Neues vom Whisky Markt

MacRunrig · 13. Februar 2020 um 16:59

Hat bereits jemand darauf hingewiesen, dass Kilchoman im vorigen Jahr seine Produktionskapazität verdoppelt hat (auf 480.000 Liter Alkohol p.a.)?
Die erhöhte Produktionsmenge sollte natürlich auch verkauft werden, und die getätigten Investitionen (rund 6 Millionen GBP) müssen ja schließlich bezahlt werden...

https://www.thespiritsbusiness.com/2019/08/kilchoman-doubles-whisky-production/

Aus der lapidaren Pressemitteilung lässt sich nur entnehmen, dass es vor dem dargestellten Hintergrund offenkundig zu Meinungsverschiedenheiten zwischen der Brennerei und ihrem deutschen Importeur gekommen ist.

Weniger sympathisch erscheint mir Kilchoman deswegen noch lange nicht.

Da bin ich ganz Deiner Meinung.

Sailor6800 · 13. Februar 2020 um 17:24

Ja das kommt natürlich auch noch dazu ...... Allerdings dürfte das "mehr" an Destillat erst in einigen Jahren auf dem Markt verfügbar sein.

Aber schon jetzt hat sich die Menge des jährlich neu zur Abfüllung verfügbaren Whiskies im Vergleich zu vor 5-6 Jahren deutlich erhöht.

Aber es ist ja nun mal die Eigenart jeder Neu-Brennerei, dass in den ersten drei Jahren überhaupt kein eigengebrannter Whisky auf den Markt kommen kann und dann in Folgejahren nur kleine Teile der herangereiften Fässer abgefüllt werden dürften, da ja ein Großteil für weitere Reifung zurückgehalten werden muss.

Insofern steigen die jährlichen Abfüllmengen beginnend ab dem 1. Abfülljahrgang in ersten Jahren regelrecht exponential.

Mittlerweilen dürfte sich die jährliche Abfüllmenge auf dem derzeit höchst möglichen Niveau eingependelt haben. Immerhin wird nun seit rund 15 Jahren Destillat gebrannt.

Vermutlich wird es in den kommenden Jahren dann auch noch ein Standardsortiment mit Altersangabe aufgebaut werden. 12 o. 15 jährige Abfüllungen wären derzeit schon machbar. Jedenfalls ist der übliche Gang der Dinge.

Waschbär · 13. Februar 2020 um 19:40

yggr schrieb:

maltaholic schrieb:

Es scheint ja fast so, als würde der Importeur dem Hersteller vorschreiben wollen, was zu tun ist.

Wie man zu dieser Schlussfolgerung kommen kann, ist mir schleierhaft.
Alba wollte schlicht am bisherigen Weg der Exklusivdistribution über den Fachhandel festhalten. Da haben sie in Pionierarbeit die Marke groß gemacht mit zuletzt 40.000 verkauften Einheiten in 2019.
Kilchoman geht es aber nicht schnell genug, man will wohl auch in den Supermärkten und bei Online Buchhändlern vertreten sein. Und so hat man den bisherigen Partner einfach vor die Tür gesetzt.
Vorbei sind die Zeiten der sympathische kleinen Farmbrennerei, ab jetzt geht's nur noch um die dicke Kohle, so scheint es. Und wer weiß, vielleicht wird das Ding demnächst auch einfach an einen großen Konzern verschachert.

@yggr

Da Kilchoman und ich nichts gemeinsam haben, bin ich da total ahnungslos. Daher meine Frage, woraus du schließt, dass nicht (auch) diese Brennerei vom allerersten Tag eine erzkapitalische Unternehmung war, ausschließlich gegründet und errichtet zu dem einen Zweck, irgendwann die dicke Kohle abzugreifen? (Was sie mir persönlich übrigens nicht unsympathisch machen würde, wenn sie mir sympathisch wäre.)

maltaholic · 14. Februar 2020 um 08:45

Pernod Ricard mit „gutem Wachstum“ beim Scotch-Portfolio

Der Corona-Virus dämpft allerdings die Erwartungen für das Gesamtjahr.

https://whiskyexperts.net/pernod-ricard-mit-gutem-wachstum-beim-scotch-portfolio/

Ich bin ohnehin gespannt, wie das hier mit dem Virus weitergeht. Jetzt haben wir auch in Japan das erste Todesopfer...

maltaholic · 21. Februar 2020 um 02:33

Das neue Scotch Bonnet-Fass soll Angel Share deutlich reduzieren

Bin gespannt, ob diese „Rentabilität bei der Fassreifung“ dann auch an die Kunden weitergegeben wird?

Oder ob diese neuen Fässer dann einfach teurer sind?

https://whiskyexperts.net/das-neue-scotch-bonnet-fass-soll-angel-share-deutlich-reduzieren/

In jedem Fall werden die Engel bald weinen ... :cry:

Marko_I · 21. Februar 2020 um 02:52

Das ist kein neues Fass, das ist ein Ding, das man oben aufs Fass setzt.

Potstill · 21. Februar 2020 um 07:17

Bestimmt eine Wachbär Attrappe um die Geister abzuschrecken...

WhiskyRausch · 21. Februar 2020 um 08:53

@Marko_I

Dass es überhaupt so einen Einfluss hat, oben auf das Fass so einen Papp-Präser draufzusetzen?

Ich bin bisher davon ausgegangen, dass der Angels Share über die gesamte Fasswand recht gleichmäßig abgegeben wird, das würde ja eher dafür sprechen, dass oben am Deckel das meiste flöten geht?

Weißt du da mehr? :smile:

Overkillratz · 21. Februar 2020 um 09:51

WhiskyRausch schrieb:

@Marko_I
Dass es überhaupt so einen Einfluss hat, oben auf das Fass so einen Papp-Präser draufzusetzen?
Ich bin bisher davon ausgegangen, dass der Angels Share über die gesamte Fasswand recht gleichmäßig abgegeben wird, das würde ja eher dafür sprechen, dass oben am Deckel das meiste flöten geht?
Weißt du da mehr?

Naja, wenn ich mir mein kleines Fass so betrachte gibt es am Fass selber keine Verfärbungen aber um das Spundloch und am Spund (Holz) selber sieht man schon das dort etwas "entweicht".

Aber mal abgesehen davon, in einem Bericht habe ich gelesen:

Und der Unterschied ist beeindruckend: Im Schnitt waren die Scotch Bonnet Fässer fast 9 kg schwerer als die unter gleichen Bedingungen gelagerten herkömmlichen Fässer.

Bei einem normalen American Standard Bourbon Barrel mit 208 Litern hätte man inkl. Fassgewicht von ca. 60 kg also ein ungefähres Gesamtgewicht von 268 kg. Darauf gerechnet 9 kg mehr macht ca. 3,3% Gewinn und die muss man bei einer Optimierung erstmal erreichen!

Marko_I · 21. Februar 2020 um 17:59

WhiskyRausch schrieb:

@Marko_I
Weißt du da mehr?

Nope.

Overkillratz schrieb:

Und der Unterschied ist beeindruckend: Im Schnitt waren die Scotch Bonnet Fässer fast 9 kg schwerer als die unter gleichen Bedingungen gelagerten herkömmlichen Fässer.

Schon seltsam, die Massenangabe. Üblicherweise redet man bei Whisky doch von Litern oder bei Einsparungen von Prozenten.

Vielleicht wiegt ja das Bonnet 9kg? :twisted: