Whisky aus dem Rotweinglas -- und andere Experimente ...

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    Old Pulteney 1990 23y 46% WID:46272


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    Geruch: Das typische meeresstrand-maritime Pulteney-Aroma ist sofort präsent. Schöne Kräuternoten, leichtes Salz, etwas voller Sherry. Den "leichten Rauch" aus der zeitweisen Lagerung in Fässern, in denen vorher getorfter Whisky lag, hab' ich noch nicht in der Nase. Dafür melden sich dunkle Waldbodennoten und etwas Zedernholz hab' ich nun auch in der Nase.

    Nach einiger Zeit im Glas wird der Malt noch fruchtiger; offenbar wird nun die Präsenz der Bourbonfass-Aromen stärker und sorgt für ein sehr feines, vielschichtes hell-dunkles Fruchtigkeitserlebnis, das von den Kräuter-, Salz- und Meeresstrandeindrücken sehr schön begleitet wird.

    / Aus dem Bordeaux-Glas: Sofort ist die Honigsüße präsent. Die Vanille- und Trauben-Aromen liefern sich ein anregendes Match mit gerade richtig reifen Zwetschken. Sehr frisch und mit tollen Schlieren liegt der Pulteney im großen Glas. Erst nach vielen Minuten meldet sich die Würze: Eiche, Kräuter, von Ferne frisches Waldbodenlaub. Torf- oder Rauchnoten kann ich aus aus dem Bordeaux-Glas nicht vernehmen.

    Geschmack: Sehr cremige Textur und sofort ein feines Altersprickeln auf der Zunge und im gesamten Mundraum. Jetzt übernehmen Zedernholz und Sherry das Kommande mit tiefer Süße und Würzigkeit. Reife Schwarzbeeren und Zwetschken, begleitet von dunklen Trauben. Ergänzt wird das Ganze um würzige Kräuter, Waldhonig und wieder Zedernholzaromen.

    Auch am Gaumen werden mit fortschreitender Zeit die Fruchtkomponenten stärker, die ganz zart-elegante Edelholzbitterkeit gibt dem Ganzen einen sehr schönen Dreh. Dieser Malt liegt ungeheuer voll und angenehm im Mundraum.

    / Aus dem Rotweinglas: ... ist das feine Altersprickeln sofort da -- und die Kräuternoten! Was mich spontan an den 12- und 25jährigen Bunnahabhain erinnert. Und wer meine Vorliebe für Frucht und Würze kennt, weiß, dass ich gerade nicht unglücklich bin. Wie im Nosingglas kommen in weiterer Folge schön langsam der konzentrierte Sherry und die (in diesem Fall etwas weniger süßen) Zwetschkenaromen dazu. Und, endlich, eine mollige Torfigkeit.

    Abgang: Im Ausklang wirkt dieser Pulteney lange nach. Und ganz langsam melden sich auch zarte Torfnoten, die die Waldboden- und Dunkelfruchtaromen ergänzen.

    / Aus dem Rotweinglas: Hier stehen dann die Eichen-, Kräuter- und Torfnoten im Vordergrund. Bleibt lange in Mund und Rachen und das Nachschmecken bereitet großes Vergnügen. War da noch etwas Rhabarbermarmelade? Mango? Meine Herren (und Damen) ...

    Fazit: Das ist ein Malt für Entdecker. Ein Pulteney zum Verlieben: Süß mit ganz eigen eleganten Holznoten, kräftigen Kräutern; die typischen Pulteney-Meeresstrand-Aromen sind ebenfalls präsent, von weiter Ferne grüßt frisch ausgestochene Torferde und das angenehme Altersprickeln belebt die Sinne immer wieder auf's Neue.

    In Punkten sind das glatte 93 Punkte. Aus dem Rotweinglas wirkt er einerseits jünger und andererseits im Abgang vielschichtiger. Das lange Beschäftigen mit dem Malt macht einfach noch ein bissl mehr Freude. So verdient er sich meiner Meinung nach aus dem Rotweinglas noch einen Zusatzpunkt, was dann 94 Punkte ergibt.

    Ja, dieser Malt beeindruckt mich noch mehr als der ohnehin schon tolle Pulteney 21y. Die Mischung aus Ex-Bourbon- und Ex-Sherry-Fässern scheint hier perfekt gelungen, das erdige Torf-Aroma gibt den Extrakick. Der Alkohol ist perfekt eingebunden und erzeugt offenbar auch dieses wunderbar sanfte Prickeln, das sich nur bei sehr wenigen Malts einstellt. So ist dieser vielgestaltige Pulteney mit seinen starken 46% nicht nur etwas für Eklektiker.

    >> Meine Sample-Liste mit Proben von Standard-, Premium- und Luxus-Whiskys

    Flaschenteilungen (FT): Old Pulteney 1983 [aktiv] | FT 015 | FT 014 | FT 013 | FT 012 | FT 011FT 010 | FT 009 | FT 008 | FT 007FT 006 | FT 005 | FT 004 | FT 003FT 002 | FT 001


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    Tamdhu Batch Strength, Batch 002 58.5% WID:89596


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    Geruch: Zuerst einmal erfreut die wirklich tolle dunkle Kupferfarbe dieses ungefärbten und nicht kühlgefilterten Whiskys in Batch-Stärke. In die Nase steigt der Duft von Sherry, Bratäpfeln, Waldboden nach einem Sommerregen, dunklen Pflaumen. Dann meldet sich angenehme Minzfrische.
    Mit ein paar Tropfen Wasser wird der Tamdhu voll süß. (Das ist dann die Nase, die aus dem Bordeaux-Glas ohne Wasser aufsteigt.) Honig, Pflaumen, Sherry. Ganz unglaublich.

    / Aus dem Bordeaux-Glas: Whamm -- was für eine Süße. Gibt's das? "Riech' einmal!" Die beste Ehefrau von allen erwidert: "Der riecht ja wie Met!" Genau. Eine enorme Honigsüße steigt nach etwa 30 Minuten aus dem großen Bordeaux-Glas. Dann kommen Sherry und die dunklen Pflaumen; der Waldbdobden mit den Kräutern ist im Gegensatz zum Whisky-Nosingglas noch nicht präsent. Nach ein bisschen Schwenken wird die Minze aktiv, 58,5% haben sich also doch nicht in Luft aufgelöst (oder eben doch ein wenig).

    Geschmack: Kommt enorm süß und geschmeidig in den Mundraum. Hier führen nun die Backaromen, der Sherry und Honignoten ein wunderschönes Dreiergespräch. Dann mischen sich auch noch die reifen Pflaumen und Kräuter ein, die für eine gute Zeit am nachgewitterfeuchten Waldboden lagen. Und der Alkohol, die Minze? Ja, im Hintegrund, dann stärker werdend, dann wieder dezent in den Hintergrund tretend. Toll. Süß, voll, stark, reif.
    Mit etwas Wasser: Die Charakteristik geht wieder Richtung Süße. Honig, Sherry, Pflaumen. Sehr tolles, volles Mundgefühl. Die beste Ehefrau von allen: "Ist der süß! Dickflüssig, karamellig, fast wie Whisky-Likör. Aber man merkt die Power dahinter!"

    / Aus dem Rotweinglas: Wieder ist die Honigsüße sofort präsent, ehe dann eine kräuterbetonte Minzfrische (!) für den besonderen Kick sorgt, der im Nosingglas nicht vorhanden war. Dann überfallen einen Sherry, Zimt und Pflaumensüße und irgendwie erinnert man sich an einen herrlich herben Zwetschenröster mit Zimt. "Bist _ Du _ deppert!", wie wir Österreicher sagen. Warum, um Himmels willen, hab' ich mit dem Öffnen dieser Flasche so lange gewartet?

    Abgang: Auch im Ausklang bleibt die Honigsüße mit Sherry- und Pflaumengrundierung. Zimt kommt noch dazu, eine schöne Würzigkeit. Wunderbar ausgewogen, dieser Tamdhu bleibt lange präsent.
    Mit etwas Wasser: Eine schöne Extraportion Würzigkeit ergänzt nun die Süße. Für mich sind das erdige Kräuternoten, manche mögen an zarte Eichentöne denken. Jedenfalls schön, rund, elegant.

    / Aus dem Bordeaux-Glas: Das minzfrische Sherry-Honig-Met- und Pflaumen-Bukett wärmt Mund und Rachen und bleibt lange präsent. Im Abgang erinnert er mich nun auch etwas an den Glenglassaugh 30y mit seiner ganz feinen Cognac-Süße. Nur dass der junge Tamdhu halt noch ein bissl mehr Power hat.

    Fazit: Spontan glatte 91.5 Punkte. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist erstklassig. Wer etwa den Aberlour A'Bunadh mag, wird den Tamdhu lieben -- vorausgesetzt, man mag Süße, Sherry, Honig, Eleganz. Ich geb's zu, das war Liebe auf den ersten Blick.

    Jetzt verstehe ich auch, was die Whisky-Aficionados des formidablen Wiener Potstill gemeint haben, als sie schrieben: "Tamdhu Abfüllungen weisen viele Merkmale der traditionellen Sherry-cask-Malts der 60er und 70er Jahre mit nicht zu dominanter Sherrynote auf. Das Sherry cask ist auch im Tamdhu Single Batch II optimal eingebunden und dieser perfekte Malt erinnert an alte Macallans."

    Aus dem Rotweinglas ist der Speysider nochmal großartiger und das ergibt 93.5 Punkte. Ein wunderbarer Malt zu einem wunderbaren Preis.

    Klingt spannend.
    Bei dem Preis...


    “Whisky, like a beautiful woman, demands appreciation. First you gaze, then it's time to drink.” ― Haruki Murakami


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    Ein wunderbares Mitbringsel aus dem Schottland-Urlaub, direkt im Stammhaus von Gordon & MacPhail in Elgin erworben ...


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    Bunnahabhain 2009/2017, Gordon & MacPhail Exclusive, 57,5%


    Geruch: Von wegen es gibt keinen "Brennereicharakter"! Wer gedacht hat, dass ob der beeindruckenden Farbe das Sherryfass die Bunnahabhain-Charakternoten überdecken würde, hat sich getäuscht. Ich hatte den Malt bei der Probe im Gordon&MacPhail-Stammhaus in Elgin lange nicht so bunnahabhisch in Erinnerung. Was so ein Schnupfen alles ausmacht. Hätte mir aber denken können, dass mein mitreisender Freund, Whisky-Compagnon und Rauchliebhaber nicht umsonst so begeistert war :-)
    Sofort stehen die Kräuter im Raum, ein bissl Seetang, leichter Salzgischtsprühregen. Feine Frische. Sherry und Fruchtnoten halten sich vorerst im Hintergrund.

    / Aus dem Bordeaux-Glas: Es ist frappierend, denn hier nun ist die Süße samt Sherry sofort präsent. Dunkle Trauben, elegante Minzfrische. Ein ganz ähnlicher Effekt wie beim 12er-Bunna. Die Kräuter- und Salznoten sind bei den ersten tiefen Nasen fast nicht spürbar.

    Geschmack: Jaha, die volle Bunna-Dröhnung: Fassstärke, jetzt auch ordentlich Torf, Seetang, Salz. Dann folgt aber der Sherry. Und schließlich auch die Süße dunkler Früchte. Das reinste Aromen-Konzentrat. Nichts für schwache Nerven.

    / Aus dem Rotweinglas: Zuerst wieder eine sehr schöne Fruchtigkeit, ehe sich von hinten heraus Salzgischtnoten, Seetang und Kräuter melden. Langsam breitet sich jene enorme Stärke aus, die aus dem Nosingglas schon in der Nase zu spüren war.

    Abgang: Der Agang des Achtjährigen ist stark und mittellang, aber jedenfalls erinnerungswürdig. Im Ausklang kommt zu den Würznoten und zum Sherry noch eine schön zarte Eichenbitterkeit. Die Eindrücke zwischen Würze, Frucht, Schärfe und Sherry treten nochmal gemeinsam auf die Bühne, verbeugen sich und beschließen so den Epilog.

    / Aus dem Rotweinglas: Der Abgang ist noch intensiver als aus dem Nosingglas. Die Elemente sind stärker konturiert und ergeben so ein schärferes, klareres Gesamtbild. Ich bin im Bunna-Heaven.

    Fazit: Ein Bunnahabhain-Konzentrat in Sherry-Grundierung. Bemerkenswerte Tiefe für die relative Jugend von acht Jahren. In Punkten sind das glatte 88 Punkte. Fassstärken-Aficionados würden sicher noch den einen oder anderen Punkt dazugeben.

    Aus dem Rotweinglas ist er für mich noch besser, was dann 90 Punkte ergibt.

    Nachsatz: Mit ein paar Tropfen Wasser im Nosingglas wird er merklich fruchtiger. Einerseits -- andererseits gewinnt er auch etwas an Minzschärfe, bleibt aber vom Gesamteindruck her "runder". Auch aus dem Rotweinglas gewinnt er an Süße und Trennschärfe, die Kräuternoten werden intensiver. Eines haben die vier Tropfen sowohl im Nosing- als auch im Rotweinglas allerdings auch bewirkt: Der Whisky wird milchig-trüb. Ist eben nicht kühlgefiltert, davon darf man sich jedoch nicht abschrecken lassen!

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    Ein wunderbares Mitbringsel aus dem Schottland-Urlaub, direkt im Stammhaus von Gordon & MacPhail in Elgin erworben ...


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    Bunnahabhain 2009/2017, Gordon & MacPhail Exclusive, 57,5%


    Geruch: Von wegen es gibt keinen "Brennereicharakter"! Wer gedacht hat, dass ob der beeindruckenden Farbe das Sherryfass die Bunnahabhain-Charakternoten überdecken würde, hat sich getäuscht. Ich hatte den Malt bei der Probe im Gordon&MacPhail-Stammhaus in Elgin lange nicht so bunnahabhisch in Erinnerung. Was so ein Schnupfen alles ausmacht. Hätte mir aber denken können, dass mein mitreisender Freund, Whisky-Compagnon und Rauchliebhaber nicht umsonst so begeistert war :-)
    Sofort stehen die Kräuter im Raum, ein bissl Seetang, leichter Salzgischtsprühregen. Feine Frische. Sherry und Fruchtnoten halten sich vorerst im Hintergrund.

    / Aus dem Bordeaux-Glas: Es ist frappierend, denn hier nun ist die Süße samt Sherry sofort präsent. Dunkle Trauben, elegante Minzfrische. Ein ganz ähnlicher Effekt wie beim 12er-Bunna. Die Kräuter- und Salznoten sind bei den ersten tiefen Nasen fast nicht spürbar.

    Geschmack: Jaha, die volle Bunna-Dröhnung: Fassstärke, jetzt auch ordentlich Torf, Seetang, Salz. Dann folgt aber der Sherry. Und schließlich auch die Süße dunkler Früchte. Das reinste Aromen-Konzentrat. Nichts für schwache Nerven.

    / Aus dem Rotweinglas: Zuerst wieder eine sehr schöne Fruchtigkeit, ehe sich von hinten heraus Salzgischtnoten, Seetang und Kräuter melden. Langsam breitet sich jene enorme Stärke aus, die aus dem Nosingglas schon in der Nase zu spüren war.

    Abgang: Der Agang des Achtjährigen ist stark und mittellang, aber jedenfalls erinnerungswürdig. Im Ausklang kommt zu den Würznoten und zum Sherry noch eine schön zarte Eichenbitterkeit. Die Eindrücke zwischen Würze, Frucht, Schärfe und Sherry treten nochmal gemeinsam auf die Bühne, verbeugen sich und beschließen so den Epilog.

    / Aus dem Rotweinglas: Der Abgang ist noch intensiver als aus dem Nosingglas. Die Elemente sind stärker konturiert und ergeben so ein schärferes, klareres Gesamtbild. Ich bin im Bunna-Heaven.

    Fazit: Ein Bunnahabhain-Konzentrat in Sherry-Grundierung. Bemerkenswerte Tiefe für die relative Jugend von acht Jahren. In Punkten sind das glatte 88 Punkte. Fassstärken-Aficionados würden sicher noch den einen oder anderen Punkt dazugeben.

    Aus dem Rotweinglas ist er für mich noch besser, was dann 90 Punkte ergibt.

    Nachsatz: Mit ein paar Tropfen Wasser im Nosingglas wird er merklich fruchtiger. Einerseits -- andererseits gewinnt er auch etwas an Minzschärfe, bleibt aber vom Gesamteindruck her "runder". Auch aus dem Rotweinglas gewinnt er an Süße und Trennschärfe, die Kräuternoten werden intensiver. Eines haben die vier Tropfen sowohl im Nosing- als auch im Rotweinglas allerdings auch bewirkt: Der Whisky wird milchig-trüb. Ist eben nicht kühlgefiltert, davon darf man sich jedoch nicht abschrecken lassen!

    Wie immer, verlockende notes!

    Mir gefällt das mittlere Glas - genau meine Kragenweite - :biggrin:

    Styrian, hast Du meine Adresse? 10cl würd' ich nehmen ;-)


    Oldie61
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    @Oldie61 Ja, dieses mittlere Glas hat schon was :lol:

    Und ein paar cl, die dann auch ins linke Glas reinpassen, könnte ich Dir sicher zukommen lassen. Allerdings schmecken solche Malts aus kleinen Sampleflaschen doch ganz anders als aus der Originalbottle :mrgreen:

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    @Oldie61 Ja, dieses mittlere Glas hat schon was :lol:

    Und ein paar cl, die dann auch ins linke Glas reinpassen, könnte ich Dir sicher zukommen lassen. Allerdings schmecken solche Malts aus kleinen Sampleflaschen doch ganz anders als aus der Originalbottle :mrgreen:


    mit den eigenen Waffeln geschlagen - touché :cool:


    Oldie61
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    Gestatten: Stark. Fassstark.


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    Glenfarclas 105 60% WID:32091

    Nase: Eine sehr angenehm frische Bratapfel- und Sherry-Brise steigt in die Nase. Sogar ein bissl Streuselkuchen ist zu riechen, Anis würzt das Farclas-Aromenbukett. All das wirkt um einiges "griffiger" als beim zehn- und zwölfjährigen Glenfarclas aus der "Basisrange", die ich vor Kurzem im Glas hatte. Beim weiteren Verriechen tauchen hellere Früchte auf, auch etwas Vanille deutet auf die wahrscheinlich ebenfalls vorhandenen Ex-Bourbonfässer. Starke Nase.

    / Aus dem Bordeaux-Glas: Und wieder einmal sorgt das Riedel Vinum Bordeaux für eine wunderbar elegante Süße. Hier dominieren Sherry und dunkle Früchte, die Backaromen sind die Grundierung. Nichts sticht oder ist extrem. Ein bemerkenswert volles Aroma.

    Geschmack: Jetzt merkt man schon die 60%. Aber nicht unangenehm, denn gleichzeitig wird er enorm süß, der Streuselkuchen meldet sich, Zimt ebenso. Ich werde sogar kurz an den Vierzigjährigen erinnert! Im Hintergrund taucht nämlich ein sehr schönes Eichenaroma auf ...

    / Aus dem Rotweinglas: Kommt enorm ölig ins Glas, zuerst sind die Backaromen da, dann der Sherry und die dunklen Früchte. Der Alkohol lässt sich Zeit und sorgt für sehr dezentes Prickeln. Erst zum Ausklang meldet sich die Eiche.

    Abgang: Der Agang 105ers ist mittellang und wechselt schön von der Fruchtigkeit über die Würze zur gut vernehmbaren Eiche. Ganz hervorragend. Wieder eine Fassstärke, die auch ohen Verdünnung bestens genießbar ist. Wenn das so weitergeht, werd' ich auch noch zum Stärke-Puristen ...

    / Aus dem Rotweinglas: Auch im Abgang ist der Glenfarclas fruchtiger als aus dem Nosingglas, wenngleich die Eiche dann doch die letzten Grüße sendet. Sehr angenehm.

    Fazit: Dieser Glenfarclas 105 ist hervorragend. Der Hausstil ist eindeutig erkennbar und wunderbar eingebunden in die 60%-Abfüllung. Nicht nur als Einsteiger in die Farclas-Range zu empfehlen. Macht für mich ganz starke 87.5 Punkte.

    Aus dem Rotweinglas ist er für mich entscheidend eleganter, voller, differenzierter, was dann 90 Punkte ergibt. Ein großartiger Malt einer großartigen Destillerie zu einem großartigen Preis. Zweifellos der Beste aus der "Standard-Basisrange" mit dem 10-, 12- und 15-jährigen Glenfarclas.

    Mit ein wenig Wasser: Im Nosingglas macht er natürlich auf, wird merklich fruchtiger in der Nase und am Gaumen. Die Eiche bleibt aber schön präsent, ebenso wie die Bratapfel- und Malznoten. Eine schöne Variante, vor allem für jene, denen 60% vielleicht doch zu intensiv sind.

    Aus dem großen Riedel-Glas mit etwas mehr Wasser ist er nun auch etwas schärfer, minziger in der Nase. Dafür kommt der 105er enorm süß -- Streuselkuchen, Zimt, Bratäpfel -- in den Mundraum, der dann ebenfalls eine gute Portion Minzfrische abbekommt. Der Abgang ist auch in dieser Variante erinnerungswürdig und wird vom Eichen-Kehraus begleitet.


    Mit Schrecken stelle ich fest, dass ich mich schön langsam zum puren Fassstärken-Genießer entwickle. Aber das ist eine andere, sehr individuelle Geschichte. Der Glenfarclas 105 ist jedenfalls eine Empfehlung. Ob mit oder ohne Rotweinglas, mit oder ohne Wasser -- hier findet jede/r die passende Variante ...

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    Gestatten: Stark. Fassstark.


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    Glenfarclas 105 60% WID:32091

    Nase: Eine sehr angenehm frische Bratapfel- und Sherry-Brise steigt in die Nase. Sogar ein bissl Streuselkuchen ist zu riechen, Anis würzt das Farclas-Aromenbukett. All das wirkt um einiges "griffiger" als beim zehn- und zwölfjährigen Glenfarclas aus der "Basisrange", die ich vor Kurzem im Glas hatte. Beim weiteren Verriechen tauchen hellere Früchte auf, auch etwas Vanille deutet auf die wahrscheinlich ebenfalls vorhandenen Ex-Bourbonfässer. Starke Nase.

    / Aus dem Bordeaux-Glas: Und wieder einmal sorgt das Riedel Vinum Bordeaux für eine wunderbar elegante Süße. Hier dominieren Sherry und dunkle Früchte, die Backaromen sind die Grundierung. Nichts sticht oder ist extrem. Ein bemerkenswert volles Aroma.

    Geschmack: Jetzt merkt man schon die 60%. Aber nicht unangenehm, denn gleichzeitig wird er enorm süß, der Streuselkuchen meldet sich, Zimt ebenso. Ich werde sogar kurz an den Vierzigjährigen erinnert! Im Hintergrund taucht nämlich ein sehr schönes Eichenaroma auf ...

    / Aus dem Rotweinglas: Kommt enorm ölig ins Glas, zuerst sind die Backaromen da, dann der Sherry und die dunklen Früchte. Der Alkohol lässt sich Zeit und sorgt für sehr dezentes Prickeln. Erst zum Ausklang meldet sich die Eiche.

    Abgang: Der Agang 105ers ist mittellang und wechselt schön von der Fruchtigkeit über die Würze zur gut vernehmbaren Eiche. Ganz hervorragend. Wieder eine Fassstärke, die auch ohen Verdünnung bestens genießbar ist. Wenn das so weitergeht, werd' ich auch noch zum Stärke-Puristen ...

    / Aus dem Rotweinglas: Auch im Abgang ist der Glenfarclas fruchtiger als aus dem Nosingglas, wenngleich die Eiche dann doch die letzten Grüße sendet. Sehr angenehm.

    Fazit: Dieser Glenfarclas 105 ist hervorragend. Der Hausstil ist eindeutig erkennbar und wunderbar eingebunden in die 60%-Abfüllung. Nicht nur als Einsteiger in die Farclas-Range zu empfehlen. Macht für mich ganz starke 87.5 Punkte.

    Aus dem Rotweinglas ist er für mich entscheidend eleganter, voller, differenzierter, was dann 90 Punkte ergibt. Ein großartiger Malt einer großartigen Destillerie zu einem großartigen Preis. Zweifellos der Beste aus der "Standard-Basisrange" mit dem 10-, 12- und 15-jährigen Glenfarclas.

    Mit ein wenig Wasser: Im Nosingglas macht er natürlich auf, wird merklich fruchtiger in der Nase und am Gaumen. Die Eiche bleibt aber schön präsent, ebenso wie die Bratapfel- und Malznoten. Eine schöne Variante, vor allem für jene, denen 60% vielleicht doch zu intensiv sind.

    Aus dem großen Riedel-Glas mit etwas mehr Wasser ist er nun auch etwas schärfer, minziger in der Nase. Dafür kommt der 105er enorm süß -- Streuselkuchen, Zimt, Bratäpfel -- in den Mundraum, der dann ebenfalls eine gute Portion Minzfrische abbekommt. Der Abgang ist auch in dieser Variante erinnerungswürdig und wird vom Eichen-Kehraus begleitet.


    Mit Schrecken stelle ich fest, dass ich mich schön langsam zum puren Fassstärken-Genießer entwickle. Aber das ist eine andere, sehr individuelle Geschichte. Der Glenfarclas 105 ist jedenfalls eine Empfehlung. Ob mit oder ohne Rotweinglas, mit oder ohne Wasser -- hier findet jede/r die passende Variante ...

    Sty, ich stalk dich nicht ... ehrlich ;-)

    aber ich sag doch - auch wenn er poralisiert - der 105er ist der Beste
    aus der GF-Standardrange


    Oldie61
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    Ed_Radour gefällt das
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    @Oldie61 

    ;-) Ich bin vielmehr beruhigt, dass wir wieder mal einer Meinung sind :-))

    >> Meine Sample-Liste mit Proben von Standard-, Premium- und Luxus-Whiskys

    Flaschenteilungen (FT): Old Pulteney 1983 [aktiv] | FT 015 | FT 014 | FT 013 | FT 012 | FT 011FT 010 | FT 009 | FT 008 | FT 007FT 006 | FT 005 | FT 004 | FT 003FT 002 | FT 001


    „Sammle Erfahrungen, solange Du sie nicht nötig hast.“

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    Resümee zum Whiskytrinken aus dem Rotweinglas

    Update 02, September 2017


    Begonnen hat alles mit der Empfehlung eines alten Whiskykenners: "Schenken Sie doch einen guten alten Whisky in ein großes Rotweinglas und lassen Sie ihm eine halbe Stunde Zeit zum Atmen. Dann genießen Sie. Sie werden begeistert sein."


    Das hab' ich nun mit mittlerweile 35 Whiskys getestet. Meine Erkenntnis: Ein gutes Bordeaux-Rotweinglas kann völlig neue Charakterzüge eines Whiskys offenlegen und den Genuss vertiefen. Allerdings gilt das nicht für alle Whiskys. 


    Hier nun das Ranking der Whiskys aus dem Rotweinglas nach


    A) Genusspunkten absolut:


    Whiskyhimmel ...

    01. Glenglassaugh 1973/2012 39y, Potstill Ed., 51,8%: 95,5 Punkte

    01. Brora 1981 30y, Chieftain's Choice, 50%: 95.5 Punkte

    03. Port Ellen 1983 Malts of Scotland (MoS) 57,1%: 95 Punkte

    04. Glenglassaugh 30y, 44,8%: 94,5 Punkte

    04. Glendronach Grandeur 25y, 50,3%: 94,5 Punkte

    06. Glenglassaugh 1978, The Chosen Few, Mhairi McDonald, 46,3%: 94,5 Punkte
    07. Glengoyne 25y, 48%: 94 Punkte 

    07. Old Pulteney 1990 23y, 46%: 94 Punkte

    09. Strathisla 1967 Gordon & MacPhail, 43%: 93,5 Punkte

    10. Old Pulteney 1982/2014 G&M, 43%: 93.5 Punkte
    11. Glenglassaugh 30y, 42%: 93,5 Punkte 

    12. Glengoyne 25y, 46%: 93,5 Punkte

    13. Tamdhu Batch Strength, Batch 002, 58.5%: 93,5 Punkte


    Außergewöhnlich ...

    14. Glenfarclas 40y 50ML, 46%: 93 Punkte

    15. Auchentoshan Solera, 48%: 93 Punkte
    16. Lagavulin DE 16y, 43%: 93 Punkte

    17. Macallan Rare Cask Black, 48%: 92.5 Punkte

    18. Glengoyne 21y, 43%: 92.5 Punkte

    19. Bunnahabhain 12y, 46,3%: 92 Punkte

    20. Glen Garioch 15y, The Renaiss., 1st Chapter, 51,9%: 91 Punkte

    21. Glen Grant Rare Edition 18y, 43%: 90,5 Punkte
    22. Caol Ila 25y, 43%: 90,5 Punkte


    Erstklassig ...

    23. Tullibardine 25y, 43%: 90 Punkte

    24. Glen Garioch 16y Renaissance 2nd Chapter, 51,4%: 90 Punkte

    24. Macallan 12y Sherry Cask, 40%: 90 Punkte

    26. Benromach 10y 100 Proof, 57%: 90 Punkte

    26. Bunnahabhain 2009/2017, Gordon & MacPhail Exclusive, 57,5%: 90 Punkte

    28. Glenfarclas 105, 60%: 90 Punkte


    Gut bis sehr gut ...

    29. Glen Garioch 12y, 48%: 89.5 Punkte

    30. Glendronach Parliament 21y, 48%: 89 Punkte

    31. Glenfarclas 25y, 43%: 89 Punkte

    32. Benrinnes 19y, Potstill Edition, 57,8%: 89 Punkte

    33. Springbank 10y, 46%: 88 Punkte 

    34. Highland Park 12y, 40%: 87 Punkte

    35. Auchentoshan 12y, 40%: 85 Punkte


    ------------------------------------------------------


    Ebenso interessant ist die Reihung danach, welche Whiskys vom Rotweinglas am meisten profitieren, sich also in meiner ganz persönlichen und subjektiven Wertung von den Punkten her am meisten verbessert haben.


    B) Reihung nach der stärksten positiven Veränderung im Bordeaux-Rotweinglas:


    Probierpflicht ...

    01. Bunnahabhain 12y: + 5,0 Punkte (von 87 auf 92 Punkte)

    02. Lagavulin DE 16y: + 4,0 Punkte (von 89 auf 93 Punkte)

    03. Glen Garioch 12y: + 3,5 Punkte (von 86 auf 89.5 Punkte)

    04. Springbank 10y: + 3,0 Punkte (von 85 auf 88 Punkte) 


    Dringende Vergleichsempfehlung ...

    05. Glengoyne 21y, 43%: + 2,5 Punkte (von 90 auf 92.5 Punkte)

    06. Glen Grant Rare Edition 18y: + 2,5 Punkte (von 88 auf 90,5 Punkte)
    06. Caol Ila 25y: + 2,5 Punkte (von 88 auf 90,5 Punkte)

    08. Glenfarclas 105, 60%: + 2,5 Punkte (von 87,5 auf 90 Punkte)

    09. Tamdhu Batch Strength, Batch 002, 58.5%: + 2,0 Punkte (von 91,5 auf 93,5 Punkte)

    10. Glen Garioch 15y, The Ren., 1st Chapt., 51,9%: + 2,0 Punkte (von 89 auf 91 Punkte)

    11. Benromach 10y 100 Proof: + 2,0 Punkte (von 88 auf 90 Punkte)

    11. Bunnahabhain 2009/2017, G&M Exclusive, 57,5%: + 2,0 Punkte (von 88 auf 90 Punkte)

    13. Highland Park 12y: + 2,0 Punkte (von 85 auf 87 Punkte) 

    14. Port Ellen 1983 (MoS) 57,1%: + 1,5 Punkte (von 93,5 auf 95 Punkte)


    Für alle, die den Whisky schon aus dem Nosingglas toll finden ...

    15. Glenglassaugh 1978, The Chosen Few, 46,3%: + 1,0 Punkte (von 93,5 auf 94,5 Punkte)

    16. Glengoyne 25y, 48%: + 1,0 Punkte (von 93 auf 94 Punkte) 

    17. Old Pulteney 1990 23y, 46%: + 1,0 Punkte (von 93 auf 94 Punkte)

    18. Auchentoshan Solera, 48%: + 1,0 Punkte (von 92 auf 93 Punkte)

    19. Glen Garioch 16y Renaissance, 2nd Chapter: + 1,0 Punkte (von 89 auf 90 Punkte)

    20. Macallan 12y Sherry Cask: + 1,0 Punkte (von 89 auf 90 Punkte)

    21. Auchentoshan 12y: + 1,0 Punkte (von 84 auf 85 Punkte)

    22. Glenglassaugh 1973/2012 39y, Potstill Ed., 51,8%: + 0,5 Punkte (von 95 auf 95,5 Punkte)

    23. Brora 1981 30y, Chieftain's Choice, 50%: + 0,5 Punkte (von 95 auf 95,5 Punkte)

    24. Glenglassaugh 30y, 44,8%: + 0,5 Punkte (von 94 auf 94,5 Punkte) 

    25. Glendronach Grandeur 25y: + 0,5 Punkte (von 94 auf 94,5 Punkte)

    26. Glengoyne 25y, 46%: + 0,5 Punkte (von 93 auf 93,5 Punkte)

    27. Macallan Rare Cask Black, 48%: + 0,5 Punkte (von 92 auf 92,5 Punkte)


    Keine signifikante Änderung ...

    28. Old Pulteney 1982/2014 G&M, 43%: + 0,0 Punkte (von 93.5 auf 93.5 Punkte)

    29. Tullibardine 25y: + 0,0 Punkte (von 90 auf 90 Punkte)

    30. Glenfarclas 25y: + 0,0 Punkte (von 89 auf 89 Punkte)


    Etwas besser aus dem Nosingglas ...

    31. Glenglassaugh 30y, 42%: - 0,5 Punkte (von 94 auf 93,5 Punkte)

    32. Strathisla 1967 Gordon & MacPhail, 43% : -1,0 Punkte (von 94,5 auf 93,5 Punkte)

    33. Glenfarclas 40y 50ML, 46% : -1,0 Punkte (von 94 auf 93 Punkte)

    34. Glendronach Parliament 21y: - 1,0 Punkte (von 90 auf 89 Punkte)

    35. Benrinnes 19y, Potstill Edition: - 2,0 Punkte (von 91 auf 89 Punkte)



    Meine empirisch zwar begründeten, dennoch aber absolut subjektiven Thesen lauten:


    1. Jene Whiskys, die mir aus dem Nosingglas am besten geschmeckt haben, sind auch aus dem Rotweinglas am besten. Das große Glas sorgt noch für den "Zusatzkick" auf höchstem Niveau.


    2. Absolut gesehen profitieren "alte Whiskys" natürlich sehr stark von der Ruhezeit und dem großen Entfaltungsvolumen. Auch hier gibt es Ausnahmen wie z.B. die 16jährige Lagavulin Distillers Edition oder den 12jährigen Bunnahabhain. Bei diesen "Jungen" gibt es naturgemäß auch das größte Steigerungspotenzial.


    3. Was zur dritten Erkenntnis führt: Auch die "Raucher" und "Jungen" (v.a. jene mit guter Substanz) profitieren vom Rotweinglas. Neben den angesprochenen Lagavulin und Bunnahabhain sind hier v.a. der 10jährige Benromach 100 Proof oder der 10jährige Springbank zu nennen.


    4. Fasstarke Bourbonfasswhiskys wie die 19jährige Benrinnes Potstill Edition mit 57,8% könnten ein Problem bekommen im Rotweinglas. Gegenbeispiel in meinem Test: Der 18jährige Glen Grant aus dem Ex-Bourbonfass, der ganz großartig schmeckt aus dem Bordeaux-Glas (was auch an den vergleichsweise bescheidenen 43 Volumenprozent Alkohol liegen könnte). Das sind wohl weitere Tests notwendig. Ein weiteres Gegenbeispiel ist mittlerweile der Glenglassaugh 1973/2012 39y, Potstill Edition, mit 51,8%. Diese These lässt sich somit wohl nicht halten.



    Conclusio: Für mich gehört das große Rotweinglas mittlerweile zur Standardausstattung beim Whiskygenuss. Es ist nicht grundsätzlich besser als das Whiskynosingglas, sondern bringt bei vielen Whiskys unentdeckte Eigenschaften und ganz neue Charakterzüge zum Vorschein. Auch hier heißt es, einfach ausprobieren und neugierig bleiben ...


    Liebe Whiskyfreundinnen und Freunde, könnt Ihr diese Erkenntnisse nachvollziehen?

    Welche Erfahrungen habt Ihr selbst mit Whisky in anderen und speziell auch "großen Gläsern" gemacht?


    Lasst Euch nicht davon abhalten, darüber zu berichten ...


    >> Meine Sample-Liste mit Proben von Standard-, Premium- und Luxus-Whiskys

    Flaschenteilungen (FT): Old Pulteney 1983 [aktiv] | FT 015 | FT 014 | FT 013 | FT 012 | FT 011FT 010 | FT 009 | FT 008 | FT 007FT 006 | FT 005 | FT 004 | FT 003FT 002 | FT 001


    „Sammle Erfahrungen, solange Du sie nicht nötig hast.“

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