Whisky aus dem Rotweinglas -- und andere Experimente ...

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  • LDB User LDB Dabei seit: 22.08.2015Beiträge: 7,189Bewertungen: 28
    , letzte Änderung 10. September 2017 um 08:17
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    @StyrianSpirit726 

    Wow, nach wie vor eine tolle Sache mit deinen Experimenten.

    Ich muss das dann wohlmal wirklich auch mal ausprobieren mit dem großen Glas, entweder bin ich noch nicht dazu gekommen, war zu "schissig" oder

    hab gar nicht daüber nachgedacht, da ich automatisch zum Nosingglas greife

    ohne groß nachzudenken.:wink:

    Danke vielmals auf jeden Fall für die guten Tipps!

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  • [Gelöschter Benutzer]
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    Dabei seit: 05.02.2017Beiträge: 0Flaschensammlung:StyrianSpirits SammlungBewertungen: 89
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    @LittleDrammerBoy Gerne! Und nur Mut beim Ausprobieren -- es kann ja nur besser werden ... :lol:

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    Flaschenteilungen (FT): Old Pulteney 1983 [aktiv] | FT 015 | FT 014 | FT 013 | FT 012 | FT 011FT 010 | FT 009 | FT 008 | FT 007FT 006 | FT 005 | FT 004 | FT 003FT 002 | FT 001


    „Sammle Erfahrungen, solange Du sie nicht nötig hast.“

  • LDB User LDB Dabei seit: 22.08.2015Beiträge: 7,189Bewertungen: 28
    , letzte Änderung 10. September 2017 um 12:02
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    @StyrianSpirit726 

    @LittleDrammerBoy Gerne! Und nur Mut beim Ausprobieren -- es kann ja nur besser werden ... :lol:

    :smile:
    Jau, richtig, bis auf wenige Ausnahmen wohl (GG 25 etc.).
    Die Raucher, die ich gerade wieder so richtig gerne mag (stärker als Lagavulin),
    trinke ich aber nach wie vor aus meinem Glencairn am Liebsten.:wink:


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  • Dieter_W User Dieter_W Dabei seit: 28.11.2005Beiträge: 8,931Flaschensammlung:Bewertungen: 1
    , letzte Änderung 10. September 2017 um 20:24
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     Da kann ich mich nur  anschließen.  WBID:59821

     Ein  eklatanter Unterschied   beim Nosing und auch beim Tasting durch den Trinkrand.

     Schon lange  komme ich   bei fassstarken  Abfüllungen  nicht mehr mit dem GlenCairn zurecht.

    Whisky  ist wie ein  Mensch , er verändert sich mit dem Alter .

           "Manchmal zum  Vorteil , manchmal zum Nachteil "


  • [Gelöschter Benutzer]
    Themenersteller
    Dabei seit: 05.02.2017Beiträge: 0Flaschensammlung:StyrianSpirits SammlungBewertungen: 89
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    Macallan 12y Sherry Oak 43% WID:59973

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    Auf Anregung von @groensparv teste ich nochmal die 43%-Variante des zwölfjährigen Macallan. Nun ist die große Hitze des Sommers vorbei, der Macallan liegt auch im großen Rotweinglas und wir werden sehen, ob auch diesmal eine markante Schwefelnote hervorsticht ...

    Geruch: Zuerst kommen die dunklen Früchte und Sherry. Ergänzt um eine schön erdige Note; von Ferne grüßt die Eiche und langsam kommen auch frische Backaromen. Schwefel ist direkt nicht wahrzunehmen.

    / Aus dem Bordeaux-Glas: Nun ist eindeutig der Sherry im Vordergrund, begleitet von angenehmer Minzfrische. Es folgen noch Pflaumen und reife dunkle Früchte. Das Bukett ist insgesamt runder, aber nicht leichter als aus dem Nosingglas. Was hier auch fehlt, das sind die erdigen Noten und die Eiche.

    Geschmack: Der Malt ist schön würzig, Pflaumen und Sherry, schon der typische Macallan. Heute bemerke ich auch etwas Minzfrische; die 43% tun dem Macallan schon gut. Die Würzigkeit mit Eiche und leichtem Salz lässt nun auch die Sulphurherkunft ahnen.

    / Aus dem Rotweinglas: Der Macallan kommt schön voll und rund in den Mund. Wieder fehlen vorerst die Kräuter- und v.a. Salznoten, während Sherry und dunkle Früchte im Vordergrund stehen. Sehr fein.

    Abgang: Der Ausklang des 43%ers ist dominiert von der würzigen Eiche, wieder gepaart mit Pflaume und Sherry.

    / Aus dem Rotweinglas: Auch der Abgang ist wesentlich fruchtiger und sherrybetont und weniger würzig als aus dem Nosingglas. Die Unterschiede sind schon erstaunlich.

    Fazit: Aus dem Nosingglas ist der Macallan auf der kräuterwürzigen, eichenbetonten Fruchtseite. Aus dem Bordeauxglas dominieren eindeutig die Sherry- und Pflaumennoten. Der Sulphuralarm ist diesmal abgeblasen. Diesmal bekommt der Macallan 89 Punkte aus dem Nosingglas und 91 aus dem Bordeauxglas, denn dort ist der Macallan ganz Macallan.

    Es scheint schon so zu sein, dass das Wetter -- große Hitze über 30 Grad, Raumtemperatur bei mindestens 25 Grad -- einen entscheidenden Einfluss auf die freigesetzten Aromen haben kann. Und bei diesem Whisky sind auch die Unterschiede im preisgegebenen Aromenprofil zwischen Nosing- und Rotweinglas sehr groß.

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  • groensparv User groensparv Dabei seit: 07.02.2017Beiträge: 1,073Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 10. September 2017 um 20:35
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    @StyrianSpirit726  Danke für Deine "Opferbereitschaft" :mrgreen: und das erneute Tasten - da hat sich die Re-Review ja für uns beide gelohnt, und das Geheimnis um die "Faule-Eier"-Note ist sozusagen "gelüftet"!

    Freut mich, dass meine Theorie zu stimmen scheint - vor allem für die Macallans (und für unseren Genuss!). :smile:


    EDIT: Für mich heißt das, leichte Schwefelkandidaten nicht mehr bei schwül-warmem Wetter zu trinken. Wieder was gelernt!


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  • LDB User LDB Dabei seit: 22.08.2015Beiträge: 7,189Bewertungen: 28
    , letzte Änderung 13. September 2017 um 06:35
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    Wow. Wow! Hatte gestern mal meinen geliebten Springbank 10 im Rotweinglas.

    Mit genauso viel Zeit und etwas Wasser im Glas wie sonst

    im Nosingglas hat mich das Ergebnis beeindruckt:

    Wie rund der geworden ist im großen Rotweinglas! Um mindestens 2 Jahre gealtert :wink: Ohne seinen Charakter zu verlieren, kommen da süße Früchte zum Vorschein, die vorher nicht da waren, aber auch die maritime Note ist viel klarer, reiner.

    Das hat mich schwer beeindruckt - und sehr gelohnt.:cool:

    Danke nochmal an StyrianSpirit für die Ermutigung :biggrin:


    P.S.:
    Musste nur aufpassen, dass ich mir nicht so viel einschütte wie sonst bei Rotwein:biggrin:

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  • [Gelöschter Benutzer]
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    Dabei seit: 05.02.2017Beiträge: 0Flaschensammlung:StyrianSpirits SammlungBewertungen: 89
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    @LittleDrammerBoy Das mit dem Springbank 10 kann ich gut nachvollziehen -- der ist für mich bei meinem Vergleich gleich um drei Punkte besser angekommen im großen Glas :cool:

    Damit liegt er mit seinen drei Zusatzpunkten in der Reihung nach der stärksten positiven Veränderung im Bordeaux-Rotweinglas gleich an vierter Stelle der 35 von mir verglichenen Single Malts! Und dass in so einem schönen großen Glas ganz gerne ein bissl mehr landet als anderswo, das weiß der geborene Malthead mit Würde zu bewältigen ... :mrgreen:


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    LDB gefällt das
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     Und dass in so einem schönen großen Glas ganz gerne ein bissl mehr landet als anderswo, das weiß der geborene Malthead mit Würde zu bewältigen ... :mrgreen:




    Es gibt Schlimmeres, ich hab dieses Opfer gerne gebracht :biggrin:

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    Ardbeg Uigeadail 54.2% WID:74902


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    Heute musste wieder einmal etwas Kräftigeres ins Glas. Eine Wiederbegegnung nach mehr als einem halben Jahr ...

    Nase: Kraftvoll, Rauch, Torf, süß. Ardbeg ist schon sehr fein für starke Geister. Nach einem stressigen Arbeitstag tut es manchmal ganz gut, in den Whisky-Sandsack zu boxen. Majoran, Thymian, etwas schwarzer Pfeffer, Meersalz. Und wieder mal Speckpflaumen über einem leicht torfigen Lagerfeuer gebraten. Ein paar salzige Tränen noch, weil man sich gerade eine harte Linke eingefangen hat.

    / Aus dem Bordeaux-Glas: Und wieder ereignet sich das Frucht-und-Sherrynasen-Wunder. Selbst der starke Uigeadail zeigt zuerst seine süße Seite mit den Speckpflaumen. Fast möchte man ihn streicheln. Hinter den schönen Sherrynoten kommt dann aber immer stärker der leicht getorfte Lagerfeuerrauch, dann die Kräuter. Ein wahrer Gentleman-Boxer.

    Geschmack: Aus dem Whiskynosingglas ist der Ardbeg sofort prickelnd im gesamten Mundraum, dann kommen die medizinischen Mullbinden, Majoran, Meersalz, Speck, Rauch. Als ich diesen Ardbeg das erste Mal vor fast einem Jahr getrunken habe, war er mir unverdünnt zu stark. Jetzt passt er bestens. So ändern sich die Zeiten. Der Grundton aber bleibt: Kraft, Rauch, Salz, Torf, Sherry, Pflaumen, Notfallmedizin. Für die harten Schläge im Leben.

    / Aus dem Rotweinglas: Das Erstauftrittsprickeln ist sanfter, aber breitflächiger und länger. Die reinste Kräutersalzbrause. Mjam. Der Sherry und die Dunkelfrüchte fehlen mir jetzt gar nicht -- so stark sie am Gaumen waren, so unmerklich halten sie sich nun im Hintergrund.

    Abgang: Auch im Abgang aus dem Nosingglas dominiert das Rauchig-Medizinische, ergänzt um schöne Sherrynoten und Pflaumensüße. Es folgen Eichenbitterkeit und die Salzigkeit von ein paar vergossenen Tränen des Schmerzes. Oder des Glücks.

    / Aus dem Rotweinglas: Auch der Abgang ist würze- und eichenbetont und zeigt weniger Frucht und Sherry als in der Nase. Sozusagen das konvexe Gegenstück zum konkaven Nosingglas.

    Fazit: Dieser Ardbeg ist ein Ardbeg durch und durch. Unter den Rauchern sicher einer der besten und am besten zu trinkenden Malts. Für mich sind das 90 Punkte. Treffer.

    Aus dem Rotweinglas ist die Nase besser. Am Gaumen schemckt mir der Ardbeg aus dem Nosingglas mindestens gleich gut oder leicht besser, ebenso wie im Abgang. Insgesamt gibt es diesmal einen Gleichstand zwischen beiden Gläsern -- welches man gerade nimmt, ist Geschmackssache und stimmungsabhängig.

    Mit ein wenig Wasser: Nun zeigt der Ardbeg auch im Nosingglas seine süße Seite, ehe Minzfrische, Kräuter und die leicht torfgeschwängerte Rauchigkeit folgen. Sehr angenehm. Auch am Gaumen zeigt sich zuerst die Süße, das Prickeln ist kaum vorhanden, die Kräuter kommen und die Speckpflaumen. Fast schon ein Gentleman-Boxer, der er auch im Abgang bleibt.

    Aus dem großen Riedel-Glas bewirken ein paar Tropfen Wasser eine noch tiefere sherrygrundierte Süße, die aber unmittelbar von einem sehr schönen Kräuterbukett eingefangen wird. Eigentlich ist das jetzt ein anderer Whisky. Am Gaumen melden sich nun die süßen und fruchtigen Anteile sehr schön, ehe er sich im Abgang aus dem großen Glas wieder ganz kräuter-salzig und eichenbetont verabschiedet. Mit etwas Wasser gibt es ganz leichte Vorteile für das Bordeaux-Glas -- aber auch das ist ebenso subjektiv wie tagesform- und stimmungsabhängig.

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