Gibt es falsche / irrtümliche Abfüllungen??? Erfahrungen???

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  • Huibuh User Huibuh Dabei seit: 12.11.2011Beiträge: 1,778Bewertungen: 48
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    Das im Eingangspost beschriebene Problem könnte ein grundlegendes von Destillerien sein, die rauchig und nicht-rauchig brennen, daß sie die Anlage nicht richtig sauber kriegen und der nicht-rauchige Malt dann immer noch Rauchbestandteile enthält. Hatte ich z.B. in einem nicht-rauchigen Caol Ila sehr deutlich. Vielleicht wurde Dein Sample kurz nach einem rauchigen Durchgang in der Anlage destilliert.


    Löblich in dem Zusammenhang, was Arran macht: eine eigene zweite Destillerie für die rauchigen Single Malts.

    "Part of the fun of discovering whiskies is to see how malts from different distilleries perform to age and type of cask. Happy discovering." (Jim Murray)


    Verkostungsnotizen (eine Auswahl):

    The Dalmore Trio
    The Dalmore Quartet

    The Dalmore Quintet
    The Dalmore 12 Sherry Cask Select

    The Dalmore Vintage 2008 bottled 2023


    O.I.N.K.!

  • Bill_Huggins
    Themenersteller
    User Bill_Huggins
    Dabei seit: 08.10.2018Beiträge: 6Bewertungen: 0
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    @Huibuh 


    Au, das ist ja mal eine sehr interessante Antwort! Klingt zumindest plausibel, abgesehen von "falsche Marke" abgefüllt. ;-)

    Empfinde ich aber, wenn es so ist, als schwieriges Thema
    . Der Kunde oder sogar Kenner macht sich ja so seine Gedanken, bevor er einen Kauf tätigt. Auf der anderen Seite wird immer mit Handwerkskunst und Qualität etc. geworben und dann hat man evtl. gewaltige Abweichungen.

    Hoffentlich sind das wirklich seltene Ausnahmen...


    Hatte gestern einfach mal Edradour angeschrieben, aber bislang gab's noch keine Antwort.


    Danke soweit!

  • Fulsch User Dabei seit: 03.01.2019Beiträge: 6Bewertungen: 0
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    @Bill_Huggins 


    Hallöchen,


    dein Thread bringt mich nun zu meinem ersten Beitrag hier im Forum. Ich habe letzte Woche einen Bunnahabhain 12 neu aufgemacht. Eine meiner Lieblingsabfüllungen, daher Flasche Nr. 3 meiner "Karriere".


    Und was soll ich sagen, schon in der Nase habe ich ihn nicht wiedererkannt. Kein Karamell, kaum Nuss, leicht beissend ... Und das spiegelte sich dann auch am Gaumen wieder. Mit konzentrierten Suchen, Wohwollen und Phantasie ein Bunna - aber nie im Leben der 12er. Erinnerte mich viel mehr an den Stuireadair, den ich letztes Jahr auf der Messe verkostet habe. Den fand ich sehr jung, unrund und beissend.


    Wüsste mir aber keinen Rat, was ich nun tun soll. Man kennt seine Lieblingsabfüllungen irgendwann doch sehr gut und kann sagen, ob es eine dieser ist. Nachweisen wird auch schwierig. Zum Glück keine wirklich teure Flasche, ärgerlich ist es aber trotzdem. Was auch immer in meiner Flasche ist, gut schmecken tut es nicht.


    Es grüßt

    Fulsch

  • Stef_D User Stef_D Dabei seit: 26.11.2017Beiträge: 2,226Bewertungen: 0
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    @Fulsch 


    Bei Bunnahabhain soll es erhebliche Batchschwankungen gebe.


    Ich hab auch erst eine 12er aufgemacht und mir geht es genau wie dir.

    Vielleicht kannst du mal schauen was für ein bottlecode deiner hat.

    Aktive Flaschenteilung: nix

    Samplebörse: Samples von mir


    Blind Guardian Battles:

    VII - 2terXI - geteilter 2ter

    XII - MittelfeldplatzXIII - Vorderes Drittel

    XIV - weit abgehängt


    Erfolgreich abgeschlossene Flaschenteilungen: III, III

  • ThinLizzy User ThinLizzy Dabei seit: 15.11.2014Beiträge: 5,273Bewertungen: 0
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    @Fulsch 

    Das wird schon der richtige Bunna 12 sein in deiner Flasche. Aber so ein Malt wird in Batches abgefüllt. Der 12yo sicherlich mehrfach pro Jahr, beim 18yo zB nur einmal im Jahr.


    Nun hat man dort also bei der Brennere ein festes Rezept, welche Fässer in so einem Batch landen. Ex-Bourbon und Ex-Sherry gemischt, von 12-x Jahren, First Fill bis x Fill.


    Nun kann es sein, dass man aufgrund der Lagerstruktur die Anteile ganz leicht verschiebt von Batch zu Batch. Und dass ein Fasslieferant vor einiger Zeit mal eine Umstellung hatte. Anderes Holz, anderer Sherry für das Seasoning, etc.


    Das führt schonmal zu Unterschieden im Geschmack. Meist nur schleichend. Aber je nachdem, wieviele Batches zwischen deinen Flaschen lagen, kann das auch mal deutlicher ausfallen. Manche Flaschen stehen ja jahrelang im Handel vor dem Kauf.


    Und zu guter Letzt gab es beim Bunna 12 ja auch noch einen optischen Relaunch. Das verheißt in diesen Zeiten leider selten Gutes und hat auch mich schon dazu verleitet, etwas früher als bei mir üblich noch einen alten Bunna 12 nachzukaufen...:wink:

  • Fulsch User Dabei seit: 03.01.2019Beiträge: 6Bewertungen: 0
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    @Stef_D 


    Code reiche ich später nach, sitze aktuell nicht in der Nähe meines Regals ... ;-)


    @ThinLizzy 


    Diese Einflussfaktoren kenne ich soweit. Das jahrelange Stehen kann ich in meinem Fall ausschließen, da ich mich erst seit guten zwei Jahren mit Single Malt befasse. Die beiden vorherigen Flaschen waren jeweils schon in der runden Tube mit roter Optik verpackt. Den alten Bunna 12 kenne ich wiederum nicht, ist aber in meinem konkreten Falle ja auch als Mit-Grund auszuschließen.


    Trotzdem muss ich sagen, dass die nun von mir geöffnete Flasche massive Abweichungen zur vorherigen hat. Mir geht es nicht darum, dass ich vielleicht eine leicht nussige Note nicht mehr finde. Der Malt in der neuen Flasche ist erheblich heller, schärfer, jünger und hat mit der alten Flasche nichts zu tun. Sämtliche Charakteristika fehlen mir und es wirkt wie der Vergleich zweier Flaschen unterschiedlicher Alter. Würde mich bei weitem nicht als König der Sensorik bezeichnen (im Gegenteil), aber wenn mir das so extrem auffällt ...


    Letztlich sorgt doch der Master Blender einer Destillerie dafür, dass sich auch unterschiedliche Batches zumindest ähneln. Wenn mein geliebter Bunna aber nun so "geschmacklich variabel" ist, fände ich es sehr enttäuschend.


    Stef_D gefällt das
  • JeylordsVadder User Dabei seit: 26.04.2016Beiträge: 53Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 3. Januar 2019 um 14:59
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    ThinLizzy schrieb:
    Und zu guter Letzt gab es beim Bunna 12 ja auch noch einen optischen Relaunch. Das verheißt in diesen Zeiten leider selten Gutes und hat auch mich schon dazu verleitet, etwas früher als bei mir üblich noch einen alten Bunna 12 nachzukaufen...:wink:



    Auch wenn ich noch nicht lange im "Metier" bin, habe ich das auch so gemacht und orderte noch rechtzeitig eine "alte" Flasche. Ist aber auch mein Liebling(sstandard). Bei der ersten Flasche nach dem Relaunch hatte ich ganz am Anfang (vll. spielte mir mein Kopf auch einen Streich?) ein wenig auch das oben genannte Gefühl bzw. den Verdacht einer starken Veränderung, beißenderer Schärfe bspw. Mit etwas Zeit und Luft legte sich das dann aber recht schnell...größere Unterschiede habe ich bei meinen gesamt vll. 4 Flaschen vor und nach Relaunch nicht feststellen können, was aber gar nichts heißen soll.


    Schließlich würde ich wohl mit einem Sample beide Abfüllungen nochmal "gegeneinander" verkosten und dann ggf. beim Händler und Hersteller nachhaken, wenn der Unterschied so augenscheinlich ist.

  • Stef_D User Stef_D Dabei seit: 26.11.2017Beiträge: 2,226Bewertungen: 0
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    Fulsch schrieb:

    @Stef_D 


    Code reiche ich später nach, sitze aktuell nicht in der Nähe meines Regals ... ;-)


    @ThinLizzy 


    Diese Einflussfaktoren kenne ich soweit. Das jahrelange Stehen kann ich in meinem Fall ausschließen, da ich mich erst seit guten zwei Jahren mit Single Malt befasse. Die beiden vorherigen Flaschen waren jeweils schon in der runden Tube mit roter Optik verpackt. Den alten Bunna 12 kenne ich wiederum nicht, ist aber in meinem konkreten Falle ja auch als Mit-Grund auszuschließen.


    Trotzdem muss ich sagen, dass die nun von mir geöffnete Flasche massive Abweichungen zur vorherigen hat. Mir geht es nicht darum, dass ich vielleicht eine leicht nussige Note nicht mehr finde. Der Malt in der neuen Flasche ist erheblich heller, schärfer, jünger und hat mit der alten Flasche nichts zu tun. Sämtliche Charakteristika fehlen mir und es wirkt wie der Vergleich zweier Flaschen unterschiedlicher Alter. Würde mich bei weitem nicht als König der Sensorik bezeichnen (im Gegenteil), aber wenn mir das so extrem auffällt ...


    Letztlich sorgt doch der Master Blender einer Destillerie dafür, dass sich auch unterschiedliche Batches zumindest ähneln. Wenn mein geliebter Bunna aber nun so "geschmacklich variabel" ist, fände ich es sehr enttäuschend.


    Und schon wieder eine Übereinstimmung. Der letzte "gute" war ebenfalls die neue auflage in der roten Tube.
    Der jetzige in der roten Tube ist ein ganz anderer whisky.


    Aktive Flaschenteilung: nix

    Samplebörse: Samples von mir


    Blind Guardian Battles:

    VII - 2terXI - geteilter 2ter

    XII - MittelfeldplatzXIII - Vorderes Drittel

    XIV - weit abgehängt


    Erfolgreich abgeschlossene Flaschenteilungen: III, III

  • anamelessghoul User anamelessghoul Dabei seit: 16.02.2018Beiträge: 2,493Flaschensammlung:The Ecstasy of GoldBewertungen: 10
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    Stef_D schrieb:
    Und schon wieder eine Übereinstimmung. Der letzte "gute" war ebenfalls die neue auflage in der roten Tube.
    Der jetzige in der roten Tube ist ein ganz anderer whisky.



    Das bereitet mir schon etwas Sorgen... hab auch noch einen recht neuen geschlossen. 

    Wäre echt schade, wäre das auch so ne Nullnummer (ist er denn wirklich so schlecht?)


    Führt wohl kein Weg dran vorbei das zum gegebenen Zeitpunkt selbst herauszufinden...

    Stef_D gefällt das
  • MacRunrig User MacRunrig Dabei seit: 31.03.2015Beiträge: 11,461Flaschensammlung:MacRunrigs SammlungBewertungen: 310
    , letzte Änderung 3. Januar 2019 um 16:04
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    Bei Miniaturen oder kleinen Samples gibt es immer ein gewisses Risiko:

    die "Tagesform" kann den geschmacklichen Eindruck schon arg "verfälschen".

    Ob da wirklich etwas anderes eingefüllt wurde, als auf dem Etikett steht - das lässt sich kaum mit Sicherheit feststellen.


    Bei großen Flaschen spielt in der Tat der Unterschied zwischen einzelnen Batches eine wesentliche Rolle.  Falls der Unterschied zur 'Vorgänger-Flasche" mit einem etwas größeren zeitlichen Abstand verbunden ist , könnte auch die Veränderung eigener Geschmackspräferenzen von Belang sein. Die sind nämlich ebenso wenig "statisch" wie die Abfüllungen - erst recht nicht bei 'Klassikern', die schon seit langer Zeit im Angebot sind.


    Zur Illustration: Bei seiner Verkostung des aktuellen Highland Park 12 gerät Serge ins Schwärmen über die "glorreichen alten 12er von vor 20 oder 30 Jahren".  Da ein Oldie wie ich die auch noch in Erinnerung hat, kann ich das absolut nachvollziehen:


    http://www.whiskyfun.com/archiveseptember17-2-Lagavulin-Rosebank-Brora.html#210917


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