Koalafant's Barrel Experiment no. #3

Koalafant · 22. März 2018 um 15:09

Da am vergangenen Wochenende die Rohstoffe für den nächsten Schritt meines Fassexperiments eingetroffen sind, könnte ich gestern zur Tat schreiten. Kurz zusammengefasst bedeutet das:

· Shiraz raus aus’m Fässle

· Cuvée aus Laddie und PC hinein

In den nächsten Wochen werde ich mich mit "Geduldig abwarten und regelmäßig kontrollieren/probieren" beschäftigen.

Ich hoffe, euch in den nächsten Wochen Details über den Fortschreit präsentieren zu können. Auch über die Vorgeschichte des kleinen Barrels gibt es ein wenig zu erzählen.

Wer nun neugierig geworden ist herzlich dazu eingeladen, hier ab und zu vorbeizuschauen …

Teil 2: Reifung eines Amerikanischen Single Malt Spirits

Teil 3: Madeira-Finisch eines Glen Garioch

Teil 4: Shyraz-Finish eines Bruichladdich Double-Malts

Koalafant · 2. April 2018 um 11:46

Bei dem Fass handelt es sich um ein 2-Liter-Fass aus dem Wasmund’s Barrel Kit. Es ist aus Amerikanischer Weißeichen und leicht ausgekohlt.

Wasmund's single malt barrel kit

Nach dem Wässern für ein paar Tage kam direkt der Wasmund’s Single Malt Spirit [62%, Rauch aus Apfel- und Kirschbaumholz] der Copperfox Distillery aus Virginia hinein, den ich nach gut 25 Wochen befreit habe. Er hätte sicherlich noch gut weiter reifen können, aber aufgrund doch schon starken Holzeinflusses und des hohen Schwundes im kleinen Fass (von ursprünglich 140 cl waren am Ende nur noch ca. 50 cl übrig) musste ich die Reifung abbrechen, da sonst gar nichts mehr übriggeblieben wäre.

Hier meine Notes:

Color: Russetmuscat
Nose: Eine metallische Rauchnote, die mich vom Rauchcharakter her sofort an den Triple Smoke erinnert. Kirschen und Stachelbeeren auf einem Heuboden, auf dem die Dachbalken kokeln.Natürlich auch Honig und Vanille und etwas Karamell. Der kann gut noch im Fass bleiben, schein aber Potenzial zu haben.
Taste: Sehr metallisch, aber auch süß. Wieder Kirschen, Vanille und Honig. Noch deutlich zu jung!
Finish: Mittellang und scharf-bitter
Comment: Der Malt könnte mit zunehmender Reifung noch gut Qualität gewinnen, und vor allem die metallische Note abgebaut werden könnte. Gute Anlagen sind jedenfalls vorhanden. Die Rauchnote wird aber nicht jedermanns Liebling sein.

Teil 3: Madeira-Finisch eines Glen Garioch

Teil 4: Shyraz-Finish eines Bruichladdich Double-Malts

galli · 2. April 2018 um 11:59

@Koalafant

Interessantes Experiment! Darf man fragen welcher Laddie und PC reinkommt?

Oktobull · 2. April 2018 um 12:09

@Koalafant

wo steht das Fass? Im Wohnzimmer oder im Keller?Bzw. ist die Temperatur konstant?

Der Schwund nach 25 Wochen erscheint mir schon ziemlich heftig.

Koalafant · 2. April 2018 um 14:45

@galli

Es sind der Laddi Islay Barley 2010 (WID:100296) und der PC Islay Barley 2008 (WID:109105) im Verhältnis 1:2.

Koalafant · 2. April 2018 um 14:50

@Oktobull

Die Reifung des Wasmund's Spirits erfolgte im Wohnbereich über die Monate April bis Oktober. Aus diesem Grund steht das Fass seit der zweiten Befüllung im Keller und ich konnte damit den Angels Share von rund 5,5 g/d auf recht konstante 4,0 g/d senken.

Koalafant · 13. April 2018 um 15:06

Nachdem die Reifung des Wasmund’s Single Malt Spirits grundsätzlich gerglückt war, wollte ich mich an die Nachreifung eines Schottischen Single Malts machen.
Das Fass sollte dazu vorher mit einem Starkwein geinpft werden. Nach einigem hin und her entschied ich mich für einen Madeira [Henriques & Henriques Rainwater; 19 % Vol.].

Diesen ließ ich für 12 Wochen im Fass. Aufgrund des Umzugs vom Wohnbereich in den Keller konnte ich die Spende an die Engel von ca. 5,5 g/d auf 4,2 g/d senken.

In dieser Zeit konnte ich in Ruhe einen passenden Whisky zur nachreifung aussuchen. Dabei hatte ich mein Augenmerk auf fassstarke, nicht-rauchige Malts aus dem Bourbonfass geworfen. Letztendlich entschied ich mich für den 5-jährigen Glen Garioch von C&S Dram Collection (WID:92783) mit 60.5 % Vol.

Hier meine nicht wirklich wohlwollenden Notes zum Grundstoff:

Color: Pale straw

Nose: Extrem jugendlich und metallisch mit durchaus schönen Noten von hellen Früchten wie Äpfeln, Birnen und Stachelbeeren sowie deulichen grasigen Nuancen. Recht sprittig.

Taste: Sehr süß mit kräftigem Antritt. Vor allem Honig und Vanille. Auch hier ist die Jugend deutlich spürbar, aber etwas milder als in der Nase.

Finish: Mittellang und extrem metallisch

Comments: Deser Malt hat durchaus Potenzial, man hätte ihm nur noch ein paar Jahre im Fass lassen sollen. Für meinen Geschmack ist er deutich unausgereift und hätte noch lange nicht abgefüllt werden dürfen.

Wertung: 65/100 Punkte

Den Giri ließ ich 12 Wochen im Fass, natürlich nicht ohne regelmäßig den Reifezustand zu überprüfen und das Fass zu wiegen. Im Schnitt gab ich 3,2 g/d an die Engel ab, der Alkoholgehalt blieb dabei relativ konstant bei den urprünglichen 60% und der Malt konnte gut an Farbe zulegen.

Ich kann leider meine Notes zum „enhanced“ Giri gerade nicht finden … ich reiche sie später nach.

Teil 4: Shyraz-Finish eines Bruichladdich Double-Malts

opsin · 13. April 2018 um 15:16

Wie oft und wie genau hast Du denn das Fass nach Entnahme des Starkweins gespült?

Koalafant · 13. April 2018 um 15:21

@opsin

Ich habe es ohne zu spülen sofort mit dem Malt belegt.

opsin · 13. April 2018 um 16:51

Dann hast Du ja kleine Reste des Starkweins noch im Fass und vermischst diese. Ist das dann nicht - sorry - ein wenig gepanscht?

Marko_I · 13. April 2018 um 17:03

opsin schrieb:

Dann hast Du ja kleine Reste des Starkweins noch im Fass und vermischst diese. Ist das dann nicht - sorry - ein wenig gepanscht?

Wie im richtigen Leben halt.