Whisky aus dem Rotweinglas -- und andere Experimente ...

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  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 06.03.2017Beiträge: 0Flaschensammlung:Luzzes SammlungBewertungen: 1
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    @StyrianSpirit726 


    Vielen Dank für Deine bisherigen Posts, es waren immer schöne Tastings und Vergleiche, ich  habe sie immer sehr gerne gelesen und mich auch zum ein oder anderen Selbstversuch hinreißen lassen :wink:


    Mir hat das gezeigt, dass es sich lohnt, auch mal gewohnte Pfade zu verlassen und offen für Neues zu sein. Ich freue mich schon auf weitere Glasvergleiche....


    image



    Das Gute an Tee ist, du kannst ihn auf der Arbeit trinken. 

    Das Gute an Whisky ist, er schaut aus wie Tee:cool:


    >>2-fache After-Chat-Party-Bus-Haltestelle - August 2017 und Oktober 2019<<


  • [Gelöschter Benutzer]
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    Dabei seit: 05.02.2017Beiträge: 0Flaschensammlung:StyrianSpirits SammlungBewertungen: 89
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    @Luzze Danke für Dein Feedback :exclaim:

    Die abschließende Reihung folgt natürlich auch noch. Aber heute lass' ich's mir nach dem Lagavulin mit dem neuen Pulteney einfach nur noch gutgehen ... :smile:

    >> Meine Sample-Liste mit Proben von Standard-, Premium- und Luxus-Whiskys

    Flaschenteilungen (FT): Old Pulteney 1983 [aktiv] | FT 015 | FT 014 | FT 013 | FT 012 | FT 011FT 010 | FT 009 | FT 008 | FT 007FT 006 | FT 005 | FT 004 | FT 003FT 002 | FT 001


    „Sammle Erfahrungen, solange Du sie nicht nötig hast.“

  • groensparv User groensparv Dabei seit: 07.02.2017Beiträge: 1,073Bewertungen: 0
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    Epilog:
    Nach 50 Vergleichstests auch aus dem großen Rotweinglas -- und damit hab' ich ein gutes Drittel aller bisher von mir verkosteten Single Malts auch einem intensiven Glasvergleich unterzogen -- kann ich ganz gut abschätzen, welche Malts ich zu welcher Gelegenheit geschmacklich verändern will. 30 Minuten Ruhe im großen Glas mit großer Oberfläche, ein paar Minuten noch erwärmt mit der Innenhandfläche, bringen viel Sauerstoff, binden v.a. die Tannine bestens ein und fächern die Aromenbestandteile herrlich auf.

    Diese Möglichkeit wird für mich also auch in meinem künftigen Whiskyleben eine willkommene Genussvariante bleiben. Darüber schreiben kann ich nicht mehr viel Neues und man soll ohnehin aufhören, wenn's am schönsten ist.

    Neubeginn:
    Auch wenn das Posten meiner Rotweinglasvergleiche hiermit ein Ende hat -- die Glasvergleiche werden natürlich weitergehen. Für mich steht mittlerweile fest, dass ich mir doch einen Premium-Snifter von Spiegelau anschaffen werde und auf das verrückte Riedel Vinum Tasting Glas werde ich wohl auch nicht verzichten können. Schon wegen des Show-Effekts bei unseren Whiskybuffets, wenn das Glas mit Whisky langsam über den Tisch rollt :-))

    Und: Ich hoffe, Ihr alle, liebe Foren-Brüder und -Schwestern, nutzt diesen Thread, um in Zukunft noch öfter über Eure Erfahrungen mit den verschiedensten Gläsern zu berichten!

    In diesem Sinne ...
    Sláinte!


    Nun denne - kein Schlussstrich, aber ein Kapitelende! Auch bei mir wird definitiv der Premium-Snifter einziehen, bin schon sehr gespannt drauf! Da können wir ja wieder um die Wette tasten! Dir ebenfalls ein Sláinte! :biggrin:



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  • [Gelöschter Benutzer]
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    Dabei seit: 05.02.2017Beiträge: 0Flaschensammlung:StyrianSpirits SammlungBewertungen: 89
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    @groensparv Schön gesagt, liebe Foren-Schwester :smile: Und ja, wir tasten, testen und vergleichen weiter ...

    >> Meine Sample-Liste mit Proben von Standard-, Premium- und Luxus-Whiskys

    Flaschenteilungen (FT): Old Pulteney 1983 [aktiv] | FT 015 | FT 014 | FT 013 | FT 012 | FT 011FT 010 | FT 009 | FT 008 | FT 007FT 006 | FT 005 | FT 004 | FT 003FT 002 | FT 001


    „Sammle Erfahrungen, solange Du sie nicht nötig hast.“

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    Dabei seit: 05.02.2017Beiträge: 0Flaschensammlung:StyrianSpirits SammlungBewertungen: 89
    , letzte Änderung 19. November 2017 um 18:39
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    Resümee zum Whiskytrinken aus dem Rotweinglas

    November 2017


    Begonnen hat alles mit der Empfehlung eines alten Whiskykenners: "Schenken Sie doch einen guten alten Whisky in ein großes Rotweinglas und lassen Sie ihm eine halbe Stunde Zeit zum Atmen. Dann genießen Sie. Sie werden begeistert sein."


    Das hab' ich nun mit 50 Whiskys getestet. Meine Erkenntnis: Ein gutes Bordeaux-Rotweinglas kann völlig neue Charakterzüge eines Whiskys offenlegen und den Genuss vertiefen. Allerdings gilt das nicht für alle Whiskys. 


    Hier nun das Ranking der Whiskys aus dem Rotweinglas nach


    A) Genusspunkten absolut:


    Whiskyhimmel ...

    01. Glenglassaugh 1973/2012 39y, Potstill Ed., 51,8%: 95,5 Punkte

    01. Brora 1981 30y, Chieftain's Choice, 50%: 95.5 Punkte

    03. Port Ellen 1983 Malts of Scotland (MoS) 57,1%: 95 Punkte

    04. Glenglassaugh 30y, 44,8%: 94.5 Punkte

    04. Old Pulteney 25y, 46%: 94.5 Punkte

    04. Glendronach Grandeur 25y, 50,3%: 94.5 Punkte

    07. Glenglassaugh 1978, The Chosen Few, Mhairi McDonald, 46,3%: 94.5 Punkte
    08. Glengoyne 25y, 48%: 94 Punkte 

    08. Old Pulteney 23y Sherry Casks, 43%: 94 Punkte

    08. Old Pulteney 1990 23y, 46%: 94 Punkte

    11. Strathisla 1967 Gordon & MacPhail, 43%: 93.5 Punkte

    12. Old Pulteney 1982/2014 G&M, 43%: 93.5 Punkte
    13. Glenglassaugh 30y, 42%: 93.5 Punkte 

    14. Glengoyne 25y, 46%: 93.5 Punkte

    15. Tomatin 1988 25y – Batch 2, 46%: 93.5 Punkte

    16. Tamdhu Batch Strength, Batch 002, 58.5%: 93.5 Punkte


    Außergewöhnlich ...

    17. Glenfarclas 40y 50ML, 46%: 93 Punkte

    18. Auchentoshan Solera, 48%: 93 Punkte
    19. Lagavulin DE 16y, 43%: 93 Punkte

    20. Macallan Rare Cask Black, 48%: 92.5 Punkte

    21. Glengoyne 21y, 43%: 92.5 Punkte

    22. Bunnahabhain 12y, 46,3%: 92 Punkte

    23. Old Pulteney 17y, 46%: 91.5 Punkte

    24. Glen Garioch Wine Cask 48%: 91 Punkte

    25. Glen Garioch 15y, The Renaiss., 1st Chapter, 51,9%: 91 Punkte

    25. Macallan 12y, 43% Sherry Cask: 91 Punkte

    27. Caol Ila 13y G&M, Fassstark.de Inaugural Release, 53%: 90.5 Punkte

    28. Glen Grant Rare Edition 18y, 43%: 90.5 Punkte
    28. Caol Ila 25y, 43%: 90.5 Punkte


    Erstklassig ...

    30. Tullibardine 25y, 43%: 90 Punkte

    30. Ardbeg Uigeadail, 54.2%: 90 Punkte

    32. Glen Garioch 16y Renaissance 2nd Chapter, 51,4%: 90 Punkte

    32. Macallan 12y Sherry Cask, 40%: 90 Punkte

    34. Lagavulin 16y, 43%: 90 Punkte

    35. Benromach 10y 100 Proof, 57%: 90 Punkte

    35. Bunnahabhain 2009/2017, Gordon & MacPhail Exclusive, 57,5%: 90 Punkte

    37. Glenfarclas 105, 60%: 90 Punkte

    38. Old Pulteney Pentland Skerries, 46%: 90 Punkte


    Gut bis sehr gut ...

    39. Glen Garioch 12y, 48%: 89.5 Punkte

    40. Bowmore The Devil's Casks III, 56.7%: 89.5 Punkte

    40. Auchentoshan Berrys' 1996 17y 46%: 89.5 Punkte

    42. Glendronach Parliament 21y, 48%: 89 Punkte

    42. Glenfarclas 25y, 43%: 89 Punkte

    44. Benrinnes 19y, Potstill Edition, 57,8%: 89 Punkte

    45. Springbank 10y, 46%: 88 Punkte

    46. Aberlour a'bunadh, Batch 53, 59,7%: 88 Punkte

    47. Aberlour Double Cask 16y 40%: 88 Punkte

    48. Ledaig 10y 46,3%: 87 Punkte

    49. Highland Park 12y, 40%: 87 Punkte

    50. Auchentoshan 12y, 40%: 85 Punkte


    ------------------------------------------------------


    Ebenso interessant ist die Reihung danach, welche Whiskys vom Rotweinglas am meisten profitieren, sich also in meiner ganz persönlichen und subjektiven Wertung von den Punkten her am meisten verbessert haben.


    B) Reihung nach der stärksten positiven Veränderung im Bordeaux-Rotweinglas:


    Probierpflicht ...

    01. Bunnahabhain 12y: + 5,0 Punkte (von 87 auf 92 Punkte)

    02. Lagavulin DE 16y: + 4,0 Punkte (von 89 auf 93 Punkte)

    03. Old Pulteney 17y, 46%: + 3,5 Punkte (von 88 auf 91.5 Punkte)

    04. Glen Garioch 12y: + 3,5 Punkte (von 86 auf 89.5 Punkte)

    05. Old Pulteney Pentland Skerries, 46%: + 3,0 Punkte (von 87 auf 90 Punkte)

    06. Springbank 10y: + 3,0 Punkte (von 85 auf 88 Punkte) 


    Dringende Vergleichsempfehlung ...

    07. Glengoyne 21y, 43%: + 2,5 Punkte (von 90 auf 92.5 Punkte)

    08. Glen Grant Rare Edition 18y: + 2,5 Punkte (von 88 auf 90.5 Punkte)
    08. Caol Ila 25y: + 2,5 Punkte (von 88 auf 90.5 Punkte)

    10. Glenfarclas 105, 60%: + 2,5 Punkte (von 87,5 auf 90 Punkte)

    11. Tamdhu Batch Strength, Batch 002, 58.5%: + 2,0 Punkte (von 91,5 auf 93.5 Punkte)

    12. Glen Garioch 15y, The Ren., 1st Chapt., 51,9%: + 2,0 Punkte (von 89 auf 91 Punkte)

    12. Macallan 12y, 43% Sherry Cask: + 2,0 Punkte (von 89 auf 91 Punkte)

    14. Benromach 10y 100 Proof: + 2,0 Punkte (von 88 auf 90 Punkte)

    14. Bunnahabhain 2009/2017, G&M Exclusive, 57,5%: + 2,0 Punkte (von 88 auf 90 Punkte)

    16. Aberlour Double Cask 16y 40%: + 2,0 Punkte (von 86 auf 88 Punkte)

    17. Highland Park 12y: + 2,0 Punkte (von 85 auf 87 Punkte) 

    18. Port Ellen 1983 (MoS) 57,1%: + 1,5 Punkte (von 93,5 auf 95 Punkte)

    19. Tomatin 1988 25y – Batch 2, 46%: + 1,5 Punkte (von 92 auf 93.5 Punkte)

    20. Caol Ila 13y G&M, Fassstark.de Inaugural Release, 53%: + 1,5 Punkte (von 89 auf 90.5 Punkte

    21. Bowmore The Devil's Casks III, 56.7%: + 1,5 Punkte (von 88 auf 89.5 Punkte)

    21. Auchentoshan Berrys' 1996 17y 46%: + 1,5 Punkte (von 88 auf 89.5 Punkte)


    Für alle, die den Whisky schon aus dem Nosingglas toll finden ...

    23. Glenglassaugh 1978, The Chosen Few, 46,3%: + 1,0 Punkte (von 93,5 auf 94.5 Punkte)

    24. Glengoyne 25y, 48%: + 1,0 Punkte (von 93 auf 94 Punkte) 

    25. Old Pulteney 23y Sherry Casks, 43%: + 1,0 Punkte (von 93 auf 94 Punkte)

    25. Old Pulteney 1990 23y, 46%: + 1,0 Punkte (von 93 auf 94 Punkte)

    27. Auchentoshan Solera, 48%: + 1,0 Punkte (von 92 auf 93 Punkte) 

    28. Glen Garioch Wine Cask 48%: + 1,0 Punkte (von 90 auf 91 Punkte)

    29. Glen Garioch 16y Renaissance, 2nd Chapter: + 1,0 Punkte (von 89 auf 90 Punkte)

    29. Macallan 12y Sherry Cask: + 1,0 Punkte (von 89 auf 90 Punkte)

    31. Auchentoshan 12y: + 1,0 Punkte (von 84 auf 85 Punkte)

    32. Glenglassaugh 1973/2012 39y, Potstill Ed., 51,8%: + 0,5 Punkte (von 95 auf 95.5 Punkte)

    32. Brora 1981 30y, Chieftain's Choice, 50%: + 0,5 Punkte (von 95 auf 95.5 Punkte)

    34. Glenglassaugh 30y, 44,8%: + 0,5 Punkte (von 94 auf 94.5 Punkte) 

    34. Old Pulteney 25y, 46%: + 0,5 Punkte (von 94 auf 94.5 Punkte)

    34. Glendronach Grandeur 25y: + 0,5 Punkte (von 94 auf 94.5 Punkte)

    37. Glengoyne 25y, 46%: + 0,5 Punkte (von 93 auf 93.5 Punkte)

    38. Macallan Rare Cask Black, 48%: + 0,5 Punkte (von 92 auf 92.5 Punkte)


    Keine signifikante Änderung ...

    39. Old Pulteney 1982/2014 G&M, 43%: + 0,0 Punkte (von 93.5 auf 93.5 Punkte)

    40. Tullibardine 25y: + 0,0 Punkte (von 90 auf 90 Punkte)

    40. Ardbeg Uigeadail, 54.2%: + 0,0 Punkte (von 90 auf 90 Punkte)

    42. Glenfarclas 25y: + 0,0 Punkte (von 89 auf 89 Punkte)


    Etwas besser aus dem Nosingglas ...

    43. Glenglassaugh 30y, 42%: - 0,5 Punkte (von 94 auf 93,5 Punkte)

    44. Strathisla 1967 Gordon & MacPhail, 43% : -1,0 Punkte (von 94,5 auf 93,5 Punkte)

    45. Glenfarclas 40y 50ML, 46% : -1,0 Punkte (von 94 auf 93 Punkte)

    46. Glendronach Parliament 21y: - 1,0 Punkte (von 90 auf 89 Punkte)

    47. Aberlour a'bunadh, Batch 53, 59,7%: - 1,0 Punkte (von 88 auf 87 Punkte)

    48. Ledaig 10y 46,3%: - 1,0 Punkte (von 87 auf 86 Punkte)

    49. Lagavulin 16y, 43%: - 1,5 Punkte (von 90 auf 88,5 Punkte)

    50. Benrinnes 19y, Potstill Edition: - 2,0 Punkte (von 91 auf 89 Punkte)



    Meine empirisch zwar begründeten, dennoch aber absolut subjektiven Thesen lauten:


    1. Jene Whiskys, die mir aus dem Nosingglas am besten geschmeckt haben, sind auch aus dem Rotweinglas am besten. Das große Glas sorgt noch für den "Zusatzkick" auf höchstem Niveau.


    2. Absolut gesehen profitieren "alte Whiskys" natürlich sehr stark von der Ruhezeit und dem großen Entfaltungsvolumen. Auch hier gibt es Ausnahmen wie z.B. den 12jährigen Bunnahabhain oder die 16jährige Lagavulin Distillers Edition. Bei diesen "Jungen" gibt es naturgemäß auch das größte Steigerungspotenzial.


    3. Was zur dritten Erkenntnis führt: Auch die "Raucher" und "Jungen" (v.a. jene mit guter Substanz) profitieren vom Rotweinglas. Neben den angesprochenen Lagavulin und Bunnahabhain sind hier v.a. der 10jährige Benromach 100 Proof, der 10jährige Springbank oder der Tamdhu Batch Strength Batch 002 zu nennen.


    Conclusio: Für mich gehört das große Rotweinglas nunmehr zur Standardausstattung beim Whiskygenuss. Es ist nicht grundsätzlich besser als das Whiskynosingglas, sondern bringt bei vielen Whiskys unentdeckte Eigenschaften und ganz neue Charakterzüge zum Vorschein. Auch hier heißt es, einfach ausprobieren und neugierig bleiben ...


    Liebe Whiskyfreundinnen und Freunde, könnt Ihr diese Erkenntnisse nachvollziehen?

    Welche Erfahrungen habt Ihr selbst mit Whisky in anderen und speziell auch "großen Gläsern" gemacht?


    Lasst Euch nicht davon abhalten, auch in Zukunft darüber zu berichten ...


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  • morn User morn Dabei seit: 03.04.2013Beiträge: 1,006Flaschensammlung:It's ...Green...Bewertungen: 0
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    Nachdem ich schon wieder neue Gläser gekauft hab (ist ja noch reihenweise Platz im Schrank...hüstel...) mache ich mich auch mal an einen Vergleich.


    Allerdings ohne Weingläser. Wein gibt es bei mir ausschließlich als Finish ins Glas....:cool:


    In die Gläser kommt ein Midleton Barry Crocket Legacy mit 46%.

    Ich gehe jetzt nicht mehr auf die kompletten Notes des Whiskeys ein, heute interessieren mich die Unterschiede. 


    Antreten werden von links nach rechts:

    1) ein Standard-Nosingglas, 2) das :horst:-Glas, 3) das irische Túath-Glas und 4) das Angels-Share-Glas.


    image


    Nase: Das überrascht schon mal. Am intensivsten ist hier das Standardglas.

    Die Frucht steht hier im Vordergrund. Danach kommt Angels-Share, allerdings ist hier deutlich mehr Vanille und Holz zu riechen. An dritter Stelle das Túath. Das Whisky.de-Glas ist für die Nase eine Enttäuschung. Im direkten Vergleich kommt da viel zu wenig. Aber interessant. Die Frucht ist bei allen da (wenn auch unterschiedlich intensiv), aber je kleiner das Glas, umso stärker kommen die Holznoten durch.


    Geschmack: Hier gewinnt das Angels-Share-Glas. Das mag auch an der Konstruktion liegen, durch das Röhrchen landet der Whiskey ziemlich mittig auf der Zunge und verteilt sich dann erst. Der Whiskey ist viel intensiver, wirkt auch komplexer. Danach das Standardglas, das Túath-Glas und letzter wird wieder das whisky.de-Glas. Kommt insgesamt viel weniger Geschmack durch, der Whiskey wirkt flacher.


    Fazit: Gewonnen hat das Standardglas. Danach Angels-Share und Túath. Abgeschlagen hinten das Whisky.de-Glas.

    Ich hätte ja im Now Drinking mal behauptet, dass der Barry Crockett draußen nicht geht, kaum Aroma, flach im Geschmack. Nun weiß ich es besser. War wohl nur das falsche Glas. Ich hatte durch dieses Thema ja schon eine Idee, dass es Unterschiede geben könnte. Das es so extrem ist, hätte ich nicht gedacht.


    Auf jeden Fall spannend. Ich werde das jetzt mal mit weiteren Whiskys testen, um mal einen Whisky für das :horst:-Glas finde. Ich denke bei Fassstärken dürfte es deutlich besser abschneiden.



    Rules of Acquisition #286: When Morn leaves, it's all over.

  • [Gelöschter Benutzer]
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    Dabei seit: 05.02.2017Beiträge: 0Flaschensammlung:StyrianSpirits SammlungBewertungen: 89
    , letzte Änderung 25. November 2017 um 17:55
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    Ein neues Glas zieht ein ...


    Heute will ich den ersten direkten Vergleich mit dem Spiegelau Whisky Snifter Premium machen. Als Vergleichsmalt dient natürlich der Bunnahabhain 12y. Der hat schon viele Glas-Vergleiche erlebt und ich kann ganz gut abschätzen, wie der Malt in unterschiedlichen Gläsern riechen und schmecken kann ...

    image

    Bunnahabhain 12y 46,3% WID:81007

    Geruch:

    Aus dem Stölzle-Nosingglas (links im Bild) die "klassische Bunna-12-Nase": Kräuter, Salzgischt, leichte Frische, von weiter Ferne ein paar reife Früchte. Das Riedel-Vinum-Bordeaux (rechts) bringt wieder die absolut betörende Frucht- und Sherry-Nase. Der Premium-Snifter von Spiegelau (Mitte) bringt ebenfalls mehr Frucht und Sherry in die Nase als das Stölzle-Glas -- im Vordergrund bleiben allerdings die Kräuternoten (Thymian, Majoran) und er wirkt auch etwas "frischer" mit einer feinen Mentholnote.

    Geschmack und Abgang:
    Aus dem Stölzle-Nosingglas sind zuerst die Kräuter präsent, es folgen Sherry und dunkle Früchte, dann wird er wieder etwas salziger, ehe im Abgang eine Eichen-Ahnung das Bunna-Aromenbukett abrundet. Das Glas liegt gut in der Hand, aufgrund des kurzen Stiels und der vergleichsweise breiten Unterseite kann man kann die Malts auch gut wärmen.

    Aus dem Spiegelau-Premium-Snifter kommt der Malt ebenfalls sehr fein mit einer ersten Kräuterbetonung in den Mundraum. Dadurch, dass der Malt durch die leicht gebogene Trinklippe schon breit in den Mundraum fließt, melden sich auch die saftigen Früchte und die Sherryaromen vernehmlicher als aus dem Stölzle-Glas. Der Abgang bringt weniger Eiche.

    Aus dem großen Bordeaux-Glas kommt der Bunna wieder enorm fruchtig, süß und sherryschwanger auf den Gaumen. Dieser Eindruck ist und bleibt einzigartig. Nach etwas Verweilen im Mundraum melden sich dann Salzgischt und Kräuter, der Abgang bleibt fruchtig-würzig. Die Eiche ist wesentlich weniger präsent als in den Whisky-Nosinggläsern.

    Fazit:

    Drei tolle Gläser. Meine Reihung nach Genusspunkten für den Bunnahabhain 12y lautet: 92 für den Malt aus dem Riedel Vinum Bordeaux, 90 für den Genuss aus dem Spiegelau Premium Snifter und 89 für den Malt aus dem Stölzle-Glas.

    Der Premium Snifter ist keine "Mischung" oder "Symbiose" aus dem großen und dem kleinen Glas. Für die Nase liefert er beim Bunna 12 ein etwas vielfältigeres Aromenbild als das Stölzle, die betörende Süße des Bordeaux-Glases erreicht er nicht.

    Die "Birnen-" bzw. "Tulpen-Grundform" gleicht etwas dem Glencairn-Glas (das mir beim Bunna-Vergleich 88 Genusspunkte liefert), ein wesentlicher Unterschied ist (neben dem größeren Volumen an sich) die leicht gebogene Trinklippe, die für mich ein sehr viel harmonischeres und angenehmeres Maltauftreffverhalten bewirkt (als etwa auch die Trinklippe des Whisky.de-Glases).

    Das Stölzle-Glas ist irrsinnig handlich, stabil und kompakt in der Handhabung und liefert beim Nosing feine Ergebnisse, die Aromen sind hier allerdings am konzentriertesten. Der Antrunk aus diesem Glas ist -- duch die weder zu dicke oder zu dünne oder zu gebogene Glasrandform -- für mich immer noch am angenehmsten. Natürlich wird das auch der Gewöhnung geschuldet sein und Whiskyliebhaber, die schon ewig den Spiegelau-Snifter verwenden, werden das wahrscheinlich für "ihr Glas" so empfinden.

    Das Riedel-Rotweinglas bleibt das Außergewöhnliche. Diese fein aufgefächerte Frucht- und Sherrytiefe liefert kein anderes Glas. Und schon wieder bin ich mit einem tollen Standard und drei hervorragenden Gläsern im siebten Whiskyhimmel ... :-))

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  • LDB User LDB Dabei seit: 22.08.2015Beiträge: 7,172Bewertungen: 28
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    @StyrianSpirit726 

    Interessant wie immer, was du schreibst!

    Ein Set Spiegelau-Premium-Snifter habe ich ich mir jetzt mal bestellt und bin gespannt.

    LDBs Sample-Bar - come in and find out!

    Ich hab sie nicht alle - aber viele.


    ole gefällt das
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    @LittleDrammerBoy Freut mich, wenn's weiterhilft, was ich schreibe :-) Ich bin jetzt mal gespannt, wie sich mein neues Glas mit einem alten Sherry-Malt so macht ...

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    Themenersteller
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    Der Strudel-Malt


    Heute bringe ich wieder ein Opfer für den Glasvergleich: Mein Strudelmalt (heute: Topfenstrudel) schlechthin, der Glengoyne 25y, muss sich zu Vergleichszwecken auch aus dem neuen Spiegelau Premium Snifter beweisen.

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    Glengoyne 25 years old 48% WID:81007

    Geruch:

    Aus dem Stölzle-Nosingglas duftet er wieder wunderbar konzentriert nach Sherry, Leder und Eiche; grundiert von einer feinen Minzfrische mit ein paar Kräutern im Hintergrund.
    Der Premium Snifter von Spiegelau bringt wesentlich mehr Sherry und dunkle Früchte zum Vorschein. Zu den saftig-süßen Zwetschken gesellen sich feine Eichen- und Ledernoten, die 48% als Minzfrischnote sind kaum zu spüren.
    Aus dem Riedel Vinum Bordeaux sind die Dunkelfrucht- und Sherrynoten nochmal intensiver, ehe gut gestaffelt Leder, Kräuter (Aromenrichtung Majoran) und Eiche folgen.
    Der 25jährige Glengoyne hat eine betörende Nase. Konzentriert und frisch aus dem Stölzle, sehr fein und mit prononcierten Sherry- und Fruchtnoten aus dem Spiegelau und von betörender Tiefe bei voller Aromen-Breite aus dem Bordeaux-Glas.

    Geschmack und Abgang:
    Aus dem Stölzle-Nosingglas kommt mein Strudelmalt wunderbar prickelnd in den Mundraum; Eiche und Kräuter sind sofort präsent, ehe Dunkelfrucht und Sherry folgen und auch den langen Ausklang begleiten.
    Aus dem Premium-Snifter kommt der Goyne ebenfalls in schöner Kräuter- und Eichenkonzentration in den Mundraum, ehe auch hier Zwetschkenröster, Sherry und Leder folgen; vor dem geistigen Auge ersteht die sprichwörtliche "alte Bibliothek".
    Aus dem großen Bordeaux-Glas kommt der Malt wieder derart fruchtig auf den Gaumen, fast wie feinster Cognac über einem Zwetschkenröster. Fruchtig süß-säuerlich, Sherry, dann folgen zarte Eiche, Kräuter und wieder die sherrygrundierte Fruchtsüße, umrahmt von einem lederbezogenen Eichensessel.

    Fazit:
    Diesmal gefällt mir der Premium-Snifter beim Geruch entschieden besser als das Stölzle-Glas, weil die Sherry- und Fruchtnoten eine sehr gute Präsenz entwickeln und die Eichen- und Lederaromen wunderbar ergänzen. Aus dem Riedel Vinum Bordeaux gibt es all das -- und noch mehr. Im Geschmack und Abgang sind das Stölzle und das Spigelau dann wieder auf sehr ähnlichem Niveau unterwegs; der wesentliche Unterschied ist hier die Minzfrischnote, die aus dem Stölzle präsenter ist. Auch am Gaumen und im Abgang ist das große Bordeaux-Glas nochmal voluminöser, sherry- und fruchtbetonter, ohne die restlichen Aromen und an Klarheit zu verlieren.

    Der 25er-Goyne ist für mich der beste "Dessert- und Genussabend-Whisky", der sich denken lässt. Wir werden diesen Malt jetzt noch gebührend weiter auskosten. Die beste Ehefrau von allen übernimmt den Malt aus dem Premium Snifter, ich darf weiter aus dem Stölzle und dem Riedel genießen. Wird noch ein schöner Abend ...

    >> Meine Sample-Liste mit Proben von Standard-, Premium- und Luxus-Whiskys

    Flaschenteilungen (FT): Old Pulteney 1983 [aktiv] | FT 015 | FT 014 | FT 013 | FT 012 | FT 011FT 010 | FT 009 | FT 008 | FT 007FT 006 | FT 005 | FT 004 | FT 003FT 002 | FT 001


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