Now Drinking 2017

Glengoyne Sherry Pedro Ximenez 14J-1999/2014 WID:81332.

Nase: Süß, dunkelfruchtig (aber nicht ganz dunkel), ich hab etwas Schwefel. Ich mag Schwefel. Alkohol leicht spürbar, wenn ich das ganze Lungenvolumen durch die Nase fülle.

Jo. Lecker. Süß. Hat aber auch etwas Fass mitbekommen. Im Mund braucht er für mich ein bis zwei Löffelchen Wasser. Süffig stimmt schon. Keine 90, aber knapp darunter.

Oban 14 vs. Oban Little Bay

Oban 14

Farbe: helles Bernstein, Oban färbt soweit ich weiß aber.

Nase: am Anfang direkt ganz stark Honig, süßer Honig. Dann Trockenfrüchte, leichte Würze, wenn man ihm Zeit gibt. Wenn man lange riecht, kommen leichter Salz und leichter Torf, ganz minimal warmer Rauch.

Geschmack: anfangs fruchtig, schön cremig, dann am Ende leichte Eiche. Könnten auch Nüsse sein, ja Haselnuss. Beim zweiten Mal dann auch Salz. Schönes Mundgefühl.

Abgang: mittellang, der ganz zarte Rauch bleibt, generell bleibt er lange im Mund "kleben".

Oban Little Bay (Dank an @seabird für die Probe)

Farbe: etwas dunkler, aber noch nicht wie geschmolzenes Karamell, natürlich ebenfalls gefärbt.

Nase: Huch, ganz anders. Gewöhnungsbedürftig, jedoch nicht negativ gemeint. Die beschriebene Minze sehr deutlich zu Beginn da, starke "Frische". Dann kommt Salz, wesentlich mehr als beim 14er. Ganz am Ende dann Süße, ich rieche als Anfänger ganz deutlich Birne und Zimt. Trotzdem bleibt dieser eine verwundernswerte Geruch, den ich nicht definieren kann. Ein wenig muffig. Leder, Moor, nasses Moos? Leider komm ich da noch nicht drauf.

Geschmack: Dieses Muffige wird auf einmal süßer. Bin ich bekloppt? Schmecke jetzt wie Karotte und Ingwer. Auch hier Salz vorhanden. Am Ende eine Schärfe,...

Abgang: ...die stark den Abgang prägt. Schön scharf. Chili, Pfeffer. Natürlich aber noch längst kein Talisker. Am Ende Trockenheit.

Fazit:

Der 14er ist eine sehr schön runde, abgestimmte Stadartabfüllung. Ausgewogen in allen Belangen. Fast schon gefährlich süffig, aber überhaupt nicht langweilig. Gefällt mir sehr.

Little Bay hingegen eher ruppiger. Noch überhaupt nicht meins. Längst nicht so ausgewogen. Diese spezielle Note, die ich nicht bestimmen kann, merkwürdig. Ich werde ihm ein ander Mal noch eine zweite Chance geben, aber momentan kommt er für mich überhaupt nicht an den 14er heran, auch wenn er eine ganz andere Charakteristik hat.

Zweites und letztes Tasting vom Bunnahabhain "The Octave" 2011/2017, 52.2% (3 TL Wasser auf fast 4cl)

Aroma: stark rauchig. Wenn der Rauch weicht, zeigen sich Pfirsich, Birne, Ingwer. Cornflakes. Frische Zitronen. Kräuter (Salbei). Etwas Menthol.

Taste: Rauch! Dann Zitronensaft, Salz, Räucherschinken, Pfeffer, Honig, Frucht (Pfirsich). Süße entwickelt sich im Mund.

Abgang: (Am Anfang Pfirsich, der wird aber die nächsten Schlucke von Rauch überdeckt.) Rauch zuerst, dann Salz + Räucherspeck. Ohne Rauch wäre der Abgang keine nennenswerte Angelegenheit. Später wenn der Rauch nachlässt, kommt wieder etwas Pfirsich.

Fazit: Für sein Alter wirklich lecker. Deutlich komplexer als viele junge Raucher, besser ausbalanciert. Bleibt bei 84/100, nagt aber am 85er.

Gerade den Bruichladdich Islay Barley 2007 entkorkt 

In der Nase dann gleich überraschenderweise Rauch , etwas Alkohol , Honig , Malz , gesüßter Kaffee, etwas frisches Minze mit einem Spritzer Limettensaft

Im Mund sofort süß dann adstringierend mit ein wenig Bitterkeit , passt ganz gut zum gesüßten Kaffee von der Nase. Sehr malzig , relativ wenig Frucht und etwas Rauch 

Abgang eher ein wenig bitter verbleibt mittellang 

Fazit : schöner Sommerwhisky, den man die Jugend anmerkt. Für die 60 Euro gibt es mit Sicherheit Besseres