Rustikaler Whisky mit Tabak-Noten?

DominikBraun · 19. Januar 2020 um 13:10

Hallo zusammen,

mein Whiskyregal ist sehr Sherry-lastig, weil ich dunkle, komplexe und süße Früchte gerne mag. Ich hätte aber auch gerne einen Kontrast dazu - also einen "rustikalen" Whisky mit deutlichen Kaffee- oder Tabaknoten.

Welche Empfehlungen hättet ihr für mich? Ein Preis unter 90€ wäre toll.

Viele Grüße

Dominik

AlexM · 19. Januar 2020 um 13:23

@DominikBraun

beim benromach 10yo 100proof hatte ich bisher die stärksten tabaknoten. Gepaart mit so einem schönen ledrigen Aroma fand ich den große klasse und bei rund 50-60€ preislich noch voll im rahmen.

LeChiffre · 19. Januar 2020 um 13:29

Wenn Rauch ok, dann z.B. den Ledaig 18y. Rustikales und dreckiges Profil, allerdings muss man dabei auch Rauch mögen.

HellNo · 19. Januar 2020 um 13:43

Falls du auch mal nen Bourbon trinkst würd ich dir den Wild Turkey Rare Breed ans Herz legen -> sehr viel Tabak.

Ansonsten passen viele Springbanks in deine formale Anforderung "rustikal" mit Tabak, z.B. einige Batches des 12 CS.

kdurro · 19. Januar 2020 um 14:25

DominikBraun schrieb:

mein Whiskyregal ist sehr Sherry-lastig, weil ich dunkle, komplexe und süße Früchte gerne mag. Ich hätte aber auch gerne einen Kontrast dazu - also einen "rustikalen" Whisky mit deutlichen Kaffee- oder Tabaknoten.

Sehe da keinen Grund, sich von Sherryfassreifung komplett zu trennen. Rustikaler wird es mit Jugend und mehr Alkoholstärke sowie mit weniger aktiven Fässern und/oder europäischer Eiche. Dreckig und mit Röst/Kaffeenoten schmeckt zB ein Glen Garioch 15. Springbank 15 ist auch ein guter Tipp.

Ansonsten würde ich tendenziell nach jungen Whiskys aus Oloroso-Fässern in höherer Stärke Ausschau halten, die einen leichten Torf-Anteil aufweisen. Benromach ist da auch ein guter Tipp, Wenn es rauchig sein darf: Smokehead High Voltage :smile: Auch Ledaigs sind ziemlich dreckig mitunter.

DominikBraun · 19. Januar 2020 um 15:28

Vielen Dank schonmal an @AlexM, @LeChiffre und @HellNo für die konkreten Tips. Insbesondere Benromach hatte ich in der Hinsicht noch nicht auf dem Schirm.

@kdurro:

Einen Grund, mich komplett vom Sherryfass zu trennen, sehe ich auch nicht (vor allem weil leicht Fruchtige Tabaknoten wohl vom Sherryfass kommen). Vielmehr meine ich diese süßen, cremigen Sherrynoten mit Karamell gepaart, wie beispielsweise beim Mac 12 DC.

Glen Garioch ist auch ein gutes Stichwort. Und um die Rauch-Frage zu beantworten: Es darf auch gerne rauchig sein, der "Zigarren-Rauch" beim Ardbeg Uigeadail beispielswesie gefällt mir äußerst gut.

kdurro · 19. Januar 2020 um 16:03

Dann wiederhole ich gerne die Empfehlung: Smokehead High Voltage. Prototypisch für die von mir angedachte Richtung und etwas wertiger wäre auch WID:127245 Wie man an den Notes sieht, durchaus polarisierend. Eben weil er nicht nur schmeichelt, sondern auch ein bisschen fordert. Mittlerweile wohl weitgehend vergriffen, aber hier und da sicher noch zu bekommen.

DominikBraun · 19. Januar 2020 um 16:16

Dann schaue ich mir auch den mal genauer an. Von der Aufmachung her gefällt mir WID 127245 etwas besser, das Geschmacksprofil ist bei beiden interessant.

Bin auch gerade über den Octomore 10.4 3J-2016 gestolpert, dessen Profil wirklich perfekt klingt - aber 160€ für nen Dreijährigen? :eek: