Eigenblend

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  • Stuka_Kommandant User Stuka_Kommandant Dabei seit: 22.12.2010Beiträge: 8,629Flaschensammlung:Mein-Jungbrunnen.deBewertungen: 81
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    Hey, Quin. :wink:

    Also gegen die beiden "Flaggschiffe" kann das soo nicht wirklich anstinken. "Gleichsetzen" also auf keinen Fall!
    Will sagen, dass ich den GF 105 aus dem "Travel Value" hier schon ne Weile herumstehen habe.
    Ich finde ihn einfach nur - sagen wir mal - langweilig. :neutral:

    Aber auf diese Weise 'veredele' ich ihn, um ihn halbwegs trinkbar zu machen. Und da der "Standard-Laffi" ein ständiger Vertreter in meiner Hausbar ist, am besten damit.

    Ich mag den Laphroaig 10 sehr gern. Und da er nach wie vor zu einem "schönen" Preis angeboten wird, hat sich diese Kombi - hin und wieder - quasi angeboten. So geht das... :wink:

    Der GF 105 taugt - mMn - wirklich nur zum experimentieren... :neutral:

    Ein blindes Huhn wäscht das Andere...  :horst:

  • Bloedz User Bloedz Dabei seit: 22.06.2013Beiträge: 722Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 23. Juli 2016 um 19:24
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    Ein großer Whiskyhändler im Südosten von England bietet an, sich einen eigenen Blend zu kreieren, sich einen Namen einfallen zu lassen und sich diesen mit einem Standardetikett versehen, als Einzelflasche oder kleine Serie zusenden zu lassen.

    Zur Wahl stehen 10 Bausteine (Grain und Malt), die man kombinieren kann. Destillerien sind nicht genannt, sondern lediglich die Regionen, hin und wieder mit einem Zusatz wie "Sherry". Zudem besteht jeweils die Wahl zwischen "Standard", "Alt" bzw. "Sehr alt".

    Für erfahrene Genießer sicherlich etwas schlicht und unbefriedigend, da es wenig Informationen gibt. Immerhin kann man sich zum Probieren auch ein Tasting-Set / Blending-Kit vorab zusenden lassen und dann selbst experimentieren, bevor man den Blend bestellt.

    Als Idee finde ich das aber ganz witzig. Hat jemand bereits Erfahrungen mit diesem oder einem ähnlichen Angebot gemacht?

    "Könnten wir nur das richtige Maß finden, wir würden ewig leben." (James Hogg; frei und verkürzt übersetzt)
  • JackieMoon User JackieMoon Dabei seit: 08.12.2017Beiträge: 359Flaschensammlung:JackieMoons SammlungBewertungen: 0
    , letzte Änderung 1. April 2018 um 19:43
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    Habe nach sehr langer Zeit mal wieder was zusammengekippt (Ja, ich nenne das bewusst so, ich bin kein Blender, ich mache mir meine Gedanken, es ist aber letztlich bei mir eine Lotterie, für die auch nur ganz selten einfache Malts herhalten müssen, i.d.R. Reste die ich nicht in der großen Flasche stehen lassen möchte und meiner Neugierde zum Opfer fallen). Klar, ersetzt keinen alten in guten Fässern gereiften Malt, aber ich bin doch so angetan (natürlich in Relation zur Preisklasse des eingesetzten Whiskys), dass ich es teilen möchte:


    1. Eigentlich kein Blend, aber ich poste ihn trotzdem mal hier: 1 zu 1 Laphroaig Quarter Cask und Triple Wood. Die Idee war dabei, der eine kommt über die Süße, der andere über die Bitternoten, mal gucken was passiert und siehe da: Ich bin geneigt zu sagen, ich bin begeistert. Mag beide für sich ja schon sehr gerne, aber zusammen auch ganz toll, wunderbare harmomische Nase wobei sich die Süße noch etwas durchsetzen kann, im Mund kämpft die Süße tatsächlich mit den Bitternoten, aber beides bleibt klar erkennbar und macht diese beiden leckeren Whisky etwas komplexer, super.


    2. Da ein Rest Tullibardine verarbeitet werden musste: 1 zu 1 Tullibardine Burgundy mit Macphails Bunna Heavily peated 8 Jahre. Ich bin beeindruckt, sowohl in der Nase als auch im Geschmack dominiert der Tullibardine den Bunna, was mich angesichts dessen Intensität überrascht hat. Wirklich beeindruckend was das Burgunderfass da an Power hat. Und trotzdem bin ich nicht enttäuscht. Denn der Tullibardine ist zwar lecker, mir aber zu weilen doch ein wenig zu ... ich sag mal muffig, eingestaubt. Der Bunna gibt ihm irgendwie auf seine Art ein wenig Bums und schafft es wie auch immer(Vielleicht Brennereicharakter, vielleicht Sherryfass), die zuweilen etwas matten Früchte ein bisschen aufzuhellen, frischer zu machen. Der Tullibardine gibt dem Bunna den tollen trockenen Rotweinabgang. Ergebnis: Dezenter Rauch, aufgefrischte Fruchtnoten und Würzigkeit der Eiche passen gut zusammen, i like it.


    3. Den anderen Rest Tullibardine habe ich mal mit Ileach Cask Strength versetzt, ich bin gespannt.


    PS: Disclaimer: Nachmachen auf eigene Gefahr :biggrin:


  • JackieMoon User JackieMoon Dabei seit: 08.12.2017Beiträge: 359Flaschensammlung:JackieMoons SammlungBewertungen: 0
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    Nachtrag: Also der Tulli mit dem Ileach, wie gesagt, im Rahmen dessen was man einsetzt, Hammer. Ich ärgere mich jetzt im Nachhinein von der Flasche nicht mehr vermischt zu haben. Der Tullibardine bringt den Ileach auf eine sehr angenehme aber nach wie vor kräftige Trinkstärke, der Ileach setzt sich im Vergleich zum Bunnahabhain (s.o.) sehr viel mehr durch und wird um die Fruchtkomponenten erweitert.Genau was ich mag!

  • MacRunrig User MacRunrig Dabei seit: 31.03.2015Beiträge: 11,461Flaschensammlung:MacRunrigs SammlungBewertungen: 310
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    @JackieMoon 

    Schöne Experimente.


    Ich habe mich bisher nur getraut, Malts aus ein- und derselben Brennerei zu mischen. 

    Zum Beispiel:

    Balvenie 12 Single Barrel & Balvenie 12 Double Wood;

    Springbank 13 Green & Springbank 10.


    Ähnlich wie bei Deinem Versuch mit den beiden Laphis (Quarter Cask & Triple Wood): das Vatting aus einem 'weicheren' sherrylastigen Malt mit einem kräftigeren 'Verwandten' führt auch bei den beiden von mir ausprobierten Mischungen zu einem sehr leckeren Whisky...

  • JackieMoon User JackieMoon Dabei seit: 08.12.2017Beiträge: 359Flaschensammlung:JackieMoons SammlungBewertungen: 0
    , letzte Änderung 19. Januar 2020 um 21:01
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    Nach über anderthalb Jahren, ist es mir mal wieder passiert:


    1:1 Benriach 12 und Glen Garioch 15, paar Tropfen Wasser. Schöne einfache Süße vom Benriach macht den Antritt schön süß und fruchtig, dann brettert der Glen Garioch mit der Trockenheit, Eiche und Leder ordentlich drüber und verpasst dem Ding dann auch nen richtig schönen würzigen Abgang. Könnten nicht die letzten 4 cl sein, die ich so mische :biggrin:


    Das wird die Puristen auf die Palme treiben so einen guten Tropfen zu mischen :redface:



  • maltaholic User maltaholic Dabei seit: 29.07.2014Beiträge: 36,586Flaschensammlung:maltaholics KellergeisterBewertungen: 1045
    , letzte Änderung 20. Januar 2020 um 08:08
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    @JackieMoon Ich habe bei mir eine Living Bottle stehen. Großflasche, rund 1/3 gefüllt. Da ging schon alles mögliche rein, überwiegend Reste von Samples. Ich gebe allerdings nicht alles rein. Rauchige eher nicht. Das ist also ein Blend aus Bourbon und Sherry Cask.

    Erstaunlicherweise habe ich neulich etwa 20ml von einem sehr sherrylastigen Malt hinzugegeben - und zu meinem Erstaunen festgestellt, dass diese wenigen Tropfen das gesamte Aroma beeinflussten.

    Ich liebe diesen momentanen Blend... :wink:

    “Whisky, like a beautiful woman, demands appreciation. First you gaze, then it's time to drink.” ― Haruki Murakami


    Meine Samples „malta‘s malts“ 

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  • JackieMoon User JackieMoon Dabei seit: 08.12.2017Beiträge: 359Flaschensammlung:JackieMoons SammlungBewertungen: 0
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    @maltaholic 


    Ich habe ja ohnehin die Theorie, wenn bald die Maltocalypse eintritt und gute Sherryfässer eh bald ne absolute Rarität werden wird der blended malt eine vernünftige Alternative werden. Ich habe grade einen weiteren Versuch gestartet mit einem relativ jung unabhängig abgefüllten stark gepeateten PX Bunnahabhain. Ansich schwer genießbar. Ist halt ne Menge Rauch mit ner Menge Süße, aber das ist kein fertiger Whisky. Mischt man den mit nem Balvenie 12 Bourbon hat man auf einmal nen vollen Körper der eingerahmt wird von starkem Rauch und extremer Süße..., very drinkable.


    Hätte vermutlich vor 10 jahren keinen interessiert, aber vielleicht mache ich da die Tage mal einen neuen Thread zu auf. Wäre vllt. interessant zu wissen ob hochwertige Blends die mittelfristige Zukunft bilden können ... (für die Mittelklassegenießer, die Highendtrinker wird das natürlich nicht befriedigen)

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  • Marko_I User, Moderator Marko_I Dabei seit: 11.01.2006Beiträge: 13,796Flaschensammlung:currently quarantinedBewertungen: 1425
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    JackieMoon schrieb:

    @maltaholic 


    Ich habe ja ohnehin die Theorie, wenn bald die Maltocalypse eintritt und gute Sherryfässer eh bald ne absolute Rarität werden ...

    Daran glaube ich eh nicht, sondern lediglich, dass immer mehr Produzenten ihren Whisky in solche füllen möchten.

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    Whisky-Chat-Stammtisch auf Whisky.de / TWS-Ersatzchat / Treffpunkt alt
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  • maltaholic User maltaholic Dabei seit: 29.07.2014Beiträge: 36,586Flaschensammlung:maltaholics KellergeisterBewertungen: 1045
    , letzte Änderung 20. Januar 2020 um 08:50
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    JackieMoon schrieb:

    ...Wäre vllt. interessant zu wissen ob hochwertige Blends die mittelfristige Zukunft bilden können ... (für die Mittelklassegenießer, die Highendtrinker wird das natürlich nicht befriedigen)



    @JackieMoon Davon würde ich mal nicht ausgehen. Die Geschichte läuft ja eigentlich anders herum. Früher gab es vorwiegend Blends, dann allmählich Single Malts, und weiter hin zu Single Casks. Gerade dadurch ist ja eine Geschmacksvielfalt entstanden, die viele der heutigen Fans begeistert.

    Einige der unabhängigen Abfüller mixen dann auch wieder zusammen, z.B. Big Peat, Timorous Beastie, ..., aber ich würde behaupten, dass diese Blends oder Blended Malts eher aus Fässern stammen, die man einzeln nicht genießen kann... 


    Aber egal wie. Alles ist erlaubt. Und experimentieren sowieso.

    Wie hat neulich mal jemand geschrieben?

    “Solange der Whisky schmeckt, ist alles in Ordnung.“

    “Whisky, like a beautiful woman, demands appreciation. First you gaze, then it's time to drink.” ― Haruki Murakami


    Meine Samples „malta‘s malts“ 

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