Invest in Whisky

dRambo · 11. Februar 2020 um 12:15

@maltaholic klar steht ja schon in der Überschrift :smile:

Chrisone · 28. Februar 2020 um 14:00

Ich möchte zu dem Thema auch noch ein paar Sätze loswerden, obwohl es schon sehr ausgiebig besprochen wurde. Es dient mir aber als Erinnerung, warum ich Whisky kaufe:

IN ERSTER LINIE UM IHN ZU TRINKEN!

Ich schreibe das hier nur so groß, weil mich die Fragestellung "Sammeln, Horten oder Trinken?!" immer wieder quält.

Ich kaufe Whisky primär um ihn zu trinken. Vielleicht hab ich deshalb auch bisher einen großen Bogen um UA und spezielle und sehr teure Abfüllungen gemacht? Denn sobald man Interesse daran hat und evtl noch eine Flasche ergattert hat, schon ist sie ausverkauft und man hat ein schlechtes Gewissen, den gerade gekauften Whisky jetzt auch zu trinken. "Trinke ich später" wäre mein erster Satz danach. Aber wie viele "Trinke ich später" kann ich überhaupt trinken? Und was ist Sinn und Unsinn im Horten von massenhaft Flaschen zu Hause?

Es gibt leider in meinen Augen kein Patentrezept. Meine Wunschvorstellung ist es schon mal von meinen liebsten Brennereien Whiskys zu Hause zu haben, die die nächsten 40 Jahre nur als Deko im Schrank stehen; ein großer, massiver Holztisch, eine Bibliothek und eine gute Zigarre zu meinem Whisky in einem schönen Chesterfield-Sessel.

Aber dann denke ich mir wiederum: Was habe ich davon 50 der teuersten Whiskys im Schrank stehen zu haben, die ich eh nie trinke? Ist das Imponiergehabe vor Gästen? Reicht denn nicht eine Auswahl bewährter Klassiker und ein paar wenige Abfüllungen, die zwischendurch mal eingestreut werden zwischen den Day-Drams?

Geld machen möchte ICH damit nicht.

Letztlich verbleibe ich also so mir meine altbewährten Whiskys zu kaufen und immer da zu haben und wenn ich mal einen außgewöhnlich guten und interessanten Whisky finde (bis zu einem Preis von max 200€), dann kaufe ich mir den. Das passiert, wenn ich ehrlich bin, allerdings so selten, daß ich es wahrscheinlich eh nie schaffen würde eine komfortable "Whiskysammlung für später" aufzubauen. Ich bin mit meiner Zwischenlösung ganz zufrieden und würde niemals auf die Idee kommen, damit noch Geld machen zu wollen.

Whisky nimmt auch einfach unheimlich viel Fläche ein, wenn man bewusst sammelt. Abgesehen davon, daß mir die Investition in solch ein Sammlung und deren Aufbau einfach zu hoch und aufwendig erscheint. Immer mit dem Hintergedanken "Whisky ist zum trinken da".

Aber Hut ab vor allen Sammlern. Es macht sicherlich was her, so viel zu besitzen und ordentlich präsentieren zu können.

[Gelöschter Benutzer] · 28. Februar 2020 um 14:07

Chrisone schrieb:

Vielleicht hab ich deshalb auch bisher einen großen Bogen um UA und spezielle und sehr teure Abfüllungen gemacht?

Es gibt durchaus recht gute UA, zumeist sogar mit vergleichsweise niedrigen Preisen, was das Verhältnis zum Alter angeht. Aber man muss sie suchen. Die meisten schmecken langweilig.

Chrisone · 28. Februar 2020 um 16:02

WithKeys schrieb:

Chrisone schrieb:

Vielleicht hab ich deshalb auch bisher einen großen Bogen um UA und spezielle und sehr teure Abfüllungen gemacht?

Es gibt durchaus recht gute UA, zumeist sogar mit vergleichsweise niedrigen Preisen, was das Verhältnis zum Alter angeht. Aber man muss sie suchen. Die meisten schmecken langweilig.

Ich bin gerne für Empfehlungen offen. Ich hatte sehr selten bisher UAs im Glas und selten wirklich gute. Und wenn es ein guter war, war er schon ausverkauft oder Mondpreise, wo das PLV dann nicht stimmt. Nur der Edradour 10yo von SV, der jedes Jahr neu rauskommt, ist hier eine sichere Bank, denn den gibt es jedes Jahr in guter Qualität zu sehr günstigen Preisen.

Dronach_Aficionado · 28. Februar 2020 um 16:02

@Chrisone „Reicht denn nicht eine Auswahl bewährter Klassiker und ein paar wenige Abfüllungen, die zwischendurch mal eingestreut werden zwischen den Day-Drams?“

Ich nehme diese Aussage mal zum Anlass, den immer wiederkehrenden Begriff Day Dram / Daily Dram zu diskutieren. Was soll das sein? Gibt es bei mir nicht.
Halt doch, mit einer Ausnahme vielleicht: Der Allardice. Alles was sonst so generell als Standards herumschwirrt hat man auswahlweise doch zu seiner Whisky-„Lernzeit“ einmal als Großflasche
gekauft, geleert und das daraus gewonnene Wissen dann abgehakt. Warum sollte man also nach ein paar Jahren noch(mal) Caol Ila 12, Ardbeg 10, Glendronach 12 etcetc. konsumieren wenn man doch inzwischen weiß dass es viel viel Besseres gibt, die Leberkapazität begrenzt ist und einen nichts Neues erwartet? Ich trinke jedenfalls nur Whisky der mich WIRKLICH interessiert, auf den ich mich freue und nicht weil da noch 10 1-Literpullen rumstehen die weg müssen. Ich hatte z.B. auch kein Problem damit, die Hälfte meiner damals in Naivität erstandenen 1-Liter-Pulle Laphroaig QA Cask vor 2 Jahren zu entsorgen weil ich diese weit unterdurchschnittlich schreckliche Plörre meiner Leber nicht zumuten möchte, wozu auch. Also summa summarum: Das Leben ist zu kurz für schlechten unterdurchschnittlichen Whisky :smile: Damit wieder BTT :wink:

Chrisone · 28. Februar 2020 um 16:06

Damit hast du auch vollkommen recht :biggrin:

Meine Standards bewegen sich auch meist im Preisbereich von 80-200€ und selten darunter (außer Talisker DE und ein bis zwei weitere). Aber in dieser Preisspanne gibt es genug interessantes zum verkosten. Aber das war ja auch gar nicht die Frage :biggrin:

[Gelöschter Benutzer] · 28. Februar 2020 um 16:24

Dronach_Aficionado schrieb:
Ich nehme diese Aussage mal zum Anlass, den immer wiederkehrenden Begriff Day Dram / Daily Dram zu diskutieren. Was soll das sein? Gibt es bei mir nicht.

Meine variieren zwar, aber es gibt sie. Ein UA war, zugegeben, noch nie darunter. (Was die an mich gerichtete Frage eigentlich implizit gleich mitbeantwortet.) Der von mir, so weit ich weiß, bisher am häufigsten nachgekaufte Whisky ist der Säntis Edition Dreifaltigkeit. Ich weiß nicht, was das über mich aussagt.

Ein "Daily Dram" wäre nach meiner persönlichen Definition einer, den ich grundsätzlich jeden Tag trinken könnte, unabhängig von Wetter, Gesellschaft und Lebenssituation. Weil das aber schnell langweilt, empfehle ich eine kleine Auswahl von vielleicht drei, vier gleichzeitigen "Daily Drams", zwischen denen man dann immer mal wechseln kann. Der Ardbeg Uigeadail wäre bei mir so ein Kandidat, auch ein paar Arrans oder der Springbank 15, notfalls ein Aberlour a'bunadh. Nichts fanciges. Bezahlbar und solide.

Das Gegenteil von Investment quasi.

(Für angenehme Abende mit Freunden darf es dann aber doch die 200+-Euro-Preisklasse sein.)

dRambo · 28. Februar 2020 um 18:58

@Chrisone ist deine Base account gepflegt? hast du sowas? Würde mich interresieren Unter den von mir am Besten bewerteten Whisky finde sich wenige OA und leider keiner bis 200€ die Punkte sollte man vllt nicht überbewerten, da ich gern bei erneuten Verkosten nach unten korrigiere - würde wohl den Goyne 25 treffen - je nach Batch das Portferkel recht sicher...

ein Blick in die Preise der Neuerscheinungen und der Vergleich mit den EK der Lagerware macht mir schnell deutlich warum bei mir ein paar Nischen mit Malt vollgeparkt sind. Was man hat und nicht mehr will wird man idR easy los wenn man Qualität gekauft hat und nicht gierig ist - auch im Tausch(nein ich will nix tauschen grad :smile: ) Ich habe keine Sammlung sondern ein Trinklager - das Risiko einzelne Flaschen über den Appetit gekauft zu haben, war bisher kein Problem.

PS:Jetzt würde ich auch nix mehr einlagern - alles viel zu teuer :smile:

[Gelöschter Benutzer] · 28. Februar 2020 um 19:44

Ich notiere meine persönlichen Whiskybewertungen in einem von mir programmierten Script. Kann ich nur empfehlen.

Chrisone · 29. Februar 2020 um 00:17

@dRambo

Habe keine Liste in der Base, kann dir aber auch so sagen, was ich zu Hause habe.

3* Billy GD Parliament

3* Billy GD Revival

3* Billy GD Allardice

5* Benriach Solstice 17yo 2nd

1* Benriach Sauternes 15yo

1*Talisker 18yo

1*Talisker DE von 2012

1* Säntis Dreifaltigkeit

Und mehr ist es auch nicht :wink: Ich bin wahrscheinlich auch einfach nicht so fanatisch und begeistert wie viele andere hier von Whisky um überhaupt an eine Sammlung zu denken. Ich trinke es einfach nur gerne. Mache keine Wissenschaft daraus :biggrin: