.

    Abgang: Hier wirkt der Glendronach milder und weniger lang. Offenbar zähmt das bauchige Bordeaux-Glas den Parliament ganz schön. Zuerst der wilde Auftakt mit dem Alkoholschwall in der Nase, ehe sich der Geschmack aus dunklen Früchten, Sherry und etwas Espresso sehr leicht mit fühlbar weniger Substanz materialisiert. Wo die im Whiskynosingglas so präsente Eiche bleibt, frag' ich mich allerdings auch. / Auch mit Wasser ist von der Eiche wenig zu bemerken.

    Fazit: Der Parliament ist nun jener Whisky, der für mich die größte geschmackliche Wandlung zwischen Nosingglas und Bordeaux-Glas durchläuft. Und mir gefällt der Parliament aus dem Whiskynosingglas eindeutig besser, weil er dann stärker, kompakter, eindeutiger ist. Macht diesmal immer noch starke 89 Genusspunkte.

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  • Nosingbär User Nosingbär Dabei seit: 17.06.2015Beiträge: 2,147Bewertungen: 28
    , letzte Änderung 21. Mai 2017 um 18:31
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    Hatte eine Zeit lang bei einem Freund Whisky aus einem sehr großen Cognacglas getrunken und das war eben genau mein Eindruck, dass man den Alkohol aus großen Gläsern mehr spürt.


    Liegt mMn daran, dass erstens mehr Raum ist, um Aromen und Dämpfe aufzufangen, und zweitens, dass durch die größere Kontaktfläche mit der Luft auch tatsächlich mehr verdampft.


    Das ist auch logisch in der Hinsicht, dass man Rotwein ja extra deswegen in große Gläser einschänkt bzw dekantiert, damit er schneller oxidiert und sich öffnet.


    Ist beim Whisky für mich persönlich zu viel des guten, der ja bereits mit einer ernst zu nehmenden Alkoholstärke aufwartet. Wundert mich, dass es dir damit jetzt zum ersten Mal so geht mit Whisky aus einem großen Glas.

    12er Platz bei Blind Guardian Battle V und VI
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    Meine Erfahrung ist, dass es entscheidende Unterschiede zwischen Cognacschwenkern und großen Rotweingläsern gibt. Den Cognacschwenker würde ich dem Whiskynosingglas auch nicht vorziehen. Aus den Rotweingläsern kann Whisky, wie ich auf Empfehlung eines langjährigen Whiskykenners nun am eigenen Leib erfahren habe, in sehr vielen Fällen ganz hervorragend, weil eben noch "offener" und "differenzierter", schmecken. 


    Mal sehen, ob's noch weitere praktische Erfahrungen von Whiskyfreundinnen und Freunden mit Whisky in unterschiedlichen Glasarten gibt ...

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    groensparv schrieb:


    Lagavulin78 schrieb:
    ... - fandest du wirklich Glenglassaugh 30y so gut? Die Nase ja, aber auch am Gaumen?  Sie fielen bei mir beide durch.

    Ha! Du bist der erste hier (außer mir), dem die Glasaugen auch nicht so zusagen. Ich fand meinen grauenhaft (Curryangriff!), und das passiert nicht oft.


    Lagavulin78 schrieb:

    @groensparv


    Vor allem war ich nach deren Nase überrascht, wie wenig sie am Gaumen bieten.

    Und noch mehr überrascht mich, dass @StyrianSpirit726 sie so hoch einstuft. Das lässt mich ein wenig an meinem Glasaugenurteil zweifeln. Deswegen - es folgt eine letzte Anhörung.....ups...Verkostung :smile::alcohol:


    Ich finde die 30jährigen Glasaugen wirklich hervorragend. Hab' gestern nach dem Parliament wieder den 42%er aus dem Rotweinglas probiert. War einmal mehr ein Gedicht für mich, sowohl von der Nase als auch vom Geschmack her. Scheint aber tatsächlich so zu sein, dass es etwas in diesem Whisky gibt, auf das manche GenießerInnen in spezieller Weise ansprechen. Ist halt so. Entscheidend ist ohnehin immer der eigene Geschmack.


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  • groensparv User groensparv Dabei seit: 07.02.2017Beiträge: 1,073Bewertungen: 0
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    Absolut! Das Glasauge polarisiert sehr, aber das darf es ja ruhig...Es erstaunt mich nur immer wieder, wie weit hier die Notes (auch in der Base) auseinander liegen. Da gibts alles zwischen 77 und 97.


    Geschmäcker sind nunmal verschieden und man ist nicht auf jedes Aroma gleich empfindlich, das ein anderer vielleicht überhaupt nicht wahrnimmt (ich sag nur Schwefel, dazu hat auch jeder total andere Empfindsamkeiten).


    Das macht es aber ja erst interessant: Hat man nur einen schlechten Tag gehabt? Was hat man davor gegessen? Was schmeckt der eine oder andere heraus und warum ich was anderes? Wo, zum Henker, steckt bei Whisky X der viel besprochene Räucherfisch oder bei Whisky Y die Kokosnuss? Und wo ist der Rauch geblieben, den Whisky Z haben soll?


    Ich finde das immer wieder spannend! Und lese mit viel Freude eure Erlebnisse mit den verschiedenen Malts - auch die Sache mit den Gläservergleichen ist absolut top und macht schon beim Lesen Spaß.




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