Tag des deutschen Whiskys

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  • rottendon User rottendon Dabei seit: 20.11.2014Beiträge: 3,048Flaschensammlung:the shelfBewertungen: 93
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    Waschbär schrieb:

    Im persönlichen Gespräch hat mir übrigens ein deutscher Hersteller mal erklärt, dass er stolz darauf ist, dass sein "Whisky" (meine Anführungszeichen) nach Getreide schmeckt und nicht nach Fass. Die Schotten würden seiner Meinung nach minderwertigen Alkohol destillieren und müssten den Geschmack daher durch die lange Fassreifung erzeugen. Nur leider schmeckt mir halt das schottische Profil besser und stellt für mich die Definition (oder nenn es Messlatte) für "Whisky" dar. Daran muss sich die deutsche Plörre halt messen lassen.


    Aufgrund meiner mittlerweile doch relativ breit gefächerten Erfahrungen mit New Make, sollte der Herr vielleicht dahingehend ein paar Expertisen einholen bzw. einfach selbst mal den Allerwertesten in's Mutterland bewegen. Dann kann er sich seine Brennerei nämlich sparen. Diese zwischen knapp 70 und fast 80% liegenden klaren Gerstenschnäpse sind nämlich alle butterweich und brennen einem nicht gleich den Mundraum weg, und, O' Wunder, ganz viele von denen haben deutliche Getreidenoten, allerdings beileibe nicht alle werden von Getreide dominiert. 

    Und da ist eben auch ein weiteres Problem, wenn ich die Esther schon nicht im Feinbrand habe, weil ich "zu sauber" brenne, dann bekomme ich die auch später nicht mehr herein.


    Thig crioch air an t-saoghal ach mairidh ceol agus gaol!


    Gruß von hier...               image

  • morn User morn Dabei seit: 03.04.2013Beiträge: 1,006Flaschensammlung:It's ...Green...Bewertungen: 0
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    Ich erweitere mal auf den deutschsprachigen Raum. Ich hab mal eine Doku über Whisky aus der Schweiz und Österreich gesehen, da kamen ähnliche Kommentare. Sinngemäß kam da sowas wie "wir können gut mit den Schotten mithalten".  Ja klar, da gibt es ja auch Schrott.


    Nichtsdestotrotz gibt es einige deutsche Whiskys, die mir gefallen oder wo ich zumindest Potential sehe.


    Die Hammerschmiede ist bei mir auch weit vor, zumindest mit den Alriks.


    Ansonsten kann ich die meisten Meinungen durchaus nachvollziehen, ich bin auch nicht bereit mir blind irgendwas anzuschaffen. Dazu ist da einfach zu viel Mist dabei. 


    Ich hatte mal vor einiger Zeit ein Tasting mit deutschen Whiskys.

    Da waren dann schon nette Sachen dabei. Aber da hat sich ja auch jemand vorher Gedanken gemacht und wollte (bis auf einen :mrgreen:) auch vernünftige Sachen Zeigen.


    Gut gefallen haben mir die Folgenden:



    Finch Barrique R, der mit 45€ nun auch nicht so teuer ist. Der schmeckte schon sehr Getreidegasse mit Schokolade. Kinder Country oder so...


    Baltach Wismarian Whisky Batch Nö. 5: schöne Malznoten. Hier aber leider eine sehr aufgepfropfte Sherrynote, die schon vieles verdeckt hat. Hier hätte ich gern mal was aus dem Bourbonfass.


    Rothaus Black Forest Lemberger Finish: In der Nase Pattex und die etwas muffige Lembergernote. Aber im Abgang ein warmer Heidehonigtouch.


    Nine Springs Batch 1. Hier sehe ich deutlich am meisten Entwicklungspotenzial. Hier war der Sherry auch sehr schön eingebunden, viel besser als beim Baltach. Da werde ich auf jeden Fall mal dran bleiben.

    Hier würde ich mir echt mal älteren Stoff wünschen. 



    Rules of Acquisition #286: When Morn leaves, it's all over.

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