Osterkalender 2018 - Geschmackseindrücke, Feedback usw.

Chriz083 · 4. April 2018 um 23:39

Also ich muss dir echte meinen Dank aussprechen, Plankton.

Deine Auswahl hat meine Entscheidung, mit zu machen, echt noch mal bestätigt.

Durchwegs wirklich tolle Whiskies!!!

Da ich den Black Art schon kannte und auch sehr schätze, war mein Hightlight definitiv der Amrut.

Was für eine Überraschung! :smile:

Absichtlich hätte ich ihn wahrscheinlich so bald nicht probiert, daher umso besser, dass du dich getraut hast, ihn uns vorzusetzen! :wink:

Danach kommt dann der Edradour, die machen dort schon richtig tollen Whisky! Und bei Fassstärke kann man im Grunde mal nichts falsch machen!

Der Ben Nevis ist nun der älteste Whisky, den ich bisher getrunken habe, auch mal interessant, was eine sehr lange Lagerung in einem bereits schwächeren Fass ausmacht! Vorallem so unterschiedliche Eindrücke zwischen Geruch und Geschmack bin ich sonst nicht gewöhnt.

Den Bowmore hatte ich schon mal im Blick, nachdem ich den Devils Cask III gut kenne, der ja dem Black Art von der Komplexität schon recht nahe kommt (aber Preislich deutlich überzogen ist) war ich eigentlich überrascht, als ich nach dem Blind verkosten aufgelöst habe, es gibt doch schlechteres von Bowmore mit höherem Alter.

Beim Glen Garioch bin ich nicht ganz warm geworden, eventuell waren meine Erwartungen da noch zu hoch oder ich gewöhne mich doch schon langsam an ältere Abfüllungen, jedenfalls war das der "schlechteste" für mich. Bin aber trotzdem der Meinung, dass er zu den besseren "12er Standards" gehört, da gibt es auch wirklich schwaches an Auswahl.

Sehr spannend waren für mich auch wieder die unterschiedlichen Eindrücke und Bewertungen. Toll, dass hier so viel davon geteilt wurde!!!

Nochmal Dank für deine Mühe und die wirklich interessante und spannende Auswahl.

Ich bin jetzt auf jeden Fall an weitern Blind Tastings interessiert :wink:

K_Biker · 5. April 2018 um 17:29

So heute last but not least die C

In der Nase Früchtekompott, geröstetes Malz, Erdbeeren, leicht unterschwellig den Geruch einer Zigarre mit Vanillegeschmack/geruch. Alkohol wahrnehmbar

Im Mund sofort klar.. der braucht einiges an Wasser. Vermutlich um die 55-60% also Fassstärke

Mit Wasser sofort süße Erdbeeren, leichte Würzigkeit die sich zunehmend verstärkt, Malz, Vanille und Honig. Die Tiefe fehlt etwas also vermutlich ein eher junger Malt

Abgang leider etwas unspektakulär

Aber alles in allem ein echt guter Malt, mit leichten Schwächen. Etwas älter und der wäre extrem gut

88p

K_Biker · 5. April 2018 um 17:34

@Plankton

Nachden ich nun auch mit allen durch bin möchte ich mich nochmals ganz herzlich bei dir für deine ganze Mühe bedanken!

Ich muss sagen, nachdem ich alle aufgelöst habe nun, meine Nr. 1 unter den 6 ein Nicht-Schotte ist ubd Nr. 2 der (glaub ich mal) günstigste ist (Glen Garioch)

Hätte ich sicher so nie probiert bzw. mir gekauft. War eine tolle Erfahrung.

Genauso der Black Art wäre mir wohl aufgrund des Preises nie ins Glas gekommen. Er muss sich mit Platz 3 zufrieden geben.

Nochmals vielen Dank! Ich freue mich schon auf deinen Adventskalender (wenn es hoffentlich etwas wird) :mrgreen:

Bloodwyn · 5. April 2018 um 20:26

Also mit Sample E werde ich nicht richtig warm, trotzdem hier noch meine Notes zur Vervollständigung. Und eine dann doch interessante Sache. :wink:

Aroma: Irgendwie staubig mit vielen Holzspänen, auch ein sehr "helles" Holzaroma. Ist ziemlich floral und hier sind ebenfalls wieder mineralische Noten zu finden. Cerealien mit Milch und Honig, ein paar dumpfe Gewürznoten und Früchte finde ich fast gar keine. Mit viel Mühe eine (1) Birne!

Weckt auch hier und da mal kurz eine Ahnung von Rauchigkeit, das geht aber eher in Richtung eines angebratenen Sandwichtoastes. Vanille und leider so ein feuchter Keller mit Pappkartons...

Nachtrag: Ok, Zitrone ist auch da.

Geschmack: Auch staubig und scharf durch den sehr hohen Alkoholgehalt, was jedoch nur kurz stört. Wird danach minimal süßer und auch sahnig mit etwas braunem Zucker. Viele Bitterstoffe vom Holz und das schönste ist noch der Kaffee. Diese Kaffeenoten werden mit der Zugabe von Wasser auch definierter und schöner. Geht in Richtung Milchkaffee.

Nachtrag: Zitrone :wink:

Abgang: Säuerlich, etwas bittere Schokolade und weiterhin wenig Süße. Das ist bestenfalls Honig auf weißem Brot. Dafür immerhin stark wärmend, aber nur mittellang. Mit Wasser (oder vielleicht auch schon davor, bin mir nicht mehr sicher) schmecke ich eher seltsame Klebernoten.

Nachtrag: Zitrone zum dritten.

Fazit: Das ist echt mal nichts für mich. Ich habe auch schon nachgeguckt...aha, eventuell ist das was ich bei dem hier als Kleber bezeichnet hätte diese seifige Note der Destillerie? Oder das Florale? Gibt von mir 79 Punkte, da das für mich zum Teil schon Fehlnoten sind.

Jetzt kommt aber der Punkt: Ich habe auch solch eine Abfüllung schon offen bei mir stehen und den eigentlich als vollkommen in Ordnung in Erinnerung. Also das Ding (es ist diese hier: 55719) gepackt, etwas entstaubt und eingegossen.

Viel besser! Im Aroma mehr Karamell, mehr Honig und sogar schokoladige Töne. Mit Wasser Pfirsich und teilweise dezent Banane oder andere tropische Früchte. Im Geschmack viel süßer mit Marmelade, nach Wasserzugabe entwickelt sich zudem nebenbei eine tolle Mischung aus Zuckersirup und Bitters. Im Abgang zwar nicht länger, aber dafür Salzkaramell, schön cremigen Kaffee und insgesamt buttriger. Da liegen gerade gefühlt fast Welten dazwischen, in diesem Fall nach meinem Empfinden sechs Punkte, d. h. diese bekommt von mir 85 Punkte.

Danke für die Erkenntnis, dass man durch Batchvariationen o. ä. echt mal einen Fehlgriff tätigen kann und nur das blind kaufen sollte, was eine gewisse Konstanz mit sich bringt oder was man schlicht und einfach schon genau so probiert hat.

Tomchek · 9. April 2018 um 21:27

So, letztes Wochenende waren noch E und F dran. Beide haben kein Kaufinteresse bei mir geweckt.

Mein Favorit ist D. Ein ganz feiner Tropfen, gefolgt von C. Hier lag ich mit meinem Tipp gar nicht mal so weit daneben. Dritter im Bunde wurde A. Die Ähnlichkeit zum 15er in den Grundnoten ist unverkennbar.

Abschließend nochmal vielen Dank an Plankton. Es hat wieder viel Spaß gemacht.

Rick&Malty · 13. April 2018 um 23:51

@Plankton,

Jetzt habe ich es auch endlich mal geschafft die Samples mit einem Kumpel zusammen in der Reihenfolge A,F,D,E,C,B zu probieren (Danke für deinen Tipp zur Reihenfolge; hat perfekt gepasst!).

Allerdings reiche ich hier nur mein Fazit und Tipps zu den einzelnen Malts nach...

A (Glen Garioch 12): Ein toller Malt zu Beginn; Sherryeinfluss deutlich spürbar mit Trockenfrüchten. Für mich waren auch schöne Noten von Mandarinenkuchen und ein herber Eicheneinfluss zu vernehmen. Mein Tipp wäre daher ein 20 Jahre alter Speysider aus dem Sherryfass (vllt. Glenfarclas) mit 46% gewesen. Umso überraschter war es für mich nur einen 12er im Glas zu haben. Die Literflasche vom Glen Garioch steht sogar noch unangebrochen im Whisky-Schrank. Auf das Öffnen freue ich mich jetzt auf jeden Fall --> 87 Pkt :smile:

F (Blair Athol 1988-2016): Starke Schwefelnoten (Gummiabrieb sogar bis hin zu faulen Eier im Aroma) daher leider die einzig kleine Enttäuschung des Abends für mich. (Ich bin sehr empfindlich was Schwefelnoten im Whisky angeht :wink: ) Auch ein gewisser Raucheinfluss, Kräuternoten, Lakritz (bis hin zu Salmiak beim Ausatmen) und Sherryeinfluss habe ich im Whisky gefunden. Insgesamt sehr vielschichtig und trotz der Schwefelnoten im Aroma ein interessanter Whisky -->77 Pkt.

(Tipp: Islay, Bunnahabhain, 18 Jahre, 46%, Sherryfass)

Das Glas musste danach mehrfach ausgespült werden; der Schwefelgeruch wollte einfach nicht verschwinden :biggrin:

D (Bruichladdich Black Art 04.1): Das absolute Highlight des Abends. Ein Traum von einem Whisky. Eine wahre Fruchtbombe für mich mit starken Pfirsichnoten (auch Aprikose und Nektarine sind dabei), Milchschokolade und sehr schönes Eichenholz ohne Bitterkeit, Blumenwiese und etwas kühlender Minze dazu. Mein Tipp wäre ein 20 Jahre alter Glenlivet aus dem 1st Fill Sherry Fass (American Oak) mit 46% gewesen, weil ich solch starke Pfirsichnoten bisher nur bei einem Glenlivet 10 Jahre von SV hatte. Am Ende sind es verdiente 92 Pkt. für den Bruichladdich.

E (Edradour Bourbon Decanter 2006-2016): Die frische Alkoholbombe des Abends; Zitrusfruchtigkeit verbunden mit einer schwereren Fruchtsüße die Anklänge von tropischer Passionsfrucht zeigt. Auch intensive Vanille, Karamell und leichter Blütenduft sind dabei. Deutlich besser mit Wasser, viel sanfter und der Whisky öffnet sich und wird komplexer. Ein spannendes Sample, um den sonst weinfassüberlagerten Edradour-Brennereicharakter besser zu entdecken --> 84 Pkt.

(Tipp: Highlands, Clynelish, 11 Jahre, 61 %, Bourbonfass)

C (Amrut Portonova): Starker dunkler Fruchteinfluss (Trockenfrüchte z. B. Datteln) und zum ersten Mal nehme ich intensive Aromen von Pfeifentabak bei einem Whisky war. Assoziationen von einem in Honig eingelegten Zigarillo kommen auf. Auch dunkler Kakao, Holzwürze und eine gewisse Nussigkeit (Mandeln) sind dabei. Mit Wasser öffnet sich der Amrut ein gutes Stück und wird gefälliger. Nicht mehr ganz so schwer auch Vanille und Karamell kommen nun besser durch, das Tabakaroma schwächt sich allerdings ab. Ein schöner Whisky; zweitbester des Abends --> 90 Pkt.

(Tipp: Highlands, Edradour, 14 Jahre, 57%, Sherryfass)

B (Bowmore 10 Jahre insp. by the Devils Cask): Deutlicher Lagerfeuerrauch, Mullbinde, dunkle Früchte (getr. Feigen), etwas Säuerlichkeit (Johannisbeeren), Menthol, Waldhonig, karamellisierte Orangen, Pfefferwürze, Schokolade und etwas Asche. Ein leckerer mittel rauchiger, süffiger Whisky mit viel süßer Fruchtigkeit --> 87 Pkt.

(Tipp: Highlands, Ardmore, 12 Jahre, Port Wood Finish, 46 %)

Das war mein erstes Blindtasting. Eine tolle Erfahrung und es wird sicherlich nicht das letzte gewesen sein. Vielen Dank Plankton! Eine sehr schöne und vielseitige Auswahl :smile:

DocF · 18. Juli 2018 um 23:03

Nicht mehr taufrisch das Thema :rolleyes: Mein großes Ziel für dieses Jahr ist übrigens, den letzten Adventskalender kleinzukriegen... Also, die letzten beiden von @Oktobull

WID:102135

Wenn ich nicht wüsste, dass der früher abgefüllt wäre (passt von der WID her nicht) hätte ich auf den Caol Ila aus der G&M Private Collection getippt. So auf den Ledaig, und der ist es auch :cool: Notes gibt's ein andermal, ich mag ihn sehr gerne.

WID:73216

Boah. Schwer zu beschreiben. Bevor ich am Ledaig geschnuppert hatte, kam er mir rauchig vor. Jetzt nicht mehr, dafür sehr fruchtig mit reifer Ananas. Eher so eine "Holzrauch"-Sache, wie bei einem älteren Weinfass-Bruichladdich, den ich ebenfalls als Wichtel hatte. Jetzt wird probiert. Hat er Rauch oder nicht? Etwas charaktervolles ist da, aber aus welcher Brennerei? Im Abgang grasig-erdig, könnte ein HP sein. Aber auch viel anderes. Jetzt, da ich an HP denke, kommen in der Nase auch mehr entsprechende grün-erdige Noten. Ich finde ihn ganz lecker, überkomplex ist er nicht und ein paar Jährchen mehr dürfen es auch sein. So ca. 86 Punkte vorab. Also verglichen mit dem 12er HP ist er im Mund nicht so wässrig. Und nach längerem Riechen auch wieder mehr Rauch. Wenn das jetzt ein Benromach ist... Peinlich peinlich... Wobei die meines Wissens nach nichts mit 45,9% haben. Auflösung: Speybridge 2001 von Wilson&Morgan, ein Blended Malt. Finde ich gut und die 60€, als er noch verfügbar war, waren ein sehr fairer Preis - die Flasche hätte ich vermutlich gekauft.