Gerüche erfassen

  • Robbyx79
    Themenersteller
    User
    Dabei seit: 09.12.2019Beiträge: 1Flaschensammlung:Robbyx79s SammlungBewertungen: 0

    Hallo Zusammen,


    bin neu hier.


    Ich schaffe es irgendwie nicht diese ganzen Gerüche und Geschmäcker

    herauszufiltern.


    Braucht das seine Zeit ? Vor allem wie schmeckt Eiche ? :-)


    grüße

    Robert

  • pianoman User pianoman Dabei seit: 27.02.2014Beiträge: 11,517Bewertungen: 1
    , letzte Änderung 9. Dezember 2019 um 14:34
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    Hallo Robert und willkommen im Forum!


    Wenn du Whisky in die Kategorien „schmeckt“ und „schmeckt nicht“ einteilen kannst, ist das schon mal das Wichtigste. Bei Geschmacksbeschreibungen gibt es kein Richtig oder Falsch, jeder nimmt Gerüche und Geschmack anders wahr.


    Wenn du einen Whisky probierst, frag dich einfach, an was dich (!) der Geruch/Geschmack erinnert. Offizielle oder andere Tasting Notes sind nicht als Musterlösung zu verstehen... da gibt es also nichts, auf das man „hinarbeiten“ muss. Einfach entspannt probieren, den Sinnen zuhören, offen für die eigene Wahrnehmung sein — nicht nur vor dem Whiskyglas, sondern auch in der (alkoholfreien) „realen Welt“. :wink:


    Zur Eiche: ich assoziiere damit holzig-bittere Noten, die auch mal ins Pfeffrige gehen können. Am häufigsten dürfte man solche Noten in entsprechend alten Whiskys finden, da diese eben durch die lange Zeit im Fass viel Holzkontakt hatten.

    OINK! | Innerle Circle der B.S.A.A. | Experiment Armagnac vs. Cognac


    Aktuelle Teilung(en): -

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  • Waschbär User Waschbär Dabei seit: 01.05.2014Beiträge: 33,484Bewertungen: 5
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    Robbyx79 schrieb:

    Hallo Zusammen,


    bin neu hier.


    Ich schaffe es irgendwie nicht diese ganzen Gerüche und Geschmäcker

    herauszufiltern.


    Braucht das seine Zeit ? Vor allem wie schmeckt Eiche ? :-)


    grüße

    Robert


    @Robbyx79 


    Herzlich willkommen und viel Spaß im Forum!


    Ja, das braucht (viel) Zeit. Ich tu mich auch nach Jahrzehnten noch sehr schwer mit den Aromen. Ich kann überhaupt nicht von "echten Gerüchen" auf Gerüche im Scotch schließen. "Riecht wie Banane" scheitert bei mir schon daran, dass ich Bananengeruch höchstens dann erkenne, wenn ich an einer Banane rieche. Und selbst das ist schwierig, weil ich Obst meide. :-)


    Aber wenn du dich durch die Millionen Scotch Whiskys durchprobierst (mit den Proben aus der Probenbörse hier ist es deutlich einfacher als mit ganzen Flaschen), dann macht es vielleicht hin und wieder mal klick. Jedenfalls war es bei mir so. Irgendwann probierst du den zehnten oder zwanzigsten Whisky, der mit "dunkle Früchte" beschrieben wird, und dann merkst du vielleicht, dass du die auch alle irgendwie ähnlich findest. Und diese Ähnlichkeit könnten dann die dunklen Früchte sein. Das kannst du dann mit den nächsten abgleichen, die du probierst. Genauso ist es mir auch mit der Eiche gegangen. So habe ich irgendwann für mich entschieden, dass bittere Noten im Abgang wohl aus dem Eichenholz kommen müssen. Je länger der Whisky im Fass lag, umso ausgeprägter können diese Noten werden. Das ist für mich jetzt "alte Eiche". Und dann gibt es auch noch einen irgendwie frischeren, würzigen (nicht bitteren) Geschmack, den ich inzwischen für mich "frische Eiche" nenne. Das passt jetzt auch ganz gut mit den Beschreibungen anderer Nerds zusammen. Ob alte Eiche und junge Eiche allerdings tatsächlich so schmecken, weiß ich nicht. Ich hab bisher drauf verzichtet, auf nem Stück Holz rumzukauen. :smile:

  • Alianor User Dabei seit: 08.10.2017Beiträge: 119Flaschensammlung:Alianors SammlungBewertungen: 0
    , letzte Änderung 9. Dezember 2019 um 16:14
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    @Robbyx79 


    Ich würde nicht sagen, dass ich ein Geruchslegastheniker bin, aber manchmal habe ich so das Gefühl. Meistens entschiede ich nach der ersten Nase, ob ich mich wohlfühle mit dem Geruch und versuche dann die Gerüche zuzuordnen, aber das gelingt mir nur im geringen Maße. Das tut meiner Freude am Whisky aber keinen Abbruch, ich trinke ihn trotzdem gerne.

    Zur Zeit machen wir wieder beim Adventskalender von Plankton mit, ich bin immer wieder etwas neidisch ob der vielen Gerüche, die manch einer da rausriecht. Ich schreibe da eher wie es im meinem Kopf abgeht, wenn ich rieche und schmecke. Dann kommt ja noch hinzu, dass viele den Geruch anders empfinden bzw. interpretieren.


    Einfach durchtesten und durchriechen - macht sowieso am meisten Spaß!


    Ach ja und Eiche verbinde ich ganz oft mit dem Geruch von Kaminholz, aber auch das ist sehr subjektiv.


    Dir viel Spaß beim Testen!

    pothyLangNase2 gefällt das
  • King-Kong User King-Kong Dabei seit: 17.02.2020Beiträge: 30Flaschensammlung:Bewertungen: 0
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    @Robbyx79 


    Ich tue mich dahingehend auch schwer. Ich habe bisweilen den Eindruck das alles irgendwie gleich riecht und schmeckt. Und manchmal, wenn ich am schnüffeln bin, meine ich dann irgendwas zu riechen. Brauner Zucker ist es bei mir häufig, aber da hört es dann auch schon wieder auf.


    Aber ich hoffe das sich das mit der Zeit erweitert um überhaupt die Fülle an Aromen kennen zu lernen.



    Grüße

  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 08.02.2020Beiträge: 0Bewertungen: 4
    , letzte Änderung 17. Februar 2020 um 20:29
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    @Robbyx79 

    Ich habe mir schon zu dem ein oder anderen Malt Notizen gemacht.

    Ein paar Tage später selbigen noch mal probiert, siehe da ganz andere Geschmäcker im Schlund.


    Einfach in Ruhe genießen und probieren, die Aromen kommen von allein.

    Eiche empfinde ich auch als teilweise bitter, pfeffrich auch etwas moderich.

    Evtl. mal bei einen Schreiner vorbeischauen der Eiche verarbeitet.

    Frisch gesägte Eiche hat ein ganz toller Geruch.

    Solange Menschen denken, dass Tiere nichts fühlen, müssen Tiere fühlen dass Menschen nichts denken.



    Aktive FT:

    Abgeschlossene FT: 1/2/3/4/5/6/7/8/9/10/11/12/13/14/15/16/17/18/19/20/21

  • DominikBraun User DominikBraun Dabei seit: 19.10.2019Beiträge: 2,013Bewertungen: 5
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    Für mich persönlich waren (oder sind) auch extreme oder typische Vertreter eines Geruchs oder Geschmacks hilfreich: Sie zeigten mir glasklar bestimmte Gerüche, die ich dann in abgeschwächter Form auch bei anderen Whiskys wiederfinden konnte.


    Typische Beispiele: Lagerfeuerrauch beim Lagavulin 16, phenolischer Rauch beim Laphroaig 10, Pflaume beim Hibiki Harmony, Kirsche beim Glendronach 15, Heidekraut beim Highland Park 12, maritime Noten beim Talisker 10, Sherry beim Benriach 12 Sherry oder Macallan 12, dunkle Früchte beim Glendronach 18, grüne Früchte beim Benriach 10, ...

  • Paulsen User Paulsen Dabei seit: 13.05.2019Beiträge: 640Bewertungen: 0
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    Hi Robert, mir würde zu dem Thema noch einfallen, dass dabei das verwendete Glas auch eine Rolle spielen kann. Als Standard finde ich das Glencairn super, wenn nicht zur Hand reicht mM auch ein kleines Weißweinglas, um ein paar Gerüche sammeln zu können. 


    Ansonsten – schummeln, Whisky auf, Nase rein, fremde Tastingnotes lesen und mit eigenen Impressionen vergleichen. 

    :arrow: Paulsen's Sampleliste


    aktuelle FT: 

    letzte FT:  #18
  • Issie User Issie Dabei seit: 13.04.2018Beiträge: 4,013Bewertungen: 0
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    Auch noch mein Senf zu diesem Thema:


    Am wichtigsten ist, dass man sich irgendwie ein Geschmacks- und Geruchsgedächnis aufbaut und das kann man nur erreichen wenn man so gut wie alles, was man in die Finger bekommt bewusst verriecht und schmeckt. Dabei versucht man dann sich die Gerüche und Geschmäcker fest im Gehirn zu verankern. Ohne das kann man in Whisky auch keine ereits erleben Gerüche und Geschmäcker wiederfinden.

    Das Problem ist, dass das über einen langen Zeitraum stattfinden muss - bei manchen kürzer bei anderen länger, bis du da überhaupt einen Effekt feststellen kannst.


    Was ich für mich persönlich festgestellt habe um das zu trainieren ist es extrem wichtig seine Eindrücke in irgend einer Form aufzuschreiben (im besten Falle irgendwo, wo das andere lesen können und im besten Fall auch davon profitieren können). Wenn ich das nicht mache kommt es mir zumindest so vor, als ob ich nicht so tief in einen Whisky eintauchen kann als wenn ich meine Eindrücke nicht aufschreibe. Auch wenn es am Anfang extrem schwer fällt einfach durchziehen. Auch wenn da nur steht süß/herb/rauch/kein rauch/bitter/floral ist das doch schon ein super Anfang.


    Ich persönlich hab das nicht benutzt, aber schon öfters mal Kollegen in die Hand gedrückt, die nicht so viel mit Whisky am Hut haben - findet man unter dem Begriff Tasting Wheel. Dadurch bekommt man ein paar Anhaltspunkte an Geschmäckern und Gerüchen für die man dann feststellen kann ob man die in einem Whisky findet oder nicht. Das ist deutlich einfacher als einfacher als ohne jegliche Anhaltspunkte an einen Whisky dran zu gehen. Ich kann da leider kein spezielles empfehlen, da ich noch keines gefunden habe, das mit meinem Geschmack zu 100% kompatibel ist. Eigentlich ist es aber auch egal, da das nur mal eine grobe Richtung für den Anfang darstellen soll.


    Ich persönlich würde für den Anfang eher dazu raten die Tasting Notes von Anderen und auch die offiziellen Geschmacksbeschreibungen erst zu lesen nachdem du schon mal probiert hast und deine Eindrücke aufgeschrieben hast. Danach kann man dann andere Notes mit den eigenen Vergleichen. Wenn man bereits vor dem Probieren irgendetwas liest kann einen das stark beeinflussen.


    Das wichtige daran ist dann aber die Schlussfolgerung, die man aus so einem Vergleich ziehen sollte:

    Sind die Eindrücke völlig verschieden - Alles in Ordnung. Geschmack ist etwas rein subjektives und wird von jeder Person anders wahrgenommen. Kommt es wiederholt zu starken Differenzen sollte man mit der Zeit eben wissen, dass Notes von dieser Person nicht besonders aussagekräftig für den eigenen Geschmack sind.

    Anders rum ist es natürlich besser für einen selbst. Gibt es deutliche Überschneidungen kann man mit der Info was andere noch zusätzlich gefunden haben nochmal an den Whisky rangehen und dadurch dann eventuell noch mehr entdecken. Man darf das natürlich wieder nur als Anhaltspunkt sehen und darf sich dadurch nicht frustrieren lassen wenn man gewisse Aromen einfach nicht findet.


    Wenn man das einige Zeit gemacht hat sollte man Notes von anderen ungefähr einschätzen können in kompatibel zum eigenen Geschmack oder eher nicht. Wenn man das geschafft hat kann man aus Notes von Anderen schon ungefähr abschätzen wie ein Whisky einem selbst ungefähr schmecken wird.


    Ich hoffe das war jetzt nicht zu lange und am Thema vorbei

  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 08.08.2019Beiträge: 0Bewertungen: 0
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    @Robbyx79 


    <ironie>

    du bist leider überhaupt nicht zum Whisky Trinken geeignet, wenn du nicht mal sagen kannst wie Eiche schmeckt :mrgreen:

    Die schmeckt nämlich nach Holz. Also einfach mal draußen im Wald in einen Baum beißen. Wird schon... 

    </ironie>


    Man muß nicht  die einzelnen Aromen und Geschmacksrichtungen herausfiltern. Zu viele Verkostungsvideos gesehen? Das sind oftmals Selbstdarstellungs Shows und Assoziationsgergüsse, die nicht mal unterhaltsam sind. 


    Abwarten und Whisky trinken :wink: der Rest kommt von allein


    maltaholic gefällt das
  • maltaholic User maltaholic Dabei seit: 29.07.2014Beiträge: 36,586Flaschensammlung:maltaholics KellergeisterBewertungen: 1045
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    FirstFill schrieb:

    @Robbyx79 


    ...wenn du nicht mal sagen kannst wie Eiche schmeckt :mrgreen:

    Die schmeckt nämlich nach Holz. Also einfach mal draußen im Wald in einen Baum beißen. Wird schon... 


    Abwarten und Whisky trinken :wink: der Rest kommt von allein



    So sehe ich das auch. 

    Wie schon oben erwähnt ist eine Verkostung eine subjektive Angelegenheit. Am Anfang tat ich mich sehr schwer auszudrücken, was da in meinem Kopf durchgeht... und jetzt scheint es mir, als kämen immer wieder die selben Aromen zurück, selten etwas Neues.

    Gleichzeitig hat hier jeder seinen eigenen Stil, was es ja auch interessant macht...

    “Whisky, like a beautiful woman, demands appreciation. First you gaze, then it's time to drink.” ― Haruki Murakami


    Meine Samples „malta‘s malts“ 

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