Polnischer Whisky

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    Auf der polnischen Internetseite von Kozuba i Synowie passiert nichts mehr, selbst im Shop gibt es nichts mehr zu kaufen. Dagegen ist deren amerikanische Internetseite nun aktiv. Die Familie firmiert nun offiziell als amerikanisches Unternehmen.

    Von dem angekündigten Whisky der Brauereigruppe BRJ war im Internet nichts zu lesen und in den Läden nichts zufinden. Selbst der angekündigte schottische Whisky der speziell für den polnischen Markt mit einer eigenen Marke Jack Strong geplant wurde ist aktuell noch nicht auf dem Markt.

    Es gibt zwar die erwähnten Micro-Brennereien aber ansonsten gibt es wohl aktuell keinen größeren Brenner der polnischen Whisky produziert. Dabei entwickelt sich der polnische Whisky-Markt weiter, schließlich ist der Import von Single Malt Whisky im Jahr 2016 um gute 30 Prozent gestiegen.

    Vorsicht: Kommentar kann Spuren von Übertreibungen enthalten und muss nicht zwingend der Realität entsprechen!

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    , letzte Änderung 5. April 2017 um 10:01
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    Den Jack Strong habe ich kürzlich sogar in einem Geschäft gesehen. Aber nachdem ich von diesem schottischen Blend unter polnischer Marke weiß, verspürte ich kein besonderes Kaufinteresse. Ich habe aber einen "quasi" polnischen Whisky entdeckt.


    Das ehemals polnische Unternehmen stammt aus dem 18. Jahrhundert und hatte seinen Sitz in L'wow (Lemberg) und war währender der Besatzungszeit des östereichischen Teilungsgebietes Polen-Litauens Hoflieferant des habsburgerischen Königshauses. Vermutlich schon während der Teilungszeit aber jendenfalls nachweislich ab der Unabhängigkleit der zweiten polnischen Republik 1918 hatte die Distillerei neben Wodka und Likören einen Whisky unter dem Namen „Old Polish Whisky" im Sortiment. Mit dem Ausbruch des Krieges 1939 endete zunächst die Geschichte der Distillerie, da diese bombardiert wurde und die Eigentümerfamilie die Besatzungszeit nicht überlebte. Ein entfernter Verwandter der Familie in Wien kaufte nach dem Krieg die Markenrechte und seither werden österreichische Brände unter dieser alten polnischen Familienmarke global vermarktet, vor allem Wodka und Liköre. Seit jüngsten wird unter der Marke auch wieder ein Whisky mit 43% vertrieben.


    Die im Internet gefundenen Meinungen deuten auf eine Qualität eines durchschnittlichen Blends hin, der sich für Cocktails eignet.. Aus eigener Erfahrung kann ich noch nicht sprechen, aber der Preis von etwas mehr als 20 Euro sind jetzt nicht die Welt. Aber so versessen bin ich nach dem was ich gelesen habe auch nicht darauf. Vermutlich probiert man den mal eher bei Gelegenheit in einer Bar. Und am Ende ist es dann halt doch ein österreichischer Whisky... ;-)


    Quellen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/J._A._Baczewski

    http://blog.czajkus.com/2014/07/10/polska-whisky/

    http://www.milerpije.pl/alkohol-wieczoru-325-j-a-baczewski-whisky.html#

    http://www.agjab.com/monopolowa2010/indexframe.htm

    http://www.milerpije.pl/alkohol-wieczoru-325-j-a-baczewski-whisky.html#




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    Den polnischen Single Malt Langlander habe ich mittlerweile in einem Whisky Onlineshop entdeckt. Aber fast 60 Euro für einen 3 Jährigen Single Malt ist schon recht heftig. Sollte dieser Whisky in meiner recht gut ausgestatteten Whisky-Bar vorrätig sein werde ich den dort mal probieren. Denn 60 Euro sind mir dann schon viel Geld für einen Probekauf eines nicht etablierten Whiskies mit dem jungen alter. Auch wenn dort mit Collectors Edition und 100% polnische Rohstoffe (inkl. Fässer bzw. Holz der Fässer) geworben wird, da will ich doch lieber vorher mal ein Drum testen ob es sich wirklich lohnt. Lokalpatriotismus hin oder her.

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    , letzte Änderung 10. Dezember 2017 um 23:20
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    Gestrigen Samstag war ich bei einem Whiskyhändler und der erwähnte, dass er bald eine Lieferung des Whiskies der Brauerei Ciechan erhalten wird. Bei ihm würde der Preis bei circa 200 Zloty (ca 50 Euro) kosten. Laut Iinternet-Quellen handelt es sich um einen einen Single Malt und Singel Barrel mit 1445 Tage Lagerung (also knappe 3,9 Jahre...). Diese Ausgabe beträgt nur 2000 Flaschen, aber weitere tausende Fässer lagern wohl noch im Keller der Brauerei. Bei der Anlage handelt es sich laut Presseinformationen um kupferne Destilationssäulen. Der Whisky trägt dann auch gleich den Namen des Braureikonzernbesitzers (BRJ): JAKUBIAK WHISKY

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    Ich habe mich mal zu dem Gedankenspiel hinreissen lassen wie ich das mit einem polnischen Whisky aufziehen würde... vorausgesetzt Geld für die Investiton wäre nicht das Problem...


    1) Standort: Ich würde bevorzugt das Suwalki-Gebiet in Nord-Ost-Polen an der Grenze zu Litauen wählen. Die Gegend gilt als besonders naturbelassen und die extrem kalten Winter als Kontrast zum Sommer wären bei der Fassreifung sicher hilfreich. Entweder man kann eine bestehende Brennenrei aufkaufen oder - noch besser - die Rechte an einer sehr alten aber längst geschlossenen Brennerei aufkaufen, ansonsten halt eine ganz neue Brennerei hochziehen. (Alternativ Standort ggf. im Süden im MittelgebirgeBieszczady oder in der Hohen Tatra)


    2) Marketing: Da würde ich eine Gradwanderung zwischen Tradition und Moderne wagen. Ich würde quasi darauf verweisen dass aufbauend auf der polnischen Tradition des Starka (fassgelagerte Roggenwodka) der Schritt hin zum Whisky geangen wurde. Das Konzept der Glokalisierung (Kombination aus Globalisierung und Regionalisierung) als Stichwort. Bei der Namensgebung der Marke und der Sondereditionen müsste man nur darauf achten, dass es zwar "Polnisch" genug ist aber eben nicht zu sehr ein Zungenbrecher wird. ;-)


    3) Herstellung: Bezug nehmend auf die Tradition des Starka würde ich versuchen eine eigene Art des Whisky für Polen zu kreieren (Alleinstellungsmerkmal). Also als Rohstoff (überwiegend) Roggen-Malz (Rye Malt) aber wiederum gebrannt auf kupfernen Brennblasen (ggf. eine eigen Konstruktion die sich an den Schotten orientiert aber doch was eigenes darstellt) und gelagert in (wenn möglich frischen) europäischen Eichenfässern (rein polnische Herkunft wird Mengen- und Kostenmäßig kaum möglich sein).  Experimentieren könnte man ggf. noch mit rauchigem Malz das mit Birken-Hol zgeräuchert wurde (in Polen weitverbreitete Baumart) und einige Sondereditionen könnten auch in polnischen Weinfässern (ja polnischen Wein gibts...) nachreifen lassen.


    4) Markteinführung: da wird es wirklich schwierig. Wenn überhaupt würde ich anfangs bestenfalls vergünstigte 3 Jährige in 0,5 Flaschen absetzen um dem Markt langsam vorzubereiten. Ansonsten würde ich lieber warten bis es ältere und ausgereiftere Abfüllungen gibt. Der Preis wird dann trotzdem die Hauptherausforderung sein und man müsste das Risiko eingehen Anfangs weniger Gewinn zu machen und bereit sein die erwartete Rendite für die Zukunft zu erwarten (in deiner kurzlebigen Zeit wie häute den Finanzierern schwierig zu vermitteln...).


    5) Zur Querfinanzierung müsste ma vielleicht doch noch klassische Wodkas und Liköre herstellen und absetzen aber dann eben auch im Premiumbereich.


    Na ja, reine Gedankenspielerei... aber man wird ja wohl noch träumen dürfen...

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    , letzte Änderung 13. Oktober 2019 um 15:36
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    Ich habe die Entwicklungen in der (sehr sehr kleinen) polnischen Whisky-Szene lange nicht mehr aufmerkdam verfolgt und war daher heute über ein Angebot im Discoutner reichlich - positiv - überrascht. Denn der Papierform nach ist er durch aus vielsprechend (wenn auch leider kein Single Malt).


    WILD FIELDS

    Original

    Single Grain Polish Whisky

    image

    Typ: Grain Whisky (Roggen)

    Reifezeit: 3 Jahre

    Fässtyp: 1st Fill / Medium toast / 225L / Polnische Eiche

    Farbe: natürlich (kein Zuckerkuleur)

    Abfüllung: Non-Chill-Filtered

    Umdrehungen: 44% vol.

    Destillier-Equipment: leider keine Angaben

    Besonderheit: Eine Koopration einer polnischen Distille zusammen mit dem Schottischen Whisky Master Distiller und Master Blender John McDougall!


    Gesamteindruck:

    Das Design (Karton inkl. Flasche) ist vielleicht Geschmackssache, aber ich finde es ist ein guter Kompromiss zwischen klassischer Whisky-Verpackung und klassisch polnischer Wodka-Verpackungen. Die Pappe des Kartons ist recht Dünn (und daher das ganze etwas lapprig) aber seis drum. Flasche immerhin mit Korken (noch nicht geöffnet, daher keine Ahnung ob echter, Press. oder Kunststoffkorken). Mir gefällt sehr gut, dass hier sowohl die "patriotische" als auch die internationale Karte gespielt wird (polnisch-schottische Kooperation etc.), Glokalisierung im besten Sinne. Das Wappen ist ein stilisierter Adler (wohl angelehnt am schlesischen und/oder piastischen Adler) der auf mehreren Gedtreidehalem drohnt. Karton und Flaschenettiket sind forsorglich zwei-sprachig (Polnisch und Englisch). Auch der englische Name lässt darauf schließen, dass man wohl durchaus (langfristig?) den internationalen Markt im Auge hat. Wovon sich aber der Namen Wild Fields ableitet, darüber erfährt man leider nichts. (Wildes Feld / Dzikie Pola  war früher mal die Bezeichnung für die ukrainische Steppe, aber davon wird es wohl kaum kommen.)


    Einziger wirklich Wehrmutstropfen: keine Angabe auf welchem Equipment destilliert wurde. Aber wenn keine Angaben gemacht werden, dann ist nicht von klassischen Potstills auszugehen.


    Recherche:

    Mit der Suchmaschine schnell gefunden: Die Internetseite (wenn auch nur auf polnisch verfügbar). Die Brennerei liegt in Jasienica (dt. Heinzendorf) im Teschener Schlesien (Olsagebiet). Die Brennerei stellt Wodkas (auch fassgelagerte) sowie Liköre her und jetzt eben auch Whisky. Auf der Präsentationsseite von 2018 erfährt man auch mehr über die Whisky-Range u.a. dass der Rohstoff Roggen ist (es ist von " żytniego słodu" die Rede, was eigentlich auch Roggenmalz bedeutet...): Es gibt bereits zwei Arten:


    1. Wild Fields Original Single Grain Polish Whisky (also der obige)
    2. Wild Fields Sherry Cask Single Grain Polish Whisky

    Ich spare es mir jetzt die Tasting Notes abzutippen und verweise auf das untere Foto. Aber der letzte Satz der Tasting Notes hat mich zum Lachen gebracht: "This product is an extremely good example of an pleasant and easy whisky drinking experience for men and women equally"


    :eek: :mrgreen: (Wo ist der ROFL-LOL-MAO-Smiley wenn man ihn mal braucht?).


    image

    Fazit:

    Also wenn auf der Internetseite nicht stünde, dass die jetztige Abfüllung nicht schon 2014 destilliert wurde, wäre ich fast dazu geneigt zu behaupten, die haben sich von meiner obigen Idee inspirieren lassen ;-). Jedenfalls freut es mich, dass hier jemand - bei allen Einschränkungen die es noch gibt - jemand wirklich ernsthaft versucht mit Strategie (und schottischer Anleitung) einen eigenen polnischen Whisky zu kreieren.

    Mit 159 Zloty (grob 40 Euro) natürlich nicht gerade ein Schnäpp(s)chen aber das ist man ja von nicht-schottischen / kontinentalen Whiskies gewohnt und wenn man Papierform und Herkunft betrachtet, ist es so teuer auch wieder nicht. Und bei Lokalpartiotismus legt man halt immer ein bisschen mehr drauf... Nachtrag: mir fällt ein, dass viele andere polnsiche Whisky-Experimente mit wesentlich weniger Sorgfalt (also geringeren Whisky-Standarts) und weniger Anlehnung an schottischen Standards sogar deutlich teuerer waren...


    P.S.: Geschmackseindrücke müssen warten, da ich noch eine Erkältung auskuriere.


    Nazdrowie und Sláinte.

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  • pianoman User pianoman Dabei seit: 27.02.2014Beiträge: 11,573Bewertungen: 1
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    @Flurb Dürfte sich um WID:123428 handeln, richtig? Gute Besserung und poste dann mal deine Eindrücke. :smile:

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    , letzte Änderung 11. Oktober 2019 um 18:07
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    pianoman schrieb:

    @Flurb Dürfte sich um WID:123428 handeln, richtig? Gute Besserung und poste dann mal deine Eindrücke. :smile:


    Danke, ich werde jetzte extra nicht googlen, damit die Eindrücke nicht beeinflusst werden ;-)
    (Ich habe bewusst nicht "unvoreingenommen) geschrieben, da ich aufgrund meines Lokalpatriotismus doch irgendwie voreingenommen bin... ;-)


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    Hier noch ein Video der Brennerei mit dem Master Destiller & Master Blender John McDougall




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  • tabak User tabak Dabei seit: 12.10.2019Beiträge: 2Bewertungen: 0
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    Hi,

    üblicherweise wird die Flasche so um die 199 ztl = 55€ anbeboten. Wir waren gerade im Biedronka (so etwas wie Lidl) dort gab es die gleiche Flasche (ohne Pappe) für ca. 25€.

    Weiß jemand ob es (bei gleicher Flasche) das gleiche Produkt ist?! Es sind noch ein paar Flaschen dort, da könnte die Verwandschaft zuschlagen und es nach DE schicken!?


    Probieren werden wir es wohl erst in der kommenden Woche zu meinem 45zigsten.

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