Was bedeutet der Brexit für schottischen Whisky?

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  • Waschbär User Waschbär Dabei seit: 01.05.2014Beiträge: 33,565Bewertungen: 5
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    @Sailor6800 


    Genau das meinte ich mit "in absehbarer Zeit". Wieso soll sich ein UK-Händler jetzt noch Arbeit unbekannten Ausmaßes mit EU-Steuerbehörden machen, um Lieferungen nach EU-Recht nach Deutschland oder Frankreich für die nächsten zehneinhalb Monate zu ermöglichen? Ich würde wahrscheinlich erstmal abwarten, welche Regeln ab 2021 gelten. Aber ich weiß natürlich auch nicht, welchen Umsatz und Gewinn dieser Händler mit Lieferungen nach Deutschland oder Frankreich machen könnte.

  • Sailor6800 User Dabei seit: 03.01.2020Beiträge: 503Bewertungen: 1
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    @Waschbär 

    Ja, sehr wahrscheinlich. 


    Natürlich kann aber auch nicht ausgeschlossen werden, dass es weder zu einer Einigung bis Jahresende, noch zu einem harten Brexit kommt und der "Status Quo" übergangsweise verlängert wird.




  • Waschbär User Waschbär Dabei seit: 01.05.2014Beiträge: 33,565Bewertungen: 5
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    Sailor6800 schrieb:

    @Waschbär 

    Ja, sehr wahrscheinlich. 


    Natürlich kann aber auch nicht ausgeschlossen werden, dass es weder zu einer Einigung bis Jahresende, noch zu einem harten Brexit kommt und der "Status Quo" übergangsweise verlängert wird.


    @Sailor6800 


    Bei dem irren Spielchen kann gar nichts ausgeschlossen werden. Aber jetzt, wo er mit sicherer Mehrheit für ein paar Jahre fest im Sattel sitzt, gibt es für Boris eigentlich keinen Grund, die ersehnte Freiheit vom EU-Regeln-Joch nicht zum frühestmöglichen Zeitpunkt umzusetzen.

  • maltaholic User maltaholic Dabei seit: 29.07.2014Beiträge: 36,758Flaschensammlung:maltaholics KellergeisterBewertungen: 1050
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    pianoman schrieb:


    maltaholic schrieb:

    @pianoman Ne, Deutschland.


    @maltaholic Ich meinte, ob eine Lieferung nach Japan eine Alternative wäre.

    @pianoman Ich würde zwar die MwSt sparen, aber ich zahle höhere Transportkosten. Lohnt sich nur bei ganz teuren Flaschen...


    “Whisky, like a beautiful woman, demands appreciation. First you gaze, then it's time to drink.” ― Haruki Murakami


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  • Schildi User Dabei seit: 29.09.2018Beiträge: 447Flaschensammlung:Schildis SammlungBewertungen: 0
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    Sailor6800 schrieb:

    @maltaholic 

    Ich vermute, dass der besagte Shop spezifische Probleme mit dem deutschen Fiskus hat. Im innereuropäischen Versandhandel fällt die Mehrwertsteuer des Sitzlandes des Kunden an. Der britische Shop muss also die deutschen Mehrwertsteuersätze heranziehen und diese an den Deutschen Fiskus abführen. Irgendwo da gibt es wohl ein Problem.



    Wenn der Shop zu viel nach Deutschland sowie Frankreich versendet und damit den Grenz- bzw. Schwellwert überschritten hat, wo er in dem jeweiligen Land umsatzsteuerpflichtig wird, dann brauch er in diesem Land eine eigene Steuerregistration.
    Deswegen geht ja Belgien noch, er hat einfach zu wenig dahin geliefert. :wink:
    maltaholic gefällt das
  • Sailor6800 User Dabei seit: 03.01.2020Beiträge: 503Bewertungen: 1
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    @Schildi 


    Kennnst Du dich mit der Materie aus? Welche Grenzwerte gelten denn da? TWS und andere grosse Versender erkaufen  ja auch nicht (oder nur eingeschänkt) ins EU-Ausland. 


  • maltaholic User maltaholic Dabei seit: 29.07.2014Beiträge: 36,758Flaschensammlung:maltaholics KellergeisterBewertungen: 1050
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    Schildi schrieb:


    Sailor6800 schrieb:

    @maltaholic 

    Ich vermute, dass der besagte Shop spezifische Probleme mit dem deutschen Fiskus hat. Im innereuropäischen Versandhandel fällt die Mehrwertsteuer des Sitzlandes des Kunden an. Der britische Shop muss also die deutschen Mehrwertsteuersätze heranziehen und diese an den Deutschen Fiskus abführen. Irgendwo da gibt es wohl ein Problem.



    Wenn der Shop zu viel nach Deutschland sowie Frankreich versendet und damit den Grenz- bzw. Schwellwert überschritten hat, wo er in dem jeweiligen Land umsatzsteuerpflichtig wird, dann brauch er in diesem Land eine eigene Steuerregistration.
    Deswegen geht ja Belgien noch, er hat einfach zu wenig dahin geliefert. :wink:
    @Schildi Nicht schlecht. Bist du beim Finanzamt? ... :wink:


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  • Catweazl User Catweazl Dabei seit: 17.12.2018Beiträge: 1,822Bewertungen: 1
    , letzte Änderung 16. Februar 2020 um 09:04
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    @Schildi @Sailor6800 das kann natürlich sein, aber in Belgien und Frankreich beträgt - wie in vielen anderen EU Ländern - der Grenzbetrag  ( Stand April 2018 ) nur TEUR 35. In Deutschland und Luxemburg dagegen TEUR 100. 


    Wie es sich mit der Brantweinsteuer verhält, weiß ich nicht genau. ich vermute aber, dass sich diese Regelung an die der Umsatzsteuer anlehnt.


    Ich denke mal, es wird andere Gründe haben, weshalb der Shop nicht nach Deutschland liefert.

    Intelligenz ist auf diesem Planeten eine feste Größe. Blöderweise verteilt sie sich auf immer mehr Menschen.

  • TD15 User TD15 Dabei seit: 23.12.2009Beiträge: 4,927Bewertungen: 54
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    Sailor6800 schrieb:

    @Schildi 


    Kennnst Du dich mit der Materie aus? Welche Grenzwerte gelten denn da? TWS und andere grosse Versender erkaufen  ja auch nicht (oder nur eingeschänkt) ins EU-Ausland. 



    Hotte hat das in einem Unterblog mal erklärt. Da gings meiner dunklen Erinnerung nach auch um den steuerlichen Aufwand wegen Rücksendungen und Reklamationen. Steuerliche Grenzwerte waren - zumindest bei ihmseinerFrauseinShop - kein Thema. Kann aber auch sein, weil er wußte, dass wenn sie versenden, sie sowieso drüber wären.




  • Schildi User Dabei seit: 29.09.2018Beiträge: 447Flaschensammlung:Schildis SammlungBewertungen: 0
    , letzte Änderung 17. Februar 2020 um 23:17
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    @maltaholic 

    Nö.

    Aber musste / muss mich beruflich damit auseinandersetzen.

    Bin auch nicht in der Buchaltung oder so tätig. :wink:



    @Sailor6800 @Thomas_D15 


    Wie @Catweazl schon andeutete gibt es für jedes EU-Land eine Lieferschwellen für Lieferungen an Privatpersonen, wo beim Überschreiten dieser Grenze, dann das jeweilige Finanzamt einen anhaut und verlangt dass man die Umsatzsteuer für das jeweilige Land entrichten soll.


    Die Problematik mit weiteren Steuern wie die Alkoholsteuer kommt ja noch dazu.


    Wobei einmal klar definiert und im Warenwirtschaftsystem umgesetzt, dann sollten die entsprechenden Konten/Sachkonten auch beim Widerruf richtig gebucht werden. ^^


    Lustig wird es, wenn whisky.de zum Beispiel nach Mittelberg oder Jungholz liefern darf.

    Beide gehören zu Österreich, sind aber Zollausschlussgebiete von Österreich und deutsche Zollanschlussgebiete.

    Hier werden die 19% deutsche Umsatzsteuer fällig, der Rest der Zollregelungen dürfen aufgrund der Gehörigkeit zur EU weniger von Bedeutung sein.


    Noch interessanter sind Lieferungen zwischen Unternehmen, da spielt die Art der Lieferung, der Bestimmungs- bzw. Verbringungsort sowie auch das "Vertragsverhältnis", etc.eine Rolle. Ne, dies kann schon "ekelig" werden.


    Ok, Schluss mit Offtopic. :rolleyes:


    Wobei, zeigt auch gut, welche Mammutaufgabe man bis Ende des Jahres hat um einen harten Brexit zu vermeiden.

    Man muss ja auch an andere Dinge wie Verbraucherrechte, Fischereirechte, Datenschutz etc. denken.


    Hmm.

    Nordirland könnte ja Zollausschlussgebiet von UK und irisches Zollanschlussgebiet werden, dann hätte man auf der Insel keine harte Grenze. weil in Nordirland mehr oder weniger in Handelsfragen EU-Recht gilt.


    Ok, könnte auch sein, dass dann die Schotten das Gleiche wollen.

    :lol:
    Edit: Oh, würde fast bedeuten, dass man zwischen Schottland und England ein neuen Hadrianswall hätte. :rolleyes:

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